Home Berufe Medizin Notfallsanitäter:in

Notfallsanitäter:in
Ausbildung und Beruf

Beruf merken Deine Notizen
  • Ausbildungsart
    Schulische Ausbildung (Berufsfachschule)
  • Ausbildungsdauer
    36 Monate in Vollzeit und bis zu 60 Monate in Teilzeit
  • Erwünschter Schulabschluss
    mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung
  • Ausbildungsvergütung
    1.191€ bis 1.353€
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Fürsorglich
Athletisch
Abenteuerlustig
Kontaktfreudig
Mehrsprachig
Flexibel
Sorgfältig
Empathisch
Streitschlichter:in
Auge für’s Detail
Verantwortungsbewusst
Nachteule
Durchsetzungsvermögen

Du suchst einen Beruf, der dich täglich herausfordert und dir viele Gelegenheiten bietet, Menschen in Notsituationen zu helfen? Dann schau dir die Möglichkeiten einer Berufsausbildung im Rettungsdienst mal genauer an. Im Grunde gibt es drei, nach Dauer und Verantwortung gestaffelte Berufe im Rettungsdienst. Angefangen beim Rettungshelfer, der die kürzeste Ausbildungszeit, aber natürlich auch den kleinsten Verantwortungsbereich bietet. Es ist ein guter Einstieg in das Berufsfeld des Rettungsdienstes und du kannst zum Beispiel im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) eine Ausbildung zum Rettungshelfer machen, um zu sehen, ob der Rettungsdienst das Richtige für dich ist. Die nächste Stufe ist der Rettungssanitäter, die Ausbildung dauert 3 bis 12 Monate. Näheres zu Rettungssanitätern erfährst du hier. Möchtest du gleich die höchste nicht-ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst erreichen, dann bist du hier  bei den Informationen zur Ausbildung zum:r Notfallsanitäter:in genau richtig.

Welche Voraussetzungen du mitbringen musst, wie die Ausbildung zum:r Notfallsanitäter:in aufgebaut ist und wie es danach weitergeht, erfährst du jetzt auf dieser Seite.

Zur Info: Wie eben bereits beschrieben, gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen Rettungssanitätern und Notfallsanitätern. Hören sich diese Berufsbezeichnungen auch sehr ähnlich an, so unterscheiden sie sich doch sehr, was Ausbildung, Qualifikation und späteres Berufsbild betrifft. Die schulische Ausbildung zum Rettungssanitäter ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. Der Notfallsanitäter, der bis 2014 Rettungsassistent hieß, hat eine dreijährige schulische Ausbildung hinter sich und hat damit die höchste Qualifikation im Rettungsdienst ohne ärztliches Studium.  

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter in 20 Sekunden

  • Ist eine staatlich anerkannte und bundesrechtlich geregelte schulische Ausbildung.
  • Sie dauert zwischen 3 und 5 Jahren und umfasst 4.600 Stunden
  • Die Ausbildungsgehalt liegt zwischen 1.100 und 1.300 Euro
  • Die Tätigkeiten umfassen viele Bereiche der Patientenversorgung vor Ort und im Transport in allen möglichen Notfallsituationen
  • Gute Zukunftsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Rettung und Notfall 

Was solltest du für die Ausbildung zur Notfallsanitäterin mitbringen?

Der Beruf des Notfallsanitäters ist sehr herausfordernd, denn es geht schließlich oftmals um nicht weniger als Leben oder Tod, um die Rettung von Menschen in häufig lebensbedrohlichen Situationen. Hier können Sekunden entscheidend sein und wie die Situation ausgeht, hat auch viel mit deiner Kenntnis, Sorgfalt und Belastbarkeit zu tun. Aus diesen Gründen gibt es natürlich auch eine größere Anzahl an Voraussetzungen, um in diesem Beruf tätig werden zu können.

