Geomatiker/in - Ausbildung und Beruf

Geomatiker/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre (Vollzeit)
  • Gewünschter Schulabschluss
    Guter Realschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 682€ im ersten Jahr und bis 1.341€ im dritten Jahr 

Der Beruf Geomatiker:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Vermessungen durchführen, Geodaten auswerten und daraus digitale Karten, 3D-Modelle oder Planungsgrundlagen erstellen.
  • Was besonders ist: Die Mischung aus Hightech, Draußen-Sein und echter Mitgestaltung, ob bei Bauprojekten, im Umweltschutz oder in der Stadtplanung.
  • Passt zu dir, wenn du Karten spannend findest, gerne mit Technik arbeitest und nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen willst.

Wenn ein neues Wohngebiet geplant wird, ein Windpark entstehen soll oder ein Navi den kürzesten Weg zeigt, braucht es vorher genaue Daten: Wo verläuft welches Gelände? Wie hoch ist ein Hügel? Wo darf überhaupt gebaut werden? Genau da kommt ein Beruf ins Spiel, den viele gar nicht kennen: Geomatiker:in.

Hier geht’s nicht nur um Zahlen und Koordinaten, sondern darum, wie die Welt geplant, gebaut und verstanden wird. Wer diesen Job macht, sorgt dafür, dass Straßen am richtigen Ort entstehen, Windräder dort gebaut werden, wo sie Sinn ergeben, oder Überschwemmungsgebiete erkannt werden, bevor’s zu spät ist.

Besonders ist die Mischung! Draußen messen, drinnen mit Hightech arbeiten, logisch denken und gleichzeitig kreativ visualisieren – alles in einem Beruf. Ob mit GPS-Gerät im Gelände oder mit 3D-Modell am Bildschirm: Geomatiker:innen machen sichtbar, was sonst unsichtbar bleibt und schaffen die Grundlage für echte Veränderung.

Was genau machen Geomatiker?

Kennst du das Gefühl, wenn du dich fragst, wie Navi-Apps wissen, wo du langfahren sollst? Oder wie Städte planen, wo ein neuer Spielplatz hinkommt oder ob ein Baugebiet überhaupt erlaubt ist? Dahinter stecken oft Geomatikerinnen und Geomatiker. Sie sind echte Allround-Talente, wenn es um Karten, Daten, Orientierung und Planung geht.

Die Arbeit reicht von eigenen Messungen draußen bis hin zur kreativen Gestaltung digitaler Karten oder 3D-Modelle am Bildschirm. Wer denkt, es gehe hier nur um Zahlen und Koordinaten, liegt daneben! Also überzeug dich selbst davon:

