Biologielaborant:in - Ausbildung und Beruf

Biologielaborant:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3,5 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Sehr guter mittlerer Abschluss
  • Ausbildungsvergütung
    1.050 € (1. Ausbildungsjahr) bis 1.390 € (3. Ausbildungsjahr)

Die Ausbildung zum Biologielaborant in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Proben analysieren, Experimente durchführen, Laborgeräte bedienen, Daten auswerten
  • Besonderheiten: Intensiver Laborkontext
  • Spezialisierungen: Mikrobiologie, Genetik, Biochemie
  • Arbeitsorte: Forschungsinstitute, Pharmaunternehmen, Krankenhäuser

Wie wäre es mit einer beruflichen Laufbahn, die dein Interesse an Biologie, Laborarbeit und wissenschaftlicher Forschung miteinander verbindet? Möchtest du aktiv dazu beitragen, das Verständnis für biologische Prozesse zu vertiefen und gleichzeitig eine vielseitige Karriere einzuschlagen?

Dann könnte die Ausbildung zum Biologielaboranten genau das Richtige für dich sein! In den kommenden 3,5 Jahren wirst du ein tiefgehendes Verständnis für biologische Systeme entwickeln und wichtige Fähigkeiten erwerben. Diese werden dir nicht nur helfen, Krankheiten zu identifizieren, sondern auch bei der Entwicklung und Prüfung neuer Medikamente sowie vielen weiteren facettenreichen Aufgaben im Alltag eines Biologielaboranten hilfreich sein.

Neugierig geworden? Erfahre mehr in den folgenden Abschnitten, in denen wir dir alles Wichtige zur Ausbildung näher bringen.

Was machen Biologielaboranten und was ist ihr Ziel?

Biologielaborant:innen sind für die Durchführung von Laboruntersuchungen in verschiedenen Bereichen der Biologie zuständig. Sie sind dabei für die Vorbereitung von Proben, die Durchführung von Versuchen und die Auswertung der Ergebnisse verantwortlich.

Die Aufgaben von Biologielaborant:innen sind vielfältig und können in verschiedene Bereiche unterteilt werden:

Medizinische Laboratoriumsdiagnostik: In diesem Bereich führen Biologielaborant:innen Untersuchungen zur Diagnose von Krankheiten durch. Sie analysieren Blut, Urin, Gewebe und andere Proben auf Krankheitserreger, Tumorzellen oder andere Anzeichen von Erkrankungen.

Pharmazeutische Industrie: Hier sind Biologielaborant:innen an der Entwicklung und Testung neuer Medikamente beteiligt. Sie prüfen die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Wirkstoffe und führen Studien zur Entwicklung neuer Therapien durch.

Lebensmittelindustrie: Biologielaborant:innen analysieren hier Lebensmittel auf Sicherheit und Qualität. Sie untersuchen die Zusammensetzung, suchen nach Schadstoffen und gewährleisten, dass die Lebensmittel den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Umweltforschung: In diesem Bereich erforschen Biologielaborant:innen die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf Lebewesen. Sie untersuchen die Konsequenzen von Umweltverschmutzung, Klimawandel und anderen Faktoren auf Pflanzen, Tiere und Menschen.

Der Beruf des Biologielaboranten spielt daher eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Verbesserung unserer Lebensqualität. Durch ihre Arbeit tragen sie zur Krankheitsdiagnose, Entwicklung neuer Medikamente, Sicherheit von Lebensmitteln und dem Schutz der Umwelt bei.

Wo arbeiten Biologielaboranten?

Als Biologielaborant:in arbeitest du an Orten, an denen es um die Durchführung von biologischen Experimenten und Analysen geht. Die Vielseitigkeit dieses Berufs ermöglicht es dir, in verschiedenen Laborumgebungen und wissenschaftlichen Situationen tätig zu sein, wie beispielsweise:

  • in Labors
  • in der medizinischen und biologischen Forschung
  • in der angewandten Medizin
  • im öffentlichen Gesundheitswesen
  • in Büroräumen 

Und in welchen Branchen oder Einrichtungen ist das möglich? Vor allem natürlich in Forschungsinstituten, aber auch zum Beispiel bei Pharma- und Kosmetikherstellern oder Lebensmittelherstellern und in Krankenhäusern.