Grundvoraussetzung ist mindestens ein Hauptschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Zusätzlich solltest du die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Du solltest mindestens 18 Jahre alt sein
  • Ein gutes Führungszeugnis besitzen
  • Einen Nachweis der gesundheitlichen und körperlichen Eignung durch ein ärztliches Attest vorweisen
  • Eine Bescheinigung über einen Erste-Hilfe-Lehrgang haben
  • Solltest du unter 18 Jahren sein, musst du eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen
  • Für die praktische Ausbildung in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen benötigst du einen Nachweis über Masernschutz. Abhängig von der  Einrichtung werden ggf. weitere Schutzimpfungen, z.B. gegen Hepatitis A und B, bzw. entsprechende Immunitätsnachweise verlangt

Wichtige Schulfächer für Notfallsanitäter:innen

Neben diesen formalen Voraussetzungen solltest du auch Interesse und gute Kenntnisse in den folgenden Fächern mitbringen:

Chemie: Als angehende:r Notfallsanitäter:in lernst du die Verabreichung verschiedener Notfallmedikamente. Um die Wirkungsweise von Medikamenten zu verstehen, musst du dich mit chemischen Zusammenhängen und pharmazeutischen Wirkprinzipien auskennen. Kenntnisse in Chemie sind daher für deine erfolgreiche Ausbildung wichtig.

Biologie: Als angehende:r Notfallsanitäter:in lernst du, wie zum Beispiel die menschliche Atmung und der Blutkreislauf funktionieren, oder wie du Störungen der Vitalfunktionen erkennst und welche Maßnahmen du bei der Erstversorgung von Verletzten ergreifen musst. Gute Biologiekenntnisse helfen dir beim Verständnis medizinischer Zusammenhänge.

Physik: Du brauchst gute schulische Kenntnisse in Physik, da es als naturwissenschaftliches Fach Grundkenntnisse für deine Ausbildung liefert. Aber du wirst auch die Verkehrssicherheit von Einsatzfahrzeugen prüfen oder der Bordgeräte zur Patientenversorgung kontrollieren. Auch zum Verständnis der Fahrzeugtechnik bzw. der Funktion medizintechnischer Systeme sind Kenntnisse in Physik notwendig.

Deutsch: Als Notfallsanitäter:in kommunizierst du mit Verletzten und Beteiligten, um Informationen über die Verletzungen einzuholen und dokumentierst später die Einsätze. Dazu sind gute Deutschkenntnisse erforderlich.

Mathematik: Beim Dosieren von  Medikamenten oder der Berechnung erforderlicher Beatmungsvolumina, sind mathematische Kenntnisse wichtig. Auch ein sicherer Umgang mit Gewichts- und Maßangaben wird von dir als angehendem Notfallsanitäter erwartet.

Psychologie: Patienten bzw. deren Angehörige befinden sich häufig in einer psychischen Ausnahme- und Traumasituation. Einfühlungsvermögen mit den Betroffenen und psychologisches Geschick sind wichtige Fähigkeiten für den Beruf des Notfallsanitäters.

Sport: Eine gute körperliche Fitness und Belastungsfähigkeit ist die Grundvoraussetzung, um z.B. bewusstlose oder bewegungsunfähige Patienten zum Krankenwagen zu transportieren und entsprechend den Verletzungen / Erkrankungen zu lagern.

Persönliche Eigenschaften

Wie beschrieben ist der Berufsalltag eines Notfallsanitäters sehr herausfordernd. Deine Persönlichkeit und bestimmte charakterliche Eigenschaften sind sehr wichtig um im Beruf des:r  Notfallsanitäter:in erfolgreich zu sein und schwierige Situationen meistern zu können:

  • Physische Stabilität und Belastbarkeit: Du solltest auch in Konfrontationen mit schweren Verletzungen mit Blut und Körperausscheidungen und unter hohem Zeitdruck ruhig und handlungsfähig bleiben und sorgfältig und zuverlässig handeln können.
  • Verantwortungsbewusstsein und Einfühlsamkeit: Nicht nur in Hinsicht auf die hohe Verantwortung beim Umgang in Notfallsituationen, sondern auch Integrität im Hinblick auf Verschwiegenheit beim Umgang mit Patientendaten und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Schmerzen und Ängsten der Patienten.

