OTA - Operationstechnische:r Assistent:in - Ausbildung und Beruf

OTA - Operationstechnische:r Assistent:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Schulische Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre in Vollzeit, 5 Jahre in Teilzeit
  • Gewünschter Schulabschluss
    Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen 2 jährigen Ausbildung
  • Ausbildungsvergütung
    ca. 1.340€ im ersten Jahr, 1.400€ im zweiten Jahr, 1.500€ im dritten Jahr

Der Beruf OTA in 20 Sekunden

  • Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) assistiert bei Operationen und Eingriffen in der Chirurgie
  • OTA arbeiten in Krankenhäusern, Ambulanzen oder Arztpraxen
  • Es gibt gute Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten der Weiterbildung und Fortbildung
  • Du solltest einen starken Magen und keine Angst vor Blut haben, denn du wirst auch bei Operationen anwesend sein
  • Umgangssprachlich: OP-Assistent:in

Möchtest du gerne im medizinischen Umfeld arbeiten, hast jedoch keine Lust oder nicht die nötigen Voraussetzungen für ein Medizinstudium? Das ist kein Problem, denn als Operationstechnische:r Assistent:in kannst du aktiv an der Vorbereitungen und Durchführung von Operationen mitwirken und so direkt am Geschehen sein. 

Diese Ausbildung ist genau das Richtige für alle mit einem starken Magen, einem ruhigen Händchen und der Lust darauf, im Gesundheitswesen etwas Gutes zu tun! 

Spannend: Laut dem Deutschen OTA-Schulträger-Verband e.V. war dieser Beruf 1990 noch nahezu unbekannt, mittlerweile gibt es schon über 80 Schulen, an denen man ihn lernen kann! Es ist also ein toller Assistenzberuf, mit dem du im Operationssaal auch ohne Studium mithelfen kannst.

Was genau machen OTAs?

Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) ist ein wichtiger Bestandteil des medizinischen Teams, der für die Vorbereitung und Durchführung von chirurgischen Eingriffen verantwortlich ist. In dieser Position arbeitest du eng mit Chirurgen, Anästhesisten und anderem medizinischem Personal zusammen, um Patienten sicher und effektiv zu behandeln. Du merkst schon, dass es sich beim OTA um einen Beruf mit viel Verantwortung handelt, denn du bist mitverantwortlich dafür, dass der Patient oder die Patientin während und nach der Operation sicher ist und gut versorgt wird.

Aber was sind die konkreten Aufgaben eines OTAs?

AufgabeWorum geht’s hier?
Vorbereitung des OP-SaalsDu bereitest den Operationssaal für Eingriffe vor. Das bedeutet, die benötigten Instrumente und Geräte zu kontrollieren, zu desinfizieren und bereitzulegen. Auch das Anlegen von steriler Kleidung und das Vorbereiten von Materialien gehört dazu.
Assistenz während OperationenWährend der OP reichst du den Chirurgen und Chirurginnen sterile Instrumente und assistierst bei der Durchführung des Eingriffs. Dazu gehört es, immer aufmerksam zu sein und die Instrumente in der richtigen Reihenfolge bereitzuhalten.
Betreuung des PatientenVor und nach der OP kümmerst du dich um die Patienten. Dazu gehört, sie auf den Eingriff vorzubereiten, sie zu lagern und nach dem Eingriff für die Verlegung in den Aufwachraum bereit zu machen.
Sicherstellung der HygieneEin wichtiger Teil deiner Arbeit besteht darin, sterile Bedingungen im OP-Saal aufrechtzuerhalten. Das erfordert präzise Einhaltung von Hygienevorschriften, Desinfektion und die genaue Handhabung von Instrumenten, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
DokumentationAlle Eingriffe und verwendeten Materialien müssen genau dokumentiert werden. Du führst Protokolle über die OPs und notierst wichtige Details, z.B. besondere Vorkommnisse oder benötigte Materialien.
Gerätewartung und -kontrolleNach der Operation bist du dafür verantwortlich, dass alle Geräte gereinigt und ordnungsgemäß aufbewahrt werden. Auch die regelmäßige Kontrolle und Wartung von OP-Technik und -Geräten gehört dazu.

