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OTA - Operationstechnische:r Assistent:in
Ausbildung und Beruf

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  • Erwünschter Schulabschluss
    Realschulabschluss oder eine höhere Schulbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Ausbildungsvergütung
    Etwa  870 € - 1.140 € im ersten Jahr und 1.040 € - 1.300 € im dritten Jahr
  • Ausbildungsart
    Schulische Ausbildung
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Ordnungsfreak
Immer pünktlich
Flexibel
Sorgfältig
Empathisch
Auge für’s Detail
Verantwortungsbewusst

Möchtest du gerne im medizinischen Umfeld arbeiten, hast jedoch keine Lust oder nicht die nötigen Voraussetzungen für ein Medizinstudium? Das ist kein Problem, denn als Operationstechnischer Assistent kannst du aktiv an der Vorbereitungen und Durchführung von Operationen mitwirken und so direkt am Geschehen sein. Diese Ausbildung ist genau das richtige für alle mit einem starken Magen, einem ruhigen Händchen und der Lust darauf, im Gesundheitswesen etwas Gutes zu tun!

Was genau macht ein Operationstechnischer Assistent?

Der OTA in 20 Sekunden

  • Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, das bedeutet, du bist vor allem in der Berufsschule, und hast zwischendurch einmal Praxisphasen in Kliniken (Praktikum)
  • Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) assistiert bei Operationen und Eingriffen in der Chirurgie
  • OTA arbeiten in Krankenhäusern, Ambulanzen oder Arztpraxen
  • Es gibt gute Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten der Weiterbildung und Fortbildung
  • Du solltest einen starken Magen und keine Angst vor Blut haben, denn du wirst auch bei Operationen anwesend sein
  • Spannend: Laut dem Deutschen OTA-Schulträger-Verband e.V. war dieser Beruf 1990 noch nahezu unbekannt, mittlerweile gibt es schon über 80 Schulen, an denen man ihn lernen kann!

Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) ist ein wichtiger Bestandteil des medizinischen Teams, der für die Vorbereitung und Durchführung von chirurgischen Eingriffen verantwortlich ist. In dieser Position arbeitest du eng mit Chirurgen, Anästhesisten und anderem medizinischen Personal zusammen, um Patienten sicher und effektiv zu behandeln. Du merkst schon, dass es sich beim OTA um einen Beruf mit viel Verantwortung handelt, denn du bist mitverantwortlich dafür, dass der Patient oder die Patientin während und nach der Operation sicher ist und gut versorgt wird.

Was sind die konkreten Aufgaben eines OTA?

  • die Vorbereitung des Operationsraums und des Instrumentariums, dazu gehört auch das Prüfen und sortieren der Instrumente, sowie die Bereitstellung aller benötigten Materialien für die Operation
  • die Assistenz bei der Durchführung von Operationen, zB Unterstützung bei der Positionierung des Patienten, sowie die Assistenz bei der Durchführung der chirurgischen Handgriffe
  • die Pflege und Überwachung des Patienten während und nach der Operation, konkret wäre das etwa die Wundversorgung sowie das Überwachen von Vitalfunktionen
  • die Dokumentation der Operation, also Papierkram die Aufzeichnung von Beobachtungen und die Dokumentation von Patienteninformationen

In welchen Einrichtungen kannst du als Operationstechnischer Assistent arbeiten?

Alles zur OTA in unter einer Minute

Als ausgebildeter OTA hast du die Möglichkeit, in verschiedenen medizinischen Einrichtungen zu arbeiten, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, Ambulanzen, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen. Jede dieser Einrichtungen bietet unterschiedliche Herausforderungen und Möglichkeiten für dich.

Im Krankenhaus:

In Krankenhäusern übernimmst du in der Regel eine breitere Palette an Aufgaben. Du bereitst Operationen vor, assistiert bei den Eingriffen, überwachst den Zustand des Patienten während und nach der Operation und dokumentierst die Operation. Du kannst auch in unterschiedlichen Fachbereichen arbeiten, wie z.B. in der Allgemeinchirurgie, Gynäkologie, Orthopädie, Urologie usw. und hast damit die Möglichkeit, deine Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu erweitern.

