Chemielaborjungwerker/-in - Ausbildung und Beruf

Chemielaborjungwerker/-in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    2 Jahre (Vollzeit)
  • Erwünschter Schulabschluss
    Guter Realschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 1.147€ im ersten Jahr und bis 1.315€ im zweiten Jahr  

Der Beruf Chemielaborjungwerker:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Versuche vorbereiten, Stoffe mischen, Messgeräte bedienen und Ergebnisse auswerten
  • Was besonders ist: Man ist die praktische Schaltzentrale im Labor – ohne einen läuft kein Versuch, keine Analyse, kein Ergebnis
  • Passt zu dir, wenn du gerne praktisch arbeitest, genau hinschaust und wissen willst, was in Dingen wirklich steckt.

Es gibt Berufe, die kennt jeder. Und dann gibt es welche, die tauchen plötzlich auf – in Gesprächen, auf einer Website, im Berufswahltest. Chemielaborjungwerker:in ist so einer. Kein Job, der auf jeder zweiten Werbetafel steht. Aber einer, der richtig was kann.

Denn hier geht’s nicht nur um Reagenzgläser und Schutzbrillen. Sondern um echte Teamarbeit, technische Präzision und einen Beruf, bei dem man Schritt für Schritt versteht, was man da eigentlich tut. Im Labor entstehen keine Zufälle, sondern Ergebnisse, weil jemand vorbereitet, misst, beobachtet und auswertet. Genau da setzt dieser Beruf an.

Wer ihn noch nicht kennt, ist nicht allein. Viele hören das erste Mal davon und bleiben dann genau deshalb hängen: Weil hier ein solides Handwerk auf Wissenschaft trifft. Weil man nicht Theorie paukt, sondern direkt anpackt. Und weil dieser Beruf zeigt, dass die Zukunft nicht immer laut sein muss, manchmal reicht ein stiller Klick auf den passenden Weg.

Was genau machen Chemielaborjungwerker?

Vielleicht klingt „Arbeiten im Labor“ für dich erstmal technisch, vielleicht sogar ein bisschen trocken. Aber was, wenn genau da das Abenteuer steckt? In den kleinen Dingen, die du nur siehst, wenn du genau hinschaust. In Reaktionen, die du auslöst. In Geräten, die du bald besser kennst als dein eigenes Handy. Und in dem Wissen, dass ohne dich kein Versuch starten kann, weil du alles vorbereitet hast, beobachtest, dokumentierst und am Ende sogar mit ausgewertet hast.

Klingt nach mehr als nur Reagenzglas und Kittel? Ist es auch. Du wirst gebraucht und du lernst richtig viel. Nicht alles auf einmal, sondern Schritt für Schritt. Und wie das konkret aussieht, was du dabei machst und was du dabei kannst, das siehst du hier:

Aufgaben, die dich erwartenWorum geht’s konkret?
Versuchsaufbauten vorbereitenDu sorgst dafür, dass ein Experiment überhaupt starten kann. Du holst die Geräte, baust alles so zusammen, wie es gebraucht wird, und stellst sicher, dass alles richtig angeschlossen ist. Du lernst, wie man mit Brenner, Glasrohr oder Spezialgeräten umgeht und warum Sorgfalt hier alles ist.
Chemische Lösungen herstellenIn Filmen sieht das oft wild aus, aber bei dir läuft das richtig professionell. Du lernst, wie man Stoffe exakt dosiert, Flüssigkeiten mischt und die richtige Konzentration berechnet, alles so, dass die Versuche später auch wirklich funktionieren.
Routineversuche durchführenManche Untersuchungen macht man regelmäßig, zum Beispiel pH-Werte messen, Flüssigkeiten analysieren oder Stoffe voneinander trennen. Diese Versuche machst du nach kurzer Zeit ganz selbstständig mit dem Wissen, was du wofür brauchst.
Mit modernen Geräten arbeitenOb Mikroskop, Zentrifuge oder Hightech-Analysegerät: Du lernst, wie man sie benutzt, worauf du achten musst und was du aus den Ergebnissen herauslesen kannst. Technik wird für dich zum Werkzeug und du weißt, wie man sie im Griff hat.
Geräte reinigen und instand haltenKein Versuch klappt mit verdreckten Geräten. Du lernst, wie du Laborgeräte gründlich und richtig reinigst, prüfst, ob alles funktioniert und erkennst, wenn etwas kaputt ist. Dadurch bleibt das Labor sicher und du wirst zum Technikprofi.
Versuche beobachten und protokollierenWährend ein Experiment läuft, heißt es: Augen auf! Du beobachtest ganz genau, was sich verändert, misst mit und schreibst alles mit, damit später klar ist, was wie passiert ist. So lernst du, richtig zu dokumentieren, was mega wichtig für die Forschung ist.
Ergebnisse mit auswertenDu bist nicht nur beim Machen dabei, sondern auch beim Verstehen. Du hilfst, Ergebnisse aufzubereiten, z.B. mit Tabellen oder Grafiken. Du lernst, wie man Daten übersichtlich darstellt, damit andere direkt sehen, was Sache ist.

