Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r - Ausbildung und Beruf

Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss)
  • Ausbildungsgehalt
    1. Ausbildungsjahr: 750 € bis 1.000 €, 2. Ausbildungsjahr: 800 € bis 1.050 €, 3. Ausbildungsjahr: 900 € bis 1.100 €

Wer schon einmal so richtige Zahnschmerzen hatte, der weiß im besonderen Maße die Arbeit von Zahnärzten und Zahnmedizinischen Fachangestellten zu schätzen. Aber nicht nur in solchen Notfällen leisten sie gute Arbeit, auch durch die regelmäßigen Routineuntersuchungen, bei der Instandhaltung und bei wichtigen Korrekturen unserer Zähne und der gesamten Mundhygiene tragen sie zu unserem Wohlergehen bei. 

Wenn du also einen Beruf im Gesundheitswesen, der abwechslungsreich und verantwortungsvoll ist, suchst, dann schau dir die Möglichkeiten einer Berufsausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten mal genauer an. Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) können mit Fug und Recht als die rechte Hand der Zahnärztinnen bezeichnet werden. Sie assistieren ihnen während der Behandlungen und führen Prophylaxe-Maßnahmen durch. Sie sind eigentlich für alle Aufgaben zuständig, die in einer zahnärztlichen Praxis anfallen und nicht vom Zahnarzt erledigt werden können oder weitere Hilfe erfordern. Dazu zählen neben der Assistenz bei den Behandlungen und den Prohylaxe-Maßnahmen, zum Beispiel auch Röntgenuntersuchungen, das Vorbereiten von Füllungen und Abdruckmassen für Gebissabdrücke, sowie die Terminvergabe. Die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten kannst du beispielsweise in Zahnarzt-Praxen, Zahnkliniken oder kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Praxen absolvieren.

Zur Info: Am 1. August 2022 ist für die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten eine neue Ausbildungsordnung in Kraft getreten. Sie wurde modernisiert und auf den neuesten Stand der Entwicklungen gebracht. Dies beinhaltet unter anderem veränderte Aufgaben im Rahmen der Prophylaxe, zunehmende Digitalisierung von Praxisabläufen sowie die Aufteilung der Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinanderfallende Teile.

Die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten in 20 Sekunden

  • Ist eine duale Ausbildung
  • Sie dauert in der Regel 3 Jahren 
  • Bis heute ist auch die alte Berufsbezeichnung des:der Zahnarzthelfer:in sehr geläufig
  • Das Ausbildungsgehalt liegt zwischen 750 € und 1.100 €
  • Die Tätigkeiten umfassen viele Bereiche der zahnärztlichen Patientenbetreuung und -behandlung, Praxisorganisation und verwaltende Tätigkeiten
  • Gute Zukunftsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten im Zukunftssektor Gesundheitswesen

Was solltest du für die Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten mitbringen?

 

Um in deiner Ausbildung und anschließend auch im Beruf “Zahnmedizinische Fachangestellte” glücklich und erfolgreich zu werden, solltest du dir im Vorhinein über die Besonderheiten des Berufs im Klaren sein. Neben deinen Interessen und Neigungen sind auch ein paar wenige formale Voraussetzungen zu erfüllen. So ist für den Zugang zur Ausbildung der Nachweis eines ärztlichen Attests gefordert und für die praktische Ausbildung in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen brauchst du den Nachweis über Masernschutz und gegebenenfalls weitere Schutzimpfungen bzw. Immunitätsnachweise.

Persönliche Interessen und Eigenschaften

Der Berufsalltag der Zahnmedizinischen Fachangestellten hat so einiges zu bieten und es mangelt sicherlich nicht an verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Tätigkeiten. Du wirst Patienten empfangen, die Behandlungsräume und -geräte vorbereiten und desinfizieren, bei Untersuchungen assistieren und diese dokumentieren, mit den Krankenkassen abrechnen und vieles mehr. Dementsprechend vielfältig sollten auch deine Interessen und Neigungen gelagert sein. Du solltest zum Beispiel sorgfältig arbeiten können, da Behandlungsabläufe dokumentiert und Patientenakten gepflegt und Termine vergeben werden müssen. Auch musst du die Instrumente und Arzneimittel natürlich sorgfältig behandeln und instand halten. 

Du solltest auch Feingefühl, soziale und kommunikative Kompetenz für den Umgang mit Patienten mitbringen. Schließlich musst du sie auch beraten, behandeln und sicherlich auch mal beruhigen. Zahnbehandlungen werden oftmals als unangenehm wahrgenommen. 