Wie wird die Digitalisierung den Beruf des OTA verändern?

Beim Thema Operationen denkst du vielleicht nicht sofort an die Digitalisierung, doch auch hier gibt es einige technische Neuerungen, welche die Arbeit eines OTA beeinflussen und verändern. Dazu gehört zum Beispiel:

Alles zur OTA in unter einer Minute
  • Computerassistierte Chirurgie – CAS (z.B. bei Operationen assistieren, die mithilfe von 3D-Modellen, chirurgischer Navigation und Chirurgie Robotern durchgeführt werden)
  • Digitales Dokumentenmanagement – DMS (z.B. den Operationsverlauf dokumentieren)
  • Intelligente Implantate und Prothesen (z.B. bei Operationen mit intelligenten Arm- und Beinprothesen umgehen)
  • Krankenhausinformationssysteme – KIS (z.B. mit Krankenhausinformationssystemen medizinische und administrative Daten erfassen, bearbeiten und verteilen)
  • Serviceroboter (z.B. Utensilien für Operationen von einem Roboter automatisch bereitstellen lassen)

Du siehst also, dass dieser Beruf auch von der Digitalisierung betroffen sein kann und es sich lohnt, sich stetig weiterzubilden.

Wo kannst du als Operationstechnischer Assistent arbeiten?

Als ausgebildete:r OTA hast du die Möglichkeit, in verschiedenen medizinischen Einrichtungen zu arbeiten, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, Ambulanzen, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen. Jede dieser Einrichtungen bietet unterschiedliche Herausforderungen und Möglichkeiten für dich.

Möglicher ArbeitsortDarum geht’s hier
Krankenhäuser und KlinikenDie meisten OTAs arbeiten in öffentlichen oder privaten Krankenhäusern, vor allem in der Chirurgie, in Fachkliniken oder an Universitätskliniken. Hier gibt es verschiedene Fachrichtungen wie Allgemeine Chirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie oder Kardiologie.
Ambulante OperationszentrenViele Operationen werden heute ambulant durchgeführt. In ambulanten OP-Zentren assistierst du bei kleineren Eingriffen, die keinen stationären Aufenthalt erfordern.
Praxiskliniken und FacharztpraxenIn Praxiskliniken und größeren Arztpraxen mit Spezialisierung, z.B. in der Augenheilkunde oder der plastischen Chirurgie, können OTAs ebenfalls tätig sein.
Notfallzentren und RettungsdiensteIn Notfallzentren oder im Rahmen der Notfallversorgung in Kliniken kannst du als OTA arbeiten und bist Teil des Teams, das auf Notfälle vorbereitet ist.
Industrie- und Medizintechnik-UnternehmenEinige OTAs arbeiten in der Medizintechnik-Branche, z.B. bei Herstellern von OP-Instrumenten oder Medizinprodukten. Hier sind sie oft für die Schulung und Einweisung von medizinischem Fachpersonal in neue Geräte und Techniken zuständig.
Lehre und AusbildungMit Berufserfahrung kannst du auch in die Lehre gehen und an OTA-Schulen, Krankenpflegeschulen oder bei Fortbildungseinrichtungen als Dozent/in arbeiten.

Was brauchst du, um OTA zu werden?

Erstmal vorweg: Diese Ausbildung ist nicht für jeden was. Sie ist sehr anspruchsvoll und mit großer Verantwortung für das Wohlergehen und manchmal sogar das Leben der Patienten verbunden. Wir haben für dich ein paar Fähigkeiten zusammengesucht, die du mitbringen solltest, wenn du OTA werden möchtest. Außerdem ist es natürlich auch wichtig, welches Interesse du eigentlich privat hast!