Wo kann man als Chemielaborjungwerkerin arbeiten?

Manchmal stellt man sich einen Beruf ganz eng vor – ein Raum, ein Job, eine Aufgabe. Aber oft steckt dahinter viel mehr, als man denkt. Gerade in technischen Berufen öffnen sich ganz unterschiedliche Türen. Und plötzlich landet man in Bereichen, die man nie auf dem Schirm hatte.

Wer denkt, Chemie heißt nur „Formeln pauken“ oder „Schutzbrille tragen“, wird überrascht sein, wie vielseitig dieser Bereich sein kann und wie unterschiedlich die Orte sind, an denen Chemielaborjungwerker:innen ausgebildet werden.

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Chemische IndustrieDu arbeitest in großen Laboren von Unternehmen, die chemische Grundstoffe herstellen, zum Beispiel für Kunststoffe, Reinigungsmittel oder Farben. Deine Aufgabe: Stoffe untersuchen, Versuche vorbereiten und dafür sorgen, dass alles exakt gemessen, dokumentiert und geprüft wird. Ohne dich geht hier nichts.
Pharmazeutische IndustrieHier dreht sich alles um Medikamente. Du hilfst mit die Qualität von Tabletten, Salben oder Impfstoffen zu prüfen. Du misst, testest und dokumentierst ganz genau, damit Arzneimittel wirken und sicher sind. Eine Arbeit mit echter Verantwortung.
Hersteller von Farben und LackenOb Autolack, Wandfarbe oder Spezialbeschichtung, du untersuchst, ob die Farbe richtig deckt, lange hält und wie sie sich unter bestimmten Bedingungen verändert. Du lernst, wie man Proben vorbereitet und Laborergebnisse sauber auswertet.
KosmetikindustrieIn dieser Branche arbeitest du zum Beispiel an Cremes, Duschgels oder Lippenstiften mit. Du prüfst die Inhaltsstoffe, kontrollierst die Qualität und sorgst dafür, dass alles hautverträglich und sicher ist. Eine spannende Mischung aus Technik und Alltagsprodukten.
LebensmittelindustrieHier kontrollierst du Lebensmittelproben zum Beispiel, wie frisch oder haltbar ein Produkt ist, ob es Schadstoffe enthält oder welche Nährstoffe drinstecken. Deine Arbeit hilft mit, dass das, was später im Supermarkt liegt, geprüft und sicher ist.
Wasch- und ReinigungsmittelherstellerOb für Zuhause oder für die Industrie, du testest, wie gut ein neues Waschmittel wirkt, wie es zusammengesetzt ist und ob es umweltfreundlich ist. Du lernst, mit modernen Geräten zu arbeiten und Ergebnisse verständlich aufzubereiten.
BaustoffindustrieHier untersuchst du Materialien wie Beton oder Dämmstoffe. Du testest zum Beispiel, ob ein Baustoff Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit aushält. Deine Messwerte sind wichtig, damit Gebäude sicher gebaut werden können.
MineralölverarbeitungIn Raffinerien oder Labors analysierst du verschiedene Öle und Kraftstoffe. Du prüfst zum Beispiel, wie rein ein Motoröl ist oder ob ein Treibstoff bestimmte Standards erfüllt. Du lernst, sehr genau zu arbeiten mit Technik auf hohem Niveau.
KunststoffverarbeitungIn diesem Bereich dreht sich alles um Kunststoffe, aus denen zum Beispiel Verpackungen, Autoteile oder Sportgeräte bestehen. Du testest Materialien, untersuchst ihre Eigenschaften und dokumentierst, ob sie den Anforderungen entsprechen.
Hersteller von Düngemitteln und PflanzenschutzmittelnDu prüfst die Zusammensetzung von Düngern oder Mitteln gegen Schädlinge, testest ihre Wirksamkeit und achtest darauf, dass die Produkte sicher und gut dosierbar sind. Dabei lernst du viel über Pflanzen, Boden und chemische Reaktionen.

Wie kann man Chemielaborjungwerker werden?

Manche Berufe wirken erstmal wie ein ziemlicher Sprung ins Unbekannte – so viel Labor, so viel Technik, so viel Chemie. Chemielaborjungwerker:in klingt nach Schutzbrille, Reagenzglas und komplizierten Formeln. Und ja, das gehört auch dazu. Aber eigentlich geht’s hier vor allem um Beobachtungsgabe, Teamarbeit und darum, Schritt für Schritt zu lernen, wie man mit Stoffen, Geräten und Daten sicher umgeht.

