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Bauzeichner:in
Ausbildung und Beruf

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  • Ausbildungsart
    duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    mittlerer Abschluss 
  • Vergütung
    zwischen 650 € und 935 € im ersten und 980 € und 1.500 € im dritten Ausbildungsjahr 
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Künstlerisch begabt
Sorgfältig
Auge für’s Detail
Einzelgänger:in

Ob Häuser, Brücken oder andere Bauwerke - ohne die Arbeit des Bauzeichners könnten diese Bauten nicht errichtet oder saniert werden. Denn Bauzeichner:innen fertigen notwendige Grundrisse, Bau- und Ausführungszeichnungen sowie Bauansichten an. Außerdem führen sie Messungen durch, um Sanierungsbedarf festzustellen. 

Wenn auch du Teil eines Bauprojekts sein möchtest, eine Vorliebe für Architektur hast und gerne zeichnest, vor allem computergestützt, dann könnte der Ausbildungsberuf Bauzeichner:in perfekt zu dir passen. 

Bauzeichner:in in 20 Sekunden

  • Bauzeichner:innen werden häufig bei Bauämtern, Architektur- oder Ingenieurbüros sowie bei Baufirmen angestellt
.
  • Zu ihren Hauptaufgaben gehört das computergestützte Zeichnen von Bauplänen für Bauvorhaben wie beispielsweise Gebäude, Straßen oder Brücken
.
  • Für Vermessungen verlassen Bauzeichner:innen ihren Schreibtisch auch mal und besuchen die Baustelle
.
  • Interesse an Technik, gute Noten in Mathematik und Physik sowie räumliches Vorstellungsvermögen sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung zum Bauzeichner
.
  • Die Ausbildung zum Bauzeichner ist eine super Alternative zum Architektur-Studium. Du kannst in Architekturbüros eng mit Architekt:innen zusammenarbeiten, ohne ein Studium absolvieren zu müssen. 


Was macht ein Bauzeichner?

Die meiste Zeit arbeiten Bauzeichner:innen am Computer und fertigen Zeichnungen mit sogenannten CAD-Programmen (computergeschütztes Zeichnen) an. Früher wurden Zeichnungen noch mit Bleistift oder Tusche angefertigt, das ist aber nur noch in Ausnahmen der Fall. Inzwischen können bautechnische Unterlagen mit Programmen angelegt werden, für die in erster Linie technisches und räumliches Verständnis gefragt ist. Nur noch wenige Büros nutzen sogenannte Reißbretter, auch Zeichenbretter genannt. 

Je nach Projekt müssen Bauzeichner:innen auch mal auf die Baustelle, wo sie Messungen oder Kontrollen durchführen. Zum Beispiel ist es möglich, dass die Betondeckung einer Brücke gemessen werden muss, dafür muss man natürlich vor Ort sein. Oder aber das Bodenniveau auf einer Baustelle muss festgestellt werden, auch das gehört zu den Aufgaben eines Bauzeichners. 

Während der Ausbildung lernt man demnach 

  • das computergestützte Zeichnen, 
  • bautechnische Regeln kennen,
  • mit welchen Messgeräten man wie Vermessungen durchführt,
  • wie man Kosten kalkuliert (denn auch wirtschaftliches Denken wird vorausgesetzt)

Viele Ausbilder:innen und Lehrer:innen sind studierte Architekt:innen. Du kannst also schon während der Ausbildung zum Bauzeichner wichtige Kontakte knüpfen, wenn du nach deiner Ausbildung noch ein Studium in Erwägung ziehst.

(Technischer) Bauzeichner vs. Technischer Zeichner

Übrigens wird häufig auch von dem Beruf des Technischen Bauzeichners gesprochen, obwohl es diesen Ausbildungsberuf überhaupt nicht gibt und auch nie gab. Den Beruf des Technischen Zeichners gab es allerdings bis 2011. Anschließend wurde er von den Ausbildungsberufen “Technischer Produktdesigner” und “Technischer Systemplaner” abgelöst. Die Verwirrung und die Berufsbezeichnung bestehen also aus gutem Grund. Technische Produktdesigner:innen und Systemplaner:innen zeichnen im Gegensatz zum Bauzeichner keine Bauten, wie Gebäude, Brücken usw, sondern fokussieren sich eher auf das Zeichnen von Bauplänen für Maschinen und Anlagen. Daher arbeiten sie häufig in der Industrie, während viele Bauzeichner die Architektur wählen.

Was braucht man, um Bauzeichner:in zu werden?

Bauzeichner:innen arbeiten überwiegend am Schreibtisch mit den bereits genannten CAD-Programmen. Um diese bedienen zu können, braucht man vor allem technisches Verständnis sowie die Fähigkeit, Rechnungen durchzuführen. Gute Noten in Mathematik und Technik sind also von Vorteil. Tage, an denen man hauptsächlich am Schreibtisch sitzt und Bauzeichnungen erstellt, erfordern außerdem viel Konzentration. Zudem braucht man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, denn die Vision, wie das Gezeichnete später aussehen wird, welche Stellen sichtbar und welche nicht sein werden, sollte man sich stets vor Augen führen.

Für die Arbeiten auf der Baustelle braucht man ebenfalls technisches Verständnis. Denn dort werden verschiedene Messgeräte verwendet. Genauigkeit und Sorgfalt spielen also sowohl im Büro als auch auf der Baustelle eine große Rolle, denn selbst kleinste Abweichungen bei Messungen oder Zeichnungen können kostspielige Folgen haben. 

Welchen Schulabschluss braucht man?

