Binnenschiffer/in - Ausbildung und Beruf

Binnenschiffer/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre (Vollzeit)
  • Erwünschter Schulabschluss
    Am besten Realschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 911€ im ersten Jahr und bis 1.209€ im dritten Jahr

Der Beruf Binnenschiffer/in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Schiffe steuern, Ladung sichern, Technik checken, anlegen, ablegen und immer unterwegs auf Flüssen, Kanälen und Seen.
  • Was besonders ist: Kein Büro, kein Alltagstrott – stattdessen Action auf dem Wasser, Teamarbeit an Bord und richtig Verantwortung.
  • Passt das zu dir? Wenn du Technik cool findest, gerne draußen arbeitest und Lust auf Abenteuer hast: Unbedingt näher anschauen!

Wer an typische Arbeitsplätze denkt, hat meist Büros, Werkstätten oder Verkaufsräume im Kopf. Aber es geht auch anders: auf dem Wasser. Als Binnenschifferin oder Binnenschiffer ist der Arbeitsplatz kein Gebäude – sondern ein Schiff. Der Alltag spielt sich auf Flüssen, Kanälen und Seen ab. Mal mitten in der Stadt, mal mitten im Nirgendwo.

Dabei geht’s längst nicht nur ums Steuern. Man kontrolliert Technik, kümmert sich um Ladung, sorgt für Sicherheit und arbeitet im Team, oft auch dann, wenn andere längst Feierabend machen. Der Job ist praktisch, abwechslungsreich und verlangt Verantwortung. Und genau das macht ihn so besonders.

Für alle, die gern anpacken, Technik spannend finden und keine Lust auf den immer gleichen Arbeitsplatz haben, lohnt es sich, diesen Beruf mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Was macht man als Binnenschiffer/in?

Was macht man eigentlich so den ganzen Tag auf einem Schiff außer in die Ferne schauen und den Fahrtwind genießen? Ganz schön viel! Der Alltag an Bord ist nämlich alles andere als langweilig. Wer in der Binnenschifffahrt arbeitet, hat jede Menge verschiedene Aufgaben und dabei geht’s nicht nur um Technik oder schwere Ladung, sondern auch um Teamarbeit, Verantwortung und manchmal sogar um den Umgang mit Menschen. Wie das genau aussieht? Die nächste Tabelle gibt einen guten Überblick und zeigt Schritt für Schritt, was in diesem Beruf wirklich alles dazugehört.

AufgabeWorum geht es hier?
Ein Schiff sicher steuern und mitführenDu bist mitverantwortlich dafür, dass das Schiff sicher über Flüsse, Kanäle oder Seen fährt. Dabei hilfst du zum Beispiel beim Navigieren, lernst, wie man sich auf dem Wasser orientiert, und unterstützt die Schiffsführung dabei, den richtigen Kurs zu halten – egal ob bei Sonnenschein oder Nebel.
Motoren und Technik kontrollierenDamit das Schiff überhaupt fahren kann, braucht es einen funktionierenden Motor und viele technische Anlagen. Du schaust regelmäßig nach, ob alles in Ordnung ist, hörst auf ungewöhnliche Geräusche und überprüfst die Maschinen – damit das Schiff nicht plötzlich liegen bleibt.
Beim Anlegen und Ablegen mithelfenWenn das Schiff in einen Hafen einläuft oder wieder ablegt, ist Teamarbeit gefragt. Du hilfst beim Festmachen der Leinen, bringst Fender an (das sind Schutzpolster an der Seite), und sorgst mit dafür, dass alles sicher abläuft, ohne dass etwas beschädigt wird.
Ladung verladen und sichernAuf Frachtschiffen wird oft schwere oder empfindliche Ware transportiert. Du hilfst beim Beladen, achtest darauf, dass alles nach einem genauen Plan verstaut wird, und sorgst mit dafür, dass nichts verrutscht – selbst wenn das Schiff schaukelt oder abrupt stoppt.
Das Schiff sauber und einsatzbereit haltenEin Schiff muss regelmäßig gepflegt und instand gehalten werden. Du schrubbst Decks, reinigst Maschinenräume oder Kabinen, streichst Roststellen und hilfst bei kleinen Reparaturen, damit das Schiff lange einsatzfähig bleibt.
Für Sicherheit an Bord sorgenBesonders auf Personenschiffen musst du darauf achten, dass alle Passagiere sicher ein- und aussteigen. Während der Fahrt erklärst du die Verhaltensregeln an Bord, zeigst, wo Schwimmwesten zu finden sind, und weißt, was in einem Notfall zu tun ist.
Gäste freundlich betreuenWenn Menschen mitfahren, bist du auch Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner für sie. Du gibst Auskünfte, beantwortest Fragen zur Fahrt oder zum Schiff und hilfst weiter, wenn jemand etwas braucht oder sich unwohl fühlt.