Deine Checkliste für den Beruf Operationstechnischer Assistent

  • Hast du ein gutes Auge für Ordnung? Stell dir vor, du räumst dein Zimmer oder deinen Schreibtisch so auf, dass du alles griffbereit hast – genau das brauchst du im OP, damit der Ablauf glatt läuft.
  • Bist du ruhig in stressigen Situationen? Denk an eine Klassenarbeit, wenn du dich unter Zeitdruck konzentrieren musst, um deine Aufgaben richtig zu lösen – im OP geht es auch oft hektisch zu, da ist ein kühler Kopf wichtig.
  • Arbeitest du genau und sorgfältig? Wie beim Zeichnen eines komplizierten Bildes oder beim Lösen einer schwierigen Matheaufgabe – auch im OP kommt es auf jedes Detail an.
  • Kannst du gut Anweisungen folgen? Zum Beispiel, wenn dein Lehrer dir für ein Experiment in Chemie genau erklärt, wie du vorgehen musst – im OP wirst du oft nach Anweisungen der Ärzte handeln.
  • Lernst du gerne Neues? Wie in der Schule, wenn du in Naturwissenschaften oder Technik immer wieder neue Sachen entdeckst – im OP gibt es viele Geräte und Abläufe, die du kennenlernen wirst.
  • Bist du geduldig und konzentriert? Stell dir vor, du puzzelst ein großes Bild und suchst genau das passende Teil – im OP brauchst du Geduld, um auf die richtigen Momente zu warten und genau zu arbeiten.
  • Hast du Respekt vor Regeln? Wie beim Straßenverkehr oder im Sportunterricht, wo Sicherheit an erster Stelle steht – im OP gibt es klare Hygiene- und Verhaltensregeln, die du immer einhalten musst.
  • Liebst du Teamarbeit? Denk an Gruppenprojekte, wo ihr alle zusammenarbeitet, damit alles klappt – im OP arbeitest du eng mit Ärztinnen, Anästhesisten und Pflegekräften zusammen.
  • Bist du hilfsbereit und mitfühlend? Zum Beispiel, wenn du einem Freund bei den Hausaufgaben hilfst oder ihn tröstest, wenn es ihm nicht gut geht – als OTA sorgst du dafür, dass sich die Patienten vor und nach der OP sicher fühlen.
  • Packst du auch mal gerne an? Wie beim Sport, wenn du dich richtig verausgabst – im OP musst du manchmal körperlich mit anpacken, z.B. wenn es um das Lagern von Patienten geht.

Wenn das nach dir klingt, dann hast du schon gute Voraussetzungen!

