Justizfachangestellte/-r - Ausbildung und Beruf

Justizfachangestellte/-r - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    meist (Fach-)Abitur
  • Ausbildungsvergütung
    ca. 1.200€ im ersten Jahr und 1.300€ im dritten Jahr

Der Beruf Justizfachangestellte in 20 Sekunden

  • Du sorgst dafür, dass Richtung und Anwälte ihre Arbeit bei Gericht tun können
  • Deine Hauptaufgaben sind Büro- und Verwaltungstätigkeiten
  • Recht und Ordnung sollten dich interessieren

Du hast Bock auf die Arbeit im Gericht, möchtest aber weder Richterin noch Anwalt werden? Dann pass jetzt auf, denn es gibt eine Ausbildung, in der du dich um alle Verwaltungsaufgaben bei Gericht kümmern kannst! 

Justizfachangestellte arbeiten vor allem bei Gericht im Büro. Sie organisieren quasi das ganze Drumherum, damit eine Gerichtsverhandlung stattfinden kann. Während also die Anwälte vor Gericht debattieren, organisierst du die Termine, protokollierst alles, was während der Verhandlung so gesagt wird, und verschickst Emails und Post. Wenn du also gerne Orga machen willst und dich gleichzeitig für Recht und Gesetz interessierst, dann ist diese Ausbildung bestimmt genau das Richtige für dich!

Was genau machen Justizfachangestellte?

Als Justizfachangestellte:r bist du das Rückgrat der Justiz! Richter und Anwälte verlassen sich darauf, dass im Hintergrund alles organisiert wird. Die ganze Verwaltung muss abgewickelt werden, das bedeutet vor allem vil Papierkram, Telefonieren, Protokoll führen und Gespräche mit Bürgern und anderen Mitarbeitenden der Justiz. Und genau dafür wärest du zuständig!

AufgabeKurz erklärt
Bearbeitung von Akten und SchriftstückenIn Gerichten gibt es für jedes Verfahren eine Akte. Deine Aufgabe ist es, neue Akten anzulegen, bestehende Akten zu verwalten und sicherzustellen, dass sie vollständig sind. Das ist wichtig, damit alle Beteiligten (Richter, Anwälte, Staatsanwälte) jederzeit auf die relevanten Informationen zugreifen können. Außerdem erstellst und verschickst du wichtige Dokumente wie Ladungen (Einladungen zu Gerichtsterminen), Urteile oder Mahnungen.
Erledigung von VerwaltungsaufgabenDu planst und koordinierst Gerichtsverhandlungen. Das bedeutet, du trägst Verhandlungstermine in den Kalender ein, informierst die Beteiligten darüber und sorgst dafür, dass alles gut organisiert ist. Auch der Schriftverkehr mit Anwälten, Behörden oder Zeugen gehört dazu. Ohne dich würde das Gericht im Chaos versinken!
Beratung und Betreuung von BürgernViele Menschen wissen nicht genau, wie ein Gerichtsverfahren abläuft oder welche Unterlagen sie benötigen. Hier kommst du ins Spiel! Du stehst entweder am Schalter oder am Telefon bereit, um Fragen zu beantworten. Manchmal erklärst du, wie ein Verfahren läuft, manchmal hilfst du jemandem, die richtigen Dokumente zu finden. Du bist also auch eine wichtige Ansprechperson für Bürger.
Überwachung von FristenIn der Justiz gibt es viele Fristen: Zum Beispiel müssen Einsprüche oder Dokumente innerhalb einer bestimmten Zeit eingereicht werden. Deine Aufgabe ist es, diese Fristen zu überwachen und, falls sie ablaufen, die nächsten Schritte einzuleiten. So stellst du sicher, dass Verfahren korrekt ablaufen und niemand wichtige Termine verpasst.
ZahlungsabwicklungIn Gerichtsverfahren fallen oft Kosten an, zum Beispiel für Anwälte, Gutachten oder Strafen wie Bußgelder. Du kümmerst dich darum, dass diese Zahlungen korrekt erfasst werden. Du nimmst Zahlungen entgegen, überwachst Zahlungseingänge und stellst sicher, dass keine offenen Beträge vergessen werden.
ProtokollführungBei Verhandlungen oder Zeugenaussagen wird immer ein Protokoll geführt, damit später alles genau nachvollzogen werden kann. Diese Aufgabe übernimmst du: Du schreibst mit, was im Gerichtssaal passiert, wer was gesagt hat und welche Entscheidungen getroffen wurden. Dieses Protokoll ist eine offizielle Dokumentation des Verfahrens und daher sehr wichtig.