Wo kann man als Binnenschiffer arbeiten?

Wer auf dem Wasser unterwegs ist, muss nicht immer am selben Ort bleiben. Im Gegenteil: Binnenschifferinnen und Binnenschiffer können an ganz verschiedenen Orten arbeiten – und jede dieser Möglichkeiten bringt ihre ganz eigenen Besonderheiten mit. Mal geht’s eher technisch zu, mal dreht sich alles um Menschen oder um riesige Warenmengen. Wer sich für diesen Beruf interessiert, bekommt also nicht nur Abwechslung, sondern auch echte Auswahl. Ein Blick in die Tabelle zeigt, wo man überall anpacken kann.

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Güterbeförderungsunternehmen der BinnenschifffahrtIn diesen Unternehmen transportieren Binnenschifferinnen und Binnenschiffer Waren wie Container, Schüttgut oder Flüssigkeiten über Flüsse, Kanäle und Seen. Sie sind verantwortlich für das sichere Navigieren des Schiffes, das Überwachen der Be- und Entladung sowie die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften während des Transports.
Personenbeförderungsunternehmen der BinnenschifffahrtHier befördern sie Passagiere auf Ausflugs- oder Kreuzfahrtschiffen über Binnengewässer. Zu ihren Aufgaben gehören das sichere Steuern des Schiffes, die Betreuung der Fahrgäste, die Durchführung von Sicherheitsunterweisungen und das Sicherstellen eines angenehmen Reiseerlebnisses.
BinnenhafenbetriebeIn Hafenbetrieben unterstützen Binnenschifferinnen und Binnenschiffer beim An- und Ablegen der Schiffe, koordinieren den Umschlag von Gütern und sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Hafenbereich. Sie arbeiten eng mit anderen Logistikpartnern zusammen, um effiziente Lade- und Löschvorgänge zu gewährleisten.
Wasserstraßen- und SchifffahrtsämterBei diesen Behörden sind sie für die Überwachung und Instandhaltung von Wasserstraßen zuständig. Ihre Tätigkeiten umfassen das Kontrollieren von Fahrwassermarkierungen, das Überprüfen der Schiffbarkeit von Flüssen und Kanälen sowie das Mitwirken bei der Planung und Umsetzung von Wasserbauprojekten.
SchiffbauunternehmenIn Werften und Schiffbauunternehmen bringen Binnenschifferinnen und Binnenschiffer ihre praktischen Erfahrungen ein, um beim Bau, der Reparatur und Wartung von Binnenschiffen zu unterstützen. Sie helfen dabei, Schiffe nach neuesten technischen Standards auszurüsten und tragen zur Qualitätskontrolle bei.
Vermietung von WasserfahrzeugenUnternehmen, die Boote und Schiffe vermieten, setzen Binnenschifferinnen und Binnenschiffer für die Wartung, Pflege und gegebenenfalls für das Steuern der vermieteten Fahrzeuge ein. Sie weisen Kunden in die Handhabung der Wasserfahrzeuge ein und sorgen für deren sicheren Betrieb.
FrachtumschlagbetriebeIn diesen Betrieben sind sie für das effiziente Be- und Entladen von Schiffen verantwortlich. Sie planen die Ladungsverteilung, sichern die Fracht und stellen sicher, dass alle Güter unbeschädigt und termingerecht umgeschlagen werden.
Öffentliche Verwaltung im Bereich SchifffahrtHier arbeiten Binnenschifferinnen und Binnenschiffer in Ämtern und Behörden, die sich mit der Regulierung und Überwachung der Schifffahrt beschäftigen. Sie tragen zur Entwicklung von Sicherheitsrichtlinien bei, überwachen die Einhaltung von Vorschriften und unterstützen bei schifffahrtsbezogenen Verwaltungsaufgaben.

Was braucht man, um Binnenschiffer zu werden? – Finde es heraus!

Wasser, Technik und unterwegs sein – das klingt erstmal nach Abenteuer. Und das steckt auch tatsächlich im Beruf als Binnenschiffer. Aber genauso wichtig sind Organisation, Teamarbeit, Verantwortung und ein gutes Gespür für Technik. Denn auf dem Schiff läuft nichts einfach so nebenbei – hier zählt jeder Handgriff.

Wer sich für diesen Beruf interessiert, fragt sich oft: Muss man da besonders sportlich sein? Oder schon alles über Schiffe wissen? Und wie sieht’s mit Mathe oder Technik aus – ist das ein Muss?