Ins Krankenhaus solltest du am besten dann gehen, wenn dir vielfältige Aufgaben wichtig sind und du gerne immer wieder Neues dazu lernst.

In Ambulanzen und Arztpraxen:

Wenn du dich dagegen entscheidest, lieber in einer Ambulanz oder Arztpraxis zu arbeiten, eröffnet dir das die Chance, dich auf bestimmte Fachgebiete zu spezialisieren. Hier sind die Aufgaben oft auf bestimmte Eingriffe und Verfahren beschränkt, du kannst diese also viel detaillierter kennenlernen. Zudem sind die Arbeitszeiten in diesen Einrichtungen oft flexibler und es gibt mehr direkten Kontakt mit Patienten und ihren Familien.

Diese Einrichtungen sind vor allem dann für dich geeignet, wenn du dich lieber auf konkrete Fachbereiche spezialisieren möchtest und dir der persönliche Kontakt mit den Patienten wichtig ist.

Wie wird die Digitalisierung den Beruf des OTA verändern?

Beim Thema Operationen denkst du vielleicht nicht sofort an die Digitalisierung, doch auch hier gibt es einige technische Neuerungen, welche die Arbeit eines OTA beeinflussen und verändern. Dazu gehört zum Beispiel:

  • Computerassistierte Chirurgie – CAS (z.B. bei Operationen assistieren, die mithilfe von 3-D-Modellen, chirurgischer Navigation und Chirurgierobotern durchgeführt werden)
  • Digitales Dokumentenmanagement – DMS (z.B. den Operationsverlauf dokumentieren)
  • Intelligente Implantate und Prothesen (z.B. bei Operationen mit intelligenten Arm- und Beinprothesen umgehen)
  • Krankenhausinformationssysteme – KIS (z.B. mit Krankenhausinformationssystemen medizinische und administrative Daten erfassen, bearbeiten und verteilen)
  • Serviceroboter (z.B. Utensilien für Operationen von einem Roboter automatisch bereitstellen lassen)


Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Link s.u.

Was solltest du für die Ausbildung mitbringen?

Erstmal vorweg: Diese Ausbildung ist nicht für jeden was. Sie ist sehr anspruchsvoll und mit großer Verantwortung für das Wohlergehen und manchmal sogar das Leben der Patienten verbunden. Wir haben für dich ein paar Fähigkeiten zusammengesucht, die du mitbringen solltest, wenn du OTA werden möchtest. Außerdem ist es natürlich auch wichtig, welches Interesse du eigentlich privat hast!

Persönliche Interessen und Merkmale

  • Interesse an medizinischen Themen und Verfahren
  • Freude an praktischen Tätigkeiten, wie z. B. dem Arbeiten mit Händen
  • Interesse an der Patientenbetreuung und dem Helfen anderen Menschen
  • Freude an Teamarbeit und Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachkräften
  • Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme und zur Einhaltung von Hygiene- und Sterilisationsvorschriften
  • Geduld und Feinmotorik für die Arbeit mit chirurgischen Instrumenten
  • Belastbarkeit und Flexibilität für die Arbeit unter Zeitdruck und in stressigen Situationen
  • Psychische Stabilität, falls es bei einer Operation Komplikationen gibt

Nützliche Schulfächer und Hard Skills für den Beruf Operationstechnischer Assistent

  • Mathematik und Physik für das Verständnis von medizinischen Zusammenhängen
  • Biologie, um Anatomie und Physiologie zu verstehen
  • Deutschkenntnisse für die Dokumentation in der Medizin und die Kommunikation mit Patienten und dem medizinischen Personal
  • Gute handwerkliche Fähigkeiten, da die Arbeit als OTA viele manuelle Tätigkeiten beinhaltet

Soft Skills

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, da die Arbeit in einem medizinischen Umfeld sehr verantwortungsvoll ist
  • Teamfähigkeit, da die Arbeit eng mit anderem medizinischen Personal zusammenhängt
  • Konzentration und Aufmerksamkeit, um keine Fehler zu machen
  • Empathie für den Umgang mit Patienten
  • Belastbarkeit, da die Arbeit oft unter Zeitdruck erfolgt

Wie du siehst, gibt es für diesen Beruf wirklich einige persönliche Voraussetzungen, die du mitbringen solltest. Es wäre außerdem gut, wenn du mindestens einen Realschulabschluss hast, da dieser häufig erwünscht ist. Aber auch mit einem guten Hauptschulabschluss kannst du dich bewerben, wenn du schon eine andere Ausbildung im medizinischen Bereich absolviert hast, zum Beispiel zur Pflegefachkraft. Hier solltest du dich noch genauer bei der jeweiligen Berufsschule informieren!