Das sind die Hauptaufgaben einer Justizfachangestellten/eines Justizfachangestellten. Wie du siehst, ist es ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem du sowohl mit Menschen als auch mit Akten und Dokumenten zu tun hast. Ordnung und Genauigkeit sind besonders wichtig, damit alles reibungslos funktioniert. Wenn du gerne organisierst, zuverlässig bist und Interesse an Recht und Verwaltung hast, könnte dieser Beruf genau das Richtige für dich sein!

Wo kannst du als Justizfachangestellter arbeiten?

Grundsätzlich arbeitest du in irgendeiner Form im Rechtssystem mit. Da gibt es aber verschiedene Möglichkeiten, schließlich gibt es auch verschiedene Arten von Gerichten und Rechtsformen. 

Bei diesen Arten von Gerichten könntest du arbeiten:

EinsatzortEinfach erklärt
AmtsgerichteDas Amtsgericht ist oft die erste Anlaufstelle für viele rechtliche Angelegenheiten. Hier werden unter anderem kleinere Strafverfahren, Zivilprozesse oder Familiensachen wie Scheidungen oder Sorgerechtsfragen bearbeitet. Deine Aufgaben bestehen darin, Akten zu führen, Fristen zu überwachen und Bürger am Service-Schalter zu beraten. Du stellst auch Dokumente wie Urteile oder Ladungen aus und sorgst dafür, dass alle Verfahrensbeteiligten die richtigen Unterlagen erhalten.
LandgerichteIm Landgericht laufen größere und kompliziertere Verfahren ab als im Amtsgericht. Hier gibt es oft aufwendige Strafprozesse oder größere Zivilverfahren mit hohen Streitwerten. Deine Arbeit ähnelt der am Amtsgericht, allerdings sind die Fälle meist umfangreicher. Du unterstützt bei der Bearbeitung von Akten, bereitest Verhandlungen vor und stellst sicher, dass alle rechtlichen Abläufe eingehalten werden.
Arbeitsgerichte, Sozialgerichte, VerwaltungsgerichteDiese Gerichte sind auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisiert: Beim Arbeitsgericht geht es um Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern (z.B. Kündigungen oder Gehaltsforderungen), beim Sozialgericht um Themen wie Rente, Krankenkassen oder Arbeitslosengeld, und beim Verwaltungsgericht werden Streitfälle zwischen Bürgern und Behörden geklärt. Deine Aufgabe ist es, die Verfahren zu organisieren, Schriftstücke zu verwalten und Bürger sowie Anwälte zu unterstützen.
Oberlandesgerichte und BundesgerichteDiese Gerichte sind für besonders schwierige oder strittige Fälle zuständig, bei denen jemand mit einer Entscheidung unzufrieden ist und in Berufung oder Revision geht. Deine Arbeit hier ist sehr sorgfältig und genau, da es oft um die Prüfung vorheriger Urteile geht. Du bereitest Akten für die Richter vor, dokumentierst den Verlauf der Verfahren und sorgst dafür, dass alle Fristen und rechtlichen Vorgaben eingehalten werden.

Wenn du aber nicht unbedingt direkt im Gericht arbeiten, sondern dich auf einen anderen Bereich spezialisieren möchtest, gibt es auch folgende Optionen:

EinsatzortEinfach erklärt
StaatsanwaltschaftenBei der Staatsanwaltschaft bist du direkt an Ermittlungsverfahren beteiligt. Das bedeutet, du bearbeitest Strafakten, überwachst Fristen und sorgst dafür, dass Strafbefehle oder Ladungen rechtzeitig verschickt werden. Du arbeitest eng mit Staatsanwälten zusammen, die darüber entscheiden, ob jemand vor Gericht angeklagt wird. Hier bekommst du spannende Einblicke in Strafverfahren!
NotariateIn einem Notariat geht es um offizielle Dokumente, die eine besondere rechtliche Bedeutung haben, zum Beispiel Kaufverträge für Häuser, Erbschaften oder Firmengründungen. Deine Aufgabe ist es, diese Urkunden vorzubereiten, Akten zu führen und den Ablauf im Notariat zu organisieren. Es ist ein sehr ordentlicher und strukturierter Bereich, in dem du mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommst.
Rechtsanwaltskanzleien (mit Schwerpunkt Notariat)Manche Anwaltskanzleien haben ein eigenes Notariat, in dem du ähnliche Aufgaben wie in einem Notariat übernimmst. Zusätzlich bekommst du hier aber auch Einblicke in die Arbeit von Anwälten, die Mandanten beraten und vertreten. Du kannst Schriftsätze vorbereiten, Dokumente verwalten und organisatorische Aufgaben übernehmen.
Öffentliche VerwaltungAuch Behörden oder Ämter haben manchmal Stellen für Justizfachangestellte, besonders in Bereichen wie Ordnungswidrigkeiten, Schuldnerberatung oder Zwangsvollstreckung. Hier kümmerst du dich um rechtliche Vorgänge, überwachst Zahlungen und stellst sicher, dass Gesetze und Vorschriften korrekt umgesetzt werden. Dein Job ist hier weniger mit Gerichtsverfahren verbunden, aber dennoch wichtig für den rechtlichen Ablauf in der Verwaltung.

Schau einfach, was dich am meisten interessiert. Am besten liest du erst einmal mehr über die verschiedenen möglichen Arbeitsorte, um herauszufinden, was dir am meisten Spaß macht!

Was brauchst du, um Justizfachangestellte zu werden?

Die meisten Azubis, die diese Ausbildung starten, haben (Fach)Abitur. Es gibt aber auch viele Anfänger:innen mit einem Realschulabschluss. Egal mit was du davon starten willst, solltest du aber auch einige andere Voraussetzungen mitbringen, die eher etwas mit deiner Persönlichkeit zu tun haben! Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen.

Deine Checkliste für den Beruf Justizfachangestellte

  • Bist du sorgfältig und genau?
    Wenn du beim Zeichnen oder Malen darauf achtest, dass alle Linien ordentlich sind und keine Fehler entstehen.
  • Kannst du gut mehrere Dinge im Blick behalten?
    Stell dir vor, du hast mehrere Termine an einem Tag und planst genau, wie du rechtzeitig überall hinkommst.
  • Bleibst du ruhig und freundlich, auch in stressigen Situationen?
    Etwa, wenn du jemandem erklärst, wie ein Spiel funktioniert, obwohl er es nach dem dritten Mal immer noch nicht versteht.
  • Hast du keine Probleme, Regeln zu beachten?
    Sei es, wenn du im Straßenverkehr mit dem Fahrrad unterwegs bist und dich an alle Verkehrsregeln hältst.
  • Macht es dir Freude, andere zu unterstützen?
    Wie wenn du einem Mitschüler hilfst, der Schwierigkeiten mit den Matheaufgaben hat.
  • Bist du gut organisiert?
    Zum Beispiel, wenn du dein Zimmer aufräumst und dabei alles in Kategorien sortierst, damit du es später schnell wiederfindest.
  • Kannst du dich gut konzentrieren, auch wenn um dich herum Ablenkungen sind?
    Stell dir vor, du sitzt in einem vollen Café und liest ein spannendes Buch, ohne dich stören zu lassen.
  • Hast du Interesse daran, mit Computern zu arbeiten?
    Etwa, wenn du gern neue Apps ausprobierst oder Programme auf deinem PC entdeckst.
  • Weißt du, wie wichtig es ist, Geheimnisse zu wahren?
    Zum Beispiel, wenn dir jemand etwas Persönliches anvertraut und du es für dich behältst.
  • Arbeitest du gerne im Team?
    Etwa, wenn du mit Freunden ein gemeinsames Projekt machst und ihr euch gegenseitig unterstützt, damit das Ergebnis am Ende richtig gut wird.

Das passt soweit? Klasse! Dann lass uns jetzt einen Blick auf die Details werfen. 