Wie bereite ich mich auf eine Karriere als Biologielaborant:in vor?

Um in der Ausbildung und später im Beruf als Biologielaborant:in glücklich und erfolgreich zu sein, ist es natürlich wichtig, dass du dir im Vorfeld über die Besonderheiten des Berufs ein Bild machst. Neben deinen Interessen und Fähigkeiten, ist für die Ausbildung zum Biologielaboranten rechtlich keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Legen wir also den Fokus auf die persönlichen Interessen, Fähigkeiten und charakterliche Eigenschaften, die dir während der Ausbildung und im Beruf helfen können:

Fähigkeiten & Eigenschaften

  • Technisches Verständnis: Ein gutes Verständnis der Funktionsweise verschiedener Laborgeräte und -systeme ist notwendig, um in einem Labor effizient und sicher zu arbeiten.
  • Fingergeschick und Handgeschick: Geschicklichkeit mit den Händen ist sehr nützlich, sei es beim sicheren Umgang mit Laborgeräten oder bei empfindlichen Proben. Das ist auch besonders wichtig, um genaue Messungen durchzuführen oder Manipulationen an biologischem Material vorzunehmen.
  • Probleme lösen? Für dich kein Problem?! Im Labor können unerwartete Probleme auftreten. Die Fähigkeit, kreativ und effizient Lösungen zu finden, ist daher wichtig, um den Fortschritt von Experimenten nicht zu verzögern.
  • Genauigkeit: Die sorgfältige und genaue Dokumentation von Experimenten und Ergebnissen ist unerlässlich, um die Integrität der Forschung zu gewährleisten. Fehler können zu falschen Schlussfolgerungen führen.
  • Analytisches Denkvermögen: Biologielaboranten müssen in der Lage sein, komplexe biologische Daten zu verstehen, zu interpretieren und Muster oder Trends zu identifizieren. Dies hilft bei der Ableitung von relevanten wissenschaftlichen Schlussfolgerungen.
  • Wirst du schnell mal ungeduldig? Experimente können zeitaufwendig sein, und es kann einige Zeit dauern, bis aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden. Geduld ist daher wichtig, um den Forschungsprozess erfolgreich abzuschließen.

Interessen

  • Bist du neugierig? Wenn du neugierig bist und gerne neue Erkenntnisse gewinnst, wirst du die Forschungsaspekte des Berufs schätzen.
  • Technikbegeisterung: Wenn du Spaß an der Bedienung und Wartung von Laborgeräten sowie an technologischen Aspekten hast, bist du in diesem Berufsfeld richtig!
  • Bist du ein Teamplayer? Biologielaboranten arbeiten oft in Teams, sei es bei der Planung und Durchführung von Experimenten oder der Analyse von Ergebnissen. Die Fähigkeit, effektiv im Team arbeiten zu können, ist daher von großer Bedeutung.

Hilfreiche Schulfächer

Bestimmte Schulfächer können dir bei der Vorbereitung auf deine Ausbildung von Nutzen sein:

  • Biologie: An Biologie solltest du Interesse haben! Das ist eine der Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Wenn du dich also für die Welt der Zellen, Organismen und Prozesse begeistern kannst, bist du hier richtig. 
  • Chemie: Da viele biologische Experimente chemische Komponenten enthalten, ist ein Interesse an chemischen Zusammenhängen vorteilhaft.
  • Mathematik: Mathematische Fähigkeiten sind oft hilfreich, insbesondere bei der Auswertung von Daten und der Anwendung statistischer Methoden.

Was lernst du in der Ausbildung zum Biologielaboranten?

Die Ausbildung zur Biologielaborantin dauert in der Regel dreieinhalb Jahre im dualen System, das sowohl betriebliche als auch schulische Elemente beinhaltet. Der theoretische Unterricht findet an einer Berufsfachschule und die praktische Ausbildung findet in Laboren von Forschungseinrichtungen, Krankenhäusern oder Industrieunternehmen statt. 

Diese Ausbildungsinhalte erwarten dich:

In der Ausbildung zum Biologielaboranten lernst du die Grundlagen der Biologie, der Chemie und der Physik. Du wirst lernen, wie du Laborgeräte und -verfahren bedienst und wie du biologische Proben analysierst. Du lernst auch, wie du wissenschaftliche Arbeiten verfasst und präsentierst.

