Die Aufgabe von Werkstoffprüfer:innen ist es, Produkte aus verschiedenen Materialien auf Qualität und Materialfehler zu überprüfen. Darüber verwenden sie unterschiedliche Prüfverfahren. Teilweise ermitteln sie außerdem die Ursache der Schäden und pflegen und warten Werkzeuge, Messgeräte und andere Anlagen. Da die Ergebnisse auch dokumentiert werden müssen, arbeiten Werkstoffprüfer:innen sowohl im Labor als auch am Schreibtisch. Es bleibt also abwechslungsreich.
1. Werkstoffprüfer für Kunststofftechnik
Wählst du die Fachrichtung Kunststofftechnik, untersuchst du, wie der Name es schon sagt, Produkte aus Kunststoff. Dafür lernst du während der Ausbildung unter anderem, wie man Werkstoffe nach physikalischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften beurteilt, wie man mechanische Eigenschaften von Kunststoffen in Abhängigkeit von Temperatur und Beanspruchungsgeschwindigkeit beurteilt und natürlich, wie man Werkzeuge und Messgeräte sachgerecht pflegt.
2. Werkstoffprüfer für Wärmebehandlungstechnik
Hast du die Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik gewählt, gehört es zu deinen Aufgaben, die Eigenschaften von Werkstücken aus Stahl, Gusseisen, Kupfer und Aluminium zu prüfen und zu verändern. Dafür müssen Wärmebehandlungsverfahren ausgewählt werden, etwa Härten, Vergüten, Glühen oder Oberflächenhärten. Die Proben werden dann vor, während und nach der Behandlung entnommen. Deshalb arbeiten auch die Werkstoffprüfer:innen für Wärmebehandlungstechnik in Prüflabors sowie am Schreibtisch, also in Büroräumen. Allerdings sehen diese Büros in der Regel nicht aus, wie Büros, die man beispielsweise aus dem kaufmännischen Bereich kennt. Denn neben dem Computer eines Werkstoffprüfers steht häufig mal ein Mikroskop.
3. Werkstoffprüfer für Metalltechnik
Auch Werkstoffprüfer für Metalltechnik entnehmen während oder nach dem Produktionsprozess Proben und bereiten diese für die Analyse vor. Auch sie müssen die geeigneten Prüfverfahren, Messmittel und Hilfsmittel auswählen. Dafür lernen sie während der Ausbildung unter anderem, wie zerstörungsfreie Prüfverfahren für metallische Werkstoffe ausgewählt, bewertet und durchgeführt werden. Das sind zum Beispiel Magnetpulverprüfung, Eindringverfahren und Prüfungen mit Ultraschall. Aber auch sogenannte zerstörerische Prüfverfahren stehen auf dem Lehrplan. Was das ist, erfährst du während der Ausbildung genauer.
4. Werkstoffprüfer für Systemtechnik
Wer sich für die Fachrichtung Systemtechnik entscheidet, überprüft Bauteile, die in Anlagen oder technischen System verbaut sind. Auch sie bewerten die Prüfergebnisse und ermitteln nach Schadensfällen die Ursache. Viele Ausbildungsinhalte überschneiden sich mit den Inhalten der anderen Fachrichtungen. Allerdings wenden Werkstoffprüfer:innen für Systemtechnik vorwiegend zerstörungsfreie Prüfverfahren an, weshalb sich die Ausbildung natürlich daran orientiert. Wie auch die anderen Werkstoffprüfer arbeiten die Systemtechniker hauptsächlich in Prüflabors, aber auch in Werkhallen und Büroräumen.