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder üben

FähigkeitWarum brauche ich das?Wie kann ich das üben?
Sorgfalt und GenauigkeitIn deinem Arbeitsalltag als Justizfachangestellte ist es wichtig, dass alle Dokumente fehlerfrei und korrekt sind, da selbst kleine Fehler, wie ein falsches Datum, große Folgen haben können.Achte im Alltag darauf, dass du Aufgaben sorgfältig erledigst, zum Beispiel in der Schule, indem du deine Hausaufgaben ohne Flüchtigkeitsfehler machst. Lies alles, was du schreibst, noch einmal gründlich durch. Du kannst dir auch zur Übung vornehmen, dein Zimmer besonders ordentlich aufzuräumen und alles an seinen Platz zu legen.
OrganisationstalentDu wirst viele Fristen überwachen und verschiedene Aufgaben gleichzeitig managen müssen. Eine gute Organisation hilft dir, den Überblick zu behalten und alle Aufgaben rechtzeitig zu erledigen.Erstelle dir für deine Woche einen Zeitplan, in dem du deine Schulaufgaben, Hobbys und Freizeit gut einteilst. Plane auch mal einen kleinen Ausflug oder eine Feier und überlege dir im Voraus, was du alles dafür brauchst. Schreibe Listen, damit du nichts vergisst.
KommunikationsfähigkeitDu wirst mit Bürgern, Anwältinnen und anderen Justiz-Mitarbeitern zu tun haben. Es ist wichtig, klar und höflich zu kommunizieren, selbst wenn es stressig ist oder jemand ungeduldig wird.Übe im Alltag, dich präzise auszudrücken, wenn du etwas erklärst. Achte darauf, in Gesprächen aufmerksam zuzuhören und gezielt Fragen zu stellen. Du kannst auch mit Freunden Rollenspiele machen, bei denen du eine schwierige Situation ruhig und freundlich lösen musst.
VerantwortungsbewusstseinDu wirst mit sensiblen und vertraulichen Informationen arbeiten, weshalb es wichtig ist, dass du diese Informationen sorgfältig behandelst und nichts preisgibst, was nicht nach außen gelangen darf.Übernimm im Alltag Verantwortung, indem du dich um feste Aufgaben kümmerst, wie zum Beispiel Einkäufe erledigen oder ein Haustier versorgen. Versuche, dir selbst Deadlines zu setzen und Aufgaben ohne Erinnerung pünktlich abzugeben.
BelastbarkeitEs kann im Büroalltag hektisch werden, wenn viele Anfragen gleichzeitig auf dich zukommen. Hier musst du ruhig bleiben und weiterhin effizient arbeiten.Wenn du dich gestresst fühlst, versuche bewusst tief durchzuatmen und eine Sache nach der anderen zu erledigen. Trainiere, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, indem du dich zum Beispiel gezielt auf Prüfungen vorbereitest und lernst, den Stress zu kontrollieren.
TeamfähigkeitDu arbeitest eng mit Kollegen zusammen, und nur wenn ihr euch gut absprecht und unterstützt, kann alles reibungslos laufen. Eine gute Zusammenarbeit macht die Arbeit außerdem viel angenehmer.Sei in Gruppenarbeiten in der Schule aktiv und achte darauf, dass ihr gemeinsam zu einem Ergebnis kommt. Versuche, auch mal Aufgaben für andere zu übernehmen, um das Team zu entlasten. Wenn es zu Konflikten kommt, übe es ruhig zu bleiben und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.