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder üben

FähigkeitWarum wichtigWie kann man das üben?
Sorgfalt und GenauigkeitIm OP kommt es auf millimetergenaue Handgriffe an. Selbst kleine Fehler bei der Vorbereitung oder während der OP können ernsthafte Konsequenzen haben.Arbeite bewusst an präzisen Aufgaben, z.B. beim Basteln, Nähen oder Zeichnen. Übungen wie das Nachzeichnen feiner Linien oder detailliertes Arbeiten mit kleinen Bauteilen trainieren deine Feinmotorik und Konzentration.
Ruhig bleiben in stressigen SituationenIn stressigen Situationen im OP darfst du nicht hektisch werden. Du musst konzentriert und ruhig bleiben, selbst wenn es schnell gehen muss.Setze dich absichtlich leichten Stresssituationen aus, z.B. indem du unter Zeitdruck Aufgaben machst. Versuche dabei, kontrolliert und Schritt für Schritt zu arbeiten. Atemübungen helfen auch, die innere Ruhe zu bewahren.
Teamfähigkeit und KommunikationDu arbeitest eng mit anderen zusammen, vor allem mit dem OP-Team. Kommunikation und Verlässlichkeit sind entscheidend, um ein gutes Zusammenspiel zu gewährleisten.Nimm an Gruppenprojekten oder Teamsportarten teil, wo es auf Absprache und Zusammenarbeit ankommt. Übe dabei, offen zu kommunizieren und klare Absprachen zu treffen, z.B. wenn jeder seine Aufgabe übernimmt.
Gute Merkfähigkeit und schnelles LernenEs gibt viele Instrumente, Geräte und Abläufe, die du dir merken musst. Auch neue Techniken kommen dazu, auf die du dich schnell einstellen solltest.Nutze Memory-Spiele oder das Lernen von neuen Hobbys oder Fertigkeiten, z.B. das Auswendiglernen von Kochrezepten oder das Erlernen eines Musikinstruments. Trainiere so dein Gedächtnis und dein schnelles Verständnis.
Einhalten von Regeln und HygienevorschriftenDie strenge Einhaltung von Hygienevorschriften ist essentiell, um Infektionen zu verhindern und Patienten zu schützen.Achte zu Hause auf eine gründliche Hygiene, z.B. beim Umgang mit Lebensmitteln. Mach dir bewusst, welche Schritte notwendig sind, um Sauberkeit zu gewährleisten, und halte dich strikt an Vorgaben.
Schnelle AuffassungsgabeIm OP kann jederzeit etwas Unerwartetes passieren, und du musst oft schnell reagieren, etwa wenn ein Instrument sofort gebraucht wird.Versuche, dein Reaktionsvermögen zu verbessern. Spiele Reaktionsspiele oder Aufgaben mit Zeitdruck. Auch das Lesen von Anleitungen und deren schnelle Umsetzung kann hilfreich sein, z.B. beim Aufbau von Möbeln.
Geduld und AusdauerManche Operationen dauern lange, und du musst über Stunden fokussiert bleiben und dieselben Bewegungen wiederholen.Trainiere deine Geduld, indem du dich längeren Aufgaben widmest, die viel Zeit und Wiederholung erfordern, z.B. beim Puzzeln oder bei der Gartenarbeit. Setze dir Zwischenziele, um die Ausdauer zu stärken.
Gutes technisches VerständnisDu musst die Bedienung und Funktionsweise von OP-Geräten verstehen, um sie korrekt anzuwenden und kleine Probleme zu lösen.Beschäftige dich mit technischen Geräten im Alltag. Lies Bedienungsanleitungen und versuche, die Geräte bewusst zu verstehen. Wenn du ein technisches Hobby wie das Basteln mit Elektronik oder das Reparieren von Geräten hast, fördert das dein Verständnis.
Empathie und EinfühlungsvermögenVor und nach einer OP kannst du Patienten beruhigen und ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben, da sie oft nervös sind.Achte in Gesprächen auf aktives Zuhören und versuche, dich in die Lage anderer hineinzuversetzen. Praktiziere, beruhigend zu reden und Empathie zu zeigen, etwa bei Familie und Freunden, wenn sie gestresst oder nervös sind.
Körperliche Fitness und BelastbarkeitOTAs müssen oft schwer heben, stehen lange und arbeiten in anstrengenden Positionen. Eine gute körperliche Fitness hilft dir, diese Belastungen auszuhalten.Baue Kraft- und Ausdauertraining in deine Woche ein, z.B. regelmäßige Spaziergänge, Kraftübungen oder Yoga. Konzentrationsübungen wie Yoga oder Pilates können dir auch helfen, deine Körperspannung zu kontrollieren und Haltungsschäden vorzubeugen.

Diese Interessen helfen dabei, dass dir die Arbeit im OP Spaß macht

InteresseWarum wichtig?Woran merkst du es?
Medizin und GesundheitAls OTA bist du Teil des Gesundheitssystems und arbeitest eng mit Ärzten und Pflegekräften zusammen. Ein Interesse an Medizin und Gesundheitsfragen hilft dir, die Abläufe besser zu verstehen und den medizinischen Hintergrund deiner Arbeit zu schätzen.Du schaust vielleicht gerne Dokus über das Gesundheitswesen oder auch Krankenhausserien, interessierst dich für medizinische Themen oder fragst dich, wie der menschliche Körper funktioniert.
Faszination für Technik und GeräteIn einem OP kommen zahlreiche technische Geräte und moderne Medizintechnik zum Einsatz, die du verstehen und bedienen lernen musst. Wenn dich Technik begeistert, fällt dir das leichter und es macht mehr Spaß.Du hast vielleicht Freude daran, technische Geräte zu verstehen oder mit Elektronik zu basteln. Eventuell macht es dir Spaß, neue Funktionen am Handy oder Computer zu entdecken.
Freude an TeamarbeitOTAs arbeiten immer im Team. Die Zusammenarbeit mit Chirurgen, Anästhesistinnen und Pflegepersonal ist entscheidend, damit Operationen reibungslos ablaufen.Du arbeitest gerne in der Schule oder im Verein mit anderen an Projekten oder hast Freude daran, Teil eines Teams zu sein, bei dem jeder seine Aufgabe erfüllt.
Hilfsbereitschaft und EinfühlungsvermögenEin OTA sorgt oft für das Wohl und die Sicherheit der Patienten, insbesondere vor und nach Operationen. Diese Rolle erfüllt dich mehr, wenn es dir wichtig ist, anderen zu helfen und sie zu unterstützen.Du bist oft für Freunde oder Familie da, hilfst ihnen in schwierigen Situationen oder versuchst, sie zu beruhigen, wenn sie nervös sind.
Abläufe und OrganisationDer OP-Bereich erfordert eine klare Organisation und strukturierte Abläufe. Wenn du gerne planst und dich für den Ablauf eines Tages interessierst, wirst du die Vorbereitungen und die Aufräumarbeiten im OP-Bereich als erfüllend erleben.Du organisierst gerne, z.B. indem du deinen Tag oder dein Schulmaterial planst und strukturiert angehst.

