Tiefbaufacharbeiter/in - Ausbildung und Beruf

Tiefbaufacharbeiter/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    2 Jahre (Vollzeit)
  • Gewünschter Schulabschluss
    Guter Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 1.080€ im ersten Jahr und bis 1.300€ im zweiten Jahr
  • Verschiedene Fachrichtungen möglich
    1. Brunnen- und Spezialtiefbauarbeiten, 2. Straßenbauarbeiten, 3. Gleisbauarbeiten, 4. Kanalbauarbeiten, 5. Kanalbauarbeiten für Infrastrukturtechnik, 6. Leitungsbauarbeiten für Infrastrukturtechnik, 7. Rohrleitungsbauarbeiten

Der Beruf Tiefbaufacharbeiter:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Baugruben ausheben, Rohre verlegen, Gleise richten, Schächte mauern, Straßenbeläge herstellen oder Brunnen bohren, je nach Fachrichtung wird genau da gearbeitet, wo die Infrastruktur beginnt: Unter der Oberfläche.
  • Was besonders ist: Ob Kanal, Leitung oder Gleis: Hier wird draußen bei Wind und Wetter angepackt, was Städte am Laufen hält.
  • Passt zu dir, wenn Maschinen dich faszinieren, Teamarbeit dein Ding ist und du dir gut vorstellen kannst, mit Helm auf dem Kopf und Erde unter den Fingern sichtbare Ergebnisse zu schaffen.

Wenn Straßen aufgerissen, Gleise verlegt oder Schächte gebaut werden, geht’s ganz schön tief und genau da beginnt die Arbeit von Tiefbaufacharbeiter:innen.

Noch bevor Häuser gebaut, Kabel gelegt oder Straßen asphaltiert werden, sind sie zur Stelle: Gräben ausheben, Rohre verlegen, Baugruben sichern und Schächte aus Beton, Stein oder Fertigteilen bauen. Mal geht’s um Trinkwasser, mal um Strom, mal um den Unterbau für Schienen – immer aber darum, dass alles stabil sitzt, sauber verlegt ist und später reibungslos funktioniert.

Was diesen Beruf besonders macht? Tiefbaufacharbeiter:innen arbeiten an der Basis. Ohne sie gäbe es keine funktionierende Infrastruktur – keine Entwässerung, keine Leitungen, kein Fundament. Wer diesen Job macht, arbeitet mit Maschinen, Muskelkraft und ganz schön viel Know-how. Und das in sieben verschiedenen Fachrichtungen vom Straßenbau bis zum Spezialtiefbau mit Bohrgerät!

Was genau machen Tiefbaufacharbeiter?

Bevor ein Haus gebaut, eine Straße asphaltiert oder ein Anschluss gelegt werden kann, muss im Untergrund alles stimmen. Genau hier setzt die Arbeit von Tiefbaufacharbeiterinnen und Tiefbaufacharbeitern an. Es geht ums Graben, Verlegen, Verdichten, aber auch um Präzision, Technik, Planung und Teamarbeit. Wer in diesem Beruf arbeitet, bewegt täglich nicht nur Tonnen von Erde, sondern sorgt dafür, dass Infrastruktur überhaupt erst funktioniert.

Was dabei alles auf der Tagesordnung steht, das zeigt die folgende Übersicht mit den typischen Tätigkeiten, die in allen Fachrichtungen des Tiefbaus eine Rolle spielen:

Allgemeine Aufgaben im Tiefbau (für alle Fachrichtungen)