Diese Interessen solltest du haben, damit dir der Beruf Spaß macht

InteresseWarum ist das nützlich?Wie merke ich das?
Recht und OrdnungDer Beruf dreht sich um rechtliche Abläufe, Vorschriften und Gesetze. Wenn du daran interessiert bist, wie das Rechtssystem funktioniert und wie man durch Regeln Streitigkeiten löst, wirst du die Aufgaben spannender finden.Du findest es interessant, wenn in den Nachrichten über Gerichtsverfahren oder neue Gesetze berichtet wird. Vielleicht liest du auch gerne Krimis oder schaust Serien, in denen es um die Arbeit von Gerichten und Anwälten geht.
Büroarbeit und VerwaltungEin Großteil deiner Arbeit wird am Schreibtisch stattfinden: Akten anlegen, Formulare bearbeiten und Fristen überwachen. Wenn dir solche Tätigkeiten Freude machen, wirst du dich schnell in den Berufsalltag einfinden.Du arbeitest gerne ordentlich und findest es angenehm, Dinge zu sortieren oder zu organisieren, sei es deine Schulunterlagen oder dein Zimmer. Auch das Erstellen von Listen oder das Planen von Terminen macht dir Spaß.
Menschen und KommunikationDu wirst häufig mit Bürgern, Anwälten und Kollegen sprechen, Anfragen bearbeiten und Auskünfte geben. Ein offener Umgang mit Menschen macht die Arbeit abwechslungsreicher und angenehmer.Du redest gerne mit anderen und erklärst Dinge, wenn jemand Hilfe braucht. Es macht dir nichts aus, auf andere zuzugehen, auch wenn sie mal schlecht gelaunt sind. Vielleicht bist du auch jemand, der sich gut in andere hineinversetzen kann.
Neue digitale SystemeViele Vorgänge in der Justiz werden digital bearbeitet, sei es das Erfassen von Daten oder das Erstellen von Dokumenten. Wenn du Interesse an der Arbeit am Computer hast, kannst du dir viele Aufgaben erleichtern.Du arbeitest gerne am Computer und findest es spannend, neue Programme auszuprobieren. Vielleicht magst du es, Präsentationen zu erstellen oder einfach mal etwas am PC zu recherchieren.
Strukturiertes ArbeitenIn deinem Beruf brauchst du ein gutes System, um Akten, Termine und Fristen zu verwalten. Wenn dir das liegt, kannst du deine Aufgaben schneller und effizienter erledigen.Du planst deinen Tag gerne im Voraus und magst es, wenn du genau weißt, was du als nächstes tun musst. Möglicherweise machst du dir auch schonmal To-do-Listen, um nichts zu vergessen.

Diese Schulfächer sind hilfreich für Justizfachangestellte

SchulfachWarum ist das nützlich?Auf was soll ich achten?
DeutschIn deinem Beruf wirst du viele Dokumente schreiben und mit Bürgern kommunizieren. Dabei sind eine gute Ausdrucksweise und fehlerfreie Rechtschreibung wichtig.Übe das Verfassen von Texten, achte auf Grammatik und Satzbau. Wenn du Briefe oder Aufsätze schreibst, lies sie dir noch einmal gründlich durch, um Fehler zu finden und zu verbessern.
MathematikDu wirst hin und wieder einfache Berechnungen durchführen müssen, zum Beispiel Gebühren berechnen oder Fristen überprüfen. Ein sicherer Umgang mit Zahlen ist dabei wichtig.Konzentriere dich auf Prozentrechnung und das genaue Arbeiten mit Zahlen. Achte außerdem darauf, Fristen richtig zu berechnen, indem du den Kalender mit einbeziehst.
Sozialkunde / GemeinschaftskundeDa du in deinem Beruf mit dem Rechtssystem zu tun haben wirst, hilft dir ein Grundverständnis für politische und rechtliche Themen.Setze dich mit Themen wie dem Gerichtssystem, den Grundrechten und politischen Abläufen auseinander. Versuche zu verstehen, wie Gesetze entstehen und welche Institutionen dafür verantwortlich sind.
InformatikEin Großteil deiner Arbeit wird am Computer erledigt, zum Beispiel das Verwalten von Akten und das Bearbeiten von Formularen. Wenn du dich mit grundlegenden Programmen gut auskennst, bist du klar im Vorteil.Lerne den Umgang mit Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen. Achte darauf, wie du Dateien sinnvoll organisierst und speicherst, sodass du sie schnell wiederfindest.
WirtschaftDa du unter anderem mit Gebühren und Rechnungen zu tun haben wirst, ist ein Verständnis für wirtschaftliche Abläufe von Vorteil.Achte auf Themen wie Gebührenordnungen und Buchhaltung. Versuche, das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu entwickeln, zum Beispiel wie Kosten und Erträge berechnet werden.
EnglischManchmal wirst du auch mit fremdsprachigen Dokumenten oder Bürgern zu tun haben. Ein grundlegendes Verständnis der englischen Sprache hilft dir, in solchen Situationen souverän zu handeln.Übe besonders das Lesen und Verstehen von Texten. Wenn du E-Mails auf Englisch schreiben musst, solltest du dich klar und höflich ausdrücken können.

Was lernst du in der Ausbildung zum / zur Justizfachangestellten?

Nun schauen wir uns einmal an, was man dir während deiner Ausbildungszeit eigentlich beibringt. Das Gute ist nämlich, dass du nicht nur die Theorie lernst (Berufsschule), sondern auch die Praxis (Ausbildungsbetrieb). So wirst du bestens auf das Berufsleben vorbereitet!

