Home Berufe Maschinen & Metall Eisenbahner:in

Eisenbahner:in
Ausbildung und Beruf

Beruf merken Deine Notizen
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    mittlerer Schulabschluss (gesetzlich keine Vorgaben)  
  • Ausbildungsgehalt
    € 1.000 - € 1.150 brutto monatlich
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Handwerklich geschickt
Immer pünktlich
Kontaktfreudig
Mehrsprachig
Flexibel
Empathisch
Technikfreak

Neuordnung der eisenbahntechnischen Verkehrsberufe August 2022 - Was hat sich geändert?

Im August 2022 wurden die eisenbahntechnischen Verkehrsberufe neu geordnet. Seitdem gibt es nun die Ausbildung zum/r Eisenbahner:in - Zugverkehrssteuerung und die Ausbildung zum/r Eisenbahner:in Betriebsdienst - Lokführer:in und Transport. Da die beiden Ausbildungen sich in den Anfängen und der grundlegenden Thematik sehr stark ähneln, stellen wir dir im Folgenden vor allem die Unterschiede vor!

Was macht man als Eisenbahner:in?

Als Eisenbahner:in kannst du je nach Fachrichtung verschiedene Aufgaben übernehmen. Machst du deine Ausbildung in der Fachrichtung “Eisenbahner:in Betriebstechnik", fungierst du hauptsächlich als Lokführer:in. Mit der Fachrichtung “Eisenbahner:in Zugverkerssteuerung” sorgst du dafür, dass der Schienenbetrieb einwandfrei funktioniert. Dein Arbeitsplatz ist vor allem das Stellwerk, in welchem du Weichen umstellst und/oder beispielsweise Signale kontrollierst.

Arbeitsalltag als Eisenbahner:in Zugverkehrssteuerung

Als Eisenbahner im Fachbereich “Zugverkehrssteuerung” überwachst du den Zug- und Rangierbetrieb über Bildschirme und mit Hilfe von technischen Anlagen, wie z.B. digitalen Zuglenkungs-, Überwachungs- und Steuereinrichtungen oder aber, du steuerst Gleis-, Signal- und Bahnübergangssicherungsanlagen. 

Dein Arbeitsplatz beschränkt sich aber nicht nur auf das Stellwerk und/oder die Betriebszentrale: Zusätzlich liegt deine Aufgabe darin, die Befahrbarkeit von Zugstrecken und Weichen zu überprüfen. Wenn zum Beispiel nach einem Sturm große Äste auf den Gleisen, den Weichen oder sogar den Leitungen liegen, veranlasst du das Beseitigen dieser Störungen und passt den Zugfahrplan zeitnah an. 

Da der Schienenverkehr keinen “Feierabend” kennt, arbeitest du auch mal an Feiertagen oder Wochenenden. Schutzkleidung wie Warnwesten, Schutzhelme oder auch Sicherheitsschuhe sind in diesem Beruf deine Arbeitskleidung.

Arbeitsalltag als Eisenbahner:in Betriebsdienst (Lokführer:in und Transport)

Neben der allgemeinen Tätigkeit, nämlich dem Zugfahren, ist das Warten und Beheben von Fehlern in diesem Beruf besonders wichtig. Du kontrollierst sowohl sämtliche Bedienelemente im computergesteuerten Führerstand von innen, als auch die Bremsen, die Kupplung und den allgemeinen Fahrzeugzustand von außen. 

Neben Mängelberichten schreibst du im Büro auch Wagenlisten und Bremszettel. Außerdem bekommst du Schutzkleidung gestellt, welche du immer tragen musst. Dazu gehören ein Schutzhelm, Arbeitskleidung in Signalfarben und Sicherheitsschuhe. Regulär ist dieser Beruf von Schichtarbeit geprägt, außer du arbeitest im Langstreckenverkehr, denn dann übernachtest du häufig auswärts, beziehungsweise im Ausland.

Wie laufen die Ausbildungen ab?

Beide Ausbildungen dauern 3 Jahre und laufen dual ab. Das heißt, dass du zum einen in einem Betrieb bereits alles praktische erlernst, gleichzeitig aber ebenso in einer Berufsschule die passende Theorie dazu lernst. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt. Zu Beginn sind sich die beiden Ausbildungen noch sehr ähnlich und es wird einem berufsübergreifendes Fachwissen vermittelt. Erst nach etwa 18 Monaten unterscheidet sich der Ausbildungsinhalt merkbar.