Was man dafür mitbringen sollte? Ein Realschulabschluss ist auf jeden Fall ein guter Einstieg. Noch besser (Fach-)Abitur, vor allem wenn man sich bei bekannten Unternehmen oder in der Pharmaindustrie bewerben möchte, denn dort sind die Ausbildungsplätze heiß begehrt und die Auswahl entsprechend streng.

Aber keine Sorge: Auch wer keine Top-Noten in Chemie hatte, kann hier glänzen. Wer sorgfältig arbeitet, neugierig ist und sich auch mal in neue Themen reinfuchst, hat beste Chancen.

Der Beruf lebt nicht davon, dass man schon alles weiß, sondern davon, dass man offen dafür ist Neues zu lernen. Und genau deshalb lohnt es sich, einen Blick auf die Voraussetzungen zu werfen, die den Einstieg erleichtern können. Vieles davon bringt man vielleicht schon mit und den Rest lernt man unterwegs!

Quick-Check: Passt Chemielaborjungwerker:in zu dir? Finde es raus!

  • 🧪 Du findest Chemie gar nicht so schlimm, vor allem wenn’s nicht nur um Formeln geht, sondern man auch wirklich was ausprobiert und sieht, was passiert.
  • 🔍 Du hast ein Auge für Details und willst genau wissen, wie Dinge funktionieren. „Pi mal Daumen“ ist nicht so dein Ding.
  • 🧠 Du kannst dich gut konzentrieren und bleibst dran, auch wenn’s mal komplizierter wird – Geduld ist für dich kein Fremdwort.
  • 🥽 Laborkittel, Schutzbrille und sauberes Arbeiten schrecken dich nicht ab, im Gegenteil: Du magst es, wenn alles seine Ordnung hat.
  • 📊 Du findest es spannend, Versuche auszuwerten und herauszufinden, was ein Ergebnis bedeutet nicht einfach nur abhaken, sondern verstehen.
  • 🧫 Dich interessiert, was in Produkten steckt zum Beispiel in Medikamenten, Kosmetik oder Lebensmitteln und wie man herausfindet, ob alles drin ist, was draufsteht.
  • 💡 Du hast Lust, mit Geräten zu arbeiten, die man nicht jeden Tag sieht – von Hightech-Waagen bis zur Zentrifuge.
  • 👩‍🔬 Du kannst dir vorstellen, Teil eines Teams zu sein, das dafür sorgt, dass neue Produkte entwickelt, geprüft oder verbessert werden.
  • 🖥️ Am Computer fühlst du dich sicher vor allem, wenn’s darum geht, Messergebnisse festzuhalten oder Berichte zu erstellen.
  • 🌍 Du willst einen Job, bei dem man merkt, dass das, was man tut, wirklich gebraucht wird zum Beispiel in der Forschung, der Industrie oder für unsere Gesundheit.

Wenn du beim Lesen innerlich genickt hast oder dir denkst: „Das klingt gar nicht so abwegig“, dann könnte Chemielaborjungwerker:in ein echter Volltreffer für dich sein. Einfach mal näher anschauen, vielleicht steckt dein Weg genau da, wo du ihn noch nicht gesucht hast.

