Bei dem Wort Glanz denkst du vielleicht sogleich an edlen Schmuck, an glänzendes Geschmeide und Pokale. Da liegst du richtig, jedoch es gibt auch viele feinteilige Präzisionsgeräte bei denen es auf fehlerfreie, geglättete Oberflächen ankommt. Dazu können Nadelventile für die Dosierung sehr kleiner Gas- oder Flüssigkeitsvolumina gehören. Bei den Wintersportarten Bob, Skeleton, Schlitten werden die Kufen in der letzten Bearbeitung auch noch poliert.
Feinpolierer/innen benötigen an ihren Schleifmaschinen eine ruhige Hand, um exakt und sauber zu arbeiten. Zwar sollen sie kleinste Unebenheiten beseitigen, jedoch nicht zuviel des Edelmetalls bei einem Goldring abtragen. Sie arbeiten mit verschiedenen Metallen und einer großen Zahl von Poliermitteln, je nach Körnung, Material und Aufgabenstellung. Die Polierprozesse werden auftragsgemäß geplant. Um Gold- und Silberwaren den gewünschten Oberflächenglanz zu verleihen, gehen Feinpolierer/innen schrittweise vor; im Prinzip immer vom Groben zum Feinen. Ganz klar, dass nach jedem Arbeitsgang eine gründliche Reinigung des Werkstücks, des Arbeitsplatzes und der Geräte erfolgen muss, denn jedes einzelne gröbere Körnchen unter Milliarden kleinerer erzeugt wieder Kratzer. Danach bearbeiten sie die Werkstücke durch Vor- und anschließendes Feinpolieren mit sogenannten Schwabbelscheiben; das sind mehrer Lagen vernähter Stofftücher übereinander, etwas schwabbelig eben, die mit Hartwachs getränkt aind und dem Werkstück höchsten Glanz verleihen. Bei Polieren eines Autos mit Hartwachs und einem Lammfellhandschuh schwabbelst du auch.
Als Vorbereitung vor einem elektrochemischen Auftrag von Metallschichten auf Werkstücken(Galvanisieren) setzt du als Feinpolierer/-in auch das Gleitschleifverfahren ein. Stelle dir einfach einen großen Topf vor, in den du das oder die zu schleifenden oder zu polierenden Werkstücke gibst. Die Masse des Materials besteht aber aus einem Gemisch von Schleifmittel und Öl. Nun versetzt du den Topf in eine Taumelbewegung und das Schleifmittel gleitet ständig an den zu behandelnden Oberflächen der Werkstücke vorbei, sie werden fein geschliffen oder poliert, je nach dem welche Körnung du aufgegeben hast.
In Werkstätten von Handwerksbetrieben können Feinpolierer-/innen den hergestellten Schmuckstücken den Feinschliff verpassen, sagt man doch so oder? Alte Familienerbstücke sehen danach ganz anders aus.