Klar, ein passender Schulabschluss, zum Beispiel ein guter Haupt- oder Realschulabschluss kann beim Einstieg helfen. Aber viel wichtiger ist, was man für Eigenschaften mitbringt: Interesse an Technik, Lust auf Bewegung, Teamgeist und die Bereitschaft, mit anzupacken, auch wenn’s mal ungemütlich wird. Denn das Leben an Bord ist spannend, aber eben auch herausfordernd.

Ob dieser Beruf wirklich zu einem passt, zeigt sich oft erst auf den zweiten Blick. Deshalb lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen: Welche Stärken helfen beim Einstieg? Welche Eigenschaften wachsen mit der Zeit? Und was sollte man einfach gern tun, wenn man auf dem Wasser arbeiten möchte?

Damit der Start gelingt, ist es gut zu wissen, worauf es ankommt. Hier kommen die wichtigsten Fähigkeiten und Eigenschaften – manche bringt man vielleicht schon mit, andere wachsen während der Ausbildung ganz von selbst:

Quick-Check: Passt der Beruf zu dir? Finde es heraus

  • Du findest Technik spannend – besonders große Maschinen und Motoren, die richtig was bewegen können?
  • Du hast kein Problem damit, draußen zu arbeiten – auch wenn’s mal nass, windig oder richtig heiß wird?
  • Du bist ein Teamplayer – und kannst dir gut vorstellen, mit anderen auf engem Raum zusammenzuarbeiten?
  • Du hast Lust, mit den Händen zu arbeiten – und traust dir zu, auch mal mit Werkzeug oder an Maschinen mitzuhelfen?
  • Du bist zuverlässig – und nimmst es ernst, wenn es um Sicherheit, Regeln und Verantwortung geht?
  • Du findest es interessant, unterwegs zu sein – statt jeden Tag am selben Ort zu arbeiten?
  • Dich schreckt es nicht ab, wenn die Arbeit auch mal körperlich anstrengend wird?
  • Du kannst dir vorstellen, für eine Zeit auch auf dem Schiff zu wohnen und in einem ungewöhnlichen Arbeitsumfeld zu leben?

Natürlich erwartet niemand, dass man beim Start schon alles drauf hat. Vieles entwickelt sich erst mit der Zeit – durch Erfahrung, Übung und das tägliche Arbeiten an Bord. Was aber auf jeden Fall hilft: eine gute Portion Neugier, Lust aufs Lernen und die Bereitschaft, sich auch mal auf etwas Neues einzulassen. Manche Talente zeigt man vielleicht schon in der Schule oder beim Basteln zuhause, andere entdeckt man erst, wenn man mittendrin steckt. Damit klarer wird, worauf es ankommt, gibt’s hier eine Übersicht mit den wichtigsten Voraussetzungen als gute Grundlage für einen gelungenen Start in die Ausbildung.

