Kaufmann/-frau im Einzelhandel - Ausbildung und Beruf

Kaufmann/-frau im Einzelhandel - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss)
  • Ausbildungsgehalt
    818€ - 1.060€ im ersten Jahr,  1.000€ - 1.350€ im dritten Jahr

Du unterhältst dich gerne mit Menschen, hast ein Interesse oder sogar Faible für beste Waren des Einzelhandels wie zum Beispiel Mode, Unterhaltungselektronik, Sport- oder Campingausrüstung, bringst schon etwas Beratungs,- Verkaufs,- und Überzeugungstalent mit  - dann schau dir die Ausbildung für Kaufleute im Einzelhandel genauer an. 

In der Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau im Einzelhandel lernst du, wie du Waren jeder Art verkaufst, Wareneinkäufe tätigst und Kunden fachgerecht berätst. Dabei wartet ein durchaus abwechslungsreicher Berufsalltag auf dich. So übst du täglich den Umgang mit Waren, holst Angebote für den Wareneinkauf ein, lernst die fachgerechte Lagerung und der stetigen Qualitätskontrolle.

Du lernst den guten und erfolgreichen Umgang mit Kunden im Beratungs- und Verkaufsgespräch. Hier heißt es: Freundlichkeit und guter Service kurbeln das Geschäft an. Du wirst im Laden der Erste sein, der Kundenkontakt aufbaut. Du bildest somit die Schnittstelle zum Kunden und musst seine Wünsche erkennen und entsprechend darauf eingehen. Hierzu gehört die Beratung, die über die angebotenen Waren hinausgehen kann, das Annehmen von Bestellungen und nicht zuletzt das Bedienen der Kasse. Auch das Ausstellen von Rechnungen gehört zu deinen Aufgaben und auch die Entgegennahme von Reklamationen oder Garantiefällen. Als Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel solltest du offen auf Menschen zugehen können und auch in stressigen Situationen ruhig bleiben. Da du auch oft an der Kasse oder in der Buchhaltung eingesetzt wirst, solltest du im Umgang mit Zahlen geübt sein.

Die Ausbildung der Kaufleute im Einzelhandel in 20 Sekunden

  • Ist eine duale Ausbildung
  • Sie dauert in der Regel 3 Jahren 
  • Die Tätigkeiten umfassen viele Bereiche des Einzelhandels: Beratung und Verkauf, Einkauf, Rechnungswesen, Lagerverwaltung und vieles mehr
  • Gute Zukunftsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten im Einzelhandel

Was solltest du für die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau mitbringen?

In deiner Ausbildung und später im Beruf des Einzelhandelskaufmanns wirst du viel mit Menschen zu tun haben. Ein offenes Wesen, keine Scheu auf andere zuzugehen, Neugier auf dein Gegenüber und auch bezüglich der Waren, die du verkaufst, sind sicherlich gute Grundvoraussetzungen, um in diesem Beruf erfolgreich und glücklich zu sein. Du solltest also genau prüfen, ob deine Interessen und Neigungen sowohl mit Menschen als auch mit Waren zu tun haben. Ein Verkäufer, der an einem oder gar an beidem nicht wirklich interessiert ist, wird weder gut beraten noch gut verkaufen können. 

Du solltest also Feingefühl, soziale und kommunikative Kompetenz für den Umgang mit Kunden mitbringen. Für die Arbeit hinter den Kulissen wie Warensuche und -bestellung, Lagerhaltung und Inventur, Qualitätskontrolle, Rechnungswesen solltest du Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Genauigkeit mitbringen. Für die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten hilft Respekt, Disziplin, Einsatz- und Hilfsbereitschaft als Stärken deiner Teamfähigkeit.

Was die formalen Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung anbelangt, ist rechtlich keine bestimmte schulische Vorbildung vorgeschrieben, aber es zeigt sich, dass Ausbildungsbetriebe überwiegend einen mittleren Bildungsabschluss bevorzugen. Ferner ist zu beachten, dass man beim Umgang mit Lebensmitteln eine sogenannte Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes benötigt.

Wichtige Schulfächer für angehende Kaufleute im Einzelhandel

Neben den genannten persönlichen und den wenigen formalen Voraussetzungen solltest du auch Interesse und gute Kenntnisse in den folgenden Schulfächern mitbringen:

Deutsch: Für Beratungs- und Verkaufsgespräche gute, klare, höfliche und verständliche Ausdrucksweise in deutscher Sprache erforderlich. Das Gleiche gilt für das Entgegennehmen von Beschwerden und Reklamationen, aber auch für die Kommunikation mit Herstellern oder Großhändlern ist das Beherrschen der deutschen Sprache in mündlicher und schriftlicher Form mehr als wichtig. 