Schulische Voraussetzungen für OTA

SchulfachWarum wichtig?Nützliches Wissen
BiologieBiologie vermittelt dir Grundlagenwissen über den menschlichen Körper, seine Organe und Systeme. Da du in der Ausbildung viel über Anatomie und den Körperbau lernst, hilft dir ein gutes Verständnis von Biologie enorm.Themen wie Anatomie, Immunsystem, Zellen und Gewebe helfen dir, die medizinischen Grundlagen im OP besser zu verstehen und anzuwenden.
ChemieIn der Chemie lernst du Grundlagen zu Desinfektion, Sterilisation und chemischen Reaktionen, die bei der Reinigung und Desinfektion im OP-Bereich wichtig sind. Kenntnisse über chemische Verbindungen helfen dir zudem, Medikamente und sterile Lösungen besser zu verstehen.Besonders die Themen Desinfektionsmittel, chemische Reaktionen und Sicherheitsvorschriften im Umgang mit Chemikalien sind nützlich für OTAs.
PhysikPhysik hilft dir beim Verständnis der Technik im OP, zum Beispiel bei Geräten für Herz-Kreislauf-Monitoring, Röntgen oder Elektrochirurgie. Ein gutes physikalisches Grundwissen ist wichtig, um die technischen Abläufe sicher zu nutzen.Themen wie Elektrizität (z.B. für den Einsatz von Elektrochirurgiegeräten) und Strahlung (Röntgengeräte) sind im Alltag eines OTAs relevant.
MathematikMathematik ist hilfreich für das Dosieren von Medikamenten oder die Berechnung von Lösungen für die Patientenversorgung. Auch bei der Dokumentation, etwa der Vitalzeichen, hilft dir ein gutes Zahlenverständnis.Ein sicheres Verständnis von Grundrechenarten, Prozentrechnung und das Arbeiten mit Dezimalzahlen hilft dir im OP bei genaueren Berechnungen.
DeutschEine klare und präzise Kommunikation ist im OP-Team unerlässlich, da oft schnell und präzise Anweisungen gegeben und verstanden werden müssen. Auch Dokumentationen von Eingriffen oder das Führen von Berichten erfordern gute Deutschkenntnisse.Gute Ausdrucksweise und Grammatik helfen dir bei der Kommunikation mit Kollegen und Patienten und bei der schriftlichen Dokumentation von Vorgängen.

Was lernst du in der Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin?

Die Inhalte in der Schule können sich je nach Standort leicht unterscheiden, werden aber immer sehr ähnlich sein, denn ein gewisses Grundlagenwissen muss natürlich jede:r OTA mitbringen. Hier nennen wir dir jetzt einige Beispiele, was du unter Anderem in den einzelnen Ausbildungsjahren lernen wirst:

1. Ausbildungsjahr

  • Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers
  • Hygiene und Sterilisation
  • Instrumentenkunde
  • Vorbereitung des Operationsraumes
  • Assistenz bei Operationen

2. Ausbildungsjahr

  • Chirurgische Techniken und Verfahren
  • Pflege und Überwachung von Patienten während und nach der Operation
  • Dokumentation von Operationen
  • Erste Hilfe und Notfallmedizin
  • Fortgeschrittene Kenntnisse in Anatomie und Physiologie