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder üben

FähigkeitWozu brauche ich das?Wie kann man darin besser werden?
Technisches VerständnisWer an Bord mit Maschinen, Motoren und Technik arbeitet, muss verstehen, wie sie funktionieren. Nur so kann man kleinere Störungen erkennen, sie eingrenzen und eventuell sogar selbst beheben.Technikinteresse fördern: z. B. durch Technik- oder Physikunterricht, YouTube-Kanäle zu Maschinen, Praktika im technischen Bereich oder Reparieren von Dingen zu Hause.
Handwerkliches GeschickAuf dem Schiff gibt es immer etwas zu tun – Leinen befestigen, kleine Reparaturen, Wartung von Teilen. Wer handwerklich geschickt ist, kommt hier klar.Selbermachen! Zum Beispiel bei kleinen Reparaturen helfen, werkeln, basteln oder handwerkliche AGs in der Schule nutzen.
Ein Teamplayer sein!An Bord ist niemand allein unterwegs. Es wird immer im Team gearbeitet – beim Anlegen, beim Laden, beim Navigieren. Wer gut mit anderen klarkommt, ist hier im Vorteil.In Gruppenprojekten mitarbeiten, beim Mannschaftssport oder im Verein mitmachen – überall, wo man zusammen Ziele erreicht.
VerantwortungsbewusstseinAuf dem Wasser zählt Sicherheit. Wer an Bord arbeitet, muss ernst nehmen, was wichtig ist, z. B. bei Notfällen oder beim Umgang mit gefährlichen Situationen.Verantwortung im Alltag übernehmen, z.B. für Aufgaben zu Hause, in der Schule oder im Ehrenamt. Schritt für Schritt üben, zuverlässig zu sein.
KonzentrationAuch wenn das Schiff stundenlang ruhig fährt, darf die Aufmerksamkeit nie ganz weg sein. Plötzliche Situationen oder enge Passagen verlangen vollen Fokus.Konzentration trainieren durch Lesen, Puzzlen, Spiele wie Memory oder Achtsamkeitsübungen – oder einfach mal das Handy weglegen und sich bewusst auf eine Sache konzentrieren.
Räumliches VorstellungsvermögenWer auf Flüssen oder Kanälen navigiert, braucht ein gutes Gefühl für Entfernungen, Platzverhältnisse und Bewegungen – besonders beim Anlegen oder in Schleusen.Spiele mit Karten oder 3D-Räumen (z.B. Minecraft, Lego, Tetris), Zeichnen in Perspektive oder Üben mit Karten und Plänen.
Körperliche FitnessDas Schiff belädt sich nicht von allein. Wer mit anpackt, muss körperlich fit sein – sei es beim Festmachen, Schleppen oder auf dem Deck bei Wind und Wetter.Regelmäßiger Sport, z.B. Radfahren, Schwimmen, Krafttraining oder Bewegung im Alltag – Hauptsache, der Körper bleibt in Schwung.
BeobachtungsgenauigkeitWer gut beobachten kann, bemerkt Gefahren schneller, zum Beispiel Veränderungen beim Wetter, Wasserstand oder Hindernisse im Fahrweg.Die Umgebung bewusst wahrnehmen: beim Spaziergang Dinge beobachten, kleine Unterschiede finden oder Rätsel- und Suchspiele machen.
Flexibel seinBinnenschiffer sind oft unterwegs – manchmal mehrere Tage oder Wochen. Wer sich darauf einlassen kann, ist klar im Vorteil.Reisen, neue Orte kennenlernen, bei Klassenfahrten oder Zeltlagern mitmachen – einfach Erfahrungen sammeln, die vom Alltag abweichen.
EntscheidungsfähigkeitIn schwierigen Momenten schnell und richtig zu entscheiden, ist auf dem Schiff wichtig, z.B. bei technischem Ausfall oder plötzlichen Wetterumschwüngen.Im Alltag Entscheidungen bewusst treffen: Vor- und Nachteile abwägen, eigene Meinung bilden und aus Fehlern lernen – so wächst die Sicherheit.

Falls du Interesse an einigen der folgenden Themen hast, biste hier schon mal ganz weit vorne

InteresseWozu braucht man das?Wie stellt man das fest?
Technik und MaschinenWer sich für technische Abläufe, Motoren und Maschinen interessiert, tut sich leichter beim Bedienen und Warten der Schiffstechnik.Manchmal hilft schon ein Blick in den Technikunterricht – macht das Spaß oder ist es eher Pflichtprogramm? Auch YouTube-Videos über Maschinen oder ein Praktikum im technischen Bereich können helfen, das herauszufinden.
Draußen Arbeiten und Unterwegs seinAuf einem Schiff spielt sich vieles draußen ab – bei Wind, Regen, Sonne oder auch mal Kälte. Wer gerne an der frischen Luft arbeitet und sich bewegt, ist hier richtig.Wer gerne draußen unterwegs ist, beim Wandern, Fahrradfahren oder im Garten hilft, merkt schnell, ob man sich draußen wohlfühlt, auch wenn das Wetter mal nicht perfekt ist.
Natur, Wasser und SchiffeWer Wasser mag und sich für Schiffe begeistert, hat in diesem Beruf täglich damit zu tun – das kann die Motivation deutlich stärken.Wer Flüsse spannend findet, Schiffstouren genießt oder Bücher/Filme rund ums Thema Wasser liebt, bringt ein gutes Grundinteresse mit.