AufgabeWorum geht’s konkret?
Baugruben und Gräben aushebenBevor unter der Erde gearbeitet werden kann, müssen große Mengen Erde ausgehoben werden. Das geschieht mit Baggern, Schaufeln oder anderen Geräten, je nach Baustelle und Platzverhältnissen.
Verlegen von Rohren, Leitungen und KabelnSobald die Gräben vorbereitet sind, werden dort Rohre für Wasser, Gas, Strom oder Abwasser sowie Kabel verlegt. Diese Leitungen sind oft Teil großer Versorgungs- oder Entwässerungssysteme.
Sichern und Stabilisieren von BaugrubenUm Unfälle zu vermeiden, werden die Wände der Baugruben durch Böschungen oder spezielle Verbauelemente gesichert. Das ist wichtig, damit nichts einstürzt.
Bedienen von Baumaschinen und GerätenAuf der Baustelle werden viele Maschinen vom Bagger bis zur Rüttelplatte genutzt. Wer im Tiefbau arbeitet, lernt, diese Maschinen sicher und effektiv einzusetzen.
Errichten von SchachtbauwerkenSchachtbauwerke sind unterirdische Bauwerke, die oft aus Betonfertigteilen bestehen. Sie dienen zum Beispiel als Zugang zu Kanälen, Rohren oder Versorgungssystemen.
Herstellen und Wiederherstellen von OberflächenNach Abschluss der Arbeiten unter der Erde wird der Boden wieder geschlossen. Es werden Pflastersteine, Asphalt oder Platten verlegt, je nachdem, ob es sich z.B. um eine Straße, einen Gehweg oder einen Platz handelt.
Einrichten und Absichern der BaustelleJede Baustelle muss sorgfältig vorbereitet und abgesichert werden. Dazu gehören Absperrungen, Verkehrsschilder und Schutzmaßnahmen für das Team und Passanten.
Durchführen von DichtigkeitsprüfungenNach dem Einbau von Leitungen oder Rohren wird kontrolliert, ob alles korrekt funktioniert. Es darf kein Wasser oder Gas entweichen.
Zusammenarbeit im Team und mit anderen GewerkenTiefbau ist Teamarbeit. Die Arbeit erfordert gute Abstimmung mit anderen Fachkräften, zum Beispiel aus dem Hochbau, der Versorgungstechnik oder der Verkehrsplanung.
Arbeiten im Neubau und in der SanierungTiefbaufacharbeiterinnen und -arbeiter sind sowohl bei neuen Bauprojekten als auch bei der Sanierung bestehender Anlagen tätig. Beides stellt unterschiedliche Anforderungen.

Was unterscheidet die sieben Fachrichtungen beim Beruf Tiefbaufacharbeiter?

Tiefbau ist nicht gleich Tiefbau und wer sich für diesen Beruf interessiert, hat die Wahl zwischen sieben Fachrichtungen, die mehr als nur kleine Unterschiede mitbringen.

Mal stehen Gleise im Fokus, mal geht es um tiefe Bohrungen für die Wasserversorgung oder um den Bau von Straßen, Leitungen und Schächten. Manche Fachrichtungen arbeiten millimetergenau mit Druckrohrsystemen, andere stemmen tonnenschwere Projekte auf großen Verkehrsflächen. Was sich ändert, ist der Baustellenalltag, die eingesetzten Materialien, die Technik und manchmal sogar die Tiefe, in der gearbeitet wird.

Was die einzelnen Schwerpunkte voneinander unterscheidet und welche Aufgaben jeweils im Mittelpunkt stehen, zeigt die folgende Übersicht:

FachrichtungWorum geht es hier?
Brunnen- und SpezialtiefbauarbeitenIn dieser Fachrichtung geht es um Bohrungen, mit denen z.B. Baugrund untersucht oder Brunnenschächte hergestellt werden. Dabei wird der Grundwasserspiegel gesenkt, es werden spezielle Rohrsysteme eingebaut und auch im Tunnelbau mitgearbeitet. Diese Aufgaben erfordern technisches Verständnis und den Umgang mit speziellen Geräten.
StraßenbauarbeitenHier geht es um den Bau und die Sanierung von Straßen, Wegen und Plätzen. Der Untergrund wird ausgehoben, geebnet und verdichtet. Danach folgen Tragschichten und die Oberfläche aus Asphalt, Pflastersteinen oder Platten. Auch Randbefestigungen und Entwässerungen werden gebaut.
GleisbauarbeitenDiese Fachrichtung befasst sich mit dem Bau und der Instandhaltung von Bahngleisen. Es werden Gleisbettungen vorbereitet, Schienen verlegt, geschottert und mit Maschinen ausgerichtet. Zusätzlich gehören Arbeiten an Entwässerungen, Böschungen und Bahnübergängen dazu.
KanalbauarbeitenDer Fokus liegt hier auf Abwasserleitungen: Es werden Gräben ausgehoben, Rohre verlegt und Schächte gebaut. Auch Hausanschlüsse gehören dazu. Häufig werden Kabelschächte ergänzt und anschließend wird die Oberfläche wiederhergestellt.
Kanalbauarbeiten für InfrastrukturtechnikDiese Fachrichtung ähnelt dem klassischen Kanalbau, hat aber einen stärkeren Bezug zu komplexen Infrastrukturprojekten. Neben dem Verlegen von Rohren und Schächten werden auch Kabelschutzrohre installiert und große Baustellen mit viel Technik eingerichtet.
Leitungsbauarbeiten für InfrastrukturtechnikHier geht es vor allem um den Bau von Druckrohrleitungen für Strom-, Wasser- oder Gasversorgung. Die Rohre werden miteinander verbunden, zum Beispiel durch Schweißen und auf Dichtigkeit geprüft. Auch Kabelverlegung gehört dazu.
RohrleitungsbauarbeitenIn dieser Fachrichtung werden insbesondere Gas- und Wasserleitungen verlegt. Dazu kommen der Bau von Schachtbauwerken, die Verlegung von Kabelschutzrohren und das Einziehen von Kabeln. Abschließend wird die Oberfläche wiederhergestellt.

Wo kann man als Tiefbaufacharbeiterin arbeiten?

Im Tiefbau reicht es nicht, einfach nur zu graben. Hier wird geplant, gesteuert, umgesetzt – mit Maschinen, mit Teamarbeit, mit Know-how. Baustellen entstehen nicht zufällig, sie werden vorbereitet, begleitet und abgeschlossen, oft unter Zeitdruck, bei Wind und Wetter, mit ganz unterschiedlichen Anforderungen.

Wie und wo diese Fähigkeiten nach der Ausbildung zum Einsatz kommen können, hängt auch von der gewählten Fachrichtung ab. Manche arbeiten projektweise, andere im kommunalen Dienst, manche im Gleisbett, andere in großer Tiefe.

Welche Einsatzorte sich daraus ergeben und wo überall gearbeitet wird, das zeigen wir dir jetzt!