3. Ausbildungsjahr

  • Spezialisierte Kenntnisse in bestimmten chirurgischen Fachgebieten (z.B. Orthopädie, Gynäkologie, Urologie)
  • Führung von Patienten durch die postoperative Phase
  • Verantwortung für die Reinigung und Sterilisation des Operationsraumes und des Instrumentariums
  • Fortgeschrittene Kenntnisse in chirurgischen Techniken und Verfahren
  • Vorbereitung auf die Abschlussprüfung

Aber was kannst du dir darunter genau vorstellen? Wir versuchen mal, dir die Aufgaben ein bisschen genauer und mit Praxisbeispielen zu erklären.

InhaltWas du lernstPraxisbeispiel
Vorbereitung des OperationssaalsWie du den OP-Saal sterilisierst, alle notwendigen Instrumente vorbereitest und sicherstellst, dass alles an seinem Platz ist, bevor die Operation beginnt.Du stellst sicher, dass alle Instrumente wie Skalpelle, Pinzetten, Klemmen und Tupfer steril und griffbereit sind. Du bereitest spezielle Geräte wie das Elektrochirurgiegerät vor, prüfst, ob alles funktioniert, und sorgst für einen keimfreien Raum, um Infektionen zu vermeiden.
Instrumentenkunde und sterile HandhabungJedes Instrument im OP hat eine bestimmte Aufgabe und muss auf bestimmte Weise übergeben werden, damit die Sterilität gewahrt bleibt.Während einer Operation reichst du dem Chirurgen die passenden Instrumente, z.B. Skalpelle und Pinzetten, auf die richtige Weise an und beachtest, dass du nur sterilisierte Instrumente übergibst. Du lernst außerdem, wie du Instrumente so anordnest, dass sie schnell und sicher zur Verfügung stehen.
Hygiene- und DesinfektionsmaßnahmenDu lernst, wie du nach strikten Hygienevorschriften arbeitest, den Operationsbereich und die Instrumente desinfizierst und den Operationssaal nach jeder OP wieder sterilisierst.Nach einer Operation reinigst und desinfizierst du den OP-Saal gründlich, sterilisierst alle verwendeten Instrumente und kontrollierst den Raum für die nächste Operation auf Keimfreiheit.
Lagerung des PatientenDu lernst, wie du den Patienten korrekt positionierst, je nach Art der Operation und individuellen Bedürfnissen. Das ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und den Chirurginnen die beste Arbeitsposition zu bieten.Bei einer Knieoperation lagerst du den Patienten so, dass das Knie gut zugänglich ist, aber die restlichen Gliedmaßen und der Rücken entlastet sind. Du achtest darauf, Druckstellen zu vermeiden und dem Patienten ein möglichst komfortables Liegen zu ermöglichen.
Assistenz bei OperationenWie du den Chirurgen aktiv unterstützt, z.B. durch das Absaugen von Blut, das Halten von Wundhaken oder das Anreichen von Materialien.Während der OP saugst du an bestimmten Stellen Blut ab, um das Sichtfeld für die Chirurgin freizuhalten. Du hältst spezielle Instrumente wie Wundhaken, um das Operationsgebiet offen und zugänglich zu machen.
Umgang mit MedizintechnikViele Geräte im OP, wie Überwachungsmonitore, Elektrochirurgiegeräte und Beatmungsmaschinen, müssen korrekt bedient und überwacht werden.Du kontrollierst die Monitore, die die Vitalwerte des Patienten anzeigen und meldest sofort Auffälligkeiten. Bei einem Herz-Kreislauf-Monitor beobachtest du z.B. die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Sauerstoffsättigung des Patienten.
Wundversorgung und VerbandslehreWie du Wunden während und nach der Operation versorgst, um Infektionen zu vermeiden und den Heilungsprozess zu fördern.Nach der Operation versorgst du die OP-Wunde, indem du sterile Verbände anlegst und darauf achtest, dass die Wunde keimfrei und geschützt bleibt.
Erste Hilfe und NotfallmaßnahmenWie du bei Komplikationen oder Notfällen im OP schnell und richtig reagierst. Du lernst Basismaßnahmen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung und andere Notfalltechniken.Wenn ein Patient während der OP plötzlich Atemprobleme hat oder Herzrhythmusstörungen auftreten, unterstützt du das Team, indem du Maßnahmen ergreifst und das notwendige Equipment wie Defibrillatoren bereitstellst.
Dokumentation und BerichtswesenDie Operationsprotokolle zu führen, alle relevanten Maßnahmen zu dokumentieren und die Nachbereitung der Operation festzuhalten.Nach jeder Operation dokumentierst du detailliert den Ablauf, verwendete Materialien und besondere Vorkommnisse. Das hilft später, den Heilungsverlauf nachzuvollziehen oder bei eventuellen Komplikationen darauf zurückzugreifen.
Betreuung von Patienten vor und nach der OPPatienten vor der OP zu beruhigen, ihnen Fragen zu beantworten und sie für den Eingriff vorzubereiten.Du betreust einen nervösen Patienten, der vor einer Operation besorgt ist, beruhigst ihn, beantwortest seine Fragen und sorgst dafür, dass er sich sicher fühlt.