Schulfächer können dich auch schon auf die Ausbildung vorbereiten

SchulfachWas lerne ich und wie kann mir das helfen?
MathematikIn Mathe geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch darum, logisch zu denken und genau zu rechnen. Das hilft zum Beispiel dabei, die Abladetiefe je nach Wasserstand zu berechnen, den Treibstoffverbrauch zu planen oder Lade- und Entladezeiten zu kalkulieren. Wer in Mathe fit ist, kann im Berufsalltag viele Aufgaben sicher und selbstständig lösen.
Werken / TechnikWer im Technik- oder Werkunterricht gerne schraubt, lötet oder Dinge zusammenbaut, hat gute Voraussetzungen für den Umgang mit Maschinen und Anlagen an Bord. Dieses Wissen ist beim Warten, Reparieren oder Bedienen der Schiffstechnik besonders hilfreich. Außerdem fördert es das technische Verständnis, das für den Beruf sehr wichtig ist.
Erdkunde / GeografieIn Erdkunde lernt man, wie Karten gelesen werden, wie Flüsse verlaufen und welche Regionen es gibt – genau das braucht man auch in der Binnenschifffahrt. Geografische Kenntnisse helfen dabei, Wasserstraßen zu verstehen, Strecken zu planen und sich auch international auf Flüssen und Kanälen zurechtzufinden.
PhysikIn der Physik geht es um Kräfte, Bewegung, Wasserwiderstand oder den Antrieb von Motoren, also um Themen, die man später ganz praktisch an Bord wiederfindet. Wer hier Interesse zeigt, versteht später leichter, wie das Schiff gesteuert wird oder warum bestimmte technische Abläufe so funktionieren.
InformatikAuch in der Binnenschifffahrt wird heute mit Software gearbeitet, zum Beispiel beim Prüfen von Frachtpapieren oder zur Navigation. Grundkenntnisse in Informatik helfen, digitale Systeme besser zu verstehen und damit sicher umzugehen.
DeutschGute Deutschkenntnisse sind wichtig, um zum Beispiel schriftliche Anweisungen zu verstehen, Ladepapiere zu kontrollieren oder im Kontakt mit Kolleginnen, Kollegen und Gästen klar zu kommunizieren. Wer sich gut ausdrücken kann, kommt im Team und mit Kunden besser zurecht.
EnglischBesonders bei Fahrten auf internationalen Wasserstraßen oder beim Kontakt mit internationalen Crews und Häfen kann Englisch sehr hilfreich sein, zum Beispiel beim Funkverkehr oder bei Sicherheitsanweisungen. Grundkenntnisse reichen oft schon aus, um sich gut zu verständigen.

Was lernt man in der Ausbildung zur Binnenschifferin?

Wer Binnenschifferin oder Binnenschiffer werden will, macht eine duale Ausbildung. Das heißt: Es geht nicht nur um Theorie in der Berufsschule, sondern auch um richtig viel Praxis im Ausbildungsbetrieb – also direkt an Bord. Das ist ideal für alle, die nicht den ganzen Tag nur am Schreibtisch sitzen wollen, sondern lieber anpacken, ausprobieren und dazulernen, wo’s wirklich passiert.

Und was genau steht da so alles auf dem Programm? Die Inhalte sind ziemlich vielfältig – mal technisch, mal praktisch, mal geht’s um Teamarbeit oder Sicherheit. Wir zeigen’s dir mal genauer!

InhaltWas du lernstWie du das sinnvoll einsetzen kannst
Ein Schiff steuern und manövrierenDu bekommst gezeigt, wie man ein Schiff sicher durchs Wasser bringt – also wie man lenkt, stoppt, wendet oder durch Schleusen kommt. Auch das An- und Ablegen gehört dazu.Damit bist du später in der Lage, das Steuer zu übernehmen – und zwar nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Du sorgst dafür, dass das Schiff genau da ankommt, wo es hin soll.
Ladung richtig verladen und sichernHier lernst du, wie man Güter sinnvoll verteilt, sicher befestigt und dafür sorgt, dass beim Transport nichts verrutscht oder kaputt geht.Das ist sehr wichtig, damit das Schiff stabil bleibt und alles heile am Ziel ankommt – egal ob Kies, Container oder Paletten.
Maschinen und Technik bedienenDu schaust dir an, wie Motoren funktionieren, lernst verschiedene Maschinen kennen und bekommst mit, wie man sie startet, stoppt und bei Problemen checkt.So kannst du mithelfen, dass an Bord alles läuft wie geschmiert – und nicht plötzlich der Motor streikt oder eine Pumpe ausfällt.
Sicherheit und Notfälle im Griff habenDu erfährst, was man tun muss, wenn mal was schief läuft, z.B. bei Feuer, einem Leck oder wenn jemand Hilfe braucht. Auch der Umgang mit Rettungswesten, Notruf und Co. gehört dazu.Im Ernstfall weißt du, was zu tun ist und kannst schnell helfen, ohne in Panik zu geraten. Damit bist du ein echter Sicherheitsanker an Bord.
Sich auf Wasserstraßen orientierenDu lernst, wie man Karten liest, mit Navigationsgeräten umgeht und wie man weiß, wo man gerade ist – auch wenn’s draußen neblig oder dunkel ist.Damit verirrst du dich nicht auf dem Wasser und kannst dein Schiff auch durch enge oder unbekannte Strecken sicher manövrieren.
Klarzukommen im Team und an BordDu findest heraus, wie man gut mit anderen klarkommt, auch wenn man sich den Arbeitsplatz und manchmal sogar das Zimmer teilt.Das hilft dir, nicht nur Profi am Steuer zu werden, sondern auch ein verlässlicher Teil der Crew – ohne Stress oder Dauerzoff.
Die Umwelt im Blick habenEs geht darum, wie man Sprit spart, Uferzonen schützt und Abgase vermeidet – kurz: wie man verantwortungsvoll mit der Natur umgeht.Damit trägst du dazu bei, dass Flüsse, Seen und Kanäle sauber bleiben – und Schifffahrt umweltfreundlicher wird. Klingt fair, oder?
Mit Menschen umgehen (Personenschifffahrt)Du lernst, wie man Fahrgäste begrüßt, ihnen was erklärt (auch mal auf Englisch) und wie man freundlich bleibt, auch wenn’s mal stressig ist.So fühlen sich alle an Bord wohl und du wirkst professionell, hilfsbereit und sympathisch. Pluspunkt, falls du mal im Tourismusbereich arbeitest!
Warten, pflegen, reparierenDu bekommst gezeigt, wie man das Schiff sauber und funktionsfähig hält, also z.B. Roststellen entfernt, Decks reinigt oder kleinere Reparaturen erledigt.Damit hilfst du mit, dass das Schiff nicht nur gut aussieht, sondern auch jederzeit einsatzbereit ist. Und: Man spart sich teure Schäden.
Wichtige Regeln und Rechte kennenDu lernst, was du als Azubi darfst und musst, wie der Betrieb organisiert ist und welche Gesetze und Vorschriften für die Schifffahrt gelten.Das gibt dir Sicherheit und Orientierung und sorgt dafür, dass du nicht irgendwann Ärger bekommst, nur weil du’s nicht wusstest.