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Bauunternehmen des Straßen- und TiefbausHier werden die meisten Tiefbaufacharbeiter:innen gebraucht. Je nach Fachrichtung geht es zum Beispiel um den Bau von Straßen, Wegen, Plätzen oder um das Verlegen von Rohren und Kabeln. Oft wird auf wechselnden Baustellen gearbeitet – mal mitten in der Stadt, mal am Stadtrand oder in Neubaugebieten. Die Aufgaben sind vielseitig und man sieht jeden Tag, was man geschafft hat.
Kommunale Bauhöfe, Straßenmeistereien oder AutobahndiensteWer hier arbeitet, kümmert sich zum Beispiel darum, dass Straßen in Schuss bleiben. Schlaglöcher reparieren, Pflaster neu verlegen, Absperrungen aufbauen oder auch mal einen Gehweg sanieren – all das gehört dazu. Der Vorteil: Man arbeitet meistens regional, kennt seine Strecken und ist Teil eines Teams, das für eine sichere Infrastruktur sorgt.
KanalbauunternehmenIn dieser Branche geht es unter die Erde, genauer gesagt in die Abwasserwelt. Tiefbaufacharbeiter:innen sorgen hier dafür, dass Schmutzwasser und Regenwasser über Rohre abgeleitet werden können. Es werden Gräben ausgehoben, Schächte gebaut und Hausanschlüsse gelegt. Die Arbeit ist wichtig, um Umwelt und Gesundheit zu schützen.
Rohrleitungsbau-FirmenWer gerne technisch arbeitet, ist hier richtig: In diesen Betrieben dreht sich alles um das Verlegen von Gas- und Wasserleitungen. Die Rohre werden montiert, verbunden und geprüft. Oft wird dabei auch mit Druck gearbeitet, also: präzise messen, dicht machen, kontrollieren. Nach der Verlegung wird alles wieder zugepflastert oder asphaltiert.
Versorgungsunternehmen (z.B. Stadtwerke, Netzbetreiber)Bei Energie- und Wasserversorgern geht es darum, dass Strom, Wasser oder Gas zuverlässig ankommt. Tiefbaufacharbeiter:innen verlegen hier Leitungen, reparieren defekte Stellen oder helfen bei Erweiterungen von Versorgungsnetzen. Die Arbeit findet oft im Team mit anderen Fachkräften statt, zum Beispiel mit Monteuren oder Elektrikern.
Bahnbauunternehmen und Firmen im GleisbauIn dieser Branche dreht sich alles um Schienen. Tiefbaufacharbeiter:innen bereiten den Untergrund für Gleise vor, schottern, richten und befestigen die Schienen. Es geht dabei auch um Entwässerung, Pflasterarbeiten oder Übergänge an Bahnsteigen. Wer Züge mag oder Interesse an großen Maschinen hat, ist hier gut aufgehoben.
Schienennetzbetreiber (z.B. Deutsche Bahn)Hier arbeiten Tiefbaufacharbeiter:innen direkt bei den Unternehmen, die Bahnstrecken betreiben. Das heißt: regelmäßige Instandhaltung, Arbeiten an Weichen, Notfall-Einsätze oder Neubauten von Gleisanlagen. Die Baustellen wechseln häufig, manche Einsätze finden auch nachts oder am Wochenende statt – dafür wird’s nie langweilig!
Spezialfirmen für Brunnen- und SpezialtiefbauHier geht es noch tiefer: Diese Betriebe bohren zum Beispiel Brunnen, stellen Schächte zur Grundwassergewinnung her oder sichern Baugruben bei großen Bauprojekten ab. Auch beim Tunnelbau oder bei Geothermie-Projekten (also Erdwärme) sind diese Fachleute gefragt. Die Technik ist oft besonders, die Projekte oft groß.
Abwasserwirtschaft und kommunale EntsorgungsbetriebeBei städtischen oder regionalen Betrieben, die für Abwasser zuständig sind, kümmern sich Tiefbaufacharbeiter:innen um die Wartung und Erweiterung von Kanälen und Leitungen. Dazu gehören zum Beispiel Arbeiten an Kläranlagen, Regenrückhaltebecken oder Kontrollschächten. Der Job ist oft langfristig und regional gebunden.
Tiefbauunternehmen mit Fokus auf InfrastrukturtechnikDiese Firmen sind oft auf große Projekte spezialisiert, etwa auf das Verlegen kompletter Leitungsnetze in Neubaugebieten oder das Verlegen von Strom- und Glasfaserkabeln unter der Erde. Die Arbeit ist technisch, großflächig und oft eng mit anderen Gewerken abgestimmt. Hier braucht es Überblick und gutes Zusammenspiel im Team.

Wie kann man Tiefbaufacharbeiter werden?

Manche spüren es zum ersten Mal, wenn sie zusehen, wie ein Bagger Erde aufwühlt, ein riesiges Rohr millimetergenau verlegt wird oder auf einer leeren Fläche plötzlich eine Straße entsteht. Andere kommen vielleicht durch ein Schulpraktikum oder Ferienjob auf den Geschmack, weil klar wird: Das hier ist handfeste Arbeit mit sichtbarem Ergebnis. Und vor allem: Sie passiert draußen, im Team, mit Maschinen, mit Bewegung.