Wie genau läuft die Ausbildung zum OTA ab?

An dieser Stelle können wir dir nur einige allgemeine Schwerpunkte für die Ausbildungsinhalte zum Operationstechnischen Assistenten nennen. Die Inhalte in der Schule können sich je nach Standort leicht unterscheiden, werden aber immer sehr ähnlich sein, denn ein gewisses Grundlagenwissen muss natürlich jede:r OTA mitbringen. Hier nennen wir dir jetzt einige Beispiele, was du unter Anderem in den einzelnen Ausbildungsjahren lernen wirst:

1. Ausbildungsjahr

  • Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers
  • Hygiene und Sterilisation
  • Instrumentenkunde
  • Vorbereitung des Operationsraumes
  • Assistenz bei Operationen

2. Ausbildungsjahr

  • Chirurgische Techniken und Verfahren
  • Pflege und Überwachung von Patienten während und nach der Operation
  • Dokumentation von Operationen
  • Erste Hilfe und Notfallmedizin
  • Fortgeschrittene Kenntnisse in Anatomie und Physiologie

3. Ausbildungsjahr

  • Spezialisierte Kenntnisse in bestimmten chirurgischen Fachgebieten (z.B. Orthopädie, Gynäkologie, Urologie)
  • Führung von Patienten durch die postoperative Phase
  • Verantwortung für die Reinigung und Sterilisation des Operationsraumes und des Instrumentariums
  • Fortgeschrittene Kenntnisse in chirurgischen Techniken und Verfahren
  • Vorbereitung auf die Abschlussprüfung

Wieviel verdient man als Auszubildende:r Operationstechnischer Assistent?

In deiner Ausbildung zum OTA wirst du nach Tarifvertrag bezahlt, wenn du in einer öffentlichen Einrichtung bist. Bei einem privaten oder zum Beispiel einem kirchlichen Träger kann dein Gehalt anders ausfallen, häufig orientieren sich diese Einrichtungen jedoch auch an den Tarifverträgen.

Als Beispiel nennen wir dir hier eine mögliche Bezahlung nach Tarif. Beachte jedoch, dass dies sich auch noch einmal nach Bundesländern unterscheiden kann!

AusbildungsjahrAusbildungsgehalt
1. Ausbildungsjahrca. 870 – 1.140 €
2. Ausbildungsjahrca. 930 – 1.200 €
3. Ausbildungsjahrca. 1.040 – 1.300

Übrigens ist es gar nicht üblich, dass eine schulische Ausbildung vergütet wird, du hast bei der Wahl zur Ausbildung zum OTA also Glück, dass es eine Sonderregelung gibt.

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler:innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. An einer privaten Schule können aber auch Gebühren anfallen – aber keine Sorge, es gibt auch Fördermittel, die du beantragen kannst, zum Beispiel BAföG.

Wie hoch ist das Gehalt eines OTA nach abgeschlossener Ausbildung?

Wenn du mit deiner Ausbildung fertig bist, winkt dir ein Gehalt, das sich sehen lassen kann. Natürlich ist auch dieses wieder abhängig von der jeweiligen Einrichtung, in der du dann arbeitest, sowie dem Bundesland, in dem diese Einrichtung liegt. Du kannst aber davon ausgehen, dass du irgendwo um die 2.500 Euro brutto verdienen wirst.

Je länger du dann im Beruf bleibst und dich auch weiterbildest, kann dein Gehalt im Laufe der Zeit weiter steigen. Als OTA kannst du durchaus auch einmal auf ein Monatsgehalt von 4.000 Euro brutto kommen. Wenn das mal keine guten Aussichten sind.