Ein bestimmter Schulabschluss ist rechtlich nicht vorgesehen. Trotzdem wünschen sich die meisten Ausbildungsbetriebe Azubis mindestens mit einem sehr guten mittleren Schulabschluss. Über 50 Prozent der Ausbildungsanfänger:innen hatten zuletzt die Hochschulreife, also Abitur. Lediglich 4 Prozent der Hauptschulabsolvent:innen konnten einen Ausbildungsplatz ergattern.

Was verdienen Bauzeichner:innen?

Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, bekommt man schon ab Tag 1 der Ausbildung eine Ausbildungsvergütung. Wie hoch diese ist und was man direkt nach der Ausbildung verdienen kann, schauen wir uns jetzt an.

Wie viel verdient man während der Ausbildung zum Bauzeichner?

Während der Ausbildung ist das Gehalt des Bauzeichners gestaffelt. Das heißt, du bekommst im zweiten Jahr mehr als im ersten und im dritten Jahr mehr als im zweiten. Das liegt einfach daran, dass du im zweiten Jahr schon eine größere Hilfe im Betrieb bist und dementsprechend mehr Arbeit leisten kannst, die natürlich auch entlohnt werden sollte.

  • Im 1. Ausbildungsjahr kannst du im Durchschnitt zwischen 650 € und 935 € verdienen.
  • Im 2. Ausbildungsjahr sind schon zwischen 820 € und 1.230 € möglich.
  • Im 3. Ausbildungsjahr verdienst du im Durchschnitt zwischen 980 € und 1.500 €.

Wie du siehst, sind die Unterschiede sehr groß. Vergleichsweise gering fällt die Bezahlung bei Ingenieur-, Architektur- und Planungsbüros aus. Höher liegt die Ausbildungsvergütung, wenn du beispielsweise bei der Stadt angestellt bist. Allerdings handelt es sich bei diesen Zahlen immer um Durchschnittswerte. Es ist also möglich, dass du mehr oder weniger als oben angegeben verdienst. 

Was verdient ein Bauzeichner nach der Ausbildung?

Beschäftigt werden Bauzeichner:innen nach der Ausbildung in erster Linie von Bauämtern, Architektur- oder Ingenieurbüros sowie von Baufirmen. Typische Branchen sind also die öffentliche Verwaltung, Bauplanung, Immobilienwirtschaft und einige mehr. 

Die Gehaltsspanne von Bauzeichner:innen ist relativ groß. Sie liegt bei etwa 2.790 € und 4.275 € im Durchschnitt. Das ist ein Jahresgehalt von 33.480 € bzw. 51.300 €. Bei diesen Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte, da die Zahlen je nach Branche und Ort variieren. Vergleichsweise hoch sind die Gehälter in München und Stuttgart. Das liegt natürlich auch daran, dass die Lebenshaltungskosten in München besonders hoch sind. 

Bauzeichner: Überblick über Fachrichtungen und Schwerpunkte

Als Bauzeichner kann man sich auf unterschiedliche Schwerpunkte spezialisieren:

  • Bauzeichner, die den Schwerpunkt Architektur gewählt haben, erstellen Grundrisse, Schnitte und Ansichten für den Rohbau und den Ausbau von Gebäuden. Dazu gehört auch, dass sie Pläne für das Verlegen von Versorgungsleitungen und Zeichnungen für den Bau von Wärme-, Feuchtigkeits- oder Brandschutzeinrichtungen anfertigen. 
  • Im Ingenieurbau stehen zum Beispiel Brücken, Hochhäuser, Kraftwerke oder Industriebauten im Mittelpunkt. Der Bauzeichner fertigt in diesem Bereich Darstellungen von Holz- und Metallkonstruktionen, Traggerüsten sowie Positions- und Rohbauzeichnungen an. Auch Lagepläne für Baugrunduntersuchungen werden erstellt.
  • Mit der Spezialisierung auf Tief-, Straßen- und Landschaftsbau befassen sich Bauzeichner:innen mit Lage- und Höhenplänen für den Kanalbau, Detailzeichnungen für Schachtbauwerke zur Abwasserbeseitigung und mit Plänen für Straßenuntergründe sowie Böschungen. Für die einzelnen Bauabschnitte fertigen sie für Tief-, Straßen- und Landschaftsbau die Übersichts-, Profil- und Kurvenpläne an. 

Für diese Schwerpunkte gibt es zwar keine spezifischen Ausbildungen, du kannst deine Karriere allerdings schon von Beginn an in eine Richtung leiten. Wenn dich beispielsweise die Fachrichtung Architektur besonders interessiert, solltest du nach einem freien Ausbildungsplatz in einem Architekturbüro suchen. Wenn du dich darüber hinaus noch weiter spezialisieren möchtest, kannst du nach deiner Ausbildung außerdem noch eine Weiterbildung absolvieren.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Häufig kannst du dich in deinem Betrieb weiterbilden und höhere Positionen erreichen. Wenn du es aber offiziell machen möchtest, kannst du auch eine Technikerweiterbildung machen. Typischerweise werden von Bauzeichner:innen folgende Weiterbildungsberufe gewählt:

  • Techniker:in - Bautechnik (ohne Schwerpunkt)
  • Techniker:in - Bautechnik (Ausbau)
  • Techniker:in - Bautechnik (Hochbau)
  • Techniker:in - Bautechnik (Tiefbau)

Wenn du nach der Ausbildung studieren möchtest, sind folgende Studienfächer eine gute Wahl, da sie auf den Kenntnissen des Bauzeichners aufbauen:

  • Architektur
  • Bauingenieurwesen
  • Vermessungstechnik / Geoinformatik 

Egal, welche Aufstiegsweiterbildung zu wählst, sie alle bieten dir die Chance, beruflich voranzukommen. Besonders, wenn es dein Wunsch ist, in eine Führungsposition zu gelangen.

Mein azubister
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