Die begleitende Berufsschule ergänzt also die praxisorientierte Ausbildung durch vertiefende Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern, beispielsweise in hämatologischen, histologischen, immunologischen, biochemischen und diagnostischen Arbeiten. Zudem stehen auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde auf dem Lehrplan. 

Und wie sieht die praktische Ausbildung konkret aus?

Die praktische Ausbildung im Betrieb findet in der Regel in einem Labor statt, wo du nicht nur die Bedienung von Laborgeräten und -verfahren erlernst, sondern auch biologische Proben analysierst und Sicherheitsvorschriften im Labor umsetzt. Du wendest das Gelernte in verschiedenen Projekten an, die dir die Möglichkeit bieten, dein Wissen in der Praxis zu vertiefen. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Labormitarbeitern ermöglicht dir zudem einen Einblick in die Teamarbeit und den Austausch von Erfahrungen.

Probenvorbereitung und -analyse: Hier lernst du, wie man Messdaten erfasst, auswertet und verarbeitet. Das kann von einfachen Gewichts- oder Volumenmessungen bis zu komplexen Analysen von biologischen Proben reichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der korrekten Entnahme und Aufbereitung von Proben wie Körperflüssigkeiten und Gewebe gemäß bestimmter Standards.

Vielfältige Laborarbeiten: Darüber hinaus erhältst du Einblicke in verschiedene Laborarbeiten, darunter Mikrobiologie, Biotechnologie und Zellkultur. Dabei wirst du auch im Umgang mit Laborgeräten geschult – von grundlegenden Pipetten bis zu komplexeren Maschinen.

Messen & Bestimmen: Die Ausbildung deckt auch physikalische Messungen und fotometrische Bestimmungen ab, um spezifische Eigenschaften von Substanzen zu analysieren. 

Verantwortungsbewusster Umgang mit Versuchstieren: Wichtig ist auch der verantwortungsbewusste Umgang mit Versuchstieren, einschließlich Halten, Medikamentenverabreichung und der Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Grundsätze.

Datenverarbeitung: Die Datenverarbeitung und -auswertung sind ebenfalls ein zentraler Bestandteil, wobei die biologische Variabilität berücksichtigt wird. Dies schließt auch gentechnische und molekularbiologische Arbeiten mit ein.

Was verdienen Biologielaboranten in der Ausbildung und im Beruf?

Hier ist es wichtig zu beachten, dass die Höhe der Vergütung eher von Faktoren wie dem Bundesland, der Art des Ausbildungsbetriebs und individuellen Vereinbarungen abhängt. Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung in der chemischen Industrie liegt bei:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr1.047 – 1.110 €
2. Ausbildungsjahr1.106 – 1.190 €
3. Ausbildungsjahr1.156 – 1.260 €
4. Ausbildungsjahr1.156 – 1.260 €

Und wie hoch ist das Gehalt nach meinem Abschluss als Biologielaborantin?

Als Biologielaborant in Deutschland hast du durchschnittlich ein monatliches Bruttoeinkommen von 3.765 Euro. Je nach Standort, deinem Arbeitgeber und eventuellen Spezialisierungen, sowie Tarifverträgen kann dein Einkommen jedoch variieren.

In Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern kannst du nach deinem Ausbildungsabschluss mit 3.630 bis 4.342 Euro rechnen. Doch in Rheinland-Pfalz fallen die Monatsgehälter überdurchschnittlich gut aus: Hier kannst du dich über ein Bruttogehalt von 5.056 bis 5.770 Euro freuen.

Die oberen fünfundzwanzig Prozent, die somit überdurchschnittlich gut verdienen, erhalten sogar ein monatliches Bruttoeinkommen von bis zu 5.770 Euro.

Und wenn du dich kontinuierlich weiterbildest und Berufserfahrung sammelst, werden sich dir auch Chancen auftun, dein Gehalt zu steigern. Das bedeutet, dass deine Verdienstmöglichkeiten im Laufe deiner beruflichen Laufbahn als Biologielaborant stetig wachsen können!