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder üben

FähigkeitWozu ist das gut?Wie kann man darin besser werden?
Sorgfalt und GenauigkeitIm Labor muss alles ganz genau stimmen, ob du Chemikalien abwiegst, Geräte bedienst oder Ergebnisse aufschreibst. Fehler können hier schnell gefährlich oder teuer werden.Fang klein an: beim Kochen, Basteln oder Zeichnen mal richtig genau arbeiten. Auch in der Schule bewusst auf Details achten, besonders in Mathe, Chemie oder beim Experimentieren.
VerantwortungsbewusstseinDu arbeitest mit Chemikalien, teuren Geräten und oft auch im Team. Da ist es wichtig, dass du weißt, was du tust und warum du es sorgfältig machen musst.Übernimm Verantwortung, auch im Alltag, zum Beispiel in Gruppenarbeiten, bei Familienaufgaben oder als Klassensprecher:in. Lerne, was passiert, wenn man mal nicht so genau aufpasst.
Genau beobachten könnenIm Labor kommt es oft auf kleine Veränderungen an: Wird die Flüssigkeit trüb? Verändert sich die Farbe? Wer das bemerkt, kann gute Ergebnisse liefern.Trainier dein Auge: Beobachte bewusst, was um dich herum passiert in der Natur, beim Kochen oder sogar bei Games. Je mehr dir auffällt, desto besser wirst du.
Technisches VerständnisViele Laborgeräte sind empfindlich oder funktionieren nur, wenn man sie richtig bedient. Du solltest verstehen, wie sie aufgebaut sind und was man damit macht.Technik muss kein Hexenwerk sein: Bauanleitungen lesen, Technik-Videos anschauen oder zu Hause mal selbst was reparieren – das alles bringt dich weiter.
Selbstständiges ArbeitenDu bekommst zwar Aufgaben, aber vieles musst du alleine gut organisieren – z.B. wie du eine Untersuchung durchführst oder worauf du beim nächsten Versuch achten musst.Versuch, dir kleine Aufgaben selbst einzuteilen, Hausaufgaben zum Beispiel. Lern dich nicht immer auf andere zu verlassen. Übung macht hier echt den Unterschied.
Feinmotorik (Fingergeschick & Handgeschick)Im Labor arbeitest du oft mit Pipetten, kleinen Schrauben oder Messgeräten. Da brauchst du ruhige Hände und ein Gefühl für feine Bewegungen.Basteln, Stricken, Modellbau oder Musikinstrumente spielen – all das trainiert deine Finger und deine Handbewegungen, ohne dass es nach Arbeit aussieht.
Auge-Hand-KoordinationWenn du z.B. Flüssigkeiten genau dosieren oder Geräte punktgenau bedienen musst, brauchst du ein gutes Zusammenspiel zwischen dem, was du siehst und dem, was du machst.Sportarten wie Tischtennis, Badminton oder auch Gaming mit schnellen Reaktionen helfen dir, das Gefühl dafür zu entwickeln.
Gedächtnis & MerkfähigkeitDu musst dir Abläufe, Sicherheitsregeln oder bestimmte Maßeinheiten merken können, oft hilft es, wenn du schnell Informationen abrufen kannst.Wiederhole regelmäßig, was du lernst, bau dir Eselsbrücken oder schreib dir kleine Notizzettel. So bleibt mehr hängen, als du denkst.
DurchhaltevermögenManche Versuche dauern lange, manchmal geht auch was schief. Dann ist wichtig: ruhig bleiben, weitermachen, nach Fehlern suchen und nicht aufgeben.Such dir ein Ziel (z.B. besser in einem Fach werden) und bleib dran, auch wenn’s mal frustrierend wird. Je öfter du das machst, desto leichter fällt es dir.
EinsatzbereitschaftDu brauchst Energie und die Bereitschaft, auch mal mit anzupacken, z.B. beim Aufbau von Geräten oder wenn’s stressig wird. Ohne Motivation läuft hier nichts.Mach dir klar, warum du etwas tust, z.B. weil du später einen Beruf willst, der Sinn ergibt. Wer weiß, wofür er sich anstrengt, bleibt eher am Ball.

Falls du Interesse an einigen der folgenden Themen hast, biste hier schon mal ganz weit vorne

InteresseWozu ist das gut?Wie merkt man, ob das zu einem passt?
Naturwissenschaften spannend findenIm Labor geht’s viel um Chemie, aber auch Physik und ein bisschen Bio, also darum, wie Stoffe reagieren, sich verändern oder gemessen werden. Wer das nicht völlig öde findet, versteht viele Abläufe schneller.Du hörst im Naturwissenschafts-Unterricht wirklich zu, weil du wissen willst, warum z.B. Metall rostet oder wie sich Stoffe trennen lassen. Du willst Zusammenhänge checken nicht nur auswendig lernen.
Neugier aufs Ausprobieren und BeobachtenExperimente gehören zum Alltag, da ist es wichtig, aufmerksam zu sein und zu beobachten, was sich verändert.Du bleibst bei Sachen dran, weil du wissen willst, was passiert, z.B. beim Kochen, Basteln oder beim Bauen mit Technik-Sets.
Technik interessiert dichViele Abläufe im Labor funktionieren nur mit Geräten, die du richtig bedienen musst, von Zentrifuge bis Analyseprogramm.Du bist kein Schrauber, aber du findest’s spannend, wie Dinge funktionieren. Du fragst nach, wenn was neu ist oder willst selbst ausprobieren, was passiert, wenn man was falsch einstellt.
Ordnung und System sind dir lieber als ChaosIm Labor muss man den Überblick behalten: Was wurde schon gemacht? Welche Probe ist welche? Und wo steht eigentlich was?Du brauchst nicht alles steril, aber du magst es, wenn Dinge logisch angeordnet sind. Chaos stresst dich eher, besonders wenn’s um wichtige Aufgaben geht.
Sicherheit und Umweltschutz sind dir wichtigChemische Stoffe müssen verantwortungsvoll entsorgt, richtig gelagert und sicher angewendet werden – das schützt Menschen und Umwelt.Du fragst dich, was in Produkten steckt oder findest’s sinnvoll, wenn Dinge sicher gemacht werden, nicht nur schnell oder billig.