AusbildungsinhaltWorum geht’sBeispiel
Umgang mit Akten und digitalen SystemenDu lernst, wie man Akten korrekt anlegt, führt und verwaltet. Das bedeutet, du erfasst neue Fälle, sortierst Dokumente nach bestimmten Vorgaben und speicherst sie in einer Datenverwaltungssoftware ab.Ein Bürger reicht eine Klage ein. Du legst eine neue Akte an, erfasst die Daten im System und heftest die Klageschrift zusammen mit den Beweisen ordentlich ab, damit alles leicht auffindbar ist. Außerdem überwachst du die Fristen, bis wann die Gegenseite Stellung nehmen muss.
Fristen berechnen und überwachenIn vielen juristischen Verfahren gibt es Fristen, die eingehalten werden müssen. Du lernst, wie du Fristen korrekt berechnest und sicherstellst, dass alle Beteiligten rechtzeitig benachrichtigt werden.Du erhältst eine Berufung gegen ein Urteil. Du berechnest die Frist, bis wann die Berufung eingelegt sein muss, und prüfst, ob sie rechtzeitig eingegangen ist. Danach leitest du die Unterlagen an die zuständige Abteilung weiter.
Gebühren berechnenDu lernst, wie man anhand von gesetzlichen Vorschriften Gebühren für Gerichtsverfahren berechnet und die entsprechenden Rechnungen erstellt.Ein Antrag auf Grundbucheintrag wird gestellt. Du prüfst die Höhe der Gebühr, erstellst eine Kostenrechnung und leitest diese an den Antragsteller weiter.
Erstellen von SchriftstückenDu lernst, verschiedene Arten von Schriftstücken zu erstellen, zum Beispiel Ladungen, Beschlüsse oder einfache Mitteilungen. Dabei ist es wichtig, die vorgegebenen juristischen Formulierungen und Standards einzuhalten.Ein Zeuge soll zu einer Verhandlung geladen werden. Du schreibst eine Ladung, die das Datum, den Ort und die Uhrzeit der Verhandlung enthält, und verschickst sie an den Zeugen.
Kundenkontakt und Auskünfte gebenWährend der Ausbildung übst du, wie man Bürgern und Anwälten Auskünfte erteilt – sei es am Schalter, am Telefon oder per E-Mail. Dabei musst du höflich bleiben und gleichzeitig darauf achten, was du sagen darfst und was vertraulich bleiben muss.Ein Bürger fragt nach dem Stand seines Verfahrens. Du prüfst die Akte, ob es Neuigkeiten gibt, und gibst ihm Auskunft darüber, dass die nächste Verhandlung in zwei Wochen stattfindet.
Unterstützen von VerhandlungenDu lernst, wie du Verhandlungen vorbereitest, zum Beispiel indem du alle nötigen Unterlagen und Beweise zusammenstellst. Während der Verhandlung protokollierst du das Gesagte und hilfst dem Richter oder der Richterin bei organisatorischen Aufgaben.Vor einer Verhandlung bereitest du die Akten für den Richter vor, sorgst dafür, dass der Sitzungssaal bereit ist, und protokollierst später den Verlauf der Verhandlung.
Umgang mit gerichtlichen Beschlüssen und UrteilenDu wirst lernen, wie du Beschlüsse und Urteile in die Akten einträgst und den Parteien zustellst. Dabei ist es wichtig, dass alle rechtlichen Vorgaben eingehalten werden.Nach einer Verhandlung erstellst du den Beschluss des Gerichts, versendest ihn an die beteiligten Parteien und vermerkst im System, dass er zugestellt wurde.
Arbeiten mit verschiedenen RechtsgebietenWährend der Ausbildung bekommst du Einblick in verschiedene Rechtsgebiete wie Zivilrecht, Strafrecht und Familienrecht. Du lernst, wie man unterschiedliche Verfahren bearbeitet und welche Besonderheiten es gibt.In einem Strafverfahren nimmst du die Anklage der Staatsanwaltschaft entgegen, legst die Akte an und stellst sicher, dass alle Unterlagen vollständig sind, bevor der Fall dem Gericht übergeben wird.
Datenschutz und VerschwiegenheitDu wirst geschult, welche Informationen du weitergeben darfst und welche nicht. Datenschutz und Verschwiegenheit sind in der Justiz besonders wichtig, da du mit sensiblen Daten arbeitest.Ein Bekannter fragt dich nach Details zu einem laufenden Fall. Du weißt, dass du dazu nichts sagen darfst, und erklärst ihm freundlich, dass du wegen deiner Verschwiegenheitspflicht keine Auskunft geben kannst.
Vermittlung zwischen ParteienManchmal geht es darum, Streitigkeiten außergerichtlich zu klären, indem du den Parteien vermittelst oder sie über ihre Möglichkeiten aufklärst.Zwei Nachbarn streiten über eine Grundstücksgrenze. Du erklärst ihnen, welche juristischen Schritte sie gehen können, und hilfst dabei, den Streit vielleicht schon durch eine Einigung zu lösen.