Wie man sieht: In der Ausbildung zur Binnenschifferin oder zum Binnenschiffer wird es alles andere als eintönig. Man lernt nicht nur das Steuern eines Schiffs, sondern auch, wie man mit Technik umgeht, Verantwortung übernimmt und im Team funktioniert. Das meiste davon lässt sich direkt anwenden – ob im Hafen, unterwegs auf dem Wasser oder im Umgang mit der Crew. Wer Lust auf eine praktische Ausbildung mit jeder Menge Abwechslung hat, ist hier definitiv richtig gelandet.

Was kann man als Binnenschiffer/in verdienen?

Wenn die Ausbildung erstmal geschafft ist und man richtig im Job angekommen ist, stellt sich natürlich irgendwann die Frage: Was kommt da am Monatsende eigentlich rum? Spoiler: Ganz ohne Zahlen geht’s nicht – aber kein Stress, wir erklären’s so, dass es Sinn macht.

Je nach Erfahrung, Arbeitgeber und Aufgabenbereich kann der Lohn ganz unterschiedlich aussehen. Die meisten landen irgendwann bei rund 3.470 Euro brutto im Monat – das ist so der Durchschnitt, wenn man eine Weile dabei ist. Manche steigen schon etwas früher bei ca. 2.750 Euro ein, andere schaffen’s mit mehr Verantwortung und ein paar Jahren Erfahrung auf über 4.100 Euro.

Was heißt das jetzt genau? Ganz einfach: Es gibt Luft nach oben, aber niemand muss gleich alles verdienen. Wie viel’s am Ende wird, hängt davon ab, wie viel man kann, wie viel man will und wo man arbeitet. Und mal ehrlich: Für einen Beruf mit Realschulabschluss, in dem man Technik, Wasser und Action verbindet, ist das gar nicht mal so uninteressant.

Also: Wer Bock hat, was zu erleben, Verantwortung zu übernehmen und nicht jeden Tag im Büro hocken will, der ist hier auch beim Thema Geld auf einem ziemlich spannenden Kurs unterwegs.

Was verdient man in der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker?

Auch wenn es in der Ausbildung vor allem ums Lernen und Mitanpacken geht – ein bisschen was verdienen will man natürlich trotzdem. Schließlich ist man nicht mehr in der Schule, sondern schon richtig im Berufsleben angekommen. Und wer sich für die Ausbildung in der Binnenschifffahrt entscheidet, bekommt ab dem ersten Jahr eine monatliche Vergütung. Klar, das wird noch nicht der große Reichtum,  aber es reicht oft schon für das eigene Handy, Klamotten, Freizeit oder mal einen Kurztrip.

Wie viel genau? Das hängt davon ab, in welchem Bundesland man unterwegs ist und bei welchen Unternehmen man mit anpacken darf. Einen ersten Eindruck gibt dir die folgende Übersicht:

AusbildungsjahrGehalt (monatlich brutto)
1. Jahr911 bis 936 €
2. Jahr1.042 bis 1.071 €
3. Jahr1.176 bis 1.209 €

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Binnenschiffer/in

Nur weil man die Ausbildung als Binnenschifferin oder Binnenschiffer abgeschlossen hat, heißt das noch lange nicht: „Das war’s jetzt.“ Im Gegenteil – wer Bock hat, kann richtig was aus dem Beruf machen. Es gibt drei Wege, wie’s weitergehen kann: sich auf bestimmte Aufgaben spezialisieren, eine Weiterbildung machen oder sogar noch studieren.