Schulfächer können dich auch schon auf die Ausbildung vorbereiten

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
ChemieIm Chemieunterricht geht’s darum, wie Stoffe aufgebaut sind, wie sie sich verändern und warum bestimmte Reaktionen ablaufen. Genau das ist auch im Labor wichtig: Du verstehst, was bei einem Versuch passiert, kannst mit Chemikalien sicher umgehen und weißt, was du tust, nicht nur wie. Wer hier schon ein Grundverständnis hat, hat’s in der Ausbildung leichter.
MathematikIm Labor muss man oft rechnen: Wie viel Milliliter brauchst du von einer Lösung mit bestimmter Konzentration? Wie dosierst du genau das Doppelte oder die Hälfte? Wenn du mit Formeln, Prozenten oder Einheiten umgehen kannst, wird dir das in der Ausbildung richtig helfen, denn im Labor zählt jede Nachkommastelle.
PhysikIn Physik lernst du, wie Energie, Wärme, Licht oder Elektrizität funktionieren. Auch das brauchst du später: Viele Laborgeräte funktionieren auf physikalischer Basis, und du musst verstehen, wie sie messen oder trennen. Physik hilft dir dabei, Versuchsaufbauten zu verstehen und sinnvoll zu planen.
BiologieBiologie spielt eine Rolle, wenn’s im Labor z.B. um Umweltanalysen oder das Testen von Lebensmitteln geht. Du lernst, wie Organismen aufgebaut sind, wie Zellen funktionieren und warum bestimmte Stoffe für Lebewesen wichtig oder gefährlich sein können. Dieses Grundwissen hilft dir besonders in Laboren mit Umwelt- oder Gesundheitsschwerpunkt.
InformatikViele Laborgeräte werden heute digital gesteuert. Du musst Versuchsabläufe dokumentieren, Messwerte eingeben oder Auswertungen am Rechner durchführen. Wer schon weiß, wie man mit Programmen oder Tabellenkalkulation umgeht, ist im Vorteil auch, wenn’s nur um einfache Dokumentation geht.
DeutschOb du Versuchsergebnisse notierst, Protokolle schreibst oder Anleitungen verstehst, du brauchst ein gutes Textverständnis. Im Labor musst du klar und ordentlich dokumentieren, damit andere mit deinen Ergebnissen weiterarbeiten können. Gute Deutschkenntnisse helfen dir, dich verständlich auszudrücken und keine Infos zu übersehen.
EnglischViele Geräteanleitungen, Sicherheitsdatenblätter oder Fachbegriffe sind auf Englisch. Du musst keine Romane lesen, aber wenn du Grundbegriffe verstehst oder eine englische Tabelle grob einordnen kannst, bist du schon gut dabei. Gerade in großen Unternehmen mit internationalem Team ist das hilfreich.

Was lernt man in der Ausbildung zur Chemielaborjungwerkerin?

Die Ausbildung zur Chemielaborjungwerkerin oder zum Chemielaborjungwerker ist kein Auswendiglernen mit Klemmbrett, sondern ein Mitmach-Beruf, bei dem Theorie und Praxis eng zusammengehören. Man schaut nicht zu, man wird Teil des Ganzen.

Vom ersten Tag an geht’s darum, Abläufe zu verstehen, Versuche mit vorzubereiten und nach und nach zu wissen, warum was wie funktioniert. Es wird getüftelt, getestet, dokumentiert und genau dabei wächst das Wissen Schritt für Schritt mit.

Was genau im Laufe der Ausbildung auf dem Plan steht? Das zeigt dir folgende Übersicht:

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie kann ich das später anwenden?
Herstellen und Mischen von Lösungen und StoffgemischenDu lernst, wie man Stoffe exakt abwiegt und richtig miteinander vermischt, manchmal im Milligrammbereich. Das brauchst du später, wenn du z.B. Testlösungen herstellst oder Versuche vorbereitest, bei denen alles genau stimmen muss.
Arbeiten mit LaborgerätenVom Thermometer bis zum Hightech-Messgerät – du wirst sicher im Umgang mit verschiedenen Geräten sein. Du lernst, wie man sie richtig einstellt, wie man sie reinigt und was zu tun ist, wenn mal was nicht funktioniert. Das ist wichtig, weil du nur mit gut funktionierenden Geräten zuverlässige Ergebnisse bekommst.
Durchführen und Beobachten von VersuchenDu lernst, wie man einfache Laborversuche plant, durchführt und dabei ganz genau beobachtet, was passiert, z.B. ob sich Farben verändern oder ein Stoff auskristallisiert. Dieses Know-how brauchst du später ständig, um Ergebnisse richtig einordnen zu können.
Protokolle schreiben und Ergebnisse dokumentierenNach jedem Versuch hältst du fest, was du gemacht hast, was passiert ist und was dabei rauskam. So kann dein Team nachvollziehen, was du getan hast und behältst selbst den Überblick. Später ist diese Fähigkeit entscheidend, damit niemand im Labor den Faden verliert.
Wie man Stoffe trennt, trocknet, filtert oder kristallisiertDu lernst verschiedene Techniken kennen, um Stoffe zu bearbeiten, also z.B. wie man Feststoffe fein mahlt, eine Flüssigkeit eindampft oder etwas durch einen Filter laufen lässt. Diese Grundlagen brauchst du, um im Labor sicher und effektiv zu arbeiten.
Wie man einfache Apparaturen aufbaut und nutztManchmal musst du Geräte nicht nur bedienen, sondern sie auch aufbauen, zum Beispiel für eine Destillation. Du lernst, worauf du achten musst, damit alles dicht ist und richtig funktioniert. Das hilft dir später dabei, auch komplexere Versuchsreihen zu verstehen und vorzubereiten.
Wie man verschiedene Materialien richtig behandeltOb Glas, Gummi, Kork oder Kunststoff – jedes Material wird im Labor anders verwendet und behandelt. Du lernst, wie man damit sicher und richtig umgeht, ohne was kaputt zu machen oder sich zu verletzen.
Wie man korrekt wiegt und misstDu arbeitest mit Waagen, die so empfindlich sind, dass schon ein Luftzug das Ergebnis verfälschen kann. Du lernst, wie man exakt abwiegt, Volumen bestimmt und Messinstrumente richtig abliest. Später hängt davon oft die Qualität eines ganzen Versuchs ab.
Sicherheits- und Umweltschutzregeln im LaborDu bekommst genau erklärt, wie du gefährliche Stoffe sicher aufbewahrst, entsorgst und dich selbst schützt. Außerdem lernst du, wie man umweltbewusst im Labor arbeitet. Diese Dinge sind Pflicht für deine eigene Sicherheit und für die deiner Kolleg:innen.
Rechte und Pflichten in der Ausbildung / Betriebliche AbläufeDu bekommst erklärt, wie die Ausbildung abläuft, was du darfst, was von dir erwartet wird und wie ein Unternehmen organisiert ist. Das hilft dir, dich im Betrieb zurechtzufinden und deine Rolle zu verstehen – vom ersten Tag an.
Allgemeinbildende Fächer in der BerufsschuleNeben dem ganzen Laborwissen hast du auch Fächer wie Deutsch oder Sozialkunde. Das ist zwar nicht immer aufregend, hilft dir aber, dich später besser ausdrücken zu können, z.B. wenn du Versuchsberichte schreibst oder im Team kommunizierst.

Was kann man als Chemielaborjungwerker verdienen?

Im Labor geht’s um mehr als Reagenzgläser und sauberes Arbeiten: Hier zählen Präzision, Mitdenken und ein guter Blick fürs Detail. Und genau das spiegelt sich auch im Gehalt wider.

Aktuell liegt das durchschnittliche Bruttogehalt bei 4.215 Euro im Monat. Je nach Betrieb, Region und Berufserfahrung bewegt sich das Ganze zwischen 3.411 und 5.201 Euro.

Heißt: Die einen starten etwas tiefer, die anderen schon eine ganze Ecke höher, aber alle haben etwas gemeinsam: Es gibt Spielraum. Denn in diesem Job wächst man rein. Mit jedem Versuch, mit jedem Handgriff, mit jeder Erfahrung.

Und plötzlich merkt man: Man hat nicht nur was gelernt, sondern auch was drauf. Nicht irgendwie, sondern richtig. Und das kann sich auf dem Konto und im Kopf definitiv sehen lassen!

Was verdient man in der Ausbildung zum Chemielaborjungwerker?

Im Labor zischt’s, dampft’s, kristallisiert was aus und gleichzeitig füllt sich dein Konto. Denn diese Ausbildung startet nicht nur mit Schutzbrille und Neugier, sondern auch mit dem ersten selbst verdienten Geld.

Die Ausbildungsvergütung landet ab Tag eins regelmäßig auf dem Konto – kein Taschengeld, sondern echtes Gehalt. Wie viel genau? Das hängt vom Betrieb, dem Bundesland und dem Tarifvertrag ab. Aber klar ist: Man lernt nicht nur dazu, man wächst auch rein fachlich, praktisch und finanziell.

