Glück auf! Diese alte Begrüßung kennst du nicht? So begrüßen sich traditionell Bergwerksarbeiter, und damit passt dieser Einstieg in die Ausbildungsseite für Essen besonders gut. Immerhin ist Essen eine der alten Bergbaustädte im Ruhrgebiet, das für viele Jahrzehnte die Industriekammer Deutschlands war, vor allem durch die Kohle- und Stahlindustrie. Aber keine Sorge, deine Ausbildung musst du nicht im Stollen beim Kohlehacken machen, denn Essen hat wie der Rest des Ruhrgebiets einen starken Strukturwandel mitgemacht und kann dir Jobs mit Zukunft bieten!
In Essen kann man die Villa Hügel besichtigen, die viele Jahre der Familiensitz der Unternehmerfamilie Krupp war. Sie gilt als Symbol der Industrialisierung in Deutschland, schließlich war Krupp, die du jetzt wahrscheinlich von Thyssen-Krupp kennst, eine der wichtigsten und auch reichsten Familien im industrialisierten Ruhrgebiet. Es kommt einem fast vor, als würde man ein Adelsschloss besichtigen, wenn man durch die Räume der Villa streift. Kein Wunder: Mit Kohle und Stahl ließ sich damals einfach unendlich viel Geld verdienen, denn sie waren die Grundbedingung für jede andere Industrie. Ein bisschen so, wie Mikrochips heute – ohne die geht halt nichts!
In Essen gibt es sogar ein UNESCO Weltkulturerbe, nämlich die Zeche Zollverein. Die hat natürlich wieder etwas mit der Schwerindustrie zu tun, denn es handelt sich um die einst größte und leistungsstärkste Steinkohlenzeche der Welt. Mittlerweile wird hier natürlich keine Steinkohle mehr abgebaut, dafür gibt es viel Kohle, Kunst und Kultur zu bestaunen. Auf dem alten Zechengelände gibt es nämlich auch Kulturveranstaltungen und natürlich Führungen zur Geschichte des Kohleabbaus. Egal ob du deine Ausbildung in Essen machst, oder nicht, du solltest dir die Zeche Zollverein auf jeden Fall einmal ansehen.
Mit dem Ruhrgebiet verbinden viele Nichtansässige vor allem die Schwerindustrie, für welche die Region berühmt geworden ist. Dabei findet schon seit mehreren Jahren, ja sogar Jahrzehnten, ein industrieller Wandel statt, da Kohle und Stahl immer mehr an Bedeutung verlieren. Klar, Stahl ist immer noch wichtig, jedoch sind Dienstleistungen, Energiewirtschaft oder Computertechnologie heutzutage viel wichtiger als die althergebrachte Schwerindustrie. Essen hat da aufgepasst und dafür gesorgt, dass neue Arbeitsplätze (und damit auch Ausbildungsplätze) entstehen, die auch in Zukunft noch wichtig sein werden.
Hättest du gedacht, dass viele wichtige Stromlieferanten ihren Sitz mitten im Ruhrgebiet haben? Dazu gehören RWE, STEAG und auch E.On. Das liegt natürlich auch ein bisschen an der Vergangenheit, heutzutage wird aber nicht mehr viel Strom mit Kohle erzeugt. Für dich heißt das aber, dass du bei solch großen Arbeitgebern gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz oder ein Duales Studium hast. Typische Berufe in der Energiewirtschaft sind zum Beispiel Elektrotechniker:innen, Ingenieure oder Monteurinnen, aber auch kaufmännische Berufe sind gefragt, schließlich muss auch viel organisiert und geplant werden.
Ein wichtiges Feld sind selbstverständlich auch die erneuerbaren Energien, und da mittlerweile eigentlich alle Stromproduzenten auch in Zukunftstechnologien investieren, kannst du dich natürlich auch auf diese Sparte spezialisieren. Besonders wird in Essen an der Verwendung von Wasserstoff für die Energieerzeugung geforscht. Zur Energiebranche passende Berufsgruppen sind:
In Essen gibt es drei besonders große Wirtschaftszweige im verarbeitenden Gewerbe. Das sind Chemie, Metallverarbeitung und Maschinenbau, sowie Elektrotechnik.
Evonik Industries ist etwa ein großes Chemieunternehmen mit Sitz in Essen, das du vielleicht schon durch Fußballtrikot-Werbung kennst? Auch die Brenntag AG befasst sich mit chemischen Produkten, jedoch eher als Bindeglied zwischen Chemieproduzenten und der weiterverarbeitenden Industrie. Du könntest dich zum Beispiel zum Chemielaboranten ausbilden lassen – das ist übrigens auch ein sehr gut bezahlter Ausbildungsberuf.
Im Bereich der Elektrotechnik sagt dir bestimmt der Name Medion etwas – sie stellen nämlich Computer, Notebooks, Fernseher und so weiter her. Als deutsches Unternehmen mit ihrem Sitz in Essen vertreiben sie ihre Produkte auch häufig in Kooperation mit Aldi, daher bist du bestimmt schon einmal mit Medion-Produkten in Berührung gekommen. Natürlich gibt es auch noch viele andere kleinere Unternehmen in Essen, in denen Elektrotechniker:innen oder Elektroniker:innen sich ausbilden lassen und arbeiten können. Schau dich einfach mal um!
Erwähnen müssen wir natürlich auch, dass es in Essen nach wie vor eine starke Präsenz von Metallindustrie und Maschinenbau gibt. Thyssenkrupp, der Zusammenschluss der ehemaligen Familienunternehmen Thyssen und Krupp, ist vielleicht nicht mehr der größte Arbeitgeber in Essen, aber sicherlich der berühmteste. Ausbildungen in den Bereichen Metall & Maschinen sind zum Beispiel Anlagenmechaniker:in, Metallbauer:in, Mechatroniker:in oder Industriemechaniker:in. Wenn du dich für diese berufliche Richtung interessiert, ist Essen ein idealer Standort für dich.
