Die frühere Bezeichnung für diesen Ausbildungsberuf “Landwirtschaftlich-technischer Laborant wurde 2013 aufgegeben.
Aus Gräsern wurden durch Beobachtung, Auswahl von Saatgut und Zufall im Laufe von Jahrtausenden unsere Getreidesorten, aus Wurzeln wurde Wurzelgemüse; diese evolutionäre vom Menschen beeinflusste Entwicklung führte zu unseren Kulturpflanzen. Heute sind viele Gesetzmäßigkeiten bekannt und wir haben Methoden entwickelt, um die Verbesserungen bei der Pflanzenzucht quantitativ zu verfolgen.
Nach einer langen Phase eines unverhältnismäßig hohen Einsatzes von chemischen Wirkstoffen zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung hat ein Umdenken begonnen. Kulturpflanzen sollen sich selbst besser gegen Krankheiten wehren können und weniger chemische Behandlung benötigen, solche Pflanzen, die eine erhöhte Widerstandskraft gegen Krankheiten zeigen, werden als Saatgut ausgewählt. Gleichzeitig wird angestrebt die Erträge pro Flächeneinheit zu steigern und die Pflanzen sollen sowohl Trocken- als auch Übernässungsperioden besser überstehen. Ganz schön viel verlangt oder?
Pflanzentechnologen und -technologinnen helfen den Pflanzen durch Zucht eine neue Generation von Kulturpflanzen hervorzubringen. Sie wählen geeignet erscheinendes Pflanzenmaterial aus einer großen Population aus und planen die Ausbringung in Labor-, Gewächshaus- und Freilandflächen.
Für die verschiedenen Belastungsfälle variieren sie die Wachstumsbedingungen und werten alle Daten in Verhältnis zu den Wachstumsergebnissen aus. Dies kann sich über mehrere Fruchtgenerationen hinziehen, bis sich erste Differenzierungen zeigen. Eine sorgfältige langfristige Planung und zugehörige Dokumentation mit spezifischen Kenngrößen ist unerlässlich, damit die Arbeit nicht sinnlos war. Nach bestimmten Zeitabschnitten erfolgen statistische Auswertungen, die zuverlässig und unbestechlich anfänglich aufgestellte Hypothesen bestätigen oder verwerfen.
Parallel zu beschreibenden Merkmalen untersuchen Pflanzentechnologen und -technologinnen die Bestandteile der Pflanzen mit biochemischen, chemischen und molekularbiologischen Methoden um stoffliche Veränderungen mit genetischen in Verbindung setzen zu können. Auch diese Ergebnisse werden nach statistischen Methoden für die Planung und Auswertung von Versuchen und Beobachtungen ausgewertet.