Und ja, das kann sich sehen lassen: Während andere noch Vokabeln pauken, weiß man hier schon, wie man mit Laborgeräten umgeht und was am Monatsende auf dem Konto steht. Lernen mit Praxis und Pay – besser kann’s eigentlich nicht laufen.

Das könntest du in der chemischen Industrie während der Ausbildung beispielsweise verdienen:

AusbildungsjahrDein möglicher Gehalt brutto pro Monat
1. Jahr1.147 bis 1.204 €
2. Jahr1.222 bis 1.315 €

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Chemielaborjungwerker:in

Manche denken: Nach der Ausbildung ist Schluss mit Lernen. Für Chemielaborjungwerker:innen stimmt das nur, wenn sie es selbst so wollen. Denn wer Lust hat, noch mehr rauszuholen – aus sich, dem Beruf und den eigenen Möglichkeiten – findet viele Wege, weiterzugehen.

Ob mit einer Spezialisierung, einer Weiterbildung oder sogar einem Studium: Die Ausbildung legt das Fundament. Alles Weitere hängt davon ab, wohin man will und wie viel man sich zutraut.

Spezialisierungen / Berufliche Anpassung

SpezialisierungWas lernt man und wozu?
Chemie und chemische TechnikWer sich hier weiterbildet, lernt mehr über chemische Reaktionen und wie man sie in der Praxis gezielt steuert – nicht nur im Reagenzglas, sondern in größeren Anlagen. Das braucht man zum Beispiel in der industriellen Produktion von Kunststoffen, Farben oder Arzneimitteln. Man versteht, wie chemische Prozesse aufgebaut sind, wie sie sicher ablaufen und wie man sie optimieren kann – ein echtes Plus, wenn man mehr Verantwortung übernehmen will.
Analytische ChemieDiese Richtung passt zu allen, die genau hinschauen wollen. Hier dreht sich alles darum, herauszufinden, was in einem Stoff wirklich drinsteckt mit Hilfe moderner Analysegeräte. Man lernt, winzige Spuren zu messen, z.B. in Lebensmitteln, Wasser oder Medikamenten. Das ist überall wichtig, wo Qualität, Reinheit oder Sicherheit kontrolliert werden muss, ob in der Pharmaindustrie, im Umweltschutz oder bei Verbraucherschutz-Tests.
Naturwissenschaftliches LaborWer sich nicht nur auf Chemie festlegen will, sondern auch gern mal in Bio oder Physik reinschnuppert, ist hier richtig. Man bekommt einen breiten Überblick, wie im Labor gearbeitet wird, lernt unterschiedliche Verfahren kennen und wird fit darin, selbstständig Versuche zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Diese Spezialisierung macht flexibel, ideal, wenn man sich in der Forschung oder in interdisziplinären Teams weiterentwickeln möchte.
Physikalische MesstechnikHier geht’s um Messen mit System: Temperatur, Druck, Dichte, elektrische Leitfähigkeit, all das muss im Labor regelmäßig kontrolliert werden. Man lernt, wie man physikalische Geräte richtig einsetzt und was Messwerte bedeuten. Diese Kenntnisse sind besonders wichtig bei der Prozessüberwachung, z.B. bei der Herstellung empfindlicher Produkte, wo alles exakt stimmen muss.
Qualitätsprüfung und -technikWer dafür sorgt, dass am Ende alles stimmt, ist in der Qualitätsprüfung goldrichtig. In dieser Spezialisierung lernt man, wie Produkte getestet, beurteilt und dokumentiert werden, nach klaren Vorgaben und mit Blick aufs Detail. Man wird zur Schnittstelle zwischen Labor, Produktion und Qualitätsmanagement. Gerade in großen Unternehmen ist das eine wichtige Rolle mit viel Verantwortung.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas lernt man dazu?Und was bringt das?
Industriemeister:in – ChemieMan lernt, wie man Produktionsabläufe in der chemischen Industrie organisiert, Teams anleitet und dabei den Überblick über Technik, Zeit und Sicherheit behält. Außerdem gibt’s Grundlagen in Betriebswirtschaft z.B. wie man Kosten plant oder Projekte koordiniert.Wer später mal Verantwortung übernehmen will, zum Beispiel als Teamleitung in der Produktion, ist hier genau richtig. Diese Weiterbildung öffnet die Tür zu leitenden Aufgaben im Unternehmen, ohne dafür studieren zu müssen.
Techniker:in – Chemietechnik (ohne Schwerpunkt)Hier geht’s tiefer rein in chemische Prozesse, Anlagensteuerung und Qualitätssicherung. Außerdem lernt man, wie man Projekte plant, Arbeitsabläufe verbessert und technische Lösungen mitentwickelt.Diese Weiterbildung eignet sich super, wenn man im Betrieb mitreden will, wenn’s um größere Prozesse geht, zum Beispiel in der Produktentwicklung, im Qualitätsmanagement oder als rechte Hand der Laborleitung.
Techniker:in – Chemietechnik (Labortechnik)Man spezialisiert sich auf alles, was im Laboralltag wichtig ist: moderne Messverfahren, Analysegeräte, Planung und Auswertung von Versuchsreihen.Wer später gerne in der Forschung oder in spezialisierten Laboren arbeiten will, zum Beispiel in der Umweltanalytik oder im Bereich Werkstoffprüfung, findet hier die passenden Skills.
Techniker:in – Chemietechnik (Biochemie)Hier verbindet man Chemie mit Biologie. Es geht um Themen wie Biotechnologie, Zellkultur, Mikrobiologie und Enzymtechnik, also alles, was z.B. in der Pharma- und Biotech-Branche gebraucht wird.Diese Weiterbildung ist ideal für alle, die gerne mit lebenden Systemen arbeiten oder später in einem Labor der Biomedizin, der Impfstoffentwicklung oder im Bereich Umweltanalytik durchstarten möchten.
Techniker:in – Farb- und Lacktechnik (ohne Schwerpunkt)Man lernt, wie Farben und Lacke zusammengesetzt sind, wie man sie herstellt, testet und verbessert und wie man dabei moderne Technik sinnvoll einsetzt.Für alle, die sich für Oberflächen, Farben und Materialien interessieren und z.B. in der Auto-, Möbel- oder Verpackungsindustrie an der Entwicklung neuer Produkte mitarbeiten möchten.

