Tiermedizinischer Fachangestellter - Ausbildung und Beruf

Tiermedizinischer Fachangestellter - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Mittlerer Abschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ø 790 € (1. Lehrjahr), 870 € (2. Jahr) und 950 € (3. Jahr)
  • Frühere Bezeichnung
    Tierarzthelfer

Der Beruf Tiermedizinischer Fachangestellter in 20 Sekunden

  • Hieß früher einmal “Tierarzthelfer / Tierarzthelferin”
  • Unterstützt bei der medizinischen Versorgung von Tieren
  • Kümmert sich auch um organisatorische und technische Aufgaben in Tierarztpraxen, Tierheimen etc.
  • Es kann um Haustiere, Nutztiere oder auch Wildtiere gehen
  • Bei Blut sollte dir nicht schwindelig werden 😉

Herzlich willkommen in der faszinierenden Welt der tiermedizinischen Fachangestellten! Als angehende Fachkraft stehst du vor der Tür zu einem Berufsfeld, das nicht nur eine leidenschaftliche Hingabe zu Tieren erfordert, sondern auch eine breite Palette von Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten mit sich bringt. Die Arbeit als tiermedizinische Fachangestellte bietet nicht nur die Möglichkeit, täglich mit Tieren zu arbeiten, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden von Haustieren, Nutztieren und sogar wilden Tieren zu leisten.

Während der Ausbildung wirst du nicht nur technisches und tierisches Wissen erwerben, sondern auch wichtige zwischenmenschliche Fähigkeiten entwickeln, die für den Umgang mit Tierbesitzern und Kollegen unerlässlich sind. Einfühlungsvermögen, Geduld und ein ausgeprägtes Organisationstalent sind nur einige der persönlichen Eigenschaften, die dich dabei unterstützen werden, in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

Bereit, Teil einer engagierten Gemeinschaft von Tierliebhabern und Gesundheitsprofis zu werden, die sich jeden Tag für das Wohlergehen unserer tierischen Begleiter einsetzen? Dann öffne jetzt die Tür zu einer lohnenden und erfüllenden Karriere als tiermedizinische Fachangestellte!

Was genau machen Tiermedizinische Fachangestellte?

Wenn wir dir die alte Berufsbezeichnung nennen, nämlich Tierarzthelfer:in, hast du bestimmt eine konkrete Vorstellung davon, was du in diesem Beruf machst, oder? Deine Tätigkeiten gehen aber weit über das bloße Helfen hinaus, denn es gibt viele Dinge, die komplett in deinem Verantwortungsbereich liegen! Zur medizinischen Versorgung von Tieren gehört nämlich viel mehr, als das, was der Tierarzt oder die Tierärztin macht!

Tierbetreuung und -pflege: In diesem Bereich bist du für die Betreuung und Pflege der Tiere in der Praxis verantwortlich. Das umfasst das Füttern, Ausführen, Baden und gegebenenfalls die Verabreichung von Medikamenten unter Anleitung des Tierarztes.

Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen: Du wirst eng mit dem Tierarzt zusammenarbeiten, indem du bei Untersuchungen, Diagnosen und Behandlungen assistierst. Das kann das Halten der Tiere während der Untersuchung, das Vorbereiten von Instrumenten und Materialien sowie das Assistieren während chirurgischer Eingriffe umfassen.

Laborarbeit: Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Unterstützung im Labor. Dort wirst du Proben vorbereiten, analysieren und Ergebnisse dokumentieren. Dazu gehören Blutuntersuchungen, Kot- und Urinanalysen sowie mikroskopische Untersuchungen.

Kundenbetreuung und Verwaltung: Als erste Anlaufstelle für Tierbesitzer:innen wirst du die Kundenbetreuung übernehmen. Das beinhaltet die Terminvergabe, die Beantwortung von Telefonanrufen, die Beratung zu Produkten und Dienstleistungen sowie die Abrechnung und Verwaltung von Patientenakten.

Hygiene und Reinigung: Die Sauberkeit und Hygiene in der Praxis sind entscheidend. Du wirst dafür sorgen, dass die Behandlungsräume, Instrumente und Geräte stets sauber und steril sind. Das umfasst auch die Desinfektion von OP-Sälen und die Entsorgung von Abfällen nach den entsprechenden Vorschriften.

Organisation und Bestandsführung: Zu reibungslosen Abläufen in der Praxis gehört auch die Organisation von Materialien, Medikamenten und Zubehör. Du wirst den Bestand überwachen, Bestellungen aufgeben und sicherstellen, dass alles ordnungsgemäß gelagert und dokumentiert wird.

Das sind einige der Hauptaufgaben, die dich als Tiermedizinische Fachangestellte erwarten. Jeder Tag kann vielfältig und herausfordernd sein, aber auch äußerst erfüllend, da du direkt dazu beiträgst, das Wohlbefinden und die Gesundheit von Tieren zu verbessern.

