Home Berufe Natur & Umwelt Tierpfleger:in

Wenn du Tiere liebst und auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Beruf bist, der dich mit fast der gesamten Bandbreite der Artenvielfalt auf der Erde in Verbindung bringt und du sowohl eine aufmerksame Beobachtungsgabe hast, einfühlsam bist und auch körperliche Arbeit nicht scheust, dann schau dir die Ausbildung zum Tierpfleger einmal genauer an.

Denn auch schon während deiner Ausbildung zum:r Tierpfleger:in mit der Fachrichtung Zoo warten eine Menge spannender, vielfältiger und verantwortungsvoller Aufgaben auf dich. Allein die Fütterung braucht neben dem grundsätzlichen Wissen, was auf der Speisekarte der jeweiligen Tiergattung steht, auch eine genaue Planung und Zubereitung des Futters. 

Die Tierunterkünfte und Ausläufe müssen sauber und instand gehalten werden. Pflege, Zucht und die besonders intensive Aufzucht des Nachwuchs stehen ebenso auf der Aufgabenliste wie die genaue Beobachtung der Tiere. Hier ist auch psychologische Kenntnis gefragt, um feststellen zu können, welches Verhalten normal für das jeweilige Tier ist, oder ob Verhaltensauffälligkeiten auf ein Krankheitsbild hinweisen. Du wirst also lernen, woran man bestimmte Krankheiten erkennt und wie man sie behandelt. Aber du wirst auch Kontakt mit den Zoo-Besuchern haben und ihnen bei Fragen zur Verfügung stehen. Der Tierpfleger im Zoo ist also ein Beruf für und mit Tier und Mensch.

Info: Die Ausbildung zum Tierpfleger kannst du in drei verschiedenen Fachrichtungen machen: In Forschung und Klinik, in Zootierpflege und in Tierheim- und Pensionstierpflege. Wir haben uns die Zootierpflege als Beispiel für die Ausbildung ausgesucht. Schwerpunkt dieses Artikels ist der Ausbildungsberuf Tierpfleger:in - Zoo.

Die Ausbildung zur Tierpflegerin in 20 Sekunden

  • Ist eine duale Ausbildung
  • Sie dauert in der Regel 3 Jahren 
  • Das Ausbildungsgehalt liegt zwischen 1.068 und 1.164 Euro
  • Die Tätigkeiten umfassen viele Bereiche der Tierbetreuung und -behandlung, von der Fütterung, Reinigung, medizinischen Bereifung bis zur Zucht und Aufzucht der Tiere
  • Es ist ein Beruf mit viel Bewegung im Freien in Kontakt mit Tier und Mensch

Was solltest du für die Ausbildung zum Tierpfleger mitbringen?

 Um in der Ausbildung und später in dem Beruf der Tierpflegerin erfolgreich und glücklich  zu sein, ist es natürlich wichtig, dass du dir im Vorfeld über die Besonderheiten des Berufs ein Bild machst. Neben deinen Interessen und Neigungen ist für die Ausbildung zum Tierpfleger rechtlich keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Legen wir also den Fokus auf die persönlichen Interessen, Neigungen und charakterliche Eigenschaften, die dir während der Ausbildung und im Beruf helfen können..

Persönliche Interessen und Eigenschaften

Wie bereits angesprochen, ist der Arbeitsalltag eine Tierpflegers sowohl abwechslungsreich, verantwortungsvoll und mit viel körperlicher Arbeit und Bewegung im Freien verbunden. Dementsprechend sollten auch deine Interessen und Neigungen gelagert sein. 

Es ist ein zupackender Beruf, der einen hohen Grad an Leistungs- und Einsatzbereitschaft mit sich bringt. Der Umgang mit Tieren ist oftmals nicht mit der Stechuhr zu planen. Bei Trächtigkeit, Geburt oder in Krankheitsfällen ist es durchaus üblich, außerplanmäßige Pflegearbeiten zu übernehmen. Dazu solltest du von vornherein bereit sein.

Du solltest auch Durchhaltevermögen und ein gutes Maß an Zielstrebigkeit mitbringen. Eine verantwortungsvolle Zucht und Aufzucht von Tieren geschieht nicht von heute auf morgen und braucht Entschiedenheit und Beharrlichkeit. 

Für das Einhalten der Hygienevorschriften und der Aufrechterhaltung eines gesunden Umfeldes für die Tiere und der Mischung und Dosierung des jeweiligen Futters ist ein hohes Maß an Sorgfalt wichtig.