AufgabeWas steckt dahinter?
Vermessungen draußen durchführenDu bist oft selbst unterwegs: in Städten, Wäldern, auf Baustellen oder Feldern. Mit modernen GPS-Geräten und Lasermesssystemen misst du Straßen, Grundstücke, Gebäude, Flächen oder sogar einzelne Höhenmeter. So sammelst du die genauen Daten, auf denen später alles Weitere aufbaut. Egal ob für ein neues Baugebiet, einen Windpark oder eine Straßenplanung, ohne diese exakten Messwerte geht nichts.
Räumliche Daten aus verschiedenen Quellen zusammenstellenNicht immer musst du alles selbst messen, manchmal greifst du auf bereits vorhandene Daten zurück. Zum Beispiel von Satelliten, Behörden, Drohnen oder Geodatendiensten. Die Kunst dabei: Du kombinierst diese Infos so, dass sie ein vollständiges, aktuelles und zuverlässiges Gesamtbild ergeben – zum Beispiel für die Planung eines neuen Gewerbegebiets oder die Einschätzung von Hochwassergefahren.
Realistische 3D-Modelle und Visualisierungen erstellenStell dir vor, du baust ganze Stadtteile am Computer nach, mit Häusern, Straßen, Parks, Höhenunterschieden. Genau das ist deine Aufgabe. Du erstellst digitale Modelle, die realitätsnah zeigen, wie etwas aussieht oder aussehen könnte. Diese Visualisierungen sind z.B. für Städte oder Bauprojekte extrem hilfreich, weil sie sofort zeigen: So wird’s mal aussehen.
Karten und Pläne gestalten, die Menschen verstehenDu erstellst Karten, die andere Menschen verstehen und einsetzen können. Du entscheidest, was sichtbar gemacht werden soll, wie Farben, Symbole und Maßstäbe eingesetzt werden, damit die Infos leicht verständlich sind. Du arbeitest dabei oft mit Grafik- und Spezialprogrammen und mit viel Sorgfalt, denn auf deine Pläne wird gebaut.
Veränderungen erkennen und sichtbar machenOb durch Bauprojekte, Klimawandel oder neue Infrastruktur: Landschaften und Städte verändern sich ständig. Deine Aufgabe ist es, diese Veränderungen darzustellen und vorherzusagen. So kann man zum Beispiel frühzeitig sehen, ob ein neues Wohngebiet in einem Überschwemmungsgebiet liegt oder wie sich der Boden durch einen geplanten Tunnelbau verschieben könnte.
Kundinnen und Kunden fachlich beratenDu arbeitest oft direkt mit Auftraggebern zusammen: Bauunternehmen, Behörden, Stadtplaner oder Umweltfirmen. Sie kommen zu dir, weil sie wissen wollen, welche Daten sie brauchen, wie sie sie am besten nutzen können und welche Schlüsse sie daraus ziehen dürfen. Du bist dann die Expertin oder der Experte für die richtigen Infos zur richtigen Zeit.
Rohdaten bearbeiten, sortieren und auswertenViele der Daten, mit denen du arbeitest, sind erstmal schwer zu durchblicken. Deine Aufgabe ist es, aus diesen Rohdaten etwas Sinnvolles zu machen: Du filterst, strukturierst und analysierst sie, bis ein klares Ergebnis sichtbar wird, zum Beispiel ein Höhenprofil, eine Risikoanalyse oder ein georeferenzierter Plan für eine Baustelle.
Datenbanken pflegen und aktuell haltenWeil geografische Daten sich ständig ändern, ist es wichtig, sie regelmäßig zu prüfen, zu ergänzen oder zu korrigieren. Du kümmerst dich darum, dass alle Infos in den Datenbanken auf dem neuesten Stand bleiben, damit später niemand mit veralteten Plänen arbeitet. Auch neue Messergebnisse musst du sauber einpflegen, da ist Genauigkeit gefragt.
Digitale Anwendungen mitgestaltenManchmal fließen deine Daten auch in moderne Tools ein – zum Beispiel in Apps für Wanderwege, interaktive Stadtpläne oder Umweltportale. Du gestaltest mit, wie geografische Infos online, auf Displays oder mobilen Geräten dargestellt werden. Dein Ziel: Die Informationen sollen nicht nur korrekt, sondern auch nutzerfreundlich und anschaulich sein.

Wo kann man als Geomatiker arbeiten?

Als Geomatikerin oder Geomatiker sitzt man nicht einfach nur vorm Bildschirm und klickt Karten zusammen. Man sammelt Daten, wertet sie aus, macht Dinge sichtbar, die sonst niemand sieht. Mal draußen mit Hightech-Geräten unterwegs, mal drinnen mit Software, die ganze Städte modellieren kann.

Und wo landet man damit später? Nicht nur in einem Büro, sondern an Orten, an denen Zukunft gestaltet wird. Von Stadtplanung über Umweltschutz bis zur Energieversorgung:

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Behörden des Vermessungswesens (z.B. Katasterämter, Landesvermessung)Hier messen Geomatikerinnen und Geomatiker Grundstücke, Gebäudegrenzen und Straßenzüge. Sie nutzen GPS, Laserscanner und Theodoliten, werten die Ergebnisse aus und aktualisieren amtliche Karten und Katasterdaten. Außerdem beraten sie etwa bei Grundstücksteilungen oder Neubauprojekten.
Ingenieur- und VermessungsbürosIn Ingenieurbüros erstellen sie präzise Pläne für Brücken, Straßen oder Bauwerke. Das umfasst sowohl Gelände­vermessungen vor Ort als auch 3D-Modelle am Computer – alles exakt aufeinander abgestimmt, damit Planungen wirklich passen.
Unternehmen der Geoinformationswirtschaft (GIS‑ und Fernerkundungsfirmen)Dort bereiten Geomatiker Geodaten aus Luftbildern, Satelliten oder Drohnen auf. Sie analysieren Umweltveränderungen, erstellen 3D-Visualisierungen und liefern Karten für Firmen oder Kommunen – zum Beispiel, um mögliche Störzonen bei Windparks zu berechnen.
Verlage für Kartografie (z.B. Atlanten oder Wanderkarten)In Kartenverlagen produzieren sie detailreiche und stilvoll gestaltete Karten für Straßenatlanten, Online-Kartendienste oder Wanderführer. Dabei achten sie darauf, dass alle Informationen klar und leicht verständlich dargestellt sind.
Infrastruktur- und Energieunternehmen (z.B. Versorger, Netzbetreiber)Hier überwachen Geomatiker Versorgungsnetze wie Gas‑, Wasser- oder Stromleitungen. Sie erfassen neue Leitungen, pflegen digitale Netzpläne, prüfen Veränderungen und garantieren so eine sichere Versorgung.
Forschungsinstitute und AkademieIn Forschungseinrichtungen arbeiten Geomatiker an spannenden Themen wie Klima‑ oder Umweltschutz. Sie entwickeln neue Messmethoden, analysieren Umweltdaten oder erforschen, wie sich Landschaften langfristig verändern.
Beratungsunternehmen und NGOsIn Beratungsfirmen oder NGOs nutzen Geomatiker Geodaten, um Projekte zu unterstützen: z.B. Stadtentwicklung, Katastrophenvorsorge oder Naturschutz. Sie liefern Karten, Analysen oder Visualisierungen oft mit großem gesellschaftlichem Nutzen.
Verlage und Medienunternehmen (digitale Anwendungen)In der digitalen Medienwelt gestalten sie interaktive Karten für Apps, Websites und Navigationssysteme. Sie machen Daten benutzerfreundlich, anschaulich und oft sogar multimedial erlebbar.
Homeoffice oder mobile EinsätzeManche arbeiten flexibel, teilweise im Homeoffice, teilweise draußen vor Ort. So können sie Messungen durchführen, Daten bearbeiten und beraten, ohne fest an einen Büroarbeitsplatz gebunden zu sein.