Karstadt / Kaufhof und Deichmann sind Unternehmen, die du bestimmt kennst, und die ihren Hauptsitz in Essen haben. Da sie Waren anbieten und verkaufen, und nicht produzieren, zählen sie zum Dienstleistungsbereich. Deichmann ist sogar der größte Schuhhändler in Europa. Wenn du dich für kaufmännische Berufe interessierst oder im Einzelhandel arbeiten möchtest, beispielsweise als Verkäufer:in oder Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel, ist Essen ein guter Standort für dich.
Eine besondere Rolle nimmt außerdem die Gesundheitswirtschaft ein. Essen hat ganze 14 Klinken und ist ein international wichtiger Forschungsstandort für Herz-Kreislauf, Onkologie und Transplantation. Auch Strahlentherapie und der Einsatz von KI stehen auf dem Programm – du siehst schon, dass hier an die Zukunft gedacht wird! Rund 20% der Beschäftigten in Essen arbeiten in der ein oder anderen Form im Gesundheitssektor. Wenn du also Pflegefachmann oder Pflegefachfrau, Zahnarzthelfer:in oder Medizinisch Technische:r Assistent:in werden möchtest, stehen dir hier alle Wege offen.
Egal ob du schon weißt, in welchem Berufsfeld du mal arbeiten möchtest, oder noch gar keine Ahnung hast, wohin es dich verschlägt – ein Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) in Essen in der Berliner Str. 10 lohnt sich in beiden Fällen. Dort kannst du dich über Ausbildungsberufe, Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren oder direkt eine Beratung einfordern. Auch beim Bewerbungsverfahren kannst du dir dort Hilfe holen.
Das ganze Ruhrgebiet kann mit einer sehr guten Infrastruktur punkten, und da macht Essen natürlich keine Ausnahme. Ob Autobahnen, U-Bahnen oder Regionalverkehr, in dieser Stadt bist du perfekt an deine Umgebung angebunden und sogar zum nächsten internationalen Flughafen ist es nicht weit. Falls du mit dem Auto zu deinem Ausbildungsplatz fahren willst, solltest du aber einkalkulieren, dass im Ruhrgebiet gefühlt immer Stau ist 🙂 Ganze 46% der Erwerbstätigen wohnen nämlich gar nicht in Essen selbst, sondern im Umkreis und müssen dementsprechend jeden Tag in die Stadt hineinfahren. Na gut, außer sie machen Homeoffice.
Zwar ist Essen nicht die günstigste Stadt im Ruhrgebiet, allerdings liegt der Mietspiegel mit 8,51 Euro pro Quadratmeter deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 11 Euro (Stand Dezember 2022). Weil 60qm-Wohnungen in der Regel vom Preis pro Quadratmeter günstiger sind als 30qm-Wohnungen, bietet sich auch in Essen das Wohnen in einer WG am ehesten an. in Essen kannst du WG-Zimmer zwischen 250 – 450 Euro bekommen, musst also nicht unbedingt so tief in die Tasche greifen, wie in Städten wie Hamburg, Köln oder Stuttgart. Wegen der guten Infrastrukturanbindung kannst du auch in Erwägung ziehen, ein bisschen außerhalb zu wohnen, oder einfach in die Stadt zu pendeln, wenn beispielsweise deine Familie in der Region wohnt. Bei den Eltern ist es eben doch am günstigsten 😉
Wir können es gar nicht oft genug betonen, dass du natürlich nicht auf Essen selbst beschränkt bist, sondern dir im Prinzip das ganze Ruhrgebiet offensteht. Und damit sind deine Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung fast unbegrenzt. Shoppen, Clubs, Zoos, Kinos, Museen, du kannst einfach alles finden, was das Herz begehrt. Aber bleiben wir einmal kurz im Stadtkern von Essen selbst, denn schließlich sind wir hier ja keine Ruhrgebiet-Fanseite. Die Zeche Zollverein haben wir dir ja schon vorgestellt, aber es gibt noch einige andere Ausflugsziele in Essen, zum Beispiel das Museum Folkwang, die Alte Synagoge oder die Ruine Isenburg. Das sind natürlich keine alltäglichen Unternehmungen. Wenn du Cafes, Restaurants und Clubs suchst, dann ist der Stadtteil Essen-Rüttenscheid die richtige Anlaufstelle für dich. Hier kannst du die Nacht zum Tag machen oder einfach mal gutes Essen genießen… Wortwitz.
Von wegen qualmende Schlote, Essen hat richtig schöne grüne Ecken und Naherholungsgebiete, allen voran den Baldeneysee und den Stadtgarten. Knapp die Hälfte der Stadtfläche besteht aus Parks, Wald oder Naturschutzgebieten, die Auszeichnung zur Grünen Stadt 2017 gab es von der EU ja auch nicht umsonst. Der Wanderweg Baldeneystieg geht einmal um den gleichnamigen See herum und zählt ganze 26,7km, genau das Richtige für Wanderfreunde. Wenn du deine Freizeit lieber in der Natur als im Club verbringst, wird dir in Essen so schnell nicht langweilig. Und auch Tagesausflüge in die Region kannst du von Essen aus planen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Westfalenpark in Dortmund, oder einer Kanutour auf der Ruhr? Übrigens ist das Rudern ein sehr beliebter Sport in Essen, nicht nur auf dem Baldeneysee, sondern auch auf der Ruhr und in Kanälen.
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