Wichtige Schulfächer für Zahnmedizinische Fachangestellte

Neben den genannten persönlichen und  formalen Voraussetzungen solltest du auch Interesse und gute Kenntnisse in den folgenden Schulfächern mitbringen:

Biologie: Um bei Behandlungen und Untersuchungen assistieren zu können, ist es für dich als angehenden Zahnmedizinischen Fachangestellten wichtig, biologische und medizinische Zusammenhänge zu verstehen. Gute schulische Vorkenntnisse in Bio werden dir dabei helfen.

Deutsch: Als Zahnmedizinische Fachangestellte kommunizierst du mit Patienten, dokumentierst die Untersuchungen und Behandlungen in der Patientenakte. Dazu sind gute Deutschkenntnisse erforderlich. Für Aufgaben wie die Abwicklung des Schriftverkehrs mit Patienten oder Versicherungsträgern ist eine fehlerfreie Rechtschreibung unabdingbar.

Mathematik: Beim Dosieren von Medikamenten, insbesondere von Anästhetika, sind mathematische Kenntnisse wichtig. Aber auch beim Verwalten von Waren oder beim Durchführen von Quartalsabrechnungen benötigst du mathematische Kenntnisse.

Psychologie: Patienten müssen beraten und behandelt werden. Gerade beim Zahnarzt befinden sie sich manchmal in einer besonderen psychischen Verfassung. Einfühlungsvermögen und psychologisches Geschick sind wichtige Fähigkeiten für den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten.

Chemie: Als angehende:r zahnmedizinische:r Fachangestellte:r lernst du die Verabreichung verschiedener Medikamente, insbesondere lernst du den Umgang mit Anästhetika. Um die Wirkungsweise von diesen Medikamenten zu verstehen, musst du dich mit chemischen Zusammenhängen und pharmazeutischen Wirkprinzipien auskennen. Kenntnisse in Chemie sind daher für deine erfolgreiche Ausbildung wichtig.

Wie ist die Ausbildung zum:zur Zahnmedizinischen Fachangestellten aufgebaut?

Als duale Ausbildung findet die Ausbildung im Zahnarztbetrieb und der Unterricht in der Berufsschule parallel statt. In der Berufsschule wird an bestimmten Wochentagen oder in Blockform unterrichtet. Theorie und Praxis halten sich hierbei in etwa die Waage. 

In den theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten und im Ausbildungsbetrieb lernst du zum Beispiel die folgenden berufsspezifischen Tätigkeiten:

  • Patienten in Empfang nehmen und deren individuelle Betreuung
  • Informieren der Patienten über die Gesundheitsförderung und Prophylaxemaßnahmen 
  • Wissen über Datenschutzvorgaben und relevante Gesetze 
  • Durchführen von Desinfektions- und Hygienemaßnahmen 
  • Den Umgang mit Medizinprodukten 
  • Assistieren bei zahnärztlichen Maßnahmen und deren Vor- und Nachbereitung
  • Herstellung von Röntgenaufnahmen 
  • Terminvergabe und-verwaltung 
  • Anlegen und Pflegen von Patientenakten 
  • Abrechnung von zahnärztlichen Leistungen 

Darüber hinaus lernst du natürlich während der gesamten Ausbildung weitere Kenntnisse über wichtige Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Umweltschutz, Digitalisierung sowie Kommunikation und Kooperation.

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres machst du die Zwischenprüfung und am Ende des dritten Jahres steht dann die Abschlussprüfung an. 

Was macht ein:e zahnmedizinische:r Fachangestellte:r nach der Ausbildung?

Nach der Ausbildung als zahnmedizinischer Fachangestellter (früher: Zahnarzthelferin) findest du Beschäftigung in Zahnarztpraxen, kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Praxen oder in Zahnkliniken und Universitätskliniken der Richtung Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Darüber hinaus steht dir als zahnärztliche Assistentin der Weg in die öffentliche Verwaltung des Gesundheitswesens offen, wie etwa eine Anstellung bei den Gesundheitsämtern.

Der Job als Zahnarzthelfer:in besteht aus einer Vielzahl von abwechslungsreichen Tätigkeiten. Du empfängst und checkst Patienten ein und pflegst die mittlerweile elektronische Patientenakte. Du bereitest die Behandlungsräume für die Zahnärzte oder deine eigenen Tätigkeiten vor. Das heißt, du legst die notwendigen Instrumente und Informationen bereit und sorgst für die notwendige Desinfektion. Du betreust die Patienten und assistierst den Zahnärztinnen. Im Nachgang der Behandlung informierst und berätst du die Patienten über den weiteren Verlauf und vereinbarst weitere Termine. 

Dein Berufsalltag ist auch durch organisatorische und verwaltende Tätigkeiten geprägt. Überweisungen an Fachärzte, wie Kieferorthopäden oder -Chirurgen, Abrechnungen mit Krankenkassen und notwendige Korrespondenzen umfassen den Aufgabenbereich einer Zahnarzthelferin. Neben dem Assistieren, arbeitest du auch eigenverantwortlich und im Team mit anderen Kollegen.