Wie kann man Geomatikerin werden?

Viele haben das vielleicht schon mal erlebt: Dieses kleine Aha-Erlebnis, wenn man auf dem Handy die Karte aufruft und genau sieht, wo man ist oder wenn beim Stadtbummel plötzlich auffällt, wie durchgeplant das Straßennetz wirkt. Vielleicht kam der erste Kontakt mit Karten und Vermessung in der Schule, beim Geografieunterricht oder durch ein Schulprojekt mit GPS. Vielleicht entsteht das Interesse aber auch erst später, weil man gern am Rechner tüftelt, gerne draußen ist oder verstehen will, wie Dinge geplant und gebaut werden.

Geomatikerinnen und Geomatiker sind genau da gefragt, wo Dinge geplant, verändert oder ganz neu gedacht werden müssen. Wer da gerne mitmischt, sollte mehr mitbringen als nur Lust auf Technik, aber auch keine Angst haben, sich reinzufuchsen.

Klar: Mit (Fach-)Abitur steigen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz bei Behörden oder größeren Unternehmen deutlich. Aber wer das nicht mitbringt, sollte sich davon nicht ausbremsen lassen. Viel entscheidender ist, wie man denkt, wie genau man arbeitet und ob man Spaß daran hat, mit digitalen Tools die Welt besser verstehbar zu machen.

Und wer merkt: Das trifft was in mir! Das klingt nach mir!! Für den lohnt sich ein genauer Blick auf die Voraussetzungen in diesem Beruf!

Quick-Check: Geomatiker:in – Könnte das was für dich sein?

  • 🗺️ Du nutzt Navi-Apps nicht nur, um anzukommen, sondern fragst dich manchmal, wie genau sowas eigentlich funktioniert und wie man das alles so exakt darstellen kann.
  • 📱 Beim Zoomen in Karten fällt dir auf, wenn Straßen nicht mehr aktuell sind oder irgendwas komisch aussieht und das nervt dich. Du willst, dass sowas stimmt.
  • 🛰️ Satellitenbilder auf Google Earth oder Street View findest du faszinierend,  vor allem wenn man Orte erkennt, an denen man selbst schon war.
  • 📸 Du hast Spaß daran, draußen Fotos oder Drohnenvideos zu machen – nicht nur fürs Insta-Feed, sondern weil’s dich interessiert, wie Perspektive, Fläche und Höhe zusammenhängen.
  • 🎮 In Open-World-Games feierst du Maps, die realistisch aufgebaut sind und überlegst, wie solche Welten eigentlich entstehen könnten, wenn man das in echt plant.
  • 🛠️ Du findest’s gut, wenn ein Beruf nicht nur im Büro stattfindet. Rumkommen, an echten Orten arbeiten, mit Geräten messen – das klingt spannender als acht Stunden am Schreibtisch.
  • 📏 Mathe muss nicht dein Lieblingsfach sein, aber wenn du checkst, wofür du’s brauchst, zum Beispiel zum Berechnen von Entfernungen oder Geländehöhen, macht’s plötzlich Sinn.
  • 💻 Du hast kein Problem damit, dich in ein neues Programm reinzufuchsen, solange du siehst, was du damit machen kannst. Technik schreckt dich nicht – sie interessiert dich.
  • 🎯 Du brauchst kein Chaos, wenn’s ernst wird. Beim konzentrierten Arbeiten willst du Struktur und Ordnung, besonders wenn’s auf Genauigkeit ankommt.
  • 🌍 Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind dir nicht egal. Du findest’s spannend, wie man mit Daten mithelfen kann, Städte besser zu planen oder Risiken frühzeitig zu erkennen.