Karriere als Biologielaborant machen

Du willst wissen, in welchen Positionen man arbeiten kann nach seinem Abschluss? Und fragst dich, wie es weitergehen kann? Dann sind hier deine möglichen Karriereperspektiven: 

Nach der Ausbildung zum Biologielaboranten kannst du in verschiedenen Bereichen arbeiten. Zu den beliebtesten Einsatzgebieten gehören:

  • Medizinische Laboratoriumsdiagnostik: In diesem Bereich führst du Untersuchungen zur Diagnose von Krankheiten durch.
  • Pharmazeutische Industrie: In diesem Bereich entwickelst und testest du neue Medikamente.
  • Lebensmittelindustrie: In diesem Bereich analysierst du Lebensmittel auf ihre Sicherheit und Qualität.
  • Umweltforschung: In diesem Bereich erforschst du die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf Lebewesen.

Mit einer Weiterbildung kannst du dich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren und deine beruflichen Chancen verbessern. Zu den möglichen Weiterbildungen gehören:

  • Prüfung zum:zur Labor- oder Biotechniker:in: Mit dieser Weiterbildung qualifizierst du dich dafür, Versuchsabläufe zu überwachen und über den Einsatz von Geräten oder Materialien zu entscheiden sowie deren Funktionsweise zu garantieren.
  • Biologiestudium: Wenn du die Hochschulreife, also das Abitur hast, kannst du auch studieren und beispielsweise deinen Bachelorabschluss im Fach “Biologie” machen. Mit diesem Studium kannst du dich auf ein bestimmtes Fachgebiet der Biologie spezialisieren und eine wissenschaftliche Karriere anstreben.

Zukunftsaussichten für den Ausbildungsberuf Biologielaborantin

Wie bei vielen Berufen können die Entwicklungen in der KI Auswirkungen haben! Eine der vielversprechenden Möglichkeiten von KI im Labor liegt in der Weiterentwicklung von Smart-Spraying-Technologien. Diese Technologie ermöglicht Biologielaboranten eine präzisere und effizientere Anwendung von Substanzen, was zu verbesserten Forschungsmethoden und -ergebnissen führen könnte. 

Des Weiteren könnten KI-Systeme wie das digitale Dokumentenmanagement (DMS) bei der Verwaltung von Messungen und Analyseergebnissen hilfreich sein. Dies könnte die Effizienz steigern und eine schnellere Analyse und Archivierung von Labordaten ermöglichen. Biologielaboranten müssten somit weniger Zeit für die Dokumentation aufwenden und könnten sich anderen wichtigen Aufgaben widmen.

Vernetzte Labor- und Analyse-Geräte bringen auch eine weitere positive Entwicklung mit sich. 

Die Integration von vernetzten Geräten im Labor ermöglicht eine nahtlose Erfassung und Auswertung von Daten, insbesondere bei der Probenuntersuchung von Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen und Zellkulturen. Hierdurch könnten Biologielaboranten ihre Analyseprozesse optimieren und präzisere Ergebnisse erzielen.

Allerdings ist die Genauigkeit von KI-Systemen nicht in jedem Fall garantiert. Fehldiagnosen oder unvollständige Auswertungen können falsche Ergebnisse liefern. Biologielaboranten müssen also in der Lage sein, die Ergebnisse von KI-Analysen kritisch zu hinterfragen und menschliche Expertise in die endgültige Analyse und Auswertung einzubeziehen.

Die Integration von KI beim Arbeiten im Labor erfordert außerdem Investitionen in Schulungen und Bildung, um sicherzustellen, dass Fachkräfte wie Biologielaboranten die Technologie effektiv nutzen können.

Die Karriereperspektive im Berufsfeld eines Laboranten im Fachgebiet der Biologie, bleibt von der Art der Integration von KI abhängig. Während KI das Potenzial hat, die Effizienz und Präzision bei Diagnosen zu steigern, darf die menschliche Komponente und Expertise nicht vernachlässigt werden. Die Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung von Biologielaboranten wird entscheidend sein, um die Chancen der KI zu nutzen und gleichzeitig die Qualität der Laborergebnisse sicherzustellen. Es ist eine Balance zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Expertise, welche die Karriereperspektiven gestaltet. Du siehst also, dass hier alle Wege offen stehen, wenn du bereit bist, am Ball zu bleiben!

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