Werkstoffprüfer:in - Ausbildung und Beruf

Werkstoffprüfer:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3,5 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    mindestens Realschulabschluss
  • Vergütung
    1. Ausbildungsjahr ca. 1.010 €
    2. Ausbildungsjahr ca. 1.080 €
    3. Ausbildungsjahr ca. 1.125 €
    4. Ausbildungsjahr ca. 1.205 €

Als Werkstoffprüfer:in ist es deine Aufgabe, Messungen und Prüfungen durchzuführen, wie es der Name schon sagt. Stellt sich nun die Frage, was genau man misst. Die Ausbildung gibt es mit insgesamt 4 unterschiedlichen Fachrichtungen. Kunststofftechnik, Wärmebehandlungstechnik, Metalltechnik und Systemtechnik. Je nachdem, welche Fachrichtungen du wählst, entscheidet sich, was genau du während deines Arbeitsalltags misst und prüfst. 

Die Ausbildung zum Werkstoffprüfer in 20 Sekunden

  • Es gibt vier unterschiedliche Fachrichtungen und demnach auch vier unterschiedliche Ausbildungen: Kunststofftechnik, Wärmebehandlungstechnik, Metalltechnik und Systemtechnik.
  • Für die Ausbildung sollte man technisches Verständnis und handwerkliches Geschick mitbringen. Auch von Vorteil sind gute Noten in Physik, Chemie und Mathematik.
  • Die Ausbildungsvergütung liegt im Durchschnitt bei 1.010 € im ersten, 1.080 € im zweiten, 1.125 € im dritten und 1.205 € im vierten Ausbildungsjahr.

Welche Aufgaben haben Werkstoffprüfer:innen?

Die Aufgabe von Werkstoffprüfer:innen ist es, Produkte aus verschiedenen Materialien auf Qualität und Materialfehler zu überprüfen. Darüber verwenden sie unterschiedliche Prüfverfahren. Teilweise ermitteln sie außerdem die Ursache der Schäden und pflegen und warten Werkzeuge, Messgeräte und andere Anlagen. Da die Ergebnisse auch dokumentiert werden müssen, arbeiten Werkstoffprüfer:innen sowohl im Labor als auch am Schreibtisch. Es bleibt also abwechslungsreich. 

1. Werkstoffprüfer für Kunststofftechnik

Wählst du die Fachrichtung Kunststofftechnik, untersuchst du, wie der Name es schon sagt, Produkte aus Kunststoff. Dafür lernst du während der Ausbildung unter anderem, wie man Werkstoffe nach physikalischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften beurteilt, wie man mechanische Eigenschaften von Kunststoffen in Abhängigkeit von Temperatur und Beanspruchungsgeschwindigkeit beurteilt und natürlich, wie man Werkzeuge und Messgeräte sachgerecht pflegt. 

2. Werkstoffprüfer für Wärmebehandlungstechnik

Hast du die Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik gewählt, gehört es zu deinen Aufgaben, die Eigenschaften von Werkstücken aus Stahl, Gusseisen, Kupfer und Aluminium zu prüfen und zu verändern. Dafür müssen Wärmebehandlungsverfahren ausgewählt werden, etwa Härten, Vergüten, Glühen oder Oberflächenhärten. Die Proben werden dann vor, während und nach der Behandlung entnommen. Deshalb arbeiten auch die Werkstoffprüfer:innen für Wärmebehandlungstechnik in Prüflabors sowie am Schreibtisch, also in Büroräumen. Allerdings sehen diese Büros in der Regel nicht aus, wie Büros, die man beispielsweise aus dem kaufmännischen Bereich kennt. Denn neben dem Computer eines Werkstoffprüfers steht häufig mal ein Mikroskop. 

3. Werkstoffprüfer für Metalltechnik

Auch Werkstoffprüfer für Metalltechnik entnehmen während oder nach dem Produktionsprozess Proben und bereiten diese für die Analyse vor. Auch sie müssen die geeigneten Prüfverfahren, Messmittel und Hilfsmittel auswählen. Dafür lernen sie während der Ausbildung unter anderem, wie zerstörungsfreie Prüfverfahren für metallische Werkstoffe ausgewählt, bewertet und durchgeführt werden. Das sind zum Beispiel Magnetpulverprüfung, Eindringverfahren und Prüfungen mit Ultraschall. Aber auch sogenannte zerstörerische Prüfverfahren stehen auf dem Lehrplan. Was das ist, erfährst du während der Ausbildung genauer. 