Wenn du beim Lesen öfter mal innerlich genickt hast oder gedacht hast „Jo, das kenn ich von mir“, dann ist der Beruf Geomatiker:in definitiv einen genaueren Blick wert 🙂

Welche Skills sollte man für den Beruf mitbringen und wie kriegt man die?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Räumliches Denken (sich Dinge im Kopf vorstellen können)Wenn man mit Karten, Plänen oder 3D-Modellen arbeitet, muss man verstehen, wie was zusammenhängt: Wie hoch ist ein Hügel? Wie weit ist ein Punkt vom anderen entfernt? Und wie sieht das Ganze wohl „in echt“ aus? Genau dafür braucht man ein gutes Vorstellungsvermögen.Wer gerne Minecraft zockt, mit Google Earth Orte erkundet oder beim Zeichnen in Perspektive denkt, trainiert das automatisch. Auch kleine Bauprojekte, Basteln oder Routen planen mit Maps helfen dabei.
Sorgfalt (lieber einmal mehr checken als schnell fertig sein)Messdaten müssen auf den Punkt genau stimmen. Ein kleiner Fehler kann am Ende bedeuten, dass ein Gebäude auf dem falschen Platz steht. Klingt übertrieben? Ist aber so. Deshalb zählt in diesem Beruf vor allem: genau sein und sauber arbeiten.Wenn man beim Basteln, Kochen oder Schreiben oft nochmal kontrolliert, ob alles stimmt, ist das schon ein gutes Zeichen. Auch Übung macht den Unterschied: mal bewusst Aufgaben machen, bei denen es auf Genauigkeit ankommt, z.B. Puzzles, Detailzeichnungen oder Tabellen pflegen.
Gutes Gefühl für Technik & KoordinationIm Gelände wird nicht einfach irgendwas irgendwo hingestellt. Messgeräte müssen exakt aufgestellt und ruhig bedient werden. Wer da zittrig oder unkonzentriert ist, bekommt keine sauberen Daten raus.Wer z.B. gern mit Drohnen fliegt, bastelt, Modellbau macht oder beim Aufbau von Möbeln oder Zelten hilft, entwickelt genau diese Koordination. Auch beim Spielen von Musik oder beim Handwerken kommt’s aufs Zusammenspiel von Auge und Hand an.
Reden können – auch mit Leuten, die keine Ahnung von Geodaten habenOb Kundschaft, Behörden oder Kollegen, nicht alle wissen, was die ganzen Zahlen bedeuten. Wer das verständlich erklären kann, macht den Unterschied. Gerade dann, wenn’s um wichtige Projekte geht.In der Schule mal die Präsentation übernehmen, mit anderen über Projekte sprechen oder zuhause erklären, was man am Rechner eigentlich macht,  sowas trainiert mehr, als man denkt. Wer gerne erklärt oder anderen hilft, ist hier klar im Vorteil.
FlexibilitätManchmal spielt das Wetter nicht mit, manchmal ist der Weg zur Messstelle ein Schlammloch. Und manchmal braucht jemand dringend eine Auswertung – jetzt sofort. Wer da nicht gleich genervt ist, sondern cool bleibt, ist auf dem richtigen Weg.Auch mal rausgehen, wenn’s ungemütlich ist, bei Aktionen oder Freiwilligendiensten mitmachen, die nicht immer bequem sind – das härtet ab und zeigt einem, was man kann. Wer nicht gleich aufgibt, wenn’s anders läuft als gedacht, bringt hier schon richtig was mit.
Selbstständigkeit (nicht bei jeder Kleinigkeit nachfragen müssen)Wer im Gelände unterwegs ist, muss selbst wissen, welches Gerät wohin gehört, welche Infos fehlen oder wie man sie bekommt. Natürlich wird man eingearbeitet, aber später wird erwartet, dass man eigenständig arbeitet.Eigene Projekte planen, z.B. Geburtstagsaktionen, Social-Media-Seiten oder schulische Gruppenarbeiten und wirklich selbst mitdenken. Wer Verantwortung übernimmt, lernt genau das: eigenständig handeln und Entscheidungen treffen.
Texte verstehen und verständlich schreiben könnenViele Infos kommen in Textform – Projektbeschreibungen, Vorschriften oder Planungsunterlagen. Und auch das Schreiben gehört dazu: z.B. wenn man beschreibt, wie ein Gelände aussieht oder was bei der Messung auffiel.Wer beim Lesen nicht nur überfliegt, sondern wirklich verstehen will, was drin steht, ist hier gut dabei. Einfach mal Zeit nehmen, sich einen Sachtext vornehmen und danach versuchen, ihn jemandem verständlich zu erklären. Auch Schreiben üben hilft: z.B. mal den Tag in drei Sätzen zusammenfassen – ohne Emoji, aber mit Klartext.