Wo kannst du als Tiermedizinischer Fachangestellter arbeiten?

Klassischerweise erwartet man Tierarzthelfer:innen da, wo auch Tierärzte sind! Das sind aber natürlich nicht nur Tierarztpraxen, denn die medizinische Versorgung von Tieren ist auch an vielen anderen Orten wichtig! Hier sind einige Möglichkeiten, wo du später arbeiten könntest:

1. Tierarztpraxis: In einer Tierarztpraxis bist du in der Regel direkt am Patienten, also dem Tier, tätig. Du assistierst bei Untersuchungen, Behandlungen und Operationen, kümmerst dich um die Pflege der Tiere und unterstützt bei der Kundenbetreuung. Der Fokus liegt hier auf der direkten Versorgung und Betreuung von Haustieren.

2. Tierklinik: In einer Tierklinik werden oft komplexere medizinische Fälle behandelt. Deine Arbeit kann anspruchsvoller sein, da du mit einer Vielzahl von Spezialisten zusammenarbeitest und dich möglicherweise auf bestimmte Bereiche wie Chirurgie, Innere Medizin oder Notfallmedizin spezialisierst.

3. Tierheim oder Tierschutzorganisation: In einem Tierheim oder einer Tierschutzorganisation liegt der Schwerpunkt oft auf der Versorgung von geretteten oder obdachlosen Tieren. Du kümmerst dich um die Grundversorgung, Gesundheitsüberwachung, Impfungen und die Vermittlung von Tieren an neue Besitzer. Hier ist die Arbeit sehr erfüllend, da du dazu beiträgst, Tieren in Not zu helfen und ein neues Zuhause zu finden.

4. Tierzucht- oder Nutztierbetrieb: In Betrieben, die sich auf Tierzucht oder die Haltung von Nutztieren spezialisiert haben, liegt der Fokus oft auf der Gesundheitsüberwachung, Impfungen, Entwurmungen und anderen präventiven Maßnahmen. Du arbeitest eng mit den Tierhaltern zusammen, um sicherzustellen, dass die Tiere gesund bleiben und die besten Bedingungen erhalten.

5. Forschungseinrichtung oder veterinärmedizinisches Labor: In diesem Bereich unterstützt du oft bei der Forschung oder Diagnostik von Krankheiten bei Tieren. Deine Aufgaben können die Probenahme, Durchführung von Tests im Labor und Dokumentation der Ergebnisse umfassen. Hier ist Präzision und Genauigkeit besonders wichtig.

Was brauchst du, um Tiermedizinische Fachangestellte zu werden?

Jetzt geht es ans Eingemachte, nämlich darum, was du mitbringen solltest, damit der Beruf dir Spaß macht und du ihn auch gut ausüben kannst. 

Schulfächer: Um dich auf diesen Beruf vorzubereiten, sind Fächer wie Biologie, Chemie und Mathematik besonders wichtig. In Biologie lernst du über die Anatomie und Physiologie von Tieren, in Chemie verstehst du Grundlagen für Laborarbeit, und Mathematik hilft dir bei Berechnungen und Dosierungen von Medikamenten.

Interessen: Es ist hilfreich, wenn du ein starkes Interesse an Tieren hast und gerne mit ihnen arbeitest. Auch Interesse an Medizin, Gesundheit und Wissenschaft ist wichtig, da du dich täglich mit Krankheiten, Behandlungen und Diagnosen beschäftigen wirst.

Persönliche Eigenschaften: Als Tiermedizinischer Fachangestellter solltest du einfühlsam sein und gerne mit Menschen umgehen, da du oft mit besorgten Tierbesitzern zu tun hast. Geduld und Ruhe sind ebenfalls wichtig, besonders wenn du mit ängstlichen oder verletzten Tieren arbeitest. Außerdem ist Teamfähigkeit entscheidend, da du eng mit Tierärzten und anderen Fachkräften zusammenarbeitest, um die bestmögliche Versorgung der Tiere sicherzustellen.

Was lernst du in der Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten?