Ausbildungsinhalt Eisenbahner:in Zugverkehrssteuerung

In der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb, lernst du bei dieser Ausrichtung des Eisenbahners vor allem folgendes:

  • Mitwirken am Notfallmanagement
  • Mithilfe von Trassenplanung und -konstruktion und Koordinierungsprozessen zwischen Eisenbahnverkehrsunternehmen & Eisenbahninfrastrukturunternehmen
  • Den Fahrdienst bei Störungen richtig leiten lernen
  • Bedienen und SIchern von Fahrwegelementen
  • Leiten des Rangierbetriebs
  • Konstruieren und Koordinieren von Trassen
  • Weiterleiten von Zug- und Rangierbewegungen (bei Störungen) an signaltechnische Anlagen
  • Sicherheitsvorschriften und Gefahrenlehre

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres schreibst du den 1. Teil deiner Abschlussprüfung, welcher dazu dient, dein Wissen abzufragen und dir ein Feedback zu deinem Lernstand zu geben. Nach drei Ausbildungsjahren schließt du dann deine Ausbildung mit dem 2. Teil der Abschlussprüfung ab und beendest somit (hoffentlich) deine Ausbildung.

Ausbildungsinhalt Eisenbahner:in Betriebsdienst - Lokführer:in und Transport

Ungefähr ab dem 19. Ausbildungsmonat werden deine Lerninhalte spezifischer und du lernst z.B.:

  • Bilden und Vorbereiten von Zügen
  • Bedienen und Prüfen von Triebfahrzeugen
  • Zugfahren
  • Rangierarbeiten mit dem Zug
  • Durchführen von Zugfahrten in besonderen und unvorhergesehenen Betriebssituationen
  • Führen der Fahrzeuge bei Störungen/Abweichungen
  • Prüfen der Bremsen und des Allgemeinzustands des Wagens

Auch in dieser Ausbildung schreibst du zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres den 1. Teil deiner Abschlussprüfung und am Ende des dritten Ausbildungsjahres den 2. Teil. Innerhalb der Ausbildung musst du dich -anders als beim Eisenbahner für Zugverkehrssteuerung- aber schon für ein Einsatzgebiet, also eine Art Ausbildungsschwerpunkt spezialisieren. Entweder du spezialisierst dich für den Personen- oder Güterverkehr.

Welche Voraussetzungen benötige ich?

Grundsätzlich ist für beide Ausbildungen rechtlich KEIN Schulabschluss vorgegeben, jedoch werden häufiger Bewerber mit guten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern und mindestens einem mittleren Schulabschluss genommen. Zudem solltest du körperlich fit und wetterfest sein, da deine Arbeit zum Teil auch draußen ausgeübt wird. 

Zu Beginn der Ausbildung musst du mindestens 18 Jahre alt sein und darfst erst mit 21 Jahren Lokomotiven und andere Antriebsfahrzeuge bedienen. Häufig absolvierst du bei ausstellenden Unternehmen Eignungstests zur Feststellung der psychologischen und gesundheitlichen Eignung.

Was verdiene ich als Eisenbahnerin?

Wie hoch dein Ausbildungsgehalt ist, hängt vom ausbildenden Betrieb sowie dem Bundesland, in welchem du wohnst, ab. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass du während der Ausbildung zwischen dem 1. und 3. Ausbildungsjahr zwischen € 1.000 - € 1.150 brutto monatlich verdienst. Nach abgeschlossener Ausbildung steigst du mit einem Gehalt von rund € 2.000 - € 2.500 brutto monatlich ein und kannst dich dann im Laufe deiner Karriere auf bis zu € 4.000 hocharbeiten. Das Durchschnittsgehalt liegt jedoch bei etwa € 3.100 brutto monatlich.

Welche Karriere- & Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Für die den Eisenbahner - Zugverkehrssteuerung bestehen zwei Möglichkeiten, durch eine Aufstiegsweiterbildung in eine höhere Position mit mehr Gehalt zu kommen:

  • Prüfung als Meister/in für Bahnverkehr oder als Fachwirt/in für Güterverkehr und Logistik
  • Bachelorabschluss im Studienfach Verkehrsingenieurwesen

Auf die Berufsausbildung als Eisenbahner - Betriebsdienst lässt sich ebenfalls mit einer Weiterbildung oder einem Studium aufbauen. So kannst du z.B. folgendes tun:

  • Prüfung als Meister/Meisterin für Bahnverkehr oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Verkehrstechnik (Schwerpunkt Eisenbahnbetrieb)
  • Bachelorabschluss im Studienfach Verkehrsingenieurwesen
Mein azubister
Mein azubister