Ein gutes Maß an Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit zur selbständigen Arbeitsweise ist für die Pflege und Haltung inklusive des Erkennens von Verhaltensauffälligkeiten bei zu pflegenden Zootieren ebenfalls besonders wichtig.

Zudem solltest du Interesse und Freude an praktischer und körperlicher Arbeit mitbringen. Schließlich wirst du “deine” Tiere mit Futter versorgen, ihre Unterkünfte und Außengehege sauber und instand halten und dem Nachwuchs auch das Fläschchen geben. Du solltest also eine gute Belastbarkeit, Kraft und Ausdauer mitbringen.

Neben dem Kontakt mit den Tieren wirst du aber auch Kontakt mit Zoobesuchern haben. Du wirst Besuchergruppen betreuen und Fragen beantworten. Interesse und Freude an zwischenmenschlichem, kommunikativem Austausch solltest du also auch mitbringen.

Wichtige Schulfächer für Tierpfleger:innen

Neben diesen persönlichen Voraussetzungen solltest du auch Interesse und gute Kenntnisse in den folgenden Fächern mitbringen:

Biologie: Biologische Kenntnisse sind für den Umgang mit (Zoo)-Tieren unabdingbar. Schließlich bist du mit der Fütterung, Pflege und dem Erfassen der biologischen Daten betraut und wirst in der Zucht und Aufzucht von Tieren befasst sein.

Deutsch: Als Tierpflegerin kommunizierst du nicht nur mit Tieren, sondern auch mit den Besuchern, du informierst und beantwortest Fragen. Dazu sind gute Deutschkenntnisse erforderlich. Für Aufgaben wie die Dokumentation und Berichte über die Tiere und deren Verhalten ist eine fehlerfreie Rechtschreibung unabdingbar.

Mathematik: Beim Dosieren und Mischen des Futters sind mathematische Kenntnisse wichtig. Auch ein sicherer Umgang mit Gewichts- und Maßangaben wird von dir als angehenden Tierpfleger erwartet. 

Wie ist die Ausbildung zum:zur Tierpfleger:in aufgebaut?

Als duale Ausbildung wirst du die Ausbildung parallel im Ausbildungsbetrieb, also im Zoo / der Tierklinik / dem Tierheim, und in der Berufsschule machen. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt. Theorie und praktischer Anteil werden sich hierbei in etwa die Waage halten. Dementsprechend findet der Unterricht an der Schule und im Ausbildungsbetrieb statt.

In den theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten und im Ausbildungsbetrieb lernst du zum Beispiel die folgenden berufsspezifischen Tätigkeiten:

  • Pflegen, Halten und Versorgen von Tieren
  • Transportieren von Tieren
  • Systematik, Anatomie, Physiologie und Verhalten von Tieren
  • Einrichten, Reinigen, Desinfizieren und Instandhalten der Tierunterkünfte
  • Erkennen von Krankheiten, Schutz der Tiergesundheit
  • Mitwirken bei Behandlungen und Eingriffen
  • Lagern, Zubereiten, Verwenden von Futter und Einstreu
  • Bestimmen, Pflegen, Versorgen und Züchten von Wildtieren und gefährdeter Haustieren 
  • Betreuen von Wildtieren und gefährdeten Haustieren 
  • Ausgestalten und Instandhalten zoospezifischer Anlagen
  • Besucherbetreuung und vieles mehr

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres machst du die Zwischenprüfung und am Ende des dritten Jahres steht dann die Abschlussprüfung an. 

Was macht ein:e Tierpfleger:in nach der Ausbildung?

Nach der Ausbildung als Tierpfleger oder Tierpfleger:in findest du Beschäftigung in dem Fachgebiet oder der Branche, in der du deine Ausbildung gemacht hast, also in Forschung und Kliniken, in Tierheimen oder Tierpensionen oder wie hier genauer beschrieben in der Zootierpflege also in Zoos oder Tierparks.

Arbeitest du in Zoos und Tierparks, wartet ein verantwortungsvoller und abwechslungsreicher Berufsalltag auf dich. Fangen wir mit der Fütterung an. Die Szenarien können unterschiedlicher nicht sein. Abhängig davon, ob du für die Fütterung von Giraffen, Elefanten, Meerschweinchen, Piranhas, Ameisen oder etwa Löwen zuständig bist, bestimmt sich die Futterart,- menge und -variante. Da es sich in manchen Fällen auch um Lebendfutter handelt, ist das Füttern sicherlich nicht “ohne”. Auch die Säuberung der Unterkünfte und Ausläufe beinhaltet sogenannte Schmutzarbeit. Du wirst also sowohl drinnen und draußen arbeiten, bei jeder Jahreszeit. Du ziehst die Tierkinder mit auf und bist zusammen mit den Tierärzten für das gesundheitliche Wohl der Tiere verantwortlich. Aber auch handwerkliche Tätigkeiten für das Instandhalten und Reparieren der Tierunterkünfte sind Teil der Arbeit eines Tierpflegers. Auch wirst du schon in deiner Ausbildung lernen, wie man das Verhalten von Tieren richtig deutet und psychologisch einordnet. 