Nun fragst du dich vielleicht, was denn konkret auf dem Lehrplan steht, um dich auf diesen Beruf vorzubereiten? Erstmal ist es noch wichtig zu erwähnen, dass du bei einer dualen Ausbildung sowohl in der Berufsschule (Theorie) als auch im Ausbildungsbetrieb (Praxis) das nötige Wissen vermittelt bekommst. Da du alles auch direkt anwenden kannst – unter Anleitung natürlich – sammelt du auch direkt die erste Praxiserfahrung! Hier nun einige Lerninhalte:

  • Anatomie und Physiologie verschiedener Tierarten
  • Grundlagen der Tierhaltung und -pflege
  • Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen in der Tiermedizin
  • Umgang mit medizinischen Geräten und Instrumenten
  • Assistenz bei tierärztlichen Untersuchungen und Behandlungen
  • Verabreichung von Medikamenten unter Anleitung
  • Laborarbeit, einschließlich Probenentnahme und -analyse
  • Kundenbetreuung und Kommunikation mit Tierbesitzern
  • Verwaltungsaufgaben wie Terminplanung und Abrechnung
  • Erste Hilfe Maßnahmen für Tiere in Notfällen
  • Verhaltenstraining und Umgang mit verschiedenen Tierarten
  • Gesetzliche Bestimmungen und Richtlinien im Bereich der Tiermedizin

Welches Gehalt bekommen Tiermedizinische Fachangestellte?

Wie hoch die Ausbildungsvergütung ist, die du bekommst, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel der Größe deines Ausbildungsbetriebs, deinem Bundesland usw usw. Wir nennen dir hier jetzt einen Durschnittswert, wenn du in einer Tierarztpraxis deine Ausbildung machen würdest:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr790 €
2. Ausbildungsjahr870 €
3. Ausbildungsjahr950 €

Und was verdiene ich nach der Ausbildung?
Wenn du nach deinem Abschluss ins Berufsleben einsteigst, kannst du erst einmal mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 2.250 Euro rechnen. Tiermedizinische Fachangestellte, die schon länger dabei sind, verdienen dann im Durchschnitt 2.400 – 2.500 Euro. Auch Gehälter um die 2.800 Euro sind möglich, jedoch eher die Ausnahme.

Deine Karriereoptionen als Tiermedizinischer Fachangestellter

Nach deiner Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung offen. Hier sind einige Spezialisierungen, Weiterbildungen und Studienfächer, die du in Betracht ziehen könntest:

Spezialisierungen:

  • OP-Assistenz: Du könntest dich auf die Assistenz bei chirurgischen Eingriffen spezialisieren und weiterführende Kurse oder Zertifizierungen in diesem Bereich absolvieren.
  • Labortechnik: Wenn du dich für Laborarbeit interessierst, könntest du dich auf die Analyse von Proben oder die Durchführung spezifischer Tests spezialisieren.
  • Tierphysiotherapie: Du könntest eine Weiterbildung zur Tierphysiotherapeutin absolvieren und Tieren mit physiotherapeutischen Maßnahmen bei der Genesung unterstützen.
  • Ernährungsberatung: Eine Spezialisierung im Bereich der Ernährungsberatung für Tiere ermöglicht es dir, Tierbesitzer bei der Auswahl der richtigen Ernährung für ihre Haustiere zu unterstützen.

Azubi-Wissen – Was bedeutet Veterinär?

Veterinärmedizin ist das medizinische Fachgebiet, das sich um die Gesundheit und Krankheiten von Tieren kümmert. Tierärzte und tiermedizinische Fachangestellte arbeiten zusammen, um Krankheiten zu behandeln, Verletzungen zu heilen und die Gesundheit von Tieren zu schützen. Sie helfen Haustieren wie Hunden und Katzen, aber auch Nutztieren wie Kühen und Schweinen sowie wilden Tieren. Kurz gesagt, die Veterinärmedizin ist die Medizin für Tiere. Deswegen kann man einen Tierarzt auch “Veterinär” nennen. Muss man aber nicht 🙂 

Weiterbildungen:

  • Fortbildungen zu spezifischen Krankheitsbildern: Du könntest an Fortbildungen teilnehmen, um dein Wissen über bestimmte Krankheiten und deren Behandlung zu vertiefen.
  • Kommunikationstraining: Weiterbildungen zur verbesserten Kommunikation mit Tierbesitzern können dir helfen, deine Kundenbetreuungsfähigkeiten zu verbessern.
  • Managementkurse: Kurse im Bereich des Praxismanagements können dir helfen, Führungsfähigkeiten zu entwickeln und eine leitende Position in der Praxis zu übernehmen.

Studienfächer:

  • Tiermedizin: Wenn du eine akademische Laufbahn einschlagen möchtest, könntest du Tiermedizin studieren und Tierärztin werden.
  • Tierpsychologie: Ein Studium der Tierpsychologie ermöglicht es dir, das Verhalten von Tieren besser zu verstehen und in diesem Bereich zu arbeiten.
  • Veterinärtechnologie: Studiengänge im Bereich der Veterinärtechnologie bieten eine vertiefte Ausbildung in verschiedenen Aspekten der Tiermedizin und -pflege.

Diese Optionen können dir helfen, dich beruflich weiterzuentwickeln und dich auf spezifische Bereiche der Tiermedizin zu spezialisieren, die deinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen.

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