Wie sehen die Arbeitszeiten als Zahnarzthelfer:in aus?

Die Arbeitszeiten verteilen sich auf die Wochentage Montag bis Freitag und belaufen sich zwischen 39 bis 40 Stunden die Woche, je nachdem in welchem Bundesland du arbeitest und ob beziehungsweise welcher Tarifvertrag gilt. Auch Notdienste an Feiertagen und am Wochenende können auf dem Programm stehen.

Was verdienst du während der Ausbildung zum:r Zahnmedizinischen Fachangestellten?

 Wie viel du genau verdienen wirst, hängt sowohl von deinem Ausbildungsbetrieb als auch vom Bundesland, in dem du arbeitest, ab. Warum ist das so? Weil die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. Dein Gehalt ist auch abhängig davon, ob dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist.

Beispiel Zahnarztpraxen mit Tarifvertrag:

  1. Ausbildungsjahr: 750 € bis 1.000 € (monatlich brutto)
  2. Ausbildungsjahr: 800 € bis 1.050 € (monatlich brutto)
  3. Ausbildungsjahr: 900 € bis 1.100 € (monatlich brutto)

Quelle: Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Was verdienst du als fertige Zahnmedizinische Fachangestellte?

Das Einstiegsgehalt eines zahnmedizinischen Fachangestellten beträgt zwischen 2.000 € bis 2.200 € (monatlich brutto). Mit steigender Berufserfahrung sind dann bis zu 3.000 € (monatlich brutto) möglich.

Welche Fort-, Weiterbildungs-, und Karrieremöglichkeiten gibt es für Zahnarzthelfer:innen?

Wie du bereits erfahren hast, ist die / der Zahnmedizinische Fachangestellte mit vielen abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Aufgaben betraut. Was diesen Beruf und die dazu führende Ausbildung sicherlich besonders macht, ist, dass du mit medizinischen, administrativen, organisatorischen, psychologischen und auch technischen Aufgaben betraut bist. Du hältst den Betrieb in einer Zahnarztpraxis am Laufen. Und gut ausgebildete und motivierte Zahnmedizinische Fachangestellte werden in Zukunft immer gebraucht. Was diesen Beruf zusätzlich attraktiv macht, sind die zahlreichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Assistentin für zahnärztliches Praxismanagement:

Findest du während deiner Ausbildung heraus, dass administrative Aufgaben wie Buchführung, Lohn- und Gehaltsabrechnungen und Erstellung von Arbeitsplänen und Überwachung von Arbeitsprozessen dir besonderen Spaß machen, dann kommt vielleicht diese Weiterbildung für dich in Betracht. Darüber hinaus verteilst du die Aufgaben an die Mitarbeiter, leitest diese an und überwachst den Arbeitsablauf.

Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin:

Bleiben wir noch etwas bei der Administration. In dieser Weiterbildung liegt der Schwerpunkt mehr auf der Arbeit mit Qualitätsmanagementsystemen, der Ausbildung von zahnmedizinischen Fachangestellten und der Planung und Durchführung von Mitarbeiterfortbildungen.

Zahnmedizinische Prophylaxeassistent (ZMP):

Hier liegt der Schwerpunkt nur eher im medizinischen Bereich und beinhaltet Tätigkeiten zur Vorbeugung von Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontose. Du erklärst zum Beispiel die richtige Zahnputztechnik und den Umgang mit Zahnseide und berätst Patienten, welche Lebensmittel der Zahngesundheit abträglich sein können.

Dental-Hygieniker:

Hier spezialisierst du dich auf Zahnbett- und Zahnfleisch-Erkrankungen und führst nicht-chirurgische Parodontitis-Behandlungen durch. 

Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen:

Mit dieser Ausbildung spezialisierst du dich auf den kaufmännischen Bereich und fungierst als Schnittstelle zwischen Geschäftsleitung und medizinischer Leitung. Strategieentwicklung, Finanzierungspläne oder Vermarktungsstrategien sind hier dein Schaffensbereich.

Studium:

Bei entsprechender Qualifikation kommt natürlich auch ein Studium in Zahnmedizin in Betracht. Hier gibt es allerdings höhere Eintrittshürden wie einen Numerus Clausus, der von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist.

Ähnliche Ausbildungen

Für den festen Biss ist nicht nur der zahnmedizinische Fachangestellte zuständig, sondern auch der Zahntechniker. Hier wird alles rund um die "dritten" Zähne hergestellt: Kronen, Implantate oder Brücken. Als Medizinische Fachangestellte bist du für alle Aufgaben zuständig, die in einer ärztlichen Praxis anfallen. Dazu zählt zum Beispiel Blut abnehmen, Röntgenuntersuchungen durchführen oder Termine mit Patienten vereinbaren. Die Spezialisierung auf die Zahnarztpraxis fehlt hier.

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