Welches Gehalt bekommen OTAs?

Operationstechnische Assistenten verdienen je nach Bundesland, Anstellung und Berufserfahrung ungefähr 4.400€ im Monat. Als Berufseinsteiger wirst du natürlich noch nicht so viel bekommen, hier kannst du mit ca. 3.850€ im Monat rechnen. Wenn du beruflich aufsteigst, mehr Erfahrung sammelst und vielleicht auch Zusatzqualifikationen erwirbst, kannst du auch ein Gehalt von 4.900€ oder mehr erreichen.

Was verdient man in der Ausbildung zur OTA?

In deiner Ausbildung zum OTA wirst du nach Tarifvertrag bezahlt, wenn du in einer öffentlichen Einrichtung bist. Bei einem privaten oder zum Beispiel einem kirchlichen Träger kann dein Gehalt anders ausfallen, häufig orientieren sich diese Einrichtungen jedoch auch an den Tarifverträgen.

Übrigens ist es gar nicht üblich, dass eine schulische Ausbildung vergütet wird, du hast bei der Wahl zur Ausbildung zum OTA also Glück, dass es eine Sonderregelung gibt.

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler:innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. An einer privaten Schule können aber auch Gebühren anfallen – aber keine Sorge, es gibt auch Fördermittel, die du beantragen kannst, zum Beispiel BAföG.

Und so sieht deine Ausbildungsvergütung als OTA aus:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr1.341 €
2. Ausbildungsjahr1.402 €
3. Ausbildungsjahr1.503 €

Deine Karriereoptionen als Operationstechnischer Assistent

Als Operationstechnischer Assistent wird es dir nicht schwer fallen, eine Anstellung zu finden, denn wie du dir sicher schon vorstellen kannst, wird dieser Beruf überall benötigt – in jedem Bundesland, jeder Stadt und jedem Dorf, in dem Operationen durchgeführt werden. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass die Menschheit in naher Zukunft auf Operationen verzichten kann, dein Arbeitsplatz wird also ziemlich sicher sein. Und wenn ein bestimmtes Krankenhaus oder eine bestimmte Arztpraxis mal schließt, bist du schwuppsdiwupps in deiner nächsten Anstellung.

Deine Zukunftsaussichten sehen also ziemlich gut aus, vor allem, weil es auch noch viele Weiterbildungsmöglichkeiten und Kurse gibt, die du machen kannst. Damit kannst du dazulernen und so deine Qualifikationen noch weiter verbessern. 

Diese Weiterbildungsmöglichkeiten stehen dir als OTA zur Verfügung (Auswahl)