Wie ist die Ausbildung zum:zur Notfallsanitäter:in aufgebaut?

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist eine schulische Ausbildung, die 3 Jahre in Vollzeit oder bis zu 5 Jahren in Teilzeit dauert. Sie ist bundesgesetzlich im Notfallsanitätergesetz geregelt. Die Besonderheit dieser schulischen Ausbildung ist, dass sie nicht nur in der Berufsfachschule stattfindet, sondern verschiedene praktische Ausbildungsteile beinhaltet. Theorie und praktischer Anteil halten sich hierbei in etwa die Waage. Dementsprechend findet der Unterricht an der Schule und in Lehrrettungswachen statt.

In den theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten lernst du zum Beispiel beispielsweise:

  • wie du die Notfallsituation am Einsatzort erfasst und welche Maßnahmen unverzüglich zur Gefahrenabwehr eingeleitet werden müssen
  • wie du bei den Patienten eine vitale Bedrohung erkennst und wenn nötig notärztliche Hilfe oder weitere Rettungsmittel anforderst
  • wie du die Erstversorgung bei erkrankten oder verletzten Personen im Rettungseinsatz durchführst
  • wie du mit Betroffenen in Notfall- und Krisensituationen angemessen umgehst
  • was beim Transport von Patienten im Rettungseinsatz zu beachten ist
  • was du bei der Übergabe von Patienten in die ärztliche Weiterbehandlung tun musst, und wie du den Zustand von der Geschehnisse, der Verletzungen und oder des Krankheitsbildes beschreibst und dokumentierst
  • wie du sicher und klar mit allen Beteiligten kommunizierst
  • wie du die Rettungsmittel einsatz- und betriebsfähig hälst und Hygienevorschriften und die Arbeits- und Unfallschutzvorschriften beachtest
  • wie du Notärzten und Notärztinnen bei der Notfall- und Akutversorgung im Rettungseinsatz assistierst
  • wie du eigenständig ärztlich veranlasste Maßnahmen im Rettungseinsatz durchführst

In der praktischen Ausbildung auf der Rettungswache oder im Krankenhaus wendest du dann die erworbenen theoretischen Kenntnisse an und vertiefst sie im Training on the Job.

Du wirst 1920 Stunden im theoretischen und praktischen Unterricht verbringen und nochmal die gleiche Menge in der praktischen Ausbildung in den Lehrrettungswachen. 720 Stunden kommen dann nochmal in der praktischen Ausbildung an Krankenhäusern dazu. So kommst du auf eine Gesamtstundenzahl von 4600 Stunden während deiner dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter.

Was macht ein:e Notfallsanitäter:in nach der Ausbildung?

Nach der Ausbildung kannst du als Notfallsanitäter:in bei verschiedenen Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder in größeren Firmen und Betrieben oder auch bei der Feuerwehr arbeiten. Es gibt dann noch verschiedene Spezialgebiete neben dem bodengebundenen Rettungsdienst wie die Luft-, Berg-, Höhlen- oder Wasserrettung.

Der Job des:r Notfallsanitäter:in besteht kurz gesagt darin, in Notfallsituationen kompetent Hilfe zu leisten und einen fachgerechten Transport der Patienten ins Krankenhaus zu gewährleisten. In schweren Fällen assistieren sie dabei dem Notarzt oder der Notärztin. In den meisten Fällen arbeiten sie aber eigenverantwortlich und im Team mit anderen Kollegen.