Ob das Interesse früh geweckt wurde oder erst langsam entsteht – wer über eine Ausbildung im Tiefbau nachdenkt, bringt oft mehr mit, als es auf dem Zeugnis steht. Denn gefragt sind vor allem Verlässlichkeit, Motivation, körperliche Belastbarkeit und der Wille, anzupacken. Technisches Interesse hilft, genauso wie die Lust, im Team zu arbeiten und gemeinsam Projekte voranzubringen.

Ein guter Hauptschulabschluss ist für viele Ausbildungsbetriebe eine solide Grundlage, noch besser sind die Chancen mit einem Realschulabschluss. Vor allem dann, wenn die Einstellung stimmt und man zeigt, dass man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Und: Gerade im Tiefbau suchen viele Unternehmen regelmäßig neue Auszubildende – gute Chancen also für alle, die nicht nur am Rand stehen wollen, sondern mittendrin sein möchten!

Welche Voraussetzungen im Beruf eine Rolle spielen und worauf es bei der Bewerbung besonders ankommt, zeigt die nächste Übersicht.

Quick-Check: Tiefbaufacharbeiter:in – Könnte das was für dich sein?

  • 📱 Du bist nicht nur am Handy, du brauchst zwischendurch was mit Action. Den ganzen Tag rumsitzen wäre nix für dich. Lieber unterwegs sein, mit anpacken, was tun, was sich nach Arbeit anfühlt und danach weiß man: Das war nicht umsonst.
  • Du brauchst Aufgaben, die Sinn ergeben, wo man sieht, was man macht. Nicht nur Theorie, sondern richtig mit anpacken – mit Händen, Maschinen und klarem Ziel.
  • 🛠️ Du hast kein Problem damit, mal dreckig zu werden. Erde, Schotter, Staub – gehört eben dazu. Für dich ist das kein „Igitt“, sondern ein Zeichen dafür, dass du was geschafft hast.
  • 🎮 Reaktionszeit, Überblick, Timing – das brauchst du nicht nur beim Zocken. Auch auf der Baustelle kommt’s drauf an, gut mit Maschinen umzugehen, schnell zu checken, was gemacht werden muss, und den Überblick zu behalten.
  • 📦 Du hast schon mal beim Umzug, beim Gartenprojekt oder in der Werkstatt geholfen und gemerkt, dass körperlich arbeiten dir liegt. Nicht nur, weil man müde ist, sondern weil’s einfach gut tut, was mit den Händen zu schaffen.
  • 🎧 Du hörst gerne Musik beim Arbeiten, brauchst aber keine Großraumbüros oder Laberpausen. Du willst ein Team, das funktioniert, in dem man sich nicht voll quatscht, sondern anpackt und trotzdem auch mal lacht.
  • 🌧️ Regen, Hitze, kalter Wind, nervt kurz, ist aber kein Drama. Hauptsache, der Job ist abwechslungsreich und du bist draußen unterwegs, statt immer dieselbe Wand anzustarren.
  • 🧮 Mathe war okay, solange es einen Zweck hat! Beim Ausmessen, Berechnen von Mengen oder Gefällen macht’s plötzlich Sinn, vor allem wenn man das Ergebnis später mit eigenen Augen sieht.
  • 🔩 Technik interessiert dich! Wie wird ein Rohr richtig angeschlossen, wie werden Maschinen bedient oder warum wird das alles genauso gemacht? Das willst du verstehen.
  • 🚚 Du willst kein 0815-Job. Du willst was, das gebraucht wird – bei jedem Wetter, in jeder Stadt, für jede Straße, Leitung, Gleisstrecke. Ohne Tiefbau könnte nichts gebaut werden!

Wenn das ein paar Mal gepasst hat oder sich einfach richtig anfühlt, dann könnte die Ausbildung zur Tiefbaufacharbeiterin oder zum Tiefbaufacharbeiter echt was für dich sein!