Spezialisierungen / Berufliche Anpassung

SpezialisierungWas du lernstWarum interessant?
Medizinisch-technische Assistenz (MTA) / medizinisches LaborAls MTA spezialisierst du dich auf labortechnische Untersuchungen, die Diagnosen unterstützen. Du lernst, Blut- und Gewebeproben zu entnehmen, zu analysieren und Ergebnisse auszuwerten.Diese Spezialisierung ermöglicht dir eine Vertiefung in die Labordiagnostik und gibt dir die Möglichkeit, mit modernster Diagnosetechnologie zu arbeiten, die zur Behandlung der Patienten beiträgt.
Medizinische Dokumentation / KodierungHier spezialisierst du dich auf die Erfassung und Kodierung von medizinischen Daten und die Pflege von Patientenakten. Du lernst, Diagnosen und Behandlungsabläufe gemäß internationalen Kodierungssystemen wie ICD-10 zu dokumentieren.Diese Spezialisierung eignet sich, wenn du Interesse an einer ordentlichen und systematischen Arbeit hast und dich im Bereich der Krankenhausverwaltung einbringen möchtest. Es ist eine spannende Mischung aus Medizin und Verwaltung.
Hygiene im GesundheitsbereichIn dieser Spezialisierung vertiefst du dein Wissen in Hygienemaßnahmen und -standards in medizinischen Einrichtungen. Du lernst, wie du Infektionsketten erkennst und brichst und wie du Sauberkeit und Sicherheit im OP-Bereich gewährleisten kannst.Hygienebeauftragte sind in Kliniken sehr gefragt, da die Kontrolle und Prävention von Infektionen ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist.

Weiterbildungen / Beruflicher Aufstieg

WeiterbildungWas du lernstBeispiel in der Praxis
Fachwirt:in – Gesundheits- und SozialwesenDiese Weiterbildung vermittelt dir betriebswirtschaftliches Wissen speziell für das Gesundheitswesen. Du lernst, Abläufe in Gesundheitseinrichtungen zu planen, zu organisieren und zu verbessern.Als Fachwirt:in bist du beispielsweise für die Koordination und Organisation der OP-Bereiche verantwortlich, kümmerst dich um Personalplanung und verbesserst die Abläufe im OP-Management.
Betriebswirt:in (Fachschule) – Management im Gesundheitswesen / Bachelor Professional WirtschaftHier vertiefst du dein Wissen in BWL und Management, speziell angepasst auf die Besonderheiten des Gesundheitssektors. Du lernst, wie man ein Gesundheitsunternehmen erfolgreich führt und wirtschaftlich optimiert.Du übernimmst eine leitende Position im Krankenhausmanagement und bist für die Finanzen, das Personal und die strategische Weiterentwicklung verantwortlich.
Qualitätsbeauftragte/r – Gesundheits-/SozialwesenIn dieser Weiterbildung spezialisierst du dich darauf, Qualitätssicherungsmaßnahmen im Gesundheitsbereich zu entwickeln und umzusetzen. Du lernst, Qualitätsmanagementsysteme zu etablieren und Patientenversorgung zu verbessern.Du analysierst regelmäßig die Abläufe im OP und erstellst Maßnahmenpläne, um die Qualität und Sicherheit zu erhöhen, z.B. durch optimierte Hygienestandards oder kürzere Wartezeiten für Patienten.

Studienfächer

StudienfachWas du lernstBeispiel in der Praxis
Medizinische AssistenzDieser Studiengang bietet dir vertiefte Einblicke in die medizinische Praxis und klinische Patientenversorgung. Du lernst fortgeschrittene Diagnosetechniken, Medizintechnik und die Unterstützung ärztlicher Aufgaben.Nach dem Studium bist du in der Lage, ärztliche Tätigkeiten wie Blutabnahmen, Patientenaufklärung und Vorbereitung von OPs noch umfassender zu übernehmen.
GesundheitsmanagementHier kombinierst du medizinisches Wissen mit Management- und BWL-Kenntnissen und bereitest dich auf Führungsaufgaben im Gesundheitssektor vor. Es geht um die Organisation und Finanzierung im Gesundheitswesen und die Verbesserung von Patientenservices.Du arbeitest in einer Klinikleitung und kümmerst dich um organisatorische Aufgaben, Finanzplanung und strategische Entscheidungen zur Verbesserung der Patientenversorgung.
HumanmedizinIm Medizinstudium lernst du alle Aspekte der Heilkunde und Patientenversorgung – von Diagnostik über Behandlung bis zur Prävention von Krankheiten.Nach dem Studium kannst du selbst als Chirurg arbeiten und Operationen durchführen, an denen du als OTA bisher assistiert hast.
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