Berufskraftfahrer/-in - Ausbildung und Beruf

Berufskraftfahrer/-in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    Durchschnittlich 650 € (1. Ausbildungsjahr) bis 1.290 € (3. Ausbildungsjahr)

Dieser Job ist nichts für Stubenhocker – du bist ständig auf Tour, steuerst große Trucks oder Busse durch Städte und über Landstraßen, und hast dabei immer das Ziel und das Timing fest im Blick. Egal, ob du quer durch Deutschland fährst oder internationale Strecken abklapperst – hier ist Action und Abwechslung garantiert. Aber was macht man als Berufskraftfahrer genau, außer vorm Steuer sitzen und Waren oder Leute von A nach B zu bringen?

Der Berufskraftfahrer in 20 Sekunden

Check mal, ob du diese Punkte abhaken kannst:

  • Bist du schon 16 bzw. 18 Jahre alt?
  • Du hast deinen Führerschein Klasse B bestanden
  • Du bist geistig und körperlich fit und mit deinen Augen ist auch alles okay
  • Langes Sitzen ist kein Problem für dich
  • Du hast kein Problem damit, früh aufzustehen oder spät heimzukommen?
  • Du bist zuverlässig und kannst Verantwortung übernehmen?

Wenn das alles passt, bist du gut vorbereitet!

Aufgaben

  • Waren und Personen von A nach B bringen
  • Routenplanung
  • Fahrten schriftlich/digital festhalten
  • Regelmäßige Checks, ob alles mit dem Fahrzeug in Ordnung ist
  • Sicherheitschecks, dass alles sicher verstaut ist

Was ist besonders

  • Viel Verantwortung für Sicherheit
  • Oft lange Fahrzeiten
  • Pünktlichkeit wird erwartet
  • Kein typischer 9 to 5 Job

Wo kann man arbeiten

  • Bei Spedition- und Logistikunternehmen
  • Bei Transportunternehmen (Personenverkehr, Reiseunternehmen)
  • Im Baugewerbe

Was genau machen Berufskraftfahrer?

Als Berufskraftfahrer:in hast du einen abwechslungsreichen Alltag, der nie langweilig wird. Im Güterverkehr transportierst du alles Mögliche: Industrieprodukte, Konsumgüter, Baustoffe, Holz, Kraftstoffe oder Heizöl. Dein Hauptbegleiter? Ein Lkw, der wie dein zweites Zuhause wird. Wenn du lieber Leute als Sachen transportierst, bist du als Busfahrer:in im Linien- oder Reiseverkehr unterwegs und sorgst dafür, dass die Passagiere sicher ans Ziel kommen.

Jeden Tag verbringst du viel Zeit hinter dem Steuer und kennst die Straßenverkehrsregeln im In- und Ausland in- und auswendig. Vor jeder Fahrt machst du eine gründliche Übernahme- und Abfahrtskontrolle: Du checkst die Räder, den Motor und die Bremsen, damit alles tipptopp funktioniert. Dann nimmst du das Transportgut oder das Gepäck der Fahrgäste an und sorgst dafür, dass alles sicher und gleichmäßig verstaut ist. Du kontrollierst außerdem alle Papiere und achtest darauf, dass dein Fahrzeug die richtige Beschilderung hat – je nach Fracht.

Mit diesem Job siehst du viele verschiedene Orte und hast mit unterschiedlichen Menschen zu tun. Klingt ziemlich gut, oder?

Wo kannst du als Berufskraftfahrerin arbeiten?

Als Berufskraftfahrer hast du verschiedene Möglichkeiten, wo du arbeiten kannst:

Bei Spedition- und Logistikunternehmen: Hier dreht sich alles um den Transport von Gütern. Diese Unternehmen organisieren und koordinieren den Versand von Waren, sei es innerhalb des Landes oder international. Als Berufskraftfahrer:in bei einer Spedition oder Logistikfirma bist du derjenige, der sicherstellt, dass die Waren pünktlich und sicher ankommen.