Gerade ein Studium kann spannend sein, wenn man später mal etwas mehr Verantwortung machen will – zum Beispiel in der Planung, Technik oder im Management. Und keine Sorge: Das ist alles gar nicht so trocken, wie’s vielleicht erstmal klingt. Sieh selbst:

Spezialisierungen / Berufliche Anpassung

SpezialisierungWorum geht’s hier?Warum lohnt sich das?
SchiffsverkehrIn diesem Bereich geht’s darum, mehr Verantwortung rund ums Fahren und Organisieren von Schiffen zu übernehmen. Wer sich hier weiterbildet, lernt zum Beispiel, wie man den gesamten Ablauf auf dem Schiff plant und steuert, also z.B. Routen, Fahrpläne, Absprachen mit Häfen oder Schleusen.Damit kann man später nicht nur mitfahren, sondern richtig mitentscheiden. Wer sich auf den Schiffsverkehr spezialisiert, hat gute Chancen, mehr Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel als Steuermann oder später sogar als Kapitän.
GefahrguttransportHier dreht sich alles um den sicheren Transport von Sachen, die gefährlich sein können, z.B. Chemikalien, Gase oder brennbare Stoffe. Man lernt, wie man mit solchen Gütern sicher umgeht, sie richtig lagert und was im Notfall zu tun ist.Wer sich damit auskennt, ist für viele Betriebe besonders wertvoll – denn beim Gefahrgut zählt jeder Handgriff. Außerdem kann das auch Türen zu Jobs in speziellen Reedereien oder Firmen öffnen, die solche Transporte anbieten.
LadungssicherungIn dieser Spezialisierung geht’s darum, wie man Ladung richtig auf dem Schiff verteilt und sichert, damit nichts verrutscht, umkippt oder das Schiff aus dem Gleichgewicht bringt. Man lernt verschiedene Methoden, Regeln und Vorschriften kennen.Das sorgt für mehr Sicherheit an Bord und zeigt, dass man wirklich Bescheid weiß. Wer hier fit ist, kann sich auch als Experte für Beladung und Planung einen Namen machen – besonders im Güterverkehr.
TransportlogistikHier geht’s darum, den Überblick über den ganzen Ablauf zu behalten: Wo kommt was hin? Wie wird was verschickt? Welche Route ist am sinnvollsten? Man arbeitet oft mit digitalen Systemen, plant mit und koordiniert Transporte.Wer in die Logistik einsteigt, ist nicht mehr nur an Bord gefragt, sondern auch in Büros, Häfen oder bei Speditionen. Das ist ideal für alle, die gern organisieren, mitdenken und Abläufe optimieren wollen.
Güter-/PersonenverkehrDiese Spezialisierung hängt davon ab, ob man lieber mit Fracht arbeitet oder mit Fahrgästen. Im Güterverkehr geht’s um alles rund um Waren und Container, im Personenverkehr eher um Sicherheit, Service und Betreuung von Menschen.Hier kann man sich klarer positionieren: Wer lieber mit Technik und Containern zu tun hat, geht in Richtung Güter. Wer gern mit Menschen arbeitet und sich auch für touristische Fahrten interessiert, findet im Personenverkehr spannende Möglichkeiten.
Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz, UnfallverhütungIn diesem Bereich wird man zur Ansprechperson für alles rund ums sichere Arbeiten auf dem Schiff. Man lernt, wo Gefahren lauern können, wie man sie vermeidet und wie man andere Crewmitglieder in Sachen Sicherheit unterstützt.Damit zeigt man, dass man Verantwortung übernimmt und sorgt dafür, dass alle sicher arbeiten können. Solche Fachkräfte werden überall gebraucht, wo Menschen mit Maschinen, Technik oder gefährlichen Situationen zu tun haben.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas lernt man und wozu?
Binnenschiffermeister/inDiese Weiterbildung ist der nächste große Schritt nach ein paar Jahren Berufserfahrung. Man lernt, wie man ein ganzes Schiff eigenständig führt, also nicht nur steuert, sondern auch organisiert, plant und Verantwortung für Crew und Ladung übernimmt. Außerdem geht es um Themen wie Sicherheit, Navigation, Ladungskontrolle und rechtliche Vorschriften. Wer diese Prüfung besteht, kann später sogar als Kapitän oder Ausbilder arbeiten.
Logistikmeister/inHier geht es nicht mehr nur um das einzelne Schiff, sondern um den ganzen Ablauf von Transport und Warenbewegung, von der Planung über die Lagerung bis zur Auslieferung. Man lernt, wie man größere Teams koordiniert, Abläufe effizient gestaltet und logistische Prozesse organisiert. Diese Weiterbildung ist besonders spannend für alle, die nicht nur mitfahren, sondern auch hinter den Kulissen mitdenken und Entscheidungen treffen wollen – z.B. in einem Hafenbetrieb, bei einer Reederei oder in der Güterlogistik.
Technische/r Fachwirt/inIn dieser Weiterbildung verbindet man technisches Wissen mit betriebswirtschaftlichem Know-how. Das heißt: Man lernt, wie Technik funktioniert und gleichzeitig, wie man Kosten plant, Material beschafft oder Projekte leitet. Die Inhalte sind vielseitig, von Technik über Organisation bis hin zur Mitarbeiterführung. Wer sich hier weiterbildet, kann später in die mittlere Führungsebene aufsteigen und z.B. in technischen Abteilungen von Reedereien oder Werften mitentscheiden.