Interessen-Check: Was sollte einen interessieren, wenn man Geomatiker:in werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Wie merkt man sowas?
Du findest Karten, Stadtpläne oder Google Maps spannendIn der Geomatik dreht sich viel um Orientierung: Was ist wo? Wie weit ist das? Wie sieht ein Gelände von oben aus? Wer sich für Karten interessiert, hat oft schon ein gutes Gefühl für Raum, Lage und Richtung und genau das braucht man, wenn man mit Geodaten arbeitet.Du zoomst in Karten rein, statt einfach nur zu scrollen. Du hast schon mal aus Spaß geguckt, wo du mal gewohnt hast. Oder du findest’s interessant, wenn sich Stadtteile verändern und fragst dich, wie das geplant wird.
Du bist gerne draußen unterwegs (nicht den ganzen Tag nur drinnen hocken)Geomatiker:innen sind nicht nur am Schreibtisch. Sie gehen raus, messen Dinge vor Ort und erleben direkt, woran sie arbeiten. Wer gerne draußen ist, wird das lieben, vor allem weil’s oft echte Abwechslung zum Büroalltag gibt.Du bleibst nicht gern nur im Klassenzimmer oder vorm Rechner. Du gehst gern raus, auch wenn’s mal regnet oder matschig ist, einfach weil’s dir draußen besser geht. Baustellen, Felder oder verwinkelte Ecken findest du eher spannend als nervig.
TechnikIn diesem Beruf arbeitet man mit richtig spannender Technik: GPS-Geräten, Laserscannern, 3D-Modellen. Wer sich für sowas interessiert oder sich zumindest gern damit beschäftigt – hat hier definitiv einen Vorteil.Du findest es interessant, wie Drohnen funktionieren, hast schon mal was von „GIS“ oder „CAD“ gehört (oder willst wissen, was das ist) oder hast Bock, mit Sachen zu arbeiten, die nicht jeder kennt.
Du hast ein Faible für Ordnung und willst verstehen, wie Dinge zusammenhängenIn der Geomatik geht’s darum, große Mengen an Infos so aufzubereiten, dass sie Sinn ergeben. Wer gerne plant, sortiert, strukturiert oder den Überblick behält, bringt genau das mit, was später wichtig wird.Du planst gerne, wie du deinen Tag strukturierst. Du freust dich insgeheim, wenn Listen abgearbeitet sind. Du willst wissen, warum etwas so ist, wie es ist und nicht einfach nur die Antwort auswendig lernen.
Du interessierst dich für Natur, Städte oder wie sich unsere Umwelt verändertOb Stadtplanung, Hochwasserschutz oder Windkraftanlagen – all das hängt mit Geodaten zusammen. Wer sich für Umwelt, Natur oder städtische Entwicklung interessiert, wird im Beruf oft merken: Genau darum geht’s hier.Du schaust nicht nur auf die Straße, sondern auch mal aufs Grün drumherum. Du willst wissen, warum Parks gebaut oder Bäume gefällt werden oder wie man Städte „besser“ machen kann.

Welche Schulfächer bereiten einen gut auf die Ausbildung zur Geomatikerin vor?