Welche Skills braucht man als Tiefbaufacharbeiter?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Anpacken können & körperlich belastbar seinIm Tiefbau wird hart gearbeitet: Erde bewegen, Rohre tragen, Maschinen bedienen, manchmal stundenlang im Freien stehen. Ohne körperliche Ausdauer und Kraft geht da wenig, es muss zugepackt werden, auch wenn’s anstrengend ist.Kraftsport muss es gar nicht sein, aber sich regelmäßig zu bewegen hilft. Fahrrad statt Bus, mit anpacken beim Umzug, Gartenarbeit oder einfach öfter mal selbst was schleppen statt warten, bis jemand hilft. So merkt man schnell, was man sich zutrauen kann.
Im Team arbeiten könnenKein Projekt läuft allein, auf der Baustelle braucht es Teamwork. Rohre verlegen, Gräben sichern, Maschinen einrichten – das geht nur zusammen. Wer gut zuhört, mithilft und mitdenkt, macht das Team stärker.Ob im Fußballverein, bei einem Schulprojekt oder beim Familien-Großputz: Wer öfter im Team unterwegs ist und mit anderen zusammenarbeitet, merkt schnell, wie wichtig es ist, sich abzusprechen und aufeinander zu achten.
Zuverlässig und verantwortungsvoll arbeitenIm Tiefbau kann eine vergessene Absperrung schnell gefährlich werden. Auch Rohre, die nicht richtig sitzen, machen später Probleme. Wer zuverlässig arbeitet und auf Details achtet, schützt nicht nur andere, sondern auch sich selbst.Nicht alles auf den letzten Drücker machen, das ist schon ein Anfang. Sich selbst kleine Aufgaben geben und sie ernst nehmen (z.B. mal das Werkzeug ordentlich aufräumen oder wirklich schauen, ob alles fertig ist).
Handwerkliches GeschickEs geht natürlich nicht nur ums Graben, man muss auch verstehen, wie Geräte funktionieren, wie man Rohre miteinander verbindet oder Maschinen richtig einstellt. Wer mit Werkzeug umgehen kann und ein bisschen technisches Denken mitbringt, kommt hier schneller rein.Schon mal ein Fahrrad repariert, IKEA-Möbel aufgebaut oder beim Handwerken geholfen? Genau da lernt man’s. Wer neugierig bleibt und nicht gleich aufgibt, wenn’s technisch wird, entwickelt automatisch mehr Geschick.
Konzentration & ein gutes Auge für DetailsEin falsch verlegtes Rohr, eine ungesicherte Baugrube – kleine Fehler können große Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben, auch wenn’s heiß ist, regnet oder man müde wird.Challenge: Wie lange schaffst du’s beim Bauen, Basteln oder Reparieren wirklich konzentriert zu bleiben, ohne Handy oder Ablenkung? Mit jeder Minute wird’s besser. Auch Puzzle, Modellbau oder präzises Arbeiten helfen.
Räumliches Denken (sich vorstellen können, wie was unter der Erde aussieht)Im Tiefbau wird viel nach Plan gearbeitet. Da muss man verstehen, wie ein Rohr unter der Erde verläuft, was in welcher Tiefe liegt oder wie sich ein Gelände verändert, wenn man gräbt.Üben lässt sich das z.B. mit Minecraft, beim Zeichnen von Wegen oder beim 3D-Puzzlen. Auch das Planen von Skateparks, Bike-Strecken oder Lego-Bauten ist Training für den Kopf.
Selbstständig mitdenken & mit anpackenEs steht nicht bei jeder Aufgabe jemand daneben, der alles ansagt. Oft heißt es: selbst schauen, was gemacht werden muss. Wer sich traut, mit anzupacken, ohne extra gefragt zu werden, ist hier genau richtig.Frag dich: „Was könnte ich jetzt übernehmen, ohne dass es jemand sagt?“, ob beim Familienfest, bei der Gartenarbeit oder im Schulprojekt. Das stärkt Eigeninitiative.
Flexibel bleiben & sich auf Neues einstellen könnenBaustellen ändern sich ständig. Manchmal kommt Regen, das Material ist spät dran oder der Plan wird spontan geändert. Wer dann nicht blockiert, sondern lösungsorientiert bleibt, ist klar im Vorteil.Immer mal wieder was Neues ausprobieren, bewusst aus der Routine ausbrechen (z.B. andere Aufgaben übernehmen als sonst). So trainiert man, nicht gleich genervt zu sein, wenn was anders läuft.
Deinen Körper gut koordinieren können (z.B. beim Hantieren mit Werkzeug)Wenn große Maschinen oder enge Schächte im Spiel sind, braucht es ein gutes Gefühl für Bewegung. Ein Teil in der falschen Richtung, ein Griff zu schnell – das kann gefährlich oder ungenau werden.Wer sportlich aktiv ist (Skaten, Ballsport, Tanzen), lernt automatisch, den Körper gezielter einzusetzen. Auch Werken, Fahrradschrauben oder einfach mal mit Werkzeug umgehen bringt viel.
Sicherheitsbewusst & aufmerksam seinBaustellen sind kein Spielplatz. Wer nicht aufpasst, riskiert Verletzungen – für sich oder andere. Deshalb ist Umsicht wichtig: Gefahren erkennen, reagieren, mitdenken.Achte im Alltag mal gezielt auf potenzielle Gefahren: Steht das Werkzeug sicher? Ist da ein Stolperstein? So schärft man seine Wahrnehmung und das hilft später enorm.