4. Werkstoffprüfer für Systemtechnik

Wer sich für die Fachrichtung Systemtechnik entscheidet, überprüft Bauteile, die in Anlagen oder technischen System verbaut sind. Auch sie bewerten die Prüfergebnisse und ermitteln nach Schadensfällen die Ursache. Viele Ausbildungsinhalte überschneiden sich mit den Inhalten der anderen Fachrichtungen. Allerdings wenden Werkstoffprüfer:innen für Systemtechnik vorwiegend zerstörungsfreie Prüfverfahren an, weshalb sich die Ausbildung natürlich daran orientiert. Wie auch die anderen Werkstoffprüfer arbeiten die Systemtechniker hauptsächlich in Prüflabors, aber auch in Werkhallen und Büroräumen. 

Voraussetzungen: Was muss man für die Ausbildung mitbringen?

Rechtlich wird kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Allerdings zeigt die Statistik, welcher Schulabschluss in der Regel von Arbeitgebern gewünscht wird. Der erwünschte Mindestabschluss ist bei den verschiedenen Fachrichtungen nicht immer der gleiche. 

  • Fachrichtung Kunststofftechnik: meistens (Fach-)Abitur
  • Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik: mindestens Realschulabschluss, häufig auch Fachabitur oder Abitur
  • Fachrichtung Metalltechnik: meistens (Fach-)Abitur
  • Fachrichtung Systemtechnik: mindestens Realschulabschluss, häufig auch Fachabitur oder Abitur

Neben dem jeweiligen Schulabschluss sind gute Noten in Physik, Chemie und Mathematik von Vorteil. Grundsätzlich solltest du Interesse an physikalischen Grundlagen, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis für alle vier Ausbildungen mitbringen. 

Aber auch wenn du den gewünschten Schulabschluss oder die guten Noten in Mathe nicht vorweisen kannst, lohnt sich eine Bewerbung immer. Denn du kannst auch mit deinem Interesse an der Ausbildung punkten. Es gibt auch immer einen kleinen Anteil, der die Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss startet. 

Was verdienen Werkstoffprüfer?

Vorweg können wir schon mal sagen, dass die Ausbildungsvergütung sich sehen lassen kann. Aber auch das Gehalt nach der Ausbildung macht den Beruf noch attraktiver, oder was denkst du?

Die Ausbildungsvergütung von Werkstoffprüfer:innen

Die Vergütung während der Ausbildung variiert leicht je nach Fachrichtung. Und da es sich hier um Durchschnittseinkommen handelt, ist es natürlich möglich, dass dein zukünftiges Gehalt von diesen Zahlen abweicht, es kann sowohl mehr als auch weniger sein. 

Als Werkstoffprüfer für Kunststofftechnik verdienst du im Durchschnitt:

  • 800 € bis 1.040 € im ersten Ausbildungsjahr
  • 850 € bis 1.060 € im zweiten Ausbildungsjahr
  • 900 € bis 1.130 € im dritten Ausbildungsjahr
  • 960 € bis 1.180 € im vierten Ausbildungsjahr

Werkstoffprüfer für Wärmebehandlungstechnik und Werkstoffprüfer für Metalltechnik verdienen im Durchschnitt:

  • 980 € bis 1.100 € im ersten Lehrjahr
  • 1.030 € bis 1.130 € im zweiten Jahr 
  • 1.100 € bis 1.200 € im dritten Ausbildungsjahr
  • 1.180 € bis 1.265 € im letzten Ausbildungsjahr

Werkstoffprüfer für Systemtechnik bekommen hingegen ein Durchschnittsgehalt von:

  • 1.030 € bis 1.090 € im ersten Ausbildungsjahr
  • 1.080 € bis 1.200 € im zweiten Jahr
  • 1.120 € bis 1.260 € im dritten Jahr
  • 1.170 € bis 1.350 € im dritten Jahr. 

Das Gehalt nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung kannst du mit einem Gehalt zwischen 3.220 und 4.580 € im Durchschnitt rechnen. Das entscheidet sich allerdings je nach Branche, Arbeitsort und steigt natürlich mit Erfahrung. 

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn du dich nach der Ausbildung noch weiterbilden möchtest, kannst du entweder einen Meister, einen Techniker oder einen Materialprüfer machen. 

  • Eine typische Meisterweiterbildung ist der “Industriemeister - Metall”. 
  • Typische Technikerweiterbildungen sind “Techniker - Werkstofftechnik” oder “Techniker - Physiktechnik”. 
  • Mit der Weiterbildung “Güte-, Materialprüfer / Qualitätsfachmann” kannst du ausgebildete:r Materialprüfer:in werden. 

Wenn du ein Studium an deine Ausbildung anhängen möchtest, kommen Fächer wie Werkstoffwissenschaft oder Physikingenieurwesen in Frage. Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, deinen Bildungsweg nach der Ausbildung zu gestalten. 

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