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
MathematikWer in der Geomatik arbeitet, rechnet ständig: Flächen, Höhen, Entfernungen, Maßstäbe oder Koordinaten – alles basiert auf Mathe. Auch Prozentrechnung, Dreisatz und Geometrie gehören dazu. Wer hier ein solides Grundverständnis hat, tut sich später beim Vermessen oder beim Arbeiten mit Geodaten deutlich leichter.
Erdkunde / GeografieIn diesem Fach lernt man, mit Karten, Maßstäben, topografischen Informationen und geografischen Daten umzugehen, genau das, was im Beruf später Alltag ist. Auch das Verständnis für Landschaftsformen, Stadtentwicklung oder Klimazonen hilft, räumliche Zusammenhänge zu erkennen und richtig zu bewerten.
InformatikViele Aufgaben in der Geomatik werden mit spezieller Software gelöst, z.B. mit Geoinformationssystemen (GIS) oder CAD-Programmen. Wer ein Grundverständnis von digitalen Abläufen, Datenverarbeitung oder einfachen Programmierstrukturen hat, findet sich schneller zurecht und kann effizienter arbeiten.
DeutschAuch wenn’s technisch klingt: Im Beruf müssen Texte geschrieben, Berichte verfasst oder Karten beschriftet werden und zwar korrekt und verständlich. Wer sicher in Rechtschreibung, Ausdruck und Textverständnis ist, kann Ergebnisse besser präsentieren und auch bei Rückfragen souveräner reagieren.
PhysikManche Messverfahren beruhen auf physikalischen Grundlagen, zum Beispiel bei der Arbeit mit Lasern, Lichtbrechung oder beim Verstehen von Satellitentechnik. Wer hier schon mal etwas über Wellen, Licht oder Messsysteme gehört hat, versteht später schneller, wie bestimmte Geräte und Messmethoden funktionieren.
Technik / WerkenZwar nicht überall unterrichtet, aber extrem hilfreich: Wer den Umgang mit Werkzeugen, Bauplänen oder technischen Zeichnungen schon kennt, hat ein besseres Gefühl für Präzision und Struktur. Das hilft vor allem beim praktischen Arbeiten draußen im Gelände oder beim Lesen von Plänen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Geomatiker?

Eine Ausbildung ist nicht gleich Ausbildung. In der dualen Ausbildung läuft das Ganze zweigleisig: Ein Teil findet im Betrieb statt, dort wo wirklich gearbeitet wird, mit echten Projekten, echten Geräten und echten Aufgaben. Der andere Teil läuft in der Berufsschule, wo das theoretische Wissen vermittelt wird, das später im Berufsalltag gebraucht wird.

So lernt man Schritt für Schritt, was der Job in der Praxis verlangt und bekommt gleichzeitig das Hintergrundwissen, um Zusammenhänge zu verstehen. Und genau das macht die duale Ausbildung auch so spannend: Theorie und Praxis greifen ineinander, und am Ende weiß man nicht nur, was man tut, sondern auch warum.

Wie das beim Beruf Geomatiker:in konkret aussieht? Welche Themen in der Ausbildung wichtig sind und was man alles können wird, zeigt der Überblick hier:

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Geodaten erfassen und draußen vermessenStatt nur im Büro zu sitzen, geht’s in der Ausbildung auch regelmäßig raus: Es wird gezeigt, wie man mit GPS, Laserscannern oder Nivelliergeräten arbeitet und genau misst, wo was liegt. Diese Daten bilden später die Grundlage für Karten, Pläne oder Stadtmodelle. Alles, was geplant oder gebaut werden soll, beginnt mit solchen Vermessungen.
Rohdaten bearbeiten und für andere nutzbar machenGanz ehrlich: Daten kommen selten perfekt an. Deshalb lernst du, wie man unübersichtliche Zahlenmengen überprüft, ergänzt und so ordnet, dass sie am Ende wirklich brauchbar sind. Nur so entstehen Karten oder 3D-Modelle, die in der Praxis auch wirklich weiterhelfen, zum Beispiel bei Bauprojekten, Umweltanalysen oder Stadtplanung.
Digitale Karten, Pläne und 3D-Modelle erstellenWährend der Ausbildung wird auch gezeigt, wie man aus Zahlen, Flächen und Messwerten etwas Sichtbares macht: Karten, Pläne, interaktive Modelle. Das braucht es überall dort, wo Menschen Entscheidungen treffen müssen, sei es für neue Fahrradwege, Baustellen oder Flutschutz.
Daten aus verschiedenen Quellen verbinden und auswertenNicht immer reichen eigene Messungen allein nicht aus. Dann ist gefragt, wie man Satellitendaten, Luftbilder oder Infos von Behörden zusammenführt, abgleicht und logisch auswertet. Genau das wird in der Ausbildung geübt – inklusive Tools, die zeigen, wo’s Risiken gibt oder wo ein Standort ideal ist.
Mit Geoinformationssystemen (GIS) arbeiten und Datenbanken nutzenWer später mit großen Mengen an Geodaten arbeitet, braucht Systeme, die alles sortieren, speichern und abrufbar machen. Deshalb lernst du, wie GIS funktionieren, wie man Datenbanken clever aufbaut und wie man über digitale Tools die richtigen Infos schnell wiederfindet.
Bilddaten aus der Luft auswerten (Fernerkundung)Auch ohne vor Ort zu sein, kann man viele Infos gewinnen – mithilfe von Drohnen, Satelliten oder Luftbildern. In der Ausbildung erfährst du, wie man mit diesen Bildern arbeitet, z.B. um zu erkennen, wie groß ein Feld ist oder wie sich ein Gelände verändert. Super nützlich in Natur-, Landwirtschafts- oder Bauprojekten.
Recht, Datenschutz und wie man Projekte richtig organisiertKlingt trocken, ist aber wichtig: Damit deine Arbeit rechtlich sauber ist, lernst du auch etwas über Datenrechte, Vorschriften und wie man Projekte plant, Fristen im Blick behält oder mit Behörden kommuniziert. Ohne das läuft im echten Job später gar nichts.
Informationen verständlich präsentieren und weitergebenEs reicht nicht, die Daten zu haben, man muss sie auch so aufbereiten, dass andere damit arbeiten können. Ob als beschriftete Karte, kurzer Bericht oder Präsentation: In der Ausbildung wird gezeigt, wie man Ergebnisse professionell und verständlich rüberbringt.
Sicherheit und Umweltschutz im Arbeitsalltag beachtenEgal ob draußen oder drinnen – sicheres Arbeiten gehört immer dazu. Auch das Umweltbewusstsein spielt eine Rolle, etwa beim Umgang mit Ressourcen, beim Einsatz von Geräten oder beim Planen nachhaltiger Projekte. Das wird direkt in den Berufsalltag mit eingebaut.