Welche Studiengänge passen gut zu der Ausbildung als Chemielaborjungwerker?

StudienfachWas lernt man?Deine Möglichkeiten danach
ChemieHier dreht sich alles um Stoffe, Reaktionen, Labortechniken und das große Ganze hinter dem, was im Reagenzglas passiert. Man lernt, warum Dinge explodieren, wie Medikamente wirken und was passiert, wenn man zwei scheinbar harmlose Stoffe mischt. Das Ganze ist ziemlich wissenschaftlich, aber auch richtig spannend, wenn man gern tief eintaucht.Wer Chemie studiert, kann später in die Forschung gehen, neue Materialien entwickeln oder in der Industrie dafür sorgen, dass Produkte besser, sicherer oder umweltfreundlicher werden. Auch Lehramt oder ein Job im Labor-Management sind möglich.
ChemieingenieurwesenHier gibt’s Chemie plus Technik. Es geht darum, wie man chemische Prozesse nicht nur versteht, sondern auch groß denkt, also in Industrieanlagen, Maschinen und Produktionslinien. Man lernt, wie man aus Laborwissen echte Produkte macht, die später im Supermarkt oder in der Fabrik landen.Damit landet man häufig in der chemischen Industrie, zum Beispiel in der Planung oder Überwachung von Produktionsabläufen. Auch der Bau neuer Anlagen oder die Optimierung von Prozessen gehört dazu – ein spannender Job mit viel Verantwortung.
WirtschaftsingenieurwesenWer’s technisch mag, aber auch wirtschaftlich denkt, ist hier richtig. Es geht darum, wie man Projekte plant, Kosten im Blick behält und zwischen Technik-Teams und Chefetage vermitteln kann. Bisschen Mathe, bisschen Maschinen und viel Organisation.Damit hat man gute Chancen in Bereichen wie Projektleitung, Produktionssteuerung oder im technischen Vertrieb. Man spricht sozusagen beide Sprachen: die der Technik und die der BWL und ist dadurch in vielen Unternehmen ziemlich gefragt.
BiotechnologieIn der Biotechnologie verschmelzen Chemie, Biologie und Technik. Es geht darum, wie man mithilfe von Zellen, Bakterien oder Enzymen Produkte herstellt, z.B. Medikamente, Impfstoffe oder Enzyme für die Lebensmittelindustrie.Wer hier studiert, kann später in Pharmaunternehmen, in der Forschung oder in der Umwelttechnik arbeiten, überall da, wo lebende Systeme für gute Zwecke genutzt werden.
UmwelttechnikAlles rund um Luft, Wasser, Boden und Energie, also wie man die Umwelt schützt und Technik so einsetzt, dass sie nachhaltiger wird. Man lernt, wie man Schadstoffe erkennt, reduziert oder recycelt und mit welchen Methoden das am besten klappt.Nach dem Studium kann man im Umweltschutz, in Ingenieurbüros oder bei Behörden arbeiten, zum Beispiel in der Planung von Kläranlagen, beim Gewässerschutz oder in der Industrieberatung zu Umweltfragen.
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