Bei Transportunternehmen (Personenverkehr, Reiseunternehmen): Hier geht’s um Menschen statt um Waren. Du könntest als Busfahrerin für den öffentlichen Nahverkehr arbeiten und die Leute von A nach B bringen. Oder du fährst Reisebusse und bringst die Leute in die Ferien oder auf spannende Ausflüge.

Im Baugewerbe: Im Baugewerbe bist du die rechte Hand, wenn es darum geht, Materialien von einer Baustelle zur nächsten zu bringen. Ob schwere Maschinen oder riesige Baumaterialien – als Berufskraftfahrer im Baugewerbe bist du entscheidend für den Fortschritt auf der Baustelle.

Was brauchst du, um Berufskraftfahrer zu werden?

Was am meisten zählt, sind deine persönlichen Interessen und Fähigkeiten. Dazu kommen wir gleich. Außerdem bringst du am besten einen Hauptschulabschluss mit, der wird nämlich von den meisten Ausbildungsbetrieben gefordert. Wobei immerhin 5 Prozent der Azubis auch ohne Schulabschluss einen Ausbildungsplatz gefunden haben. Aber zurück zu den Interessen und Fähigkeiten – was solltest du können?

Sicher im Verkehr: Du musst frühzeitig gefährliche Situationen auf der Straße erkennen, um sicher ans Ziel zu kommen.

Räumliche Orientierung: Egal wo du bist, du musst den Weg kennen oder dich per Navi zurechtfinden, um auch in unbekannten Gebieten klarzukommen.

Konzentriert bleiben: Auch wenn’s mal hektisch im Verkehr ist oder die Fahrgäste laut reden, musst du immer voll bei der Sache sein, damit nichts schiefgeht.

Psychische Belastbarkeit: Nachtfahrten und unregelmäßige Arbeitszeiten können anstrengend sein – du musst trotzdem einen klaren Kopf behalten und dich über längere Zeiträume hinweg konzentrieren können, um sicher und pünktlich anzukommen. 

Flexibel sein: Das hier ist kein typischer 9 to 5 Job. Deine Arbeitszeiten können sich ändern und du wirst oft unterwegs sein – da ist es wichtig, dass du dich schnell an neue Situationen anpassen kannst.

Eine Ahnung von Technik haben: Du solltest ein Grundverständnis für die Technik deines Fahrzeugs haben. Das heißt, dass du wissen musst, wie die verschiedenen Teile funktionieren und wie du sicherstellen kannst, dass alles einwandfrei läuft, bevor du dich auf die Straße begibst.

Handwerkliches Geschick: Manchmal gibt’s unterwegs kleine Pannen – da ist es gut, wenn du selbst Hand anlegen und kleinere Reparaturen am Fahrzeug durchführen kannst.

Und wie kann man diese Fähigkeiten entwickeln?

  • Führerschein machen: Der erste Schritt ist natürlich der Führerschein. Starte mit dem Klasse B-Führerschein für Autos und arbeite dann weiter auf den Lkw-Führerschein hin.
  • Fit bleiben: Achte auf deine körperliche Fitness. Regelmäßiger Sport hilft dir, fit zu bleiben und auch lange Fahrten besser durchzustehen.
  • Übe aufmerksam und konzentriert zu sein: Spiele Videospiele, die schnelle Reaktionen und Aufmerksamkeit erfordern, oder mach Konzentrationsübungen.

Was interessiert dich?

Reisen und Unterwegssein: Du solltest gerne unterwegs sein, neue Orte entdecken und kein Problem damit haben, lange Strecken zu fahren.

Fahrzeuge und Technik: Du solltest Spaß daran haben, mit großen Fahrzeugen umzugehen und ein Interesse an deren Technik und Funktionsweise haben.

Kundenkontakt: Wenn du im Personenverkehr arbeiten möchtest, solltest du gerne mit Menschen umgehen und kundenfreundlich sein.

Hilfreiche Schulfächer

Ja, auch Schulfächer können bei der Vorbereitung auf deine Ausbildung hilfreich sein:

Zusammengefasst: Was muss man für die Ausbildung mitbringen?