Welches Gehalt bekommen Justizfachangestellte?

Nach deiner Ausbildung kannst du direkt im Berufsleben durchstarten. Sehr häufig kann man nämlich auch direkt vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden. Als Berufseinsteiger:in wirst du erstmal noch etwas weniger verdienen als der Durchschnitt. Aber im Laufe der Zeit kann dein Gehalt sich steigern und du kannst aufsteigen. 

Als Justizfachangestellte:r könntest du beim Land oder der Stadt angestellt sein und dann nach Tarif bezahlt werden. In dem Fall kannst du dein Gehalt ganz konkret für dein Bundesland nachschauen! Ungefähr wirst du dich in diesem Rahmen bewegen:

  • Unterer Bereich: ca. 3.500€
  • Mittlerer Bereich: ca. 3.800€
  • Oberer Bereich: ca. 4.200€

Du kannst dein Gehalt aber nicht nur durch deine Arbeitsjahre aufbessern, sondern auch, indem du Weiterbildungen machst oder Kurse besuchst, mit denen du dich auf bestimmte Themen spezialisierst! Wir zeigen dir gleich ein paar Möglichkeiten.

Was verdient man in der Ausbildung zur Justizfachangestellten?

Auch während der Ausbildung wirst du nach Tarif bezahlt, wenn dein Ausbildungsbetrieb zur Gemeinde, zum Land oder zum Bund gehört, also zur öffentlichen Verwaltung. Wenn du bei einer privaten Kanzlei oder ähnlichem sein solltest, wird dein Gehalt sich wahrscheinlich an diesem Tarifvertrag orientieren.

AusbildungsjahrAusbildungsgehalt
1. Ausbildungsjahr1.187 €
2. Ausbildungsjahr1.241 €
3. Ausbildungsjahr1.241 €

Deine Karriereoptionen als Justizfachangestellter

So – nun möchtest du noch wissen, wie du deine Karriere voranbringen kannst, oder? Da gibt es ein paar Optionen, die wir dir vorstellen möchten.

Du kannst dich nämlich auf ein Themengebiet spezialisieren, das dir besonders viel Spaß macht. Wenn du da zum Profi wirst, kannst du in diesem Bereich gut eingesetzt werden. Wenn du hingegen noch etwas neues lernen willst, kannst du eine konkrete Weiterbildung machen. Mit denen qualifizierst du dich auch für eine Beförderung. Und natürlich könntest du dir immer noch überlegen, ob du noch studieren willst, wenn du die nötigen Voraussetzungen hast. Muss ja nicht Jura sein – auch andere Studiengänge passen gut!

Spezialisierungen / Berufliche Anpassung

SpezialisierungWarum ist das sinnvoll?Was lernst du dabei?
Öffentliche VerwaltungDu kannst deine Kenntnisse vertiefen und dich gezielt auf Aufgaben im Bereich der öffentlichen Verwaltung vorbereiten, wie das Bearbeiten von Anträgen oder das Arbeiten in anderen Behörden.Du lernst mehr über Verwaltungsabläufe, Verwaltungsorganisation und den Umgang mit Bürgern und Organisationen.
VerwaltungsrechtIn der Justiz hast du viel mit rechtlichen Vorschriften zu tun. Eine Spezialisierung auf Verwaltungsrecht hilft dir, noch sicherer im Umgang mit Gesetzen und Verordnungen zu werden.Du beschäftigst dich mit den Grundlagen des Verwaltungsrechts, zum Beispiel wie Bescheide erlassen werden, welche Rechte Bürger gegenüber Behörden haben und wie Verwaltungsverfahren ablaufen.
Büro / SekretariatDu kannst dein Wissen im Bereich Büroorganisation und Sekretariat erweitern. Diese Kenntnisse sind in vielen Berufen gefragt und bieten dir mehr Einsatzmöglichkeiten.Du vertiefst dein Wissen über Bürokommunikation, Terminmanagement und effizientes Arbeiten im Team.
Kommunikative KompetenzenDa du in deinem Beruf oft mit Menschen in Kontakt bist, kannst du mit guten kommunikativen Fähigkeiten sicherer und souveräner auftreten.Du übst, wie du professionell mit Bürgern, Anwälten und Kollegen kommunizierst, schwierige Gespräche führst und Konflikte löst.