Welche Studiengänge passen gut zu der Ausbildung als Binnenschiffer/in?

StudienfachWorum geht’s?Deine Möglichkeiten danach
Schiffs-, Reedereimanagement, HafenwirtschaftIn diesem Studium geht’s um alles, was im Hintergrund läuft, damit ein Schiff überhaupt fahren kann. Man lernt, wie man Reedereien organisiert, wie ein Hafen funktioniert und was nötig ist, damit Schiffe, Fracht und Termine zusammenpassen. Es geht viel um Planung, Organisation und auch um Wirtschaft, also z. B. Kosten, Abläufe oder Personal.Wer das studiert, kann später in einer Reederei, bei einem Hafenbetrieb oder in einem Logistikunternehmen arbeiten – also eher im Büro oder in der Steuerung, nicht mehr direkt an Bord. Man plant Routen, leitet Teams oder kümmert sich darum, dass alles reibungslos läuft, auch im internationalen Bereich.
NautikHier lernt man, wie man ein großes Schiff auf hoher See führt, also Navigation, Seerecht, Wetterkunde, Sicherheit und alles, was zum Steuern und Führen eines Schiffes dazugehört. Es gibt viel Praxis, auch mit Simulatoren, und man braucht ein gutes technisches Verständnis.Mit diesem Studium kann man als nautische:r Offizier:in auf einem Schiff arbeiten und mit etwas Berufserfahrung sogar Kapitän:in werden – allerdings vor allem auf größeren See- oder Küstenschiffen. Auch Jobs bei Behörden oder bei der Schiffsüberwachung sind möglich.
Schiffbau, MeerestechnikDieses Studium ist was für alle, die sich für Technik begeistern und wissen wollen, wie ein Schiff eigentlich gebaut wird. Man lernt, wie man neue Schiffe entwickelt, technische Zeichnungen erstellt und welche Materialien und Maschinen dafür gebraucht werden. Auch Unterwassertechnik gehört dazu.Wer hier durchzieht, arbeitet später meist in Werften oder bei Firmen, die Teile fürs Schiff bauen. Man kann z.B. neue Schiffstypen entwickeln, Bauteile verbessern oder an Projekten im Offshore-Bereich mitarbeiten, also z.B. Windparks auf See oder Forschungsanlagen.
SchiffsbetriebstechnikIn diesem Studiengang geht’s um die Technik an Bord: Motoren, Stromversorgung, Pumpen, Maschinenräume – alles, was läuft, damit das Schiff überhaupt fahren kann. Man lernt, wie man das alles bedient, überwacht und repariert.Nach dem Abschluss kann man als technische:r Offizier:in arbeiten, also die Person, die im Maschinenraum den Überblick hat. Auch Jobs an Land sind möglich – z.B. in Werften, bei Schiffsprüfern oder in technischen Abteilungen von Reedereien.
Logistik, Supply-Chain-ManagementKlingt erstmal trocken, ist aber sehr wichtig: Hier lernt man, wie Waren weltweit transportiert, gelagert und verteilt werden und zwar so, dass alles pünktlich, günstig und gut organisiert abläuft. Man braucht ein Händchen für Planung und Abläufe, manchmal auch für IT.Mit dem Abschluss kann man z.B. in einem Logistikzentrum, in der Transportplanung oder bei großen Handelsfirmen arbeiten. Man sorgt dafür, dass Waren von A nach B kommen – egal ob per Schiff, LKW oder Flugzeug. Auch Leitungsfunktionen oder internationale Jobs sind möglich.
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