  • Einen gültigen Führerschein Klasse B
  • Am besten bist du bereits 18 Jahre alt
  • Keine Sehbehinderung
  • Reaktionsgeschwindigkeit
  • Pünktlichkeit
  • Mindestens einen Hauptschulabschluss

Gute Sprachkenntnisse (Deutsch/Englisch): Hier geht’s international zu – logisch! Du transportierst nicht nur Sachen innerhalb Deutschlands, sondern oft auch über Grenzen hinweg. Gute Deutschkenntnisse sind wichtig, damit du Formulare und Anleitungen verstehst und sicher kommunizieren kannst. Englischkenntnisse sind ebenfalls nützlich, weil du so mit internationalen Kunden und Kollegen klarkommst. Auch andere Sprachen, wie Polnisch oder Russisch, sind praktisch, da viele LKW-Fahrer aus Osteuropa kommen. So kannst du dich besser verständigen und bist flexibler im Job.

Mathe: Manchmal sind auch Mathe-Kenntnisse gefragt, zum Beispiel um den Kraftstoffverbrauch auszurechnen. Es hilft auch bei der Planung von Routen und bei der Kostenkalkulation.

Physik: Physik hilft dir, die Fahrphysik von Automobilen zu verstehen. Du lernst, wie Kräfte und Bewegungen wirken, was wichtig für sicheres Fahren und das richtige Beladen des Fahrzeugs ist.

Was lernst du in der Ausbildung zur Berufskraftfahrerin?

In dieser Ausbildung lernst du an zwei unterschiedlichen Orten: In der Berufsschule und gleichzeitig in einem Ausbildungsbetrieb, wo du bereits richtig mitarbeitest. Du lernst also direkt auf zweifache Weise, damit du nach der Ausbildung optimal vorbereitet bist.

  • Funktionsweise der Fahrzeuge: Du lernst, wie Motor, Kraftübertragung, Fahrwerk und die mechanischen und elektrischen Systeme deines Fahrzeugs funktionieren.
  • Verkehrssicherheit beurteilen: Du lernst, durch Sichtkontrollen sicherzustellen, dass dein Fahrzeug verkehrssicher ist. Das umfasst Checks von Aufbau, Rädern, Motor, Beschilderung, Zubehör sowie Sicherungs- und Sicherheitsmitteln.
  • Unfall- und Gefahrenstellen absichern: Du lernst, wie man Unfall- und Gefahrenstellen sowie Fahrzeuge absichert, um weitere Unfälle zu vermeiden.
  • Abrechnungen und Dokumentation: Du wirst geschult, wie man Abrechnungen durchführt und erbrachte Leistungen dokumentiert.
  • Fahrzeuge und Hilfsmittel zuordnen: Du lernst, welchen Verwendungszweck verschiedene Fahrzeuge und Hilfsmittel haben.
  • Übernahme- und Abfahrtkontrolle: Du erfährst, wie du vor jeder Fahrt eine gründliche Übernahme- und Abfahrtkontrolle durchführst, um sicherzugehen dass alles in Ordnung ist.
  • Transportgut-Check: Du lernst, wie man das Transportgut oder Gepäck bei der Annahme nach Art und Menge prüft und welche Maßnahmen du bei Mängeln einleiten musst.
  • Fahrgastsicherheit und Ladesicherung: Du lernst, wie du die Sicherheit der Fahrgäste sicherstellst und wie du die Fahrzeugbeladung und Ladesicherung planst und durchführst, um eine optimale Gewichtsverteilung und Sicherheit zu gewährleisten.
  • Berücksichtigung von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen: Du wirst geschult, wie man die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen, insbesondere von Menschen mit Behinderungen, berücksichtigt.
  • Kontrollinstrumente bedienen: Du lernst, wie man Kontrollinstrumente abliest und bedient und wie man die erhaltenen Informationen auswertet.
  • Vorschriften bei der Beförderung: Du erfährst, welche Vorschriften bei der Beförderung von Gütern und Personen einzuhalten sind.
  • Rechte und Pflichten, Organisation, Umweltschutz: Während der Ausbildung lernst du auch deine Rechte und Pflichten, wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie wichtig Umweltschutz im Berufsalltag ist.

