Was genau macht eine Wasserbauerin?
Auch wenn Wasserwege oft als selbstverständlich betrachtet werden, ist die Pflege und Sicherheit der Wasserinfrastruktur ein komplexer und entscheidender Aspekt unseres Alltags. Von der Instandhaltung von Schleusen und Sperrwerken bis zur Bewältigung von Hochwassersituationen und der Erosionskontrolle – all diese Aspekte tragen dazu bei, unsere Wasserwege funktionsfähig und sicher zu halten. Und genau dabei kommt der Wasserbauer zum Einsatz. Also lass uns einen Blick darauf werfen, was genau der Arbeitsalltag eines Wasserbauers mit sich bringt und warum dieser Beruf so wesentlich für unsere Wasserwegesicherheit und Umweltschutz ist.
Sicherheit auf und an Wasserstraßen, Kanälen und Küstengewässern
Um die sichere Navigation von Schiffen auf Flüssen, Kanälen und Küstengewässern zu gewährleisten, übernehmen Wasserbauer die Wartung und Instandhaltung der Wasserstraßen und Küstengebiete. Diese kritischen Infrastrukturen sind ständig den Elementen ausgesetzt, sei es durch Hochwasser, Eisbildung, Stürme oder den täglichen Schiffsverkehr, was zu erheblichem Verschleiß führt. Dies kann dazu führen, dass Bauwerke entlang von Flüssen und Kanälen sowie an Küsten gefährdet sind.
Ohne die fachkundige Betreuung durch ausgebildete Wasserbauer:innen wäre die Nutzung der Wasserstraßen als Verkehrsweg nicht möglich. Diese Arbeiten tragen nicht nur zur Sicherheit der Schifffahrt bei, sondern dienen auch dem Schutz der Menschen, die in Küstengebieten und entlang von Flüssen und Schifffahrtskanälen leben.
Arbeiten auf dem Wasser
Wasserbau-Fachleute verbringen in der Regel den Großteil ihres Arbeitstages im Freien, direkt am Wasser. Von Booten aus führen sie Messungen der Fahrrinnentiefe durch, pflanzen Sträucher zur Uferbefestigung und führen Instandhaltungsarbeiten an Schleusenmauern durch. Gute Schwimmfähigkeiten sind daher eine Voraussetzung, um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten. Obwohl eine gute körperliche Verfassung wichtig ist, liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit eher auf der Überwachung und Betreuung von Bauprojekten als auf den eigentlichen Bauarbeiten. Diese Facharbeiter leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufrechterhaltung der Wasserinfrastruktur und zur Sicherheit der Wasserwege.
Inspektion und Erkennung von Schäden
Dämme, Wehre, Schleusen, Stauseen und Ufersicherungen, sowie Anlagen zum Schutz von Küsten und Inseln – für all diese wasserbaulichen Anlagen sind Wasserbauer verantwortlich. Eine regelmäßige Inspektion dieser Strukturen ist entscheidend, und Wasserbauerinnen führen routinemäßige Kontrollen durch, um mögliche Schäden oder Abnutzung zu identifizieren. Sie sind darauf angewiesen, sorgfältig zu sein, um Schäden an Ufersicherungen, Schleusen, Wehren und Wasserstraßen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Reparatur einzuleiten.
Reparatur und Instandsetzung von Wasserbauanlagen
Bei der Instandsetzung von Wasserbauanlagen kommt eine Vielzahl von Maschinen und Geräten zum Einsatz, darunter Planierraupen, Ladegeräte, Förderbänder, Betonmischer, Pumpen, Bagger und Schwimmgreifer. Fachleute für Wasserbau sind auch in handwerklichen Fähigkeiten geschult und führen Arbeiten wie Mauerwerk, den Bau von Ufertreppen, die Herstellung von Schalungen und die Ufersicherung durch Naturpflasterung durch.
Wo arbeiten Wasserbauer:innen?
Unabhängig von deiner Wahl arbeitest du an Orten, an denen es darum geht, Wasserwege sicher und gut instand zu halten, wie beispielsweise:
- im Freien an und auf Binnenwasserstraßen, Küsten, Deichen, Stauseen, Flüssen
- auf schwimmenden Fahrzeugen
- bei Dienststellen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
- in Betrieben des gewerblichen Wasserbaus
Die Gewässerkontrolle: Freie Fahrt voraus!
Wasserbauer:innen übernehmen eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle und Wartung von Flüssen und Kanälen. Durch regelmäßige sogenannte Peilungen überprüfen sie sorgfältig die Wassertiefe, insbesondere in den Schifffahrtsrouten. Ihr Fokus liegt auf der Sicherstellung, dass die Fahrrinnen frei von Verkehrshindernissen wie Treibgut bleiben. Dabei sind sie oft auf schwimmenden Fahrzeugen unterwegs. Wasserbauer inspizieren Schifffahrtszeichen an Land und bringen neue Markierungen an, um die Navigation sicherer zu gestalten und sicherzustellen, dass Schiffe stets ausreichend Wasser unter dem Kiel haben.
Bereit für den Ernstfall: Katastrophenschutz entlang der Wasserwege
In Zeiten erhöhter Gefahr, sei es durch Sturmfluten, Hochwasser oder Eis, ist der Schutz der Wasserstraßen und Küstenbauwerke von großer Bedeutung. In solchen Fällen stehen Wasserbauer bereit, auch in späten Stunden des Tages oder an Wochenenden, um die Sicherheit dieser Infrastrukturen zu gewährleisten. Ihr Engagement erstreckt sich auf den Schutz der Küstenregionen und die Aufrechterhaltung der Schifffahrtssicherheit, selbst inmitten von Naturkatastrophen.