Was kann man als Geomatiker verdienen?

Wer die Ausbildung abgeschlossen hat, steigt in den Beruf ein und bekommt dafür natürlich auch ein Gehalt. Im Schnitt verdienen Geomatikerinnen und Geomatiker etwa 3.619 Euro brutto im Monat. Brutto heißt: Davon gehen noch Steuern und Abgaben runter, je nachdem, ob man z.B. schon in einer eigenen Wohnung lebt oder noch bei den Eltern.

Der Durchschnittswert hilft, sich ungefähr zu orientieren. Aber es gibt auch Unterschiede: Manche starten mit rund 3.100 Euro, andere kommen später auf über 4.300 Euro im Monat – zum Beispiel, wenn sie in bestimmten Bereichen arbeiten, mehr Verantwortung übernehmen oder besonders gefragt sind.

Das genaue Gehalt hängt also von mehreren Dingen ab: Wo man arbeitet, was man genau macht, wie groß das Unternehmen ist und wie viel Berufserfahrung man mitbringt. Aber eins ist sicher: Mit abgeschlossener Ausbildung ist man in diesem Beruf auf einem stabilen Level unterwegs und kann sich mit der Zeit noch weiterentwickeln.

Was verdient man in der Ausbildung zur Geomatikerin?

Auch während der Ausbildung gibt’s schon Geld aufs Konto und das jeden Monat. Wie viel genau, hängt vom Ausbildungsjahr und manchmal auch vom Betrieb oder Bundesland ab. Einen Überblick, was drin ist, zeigt dir die Tabelle hier:

Branche1. Jahr2. Jahr3. Jahr
Ingenieur-, Architektur- und Planungsbüros682€818€982€
Öffentlicher Dienst1.237€1.291€1.341€

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Geomatiker:in

Nach der Ausbildung ist noch lange nicht Schluss – im Gegenteil. Für viele fängt es da erst richtig an. Denn wer seinen Berufsabschluss in der Tasche hat, kann danach in verschiedene Richtungen weitergehen.

Manche wollen sich in einem Bereich spezialisieren, andere irgendwann ein Team leiten oder nochmal die Schulbank drücken, diesmal mit Fokus auf Technik, Planung oder sogar Wissenschaft.

Was danach alles möglich ist, hängt nicht vom Schulabschluss ab, sondern davon, wie man sich weiterentwickeln will. Wer einfach mal abchecken möchte, was drin ist:

Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Spezialisierungen, die wirklich was bringen können

