Thema Berufswahl

Das passende Studium zur Ausbildung finden

Nach der Ausbildung noch studieren, aber was? – Foto: unsplash.com

Wer nach seiner Ausbildung feststellt, dass er doch noch studieren möchte, steht nicht alleine da. Seit einiger Zeit nimmt die Zahl der ehemaligen Azubis unter den Studenten kontinuierlich zu. Das liegt unter anderem daran, dass ein Studium nicht nur bessere berufliche Aufstiegschancen, sondern in der Regel auch ein höheres Gehalt mit sich bringt. Teilweise steht auch der Wunsch nach einem ganz anderen Berufsziel hinter der Idee von einem Studium nach der Ausbildung. Doch ist ein Studium nach der Berufsausbildung überhaupt noch sinnvoll? Und welcher Studiengang passt zu welcher Berufsausbildung?

Ist ein Studium nach der Ausbildung überhaupt noch sinnvoll?

Ob ein Studium nach Deiner Ausbildung sinnvoll ist, hängt immer von Deinen persönlichen und beruflichen Zielen ab. Ein Studium kann schon deshalb sinnvoll sein, weil es Dir ganz andere persönliche und fachliche Fähigkeiten vermittelt als eine Ausbildung. Du lernst zum Beispiel, wissenschaftliche Texte zu lesen und anzufertigen, kritische Fragen zu stellen und eigenverantwortlich zu arbeiten. Zudem ist ein Studium in der Regel unerlässlich, wenn Du eine Führungsposition anstrebst. Bevor Du Dich für ein Studium entscheidest, solltest Du Dir allerdings darüber im Klaren sein, dass Du in einem Studium in der Regel kein Geld verdienst und Du daher finanziell erst einmal wieder etwas zurückstecken musst.

Wie finde ich das passende Studium nach meiner Ausbildung?

Das passende Studium zu finden, ist gar nicht so leicht. Mehr als 14.000 Studiengänge stehen Dir allein in Deutschland zur Auswahl. Eine gute Übersicht erhältst Du durch Studiengangsdatenbanken wie den Hochschulkompass.  Diese Berichte geben Dir einen authentischen Einblick in das jeweilige Studienfach abseits der Hochglanzbroschüren der Hochschulen und können Dir so helfen, den passenden Studiengang zu finden. Eine weitere Entscheidungshilfe sind Hochschulrankings. Diese bewerten verschiedene Hochschulen nach zahlreichen Kriterien und erstellen so für unterschiedliche Fachbereiche eine Rangliste der besten Unis.

Eine wichtige Frage, die sich ehemalige Azubis ganz am Anfang der Studienwahl stellen sollten, lautet: Möchte ich ein zu meiner Ausbildung passendes Fach studieren oder will ich lieber etwas ganz anderes machen? Über die Antwort auf diese Frage lassen sich die möglichen Studiengänge gegebenenfalls bereits stark eingrenzen.

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Welches Studium passt zu welcher Berufsausbildung?

Für Absolventen eines kaufmännischen Berufes zum Beispiel kommen vor allem wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge in Betracht. Dazu gehören etwa Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsrecht oder Volkswirtschaftslehre. Auch verschiedene Management Studiengänge sind für Kaufleute interessant. Wer eine Schneiderlehre abgeschlossen hat, kann dagegen zum Beispiel Textildesign oder Bühnen- und Kostümbild studieren. Absolventen technischer Ausbildungsberufe wie beispielsweise Mechatroniker oder Elektroniker bringt ein Ingenieursstudium weiter. Studierst Du ein Studienfach mit Bezug zu Deiner Ausbildung, hast Du zum Teil sogar die Möglichkeit, Dir Kenntnisse aus der vorherigen Berufsausbildung anrechnen zu lassen.

Mit dem Studium neue Wege gehen

Wer sich schon während seiner Ausbildung gar nicht mit seinem Beruf identifizieren konnte, hat mit einem Studium die Möglichkeit, sich umzuorientieren. Wenn Du dabei noch gar keine Idee hast, was Du studieren möchtest, kannst Du einen Orientierungstest machen, der Dir Studiengänge aufzeigt, die Deinen Interessen und Stärken entsprechen. Meist bieten die einzelnen Bundesländer, aber auch viele Hochschulen selbst, solche Tests im Internet an. Freunde und Familie können ebenfalls hilfreich bei der Studienwahl sein, da sie Dich sehr gut kennen und Dir Tipps geben können, wo Deine Stärken liegen. Des Weiteren bieten Schnupperstudientage oder Informationsveranstaltungen der Hochschulen einen Einblick in verschiedene Studienfächer. So kannst Du einen ersten Eindruck von mehreren Studiengängen gewinnen, ohne Dich gleich für einen einschreiben zu müssen.

Alternativen zum Vollzeitstudium nach der Ausbildung

Viele ehemalige Auszubildende schrecken vor der Aufnahme eines Studiums nach der Ausbildung zurück, weil sie die finanziellen Einbußen fürchten. Denn mit Aufnahme des Studiums scheiden sie häufig aus dem Beruf aus und es entfällt auch der regelmäßige Gehaltsscheck. Mittlerweile gibt es aber auch zahlreiche Studienangebote für Berufstätige, die nicht auf ihren Job und ihr Gehalt verzichten können oder wollen.

Bei einem Fernstudium etwa studierst Du neben dem Beruf am heimischen Schreibtisch. Deine Unterlagen bekommst Du per Post oder über einen Online-Campus. Das bietet Dir einiges an Flexibilität. Denn Du bist nicht an Präsenztermine und Vorlesungen gebunden, sondern kannst selbst entscheiden, wann und wo Du studieren möchtest.

Eine andere Möglichkeit ist ein berufsbegleitendes Teilzeit Studium. Diese Studiengänge sind auf die Lebensumstände von Berufstätigen ausgerichtet. Daher finden die Unterrichtseinheiten blockweise meist abends oder am Wochenende statt. Bevor Du Dich für ein berufsbegleitendes Studium entscheidest, solltest Du aber bedenken, dass dieses erheblich anstrengender ist als ein Vollzeitstudium und sehr viel Disziplin erfordert.