Berufseinstieg und Perspektiven für OTAs

Als Operationstechnischer Assistent wird es dir nicht schwer fallen, eine Anstellung zu finden, denn wie du dir sicher schon vorstellen kannst, wird dieser Beruf überall benötigt – in jedem Bundesland, jeder Stadt und jedem Dorf, in dem Operationen durchgeführt werden. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass die Menschheit in naher Zukunft auf Operationen verzichten kann, dein Arbeitsplatz wird also ziemlich sicher sein. Und wenn ein bestimmtes Krankenhaus oder eine bestimmte Arztpraxis mal schließt, bist du schwuppsdiwupps in deiner nächsten Anstellung.

Das beste kommt aber jetzt noch, denn als OTA hast du natürlich auch die Möglichkeit, deine Qualifikationen durch Lehrgänge und Weiterbildungen zu verbessern. Ein paar Optionen nennen wir dir jetzt!

Weiterbildungsmöglichkeiten als Operationstechnischer Assistent

  • Fortbildungen und Zertifizierungen in bestimmten chirurgischen Fachgebieten (z. B. Orthopädie, Gynäkologie, Urologie)
  • Fortbildungen und Zertifizierungen in bestimmten Verfahren (z. B. Laparoskopie, Endoskopie)
  • Weiterbildung zum OP-Leitung
  • Weiterbildung zur Pflegefachkraft OP
  • Weiterbildung zur Medizinischen Fachangestellten

Duale Studiengänge, die du als OTA anschließend machen kannst

Wenn du Lust hast, dich noch mehr weiterzubilden, kannst du nach deiner Ausbildung natürlich auch noch ein duales Studium machen. Häufig ist es nämlich so, dass eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche als Zugangsvoraussetzung für ein Duales Studium anerkannt wird. So kann man manchmal auch dann studieren, wenn man kein Abitur oder Fachabitur hat. Prüfe das aber unbedingt noch für den konkreten Studiengang, für den du dich interessierst, denn IMMER ist das nicht so!

  • Duales Studium zum Bachelor of Science in Gesundheitswissenschaften
  • Duales Studium zum Bachelor of Science in Medizintechnik
  • Duales Studium zum Bachelor of Science in Pflege

Alternativen zur Ausbildung zum Operationstechnischen Assistent

Nun hast du dir all diese Informationen durchgelesen und bist dir aber nicht sicher, ob dieser Beruf wirklich zu dir passt? Das ist kein Problem. Hier haben wir noch ein paar ähnliche Ausbildungen für dich, die du dir genauer ansehen könntest, wenn du nach wie vor im medizinischen Bereich arbeiten möchtest:

  • Medizinische Fachangestellte: Dieser Beruf ist sehr nahe an dem des OTA und beinhaltet viele ähnliche Aufgaben. Eine Ausbildung zum/r Medizinischen Fachangestellten eignet sich für dich, wenn du Interesse an medizinischen Themen hast, aber nicht unbedingt in einem operativen Umfeld arbeiten möchtest. Sie beinhaltet hauptsächlich administrative Aufgaben, wie z.B. die Organisation von Patientenuntersuchungen und die Dokumentation von Patientenaufzeichnungen.
  • Pflegefachkraft: In diesem Beruf beziehen sich die Aufgaben hauptsächlich auf die Pflege von Patienten im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege. Für diese Richtung solltest du dich entscheiden, wenn du die Patienten lieber pflegen als operieren möchten. Früher hieß dieser Beruf übrigens Gesundheits- und Krankenpfleger. Und bestimmt kennst du ihn auch unter der im Volksmund üblichen Bezeichnung “Krankenschwester”.
  • Anästhesietechnischer Assistent: In diesem Beruf bist du spezialisiert auf die Anästhesie, also die Narkose, und Intensivpflege von Patienten. Nichts für schwache Nerven!
  • Rettungssanitäter: Hier liegt der Fokus ganz eindeutig auf der Notfallversorgung und Rettung von Patienten. Als Rettungssanitäter:in bist du immer als erstes am Unfallort und trägst eine hohe Verantwortung zur Versorgung von Verletzungen und die Betreuung von Unfallopfern, bis der Notarzt oder die Notärztin eintrifft.
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