Wie sehen die Arbeitszeiten als Tierpfleger:in aus?

Als Tierpfleger:in arbeitest du in der Regel 40 Stunden in der Woche. Also erstmal alles ganz normal. Allerdings haben die Zoos auch und gerade am Wochenende geöffnet und die Tiere müssen schließlich auch am Wochenende und bei Trächtigkeit, Geburt, Aufzucht und bei Krankheit 24 Stunden am Tag betreut werden. So kann es also vorkommen, dass du auch mal nachts oder an Wochenenden zur Arbeit musst.

Was verdienst du während der Ausbildung zum:r Tierpfleger:in?

Wie viel du genau verdienen wirst, hängt natürlich auch von deinem Ausbildungsbetrieb ab und auch das Bundesland, in dem du arbeitest, kann Einfluss darauf haben, wie viel du letztlich verdienst. Warum ist das so? Ganz einfach, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Miete und Strom überall unterschiedlich sind. Dein Gehalt ist auch abhängig davon, ob dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist.

Beispiel Arztpraxen mit Tarifvertrag:

  1. Ausbildungsjahr: 1.068 € (monatlich brutto)
  2. Ausbildungsjahr: 1.118 € (monatlich brutto)
  3. Ausbildungsjahr: 1.164 € (monatlich brutto)

Quelle: TVAöD-BBiG

Was verdienst du als fertige:r Tierpfleger:in?

Wie viel du als ausgebildeter Tierpfleger in deinem Beruf später verdienen wirst, hängt auch davon ab, in welchem Bundesland, in welchem Berufsfeld, bei welchem Arbeitgeber du angestellt bist und von deiner Berufserfahrung ab. Als Tierpflegerin im Zoo liegt der Verdienst zwischen 1.900 und 2.400 € mit steigender Berufserfahrung. Im öffentlichen Dienst gelten entsprechende Tarifverträge und Tierpfleger können hier zwischen 2.270 und 2.880 € Brutto im Monat verdienen.

Welche Fort-, Weiterbildungs-, und Karrieremöglichkeiten gibt es für Tierpfleger?

Möchtest du nach deiner Ausbildung deinen beruflichen Horizont erweitern, gibt es für Tierpfleger:innen verschiedene Möglichkeiten. 

Zusatzqualifikation während der Ausbildung

Schon während deiner Ausbildung zum:zur Tierpfleger:in hast du mit der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, kannst deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern und dich fachlich - über deine Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht wie etwa im Europäischen Waren- und Wirtschaftsrecht und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland.

Spezialisierung

Nach deiner Ausbildung kannst du dich auf bestimmte Tier- und Haltungsarten spezialisieren. 

Weiterbildung zum: zur Tierpflegemeister:in

Die Weiterbildung zum Tierpflegemeister dauert zwischen 2 Monaten (Vollzeit) und 17 Monaten (Teilzeit). Der Meistertitel berechtigt zum Führen eines eigenen Betriebes, eröffnet dir aber auch den Weg in Führungspositionen in Zoo und Tierheimen. Aber auch Führungsaufgaben in der Tierhaltung, Pflege sowie in der Personal-, Betriebs-, und Arbeitsorganisation können mit dem Meistertitel übernommen werden.

Studium

Mit entsprechender Qualifizierung steht dir auch noch die Tür zu einem Hochschul- oder Fachhochschulstudium offen, wie etwa Tiermedizin, Biologie oder Agrarwissenschaften.

Ähnliche Ausbildungen

Auch in der Ausbildung zum Landwirt, wirst du viel mit der Haltung und Pflege von Tieren zu tun haben. Allerdings bist du hier auf Nutztiere vor allem in der Landwirtschaft spezialisiert. Viele Tätigkeiten ähneln sich aber trotzdem. Als Tiermedizinischer Fachangestellter oder Tierarzthelfer, arbeitest du in der Regel in einer Tierarzt-Praxis und unterstützt hier den Arzt.

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