Mathematik: Für Kalkulationen und Kassenabrechnungen sind Mathematikkenntnisse ebenfalls unerlässlich.

Wirtschaft: Rechnungswesen, Handels- und Vertragsrecht und für das Verstehen von wirtschaftlichen Zusammenhängen sind Kenntnisse im Fach Wirtschaftslehre wichtig.

Wie ist die Ausbildung zum Kaufmann aufgebaut?

 Als duale Ausbildung findet die Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und der Unterricht in der Berufsschule statt. In der Berufsschule wird an bestimmten Wochentagen oder in Blockform unterrichtet. Theorie und Praxis halten sich hierbei in etwa die Waage. 

In den theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten und im Ausbildungsbetrieb lernst du zum Beispiel die folgenden berufsspezifischen Tätigkeiten:

  • Das Warensortimente überblicken und verwalten
  • Die Absatzfördernde und ansprechende Präsentation von Waren
  • Den Einsatz von Werbemitteln
  • Ermittlung von Kundenwünsche 
  • Das Führen von Kundengesprächen und die Förderung der Kaufentscheidung 
  • Den Verkauf von Waren, Kassenbedienung, Zahlungsabwicklung und Kassenabrechnung
  • Die erfolgreiche Bearbeitung von Beschwerden und Reklamationen 
  • Das Lernen des Warenwirtschaftssystems, Warenbewegung und Bestandskontrolle
  • Waren sachgerecht zu lagern und zu pflegen
  • Das Durchführen von Preiskalkulation und Preisauszeichnungen 
  • Kennenlernen der Kernprozesse des Einzelhandels (Einkauf, Sortimentsgestaltung, logistische Prozesse und Verkauf) und das Einordnen in die Wertschöpfungskette, Begründen der Wechselwirkungen und Gestaltung der Arbeitsabläufe 

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres machst du den ersten Teil der Abschlussprüfung und am Ende des dritten Jahres steht dann der zweite Teil der Abschlussprüfung an. 

Was machen Kaufleute im Einzelhandel nach der Ausbildung?

 Nach deiner Ausbildung hast du quasi die volle Auswahl, in welcher Branche du arbeiten möchtest. Denn gute Verkäufer:innen werden eigentlich immer im Einzelhandel gesucht. Welche Waren und Produkte du verkaufen möchtest, hängt allein von dir und deinen Interessen ab. Wenn du die Einkaufsstraßen in einer größeren Stadt heruntergehst, siehst du schon mal ganz gut, wie breit die Auswahl ist: Supermärkte, Anziehsachen/Mode, Elektronik, Sport, Camping, Baumärkte und vieles mehr. 

Hast du deine Branche gefunden, wartet eine abwechslungsreiche Tätigkeit auf dich. Du wirst dich viel mit Menschen beschäftigen, denn du bist schließlich dafür da, deine Kunden gut beraten, herauszufinden was sie wollen und dann im Verkaufsgespräch überzeugen zu können. Der Verkauf hat viel mit Menschenkenntnis zu tun und du wirst über die Jahre immer besser werden, wenn die notwendige Motivation und Neugier da ist. Diese Eigenschaften brauchst du auch, um über die Waren und Produkte, die du verkaufen willst, gut informiert und auf dem Laufenden zu bleiben. Du wirst auch einige Zeit in den Räumen hinter dem Verkaufsraum verbringen. Im Büro informierst du dich meist online über Produkte, stellst Kontakt zu Großhändlern und Herstellern her, holst Angebote ein. Du machst also den Einkauf für deinen Betrieb, denn schließlich müssen die Regale voll sein. Im Lager kontrollierst du die Bestände, machst Inventur und stellst fest, was nach oder neu bestellt werden muss.  

Und da es leicht ist, die Branche zu wechseln, bist du erst einmal mit den grundsätzlichen Arbeiten betraut und beherrscht das Verkaufsgespräch, kannst du dich mit der Zeit in verschiedene Branchen einarbeiten oder du wirst über die Jahre ein wirklicher Spezialist in deiner Lieblingsbranche. 