Welches Gehalt bekommen Berufskraftfahrer?

Wie hoch dein Gehaltscheck ausfällt, hängt davon ab, für welche Branche du dich entschieden hast und in welchem Unternehmen du arbeiten wirst.

In Deutschland verdient man als Berufskraftfahrer im Durchschnitt um die 2.800 Euro brutto im Monat. 

Gute Chancen ein hohes Monatsgehalt zu erzielen, hat man als Berufskraftfahrer in NRW, Rheinland-Pfalz, im Saarland, Baden-Württemberg und Bayern: Denn hier bekommst durchschnittlich im Monat 2.868 bis 3.011 Euro brutto. Dagegen sieht es in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Thüringen

etwas anders aus: Im Monat wirst du hier 2.440 bis 2.582 Euro verdienen – das liegt unter anderem an den geringeren Lebenshaltungskosten. 

Wenn du besonders gut nach der Ausbildung verdienst, also zu den Topverdienern unter den Berufskraftfahrern gehörst, dann wirst du monatlich bis zu 3.319 Euro brutto abräumen.

Und wie hoch ist das Gehalt während der Ausbildung?

Da diese Ausbildung dual abläuft und du bereits während der Ausbildung in einem Unternehmen arbeitest, wirst du auch entsprechend bezahlt.

Während deiner Ausbildung könnte dein Monatsgehalt so aussehen: 

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr649 – 1.160 €
2. Ausbildungsjahr766 – 1.227 €
3. Ausbildungsjahr876 – 1.289 €

Deine Karriereoptionen als Berufskraftfahrerin

Viele Menschen entscheiden sich nach der Ausbildung zum Berufskraftfahrer für eine Weiterbildung, um beruflich voranzukommen. Denn damit qualifiziert man sich unter Umständen für verantwortungsvollere Aufgaben und höhere Löhne. Eine Weiterbildung musst du aber nicht direkt nach der Ausbildung machen, du kannst auch erstmal Berufserfahrung sammeln.  

Falls du schon als Berufskraftfahrer arbeitest und deine Skills auf den neuesten Stand bringen möchtest, könntest du eine Anpassungsweiterbildung in Erwägung ziehen. Das ist quasi wie ein Software-Update für deine Fähigkeiten, damit du easy mit neuen Trends oder Anforderungen in deinem Beruf mithalten kannst.

Am häufigsten machen Berufskraftfahrer diese Weiterbildungen:

  • Güter- und Personenverkehr
  • Ladungssicherung
  • Gefahrgut
  • Kraftfahrzeugtechnik

Wenn du allerdings richtig durchstarten und in deiner Karriere die nächste Stufe erreichen möchtest, wäre eine Aufstiegsweiterbildung das Richtige für dich. Diese Art von Weiterbildung hat zum Ziel, deine Kenntnisse zu vertiefen und dich für höhere Positionen oder komplexere Aufgabenbereiche fit zu machen. Du könntest z. B. eine Weiterbildung zum Meister im Kraftverkehr machen.

Was ist das?

  • Du könntest der Chef vom Dienst für den ganzen Fuhrpark werden
  • Du würdest Fahrten organisieren, dich um die Wartung der Fahrzeuge kümmern und auf die Kosten achten

Warum diese Weiterbildung?

  • Mehr Verantwortung und bessere Karrierechancen
  • Oft auch ein besseres Gehalt 

Darüber hinaus kannst du natürlich auch andere Weiterbildungen machen, wie: 

  • Techniker:in – Verkehrstechnik (Verkehrsmanagement)
  • Fahrlehrer:in

Eine weitere Option ist ein Studium, besonders, wenn du das Abitur in der Tasche hast. Studienfächer, die gut zu dieser Ausbildung passen sind: 

  • Logistik, Supply-Chain-Management
  • Fahrzeugtechnik
  • Verkehrsingenieurwesen
  • Verkehrsbetriebswirtschaft
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