Weiterbildungen / Beruflicher Aufstieg

WeiterbildungWarum ist das sinnvoll?Was lernst du dabei?
Betriebswirt/in (Fachschule) – VerwaltungMit dieser Weiterbildung kannst du Führungsaufgaben in der öffentlichen Verwaltung übernehmen und an der Organisation von Verwaltungen mitwirken.Du vertiefst dein Wissen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Personalführung und Verwaltungsmanagement.
Betriebswirt/in (Fachschule) – RechtDiese Weiterbildung bereitet dich auf gehobene Positionen in der Justiz oder in gerichtsnahen Berufen vor, zum Beispiel in Rechtsabteilungen von Unternehmen.Du erwirbst umfassendes Wissen über betriebswirtschaftliche Abläufe und rechtliche Fragestellungen in Unternehmen und der Verwaltung.
Fachwirt/in – VerwaltungAls Fachwirt/in für Verwaltung kannst du Aufgaben im gehobenen Dienst übernehmen und eigenverantwortlich arbeiten.Du vertiefst dein Wissen über Verwaltungsprozesse, Personalführung und rechtliche Grundlagen.
Fachwirt/in – Büro- und ProjektorganisationDiese Weiterbildung qualifiziert dich für verantwortungsvolle Aufgaben im Bereich Büroorganisation und Projektmanagement, zum Beispiel als Team- oder Projektleiter/in.Du lernst, Projekte zu planen und zu steuern, Büroteams zu führen und Arbeitsabläufe effizient zu gestalten.
Sekretär/in (Weiterbildung)Diese Weiterbildung qualifiziert dich für anspruchsvolle Aufgaben im Sekretariat und in der Assistenz von Führungskräften.Du lernst, wie du anspruchsvolle Korrespondenz führst, Termine koordinierst und Führungskräfte unterstützt.

Studienfächer

StudienfachWarum ist das sinnvoll?Was lernst du dabei?
Rechtswissenschaft (grundständig, außer Erste juristische Prüfung)Dieses Studium bietet dir eine breite rechtliche Ausbildung, ohne dass du eine juristische Laufbahn als Anwältin oder Richterin einschlagen musst. Es eröffnet dir viele Karrieremöglichkeiten in der Verwaltung und im rechtlichen Bereich.Du beschäftigst dich mit verschiedenen Rechtsgebieten wie Zivilrecht, Strafrecht und Verwaltungsrecht.
Rechtswissenschaft (Erste juristische Prüfung)Wenn du Anwältin, Richterin oder Staatsanwältin werden möchtest, ist dieses Studium Voraussetzung. Es ist anspruchsvoll, bietet aber viele Karrierewege.Du lernst, wie du rechtliche Fragestellungen selbstständig bearbeitest und komplexe juristische Probleme löst. Das Studium schließt mit der ersten juristischen Staatsprüfung ab.
Staats-/ Verwaltungswissenschaft (grundständig)Dieses Studium vermittelt dir umfassendes Wissen über das Verwaltungssystem, politische Prozesse und die Arbeit in öffentlichen Institutionen.Du beschäftigst dich mit Themen wie Verwaltungsrecht, Politik, Organisationstheorie und öffentlicher Betriebswirtschaft.
Verwaltungsmanagement / Public Management (grundständig)Wenn du in der öffentlichen Verwaltung Führungsaufgaben übernehmen möchtest, bereitet dich dieses Studium ideal darauf vor. Es ist besonders praxisorientiert.Du lernst, wie du öffentliche Einrichtungen effizient verwaltest, rechtliche Vorgaben umsetzt und Mitarbeiter führst.
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