Wieviel verdient ein Einzelhandelskaufmann?

Wie viel eine Einzelhandelskauffrau während der Ausbildung verdient, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So richtet sich dein Gehalt als Einzelhandelskaufmann während der Ausbildung zum Beispiel nach deinem konkreten Ausbildungsbetrieb, dem Bundesland, in dem deine Ausbildung stattfindet. Warum ist das so? Weil die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. Das Ausbildungsgehalt von Kaufleuten im Einzelhandel ist auch abhängig davon, ob dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist.

Beispiel Einzelhandel (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: 815€ bis 1.060€

2. Ausbildungsjahr: 865€ bis 1.070€

3. Ausbildungsjahr: 995€ bis 1.340€

Quelle: Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Wie hoch ist dein Einstiegsgehalt als Einzelhandelskauffrau?

Das Einstiegsgehalt einer Kauffrau im Einzelhandel beträgt ungefähr 2.200€ (monatlich brutto). Wenn du bei größeren Betrieben einsteigst, kann das Einstiegsgehalt für Kaufleute im Einzelhandel auch etwas höher sein.

Wie viel verdienen Kaufleute im Einzelhandel?

Wie viel de letztendlich als Kaufmann im Einzelhandel verdienst, hängt natürlich neben deinem Arbeitgeber, dem Ort und dem (eventuellen) Tarifvertrag auch von deinen Weiterbildungen und von deiner Berufserfahrung ab. Aber nach ein paar Jahren als Berufseinsteiger kannst du dann sicherlich zwischen um die 2.700€ (monatlich brutto) verdienen.

Kombinierst du dann noch deine Berufserfahrung mit entsprechenden Weiterbildungsmöglichkeiten, öffnen sich noch weitere Möglichkeiten, dein Gehalt zu steigern und die Karriereleiter hochzuklettern. Ein Gehalt als Einzelhandelskauffrau in Form von Abteilungsleitern oder Erstverkäufer in Höhe von 4.000€ (monatlich brutto) ist durchaus erreichbar.

Welche Fort-, Weiterbildungs-, und Karrieremöglichkeiten gibt es für Kaufleute im Einzelhandel?

 Es gibt verschiedene Möglichkeiten, als Kauffrau im Einzelhandel Karriere zu machen. Hilfreich sind sicherlich eine frühe Spezialisierung auf eine bestimmte Warenbrache, und du hier zum Experten wirst. Hier kannst du dann Stellen wie den Erstverkäufer, Abteilungsleiter, Filialleiter oder Zentraleinkäufer besetzen. Bei entsprechender Qualifikation kommt natürlich auch ein Studium beispielsweise der Betriebswirtschaftslehre in Betracht. 

Hier eine Auswahl der Weiterbildungsmöglichkeiten für Kaufleute im Einzelhandel:

Fachwirt/in Handel:

Als Handelsfachwirt und Handelsfachwirtin planst, koordinierst, steuerst und kontrollierst handelsspezifische Geschäftsprozesse in allen Bereichen eines Unternehmens, also dem Ein- und Verkauf, Marketing und Vertrieb, Logistik oder Personal. Es ist eine gute Möglichkeit, um in Führungspositionen zu gelangen.

Fachwirt/in Vertrieb im Einzelhandel

In dieser Weiterbildung lernst du das Erarbeiten von kunden- und serviceorientierten sowie wirtschaftlichen Vertriebskonzepte und deren Umsetzung. Dabei analysierst du Marktentwicklungen, beurteilst deren Auswirkungen auf den Vertrieb und entwickelst Marketingkonzepte.

Betriebswirt/in Handel

Der Abschluss deiner Ausbildung und ein Jahr Berufserfahrung berechtigen dich zur Weiterbildung zur Handelsbetriebswirt an der IHK.

Duales Studium:

Es gibt eine breite Auswahl an Angeboten, ein duales Bachelor-Studium mit Schwerpunkt Handel anzutreten. Einige Fachhochschulen ermöglichen den Zugang auch ohne (Fach-) Abitur.

Ähnliche Ausbildungen

Die gleiche Ausbildung wie der Einzelhandelskaufmann ist die Ausbildung zum Verkäufer. Auch hier arbeitest du im Einzelhandel, also im Laden. Allerdings absolvierst du nur eine zweijährige Ausbildung, welche beispielsweise bei buchhalterischen Themen nicht so in die Tiefe geht.

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