SpezialisierungWas lernt man und wozu?
Geowissenschaften und GeoinformationssystemeIn dieser Richtung vertieft man Studium oder Weiterbildung in Themen wie Geoinformatik, GIS oder Fernerkundung. Dabei lernt man, wie man große räumliche Datensätze analysiert, modelliert und visualisiert. Das hilft dabei, z.B. komplexe Projekte in Stadtplanung, Klima, Landwirtschaft oder Smart-City-Lösungen zu begleiten und macht einen zu Expert:in für digitale Karten und Datenanalysen.
VermessungstechnikWer sich auf Vermessungstechnik spezialisiert, arbeitet später mit hochpräziser Messtechnik und baut Vermessungsteams oder Projekte auf. Man legt Flurstücke exakt fest, kontrolliert Bauwerke oder unterstützt beim Tunnel- und Straßenbau. Wer diese Richtung geht, ist oft bei Behörden, Ingenieurbüros oder Großprojekten tätig. Die Skills reichen vom Umgang mit Sensoren bis zur Leitung von Vermessungsteams.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas und wozu lernt man?
Techniker:in – Vermessungstechnik (mit dem Bachelor Professional Technik)Wer nach der Ausbildung tiefer in die Welt der Vermessung einsteigen will, ist hier genau richtig. Man lernt, wie man Vermessungsprojekte selbst plant, koordiniert und durchführt – inklusive rechtlicher Grundlagen, technischer Auswertungen und Führungsverantwortung. Das ist besonders spannend für alle, die später eigene Teams leiten oder größere Bau- und Planungsprojekte betreuen wollen.
Techniker:in – SeevermessungstechnikDiese Weiterbildung ist was für alle, die es ans Wasser zieht. Hier geht’s um Vermessungen in Häfen, an Küsten oder unter Wasser. Man lernt, wie man mithilfe von Sonartechnik oder Spezialgeräten Meeresböden oder Gewässerprofile erstellt – wichtig z.B. für den Küstenschutz, Schifffahrtsrouten oder Offshore-Projekte. Ideal für Leute, die draußen arbeiten wollen und Technik auch auf dem Wasser spannend finden.
Geprüfte:r Technische:r Fachwirt:inWer sich auch für Organisation, Zahlen und Abläufe interessiert, kann sich in Richtung Fachwirt:in weiterbilden. Dabei geht’s um technische Planung, Materialeinsatz, Zeitmanagement und Kostenkontrolle, also alles, was in größeren Firmen oder bei Leitungsfunktionen gebraucht wird. So bringt man technisches Wissen und wirtschaftliches Denken unter einen Hut.

Studium nach der Ausbildung zum Geomatiker? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
GeoinformatikHier dreht sich alles um digitale Karten, Daten und smarte Systeme. Man lernt, wie man riesige Mengen an Geodaten verarbeitet, analysiert und in Karten, 3D-Modellen oder Apps darstellt, z.B. für Stadtplanung, Navigation oder Umweltschutz. Auch Programmieren gehört oft dazu.Wer Geoinformatik studiert, kann später an Zukunftsprojekten mitarbeiten: z.B. in der Verkehrsplanung, beim Hochwasserschutz, in Tech-Firmen oder in Behörden, die mit Umweltdaten arbeiten. Auch Geodaten-Apps oder Smart-City-Projekte sind mögliche Arbeitsfelder.
Vermessungstechnik / GeodäsieIn diesem Studium geht’s tief rein in die Welt der Vermessung: Wie funktionieren hochpräzise Messgeräte? Wie plant man Vermessungsprojekte? Wie wertet man komplexe Geländedaten aus? Auch Mathe, Bauplanung und rechtliche Grundlagen spielen hier eine Rolle.Danach ist man Expert:in für alles, was exakt gemessen werden muss – z.B. beim Tunnelbau, auf Großbaustellen, in der Stadtplanung oder in Vermessungsbüros. Oft übernimmt man hier mehr Verantwortung z.B. als Projektleitung oder Fachkraft für Spezialmessungen.
GeografieGeografie ist viel mehr als „Hauptstädte lernen“: Hier lernt man, wie Städte wachsen, wie Klima, Umwelt und Menschen miteinander zusammenhängen und wie man Räume sinnvoll nutzt. Es geht auch um Themen wie Migration, Nachhaltigkeit oder Stadtentwicklung.Wer Geografie studiert, kann z.B. in der Regionalplanung, im Umweltbereich oder in der Entwicklungszusammenarbeit arbeiten. Auch Behörden, NGOs oder Beratungsfirmen suchen Fachleute mit Überblick über Mensch, Natur und Raum.
GeowissenschaftenWer sich für die Erde als Ganzes interessiert, also für Gestein, Wasser, Böden, Klimaverläufe oder Naturgefahren – findet in den Geowissenschaften seinen Platz. Man lernt, wie Prozesse in und auf der Erde ablaufen, wie man sie misst und was sie bedeuten.Nach dem Studium kann man z.B. im Umweltschutz, bei Energie- und Rohstoffunternehmen, im Bereich Nachhaltigkeit oder in der Forschung arbeiten, oft an sehr praxisnahen oder global relevanten Themen.
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