Das Tätigkeitsfeld umfasst Aufgaben in der Rettungsleitstelle, in der du etwa Notrufe entgegennimmst und Einsätze koordinierst. Am Notfallort leistest du medizinische Erstversorgung und rufst in schweren Fällen den Notarzt oder die Notärztin hinzu. Für die weitere Behandlung des Patienten ist es sehr wichtig, alle Informationen zu erhalten und entsprechend zu dokumentieren. Daran anschließend betreust du den sicheren Transport des Patienten zum Krankenhaus und sorgst ebenfalls für die fachgerechte Übergabe im Krankenhaus. Du desinfiziert den Rettungswagen und die Geräte und machst alles für den nächsten Einsatz bereit.

Wie sehen die Arbeitszeiten als Notfallsanitäter:in aus?

Als Notfallsanitäter:in arbeitest du im Schichtdienst. Das heißt, du musst regelmäßig auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen arbeiten. Dazu kommt dann auch noch oftmals ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst.

Was verdienst du als Notfallsanitäter:in?

Wie viel du als ausgebildeter Notfallsanitäter verdienst, hängt von vielen Faktoren ab. Arbeitest du beispielsweise bei staatlichen oder kommunalen Einrichtungen und Rettungsdiensten, wird meist entsprechend der Tarifverträge bezahlt. Die wichtigen Begriffe, die du hier kennen solltest, sind Entgeltgruppen und Entwicklungsstufen. So wirst du nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) mit Berufsbeginn in die Entgeltgruppe P8 und die Entwicklungstufe 2 eintreten. Das bedeutet einen Verdienst von 2797 Euro Brutto, der sich dann - je weiter du die Stufen höher steigst - entsprechend steigert.

Wie viel du genau verdienen wirst, hängt natürlich auch von deinem Arbeitgeber ab und auch das Bundesland, in dem du arbeitest, kann Einfluss darauf haben, wie viel du letztlich verdienst. Warum das so ist? Ganz einfach, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. 

Welche Fort-, Weiterbildungs-, und Karrieremöglichkeiten gibt es im Rettungsdienst?

Für viele ist die Ausbildung zum Rettungshelfer der Einstieg in den Rettungsdienst. Rettungshelfer begleiten beziehungsweise fahren in der Regel Krankentransporte und assistieren den Rettungssanitätern. 

In der Ausbildung zum Rettungssanitäter erlernst du dann die Grundlagen der Notfallmedizin. Nach der Ausbildung bist du befugt, bestimmte Techniken zur Rettung schwerverletzter oder erkrankter Personen anzuwenden und unterstützt vor Ort die Notfallsanitäter:innen, Notärzte und Notärztinnen. Die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst kannst du mit der Ausbildung zum:zur Notfallsanitäter:in erreichen. Diese könntest du also anstreben, wenn du die Ausbildung zum:zur Rettungssanitäter:in schon abgeschlossen hast oder wenn du dir jetzt schon sicher bist, kannst du natürlich auch direkt die Ausbildung zum/r Rettungssanitäter/in beginnen

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung hast du viele Möglichkeiten, dich weiterzubilden.

So bietet dir die Aufstiegsweiterbildung die Möglichkeit, beruflich weiterzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Dies kann zum Beispiel durch eine Weiterbildung als Praxisanleiter:in für Notfallsanitäter oder als Lehrkraft im Lehrrettungsdienst in Verbindung mit einem medizinisch-pädagogischen Studium erfolgen. 

Bist du mehr kaufmännisch oder an Managementaufgaben interessiert, könnte das Studium zum:r Betriebswirt:in für Management im Gesundheitswesen etwas für dich sein.

Weitere Studiengänge gibt es im Sanitätswesen, Rettungswesen, Rettungsingenieurwesen oder der Humanmedizin.

Die Ausbildung gefällt dir?

Prima, finde nun Stellenanzeigen und Ausbildungsbetriebe zum Berufswunsch auf azubister:

  • Ausbildungsbetriebe Notfallsanitäter:in

    Sie möchten als Ausbildungsbetrieb hier empfohlen werden, nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Mein azubister
Mein azubister