Interessen-Check: Was sollte einen interessieren, wenn man Tiefbaufacharbeiter werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Wie merkt man sowas?
Gerne draußen unterwegs seinDer Job findet fast immer draußen statt, ob beim Straßenbau, Leitungen verlegen oder Schächte ausheben. Wer frische Luft, Bewegung und Abwechslung mag, fühlt sich hier wohler als im Büro.Wer bei gutem Wetter nicht drinnen hocken will, öfter mit Freunden draußen abhängt oder sich selbst dabei erwischt, lieber draußen was zu tun, als Netflix zu schauen, merkt’s meistens ziemlich schnell.
Sich für Baustellen, Bagger & Co. interessierenWer neugierig ist, was da auf der Baustelle passiert, wie Maschinen funktionieren oder wie etwas gebaut wird, hat schon den richtigen Blick für diesen Beruf.Wer beim Vorbeigehen an einer Baustelle langsamer wird, am Bauzaun stehen bleibt oder sich gern Bau-Videos reinzieht (egal ob auf TikTok oder YouTube), ist genau in diesem Mindset.
TechnikTiefbau ist praktisch. Klar, Pläne muss man lesen, aber wer’s lieber macht als nur erklärt bekommt, ist hier goldrichtig.Wer Dinge lieber ausprobiert, statt sie lange erklärt zu bekommen (z.B. Kabel verlegen, mit Werkzeug was bauen, Fahrräder oder Roller checken), merkt schnell, dass Theorie allein zu wenig ist.
Interesse an Dingen, die „unter der Oberfläche“ laufenStrom, Wasser, Abwasser, Internet – all das läuft im Verborgenen. Wer wissen will, wie die Welt unter unseren Füßen funktioniert, hat hier ein spannendes Berufsfeld.Wer schon mal wissen wollte, wo das Wasser hingeht, wenn’s abfließt, wie Leitungen unter der Straße verlaufen oder warum es überall Schächte gibt, hat den richtigen Blick.

Welche Schulfächer bereiten einen gut auf die Ausbildung vor?

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
MathematikMathe spielt im Tiefbau fast täglich eine Rolle: Mengen berechnen, Längen messen, Flächen und Volumen einschätzen – all das ist wichtig, um z.B. Rohre richtig zu verlegen oder Baumaterialien korrekt zu bestellen. Auch Gefälle und Höhenunterschiede müssen berechnet werden. Wer Mathe nicht nur auswendig paukt, sondern versteht, wofür man es braucht, hat hier klare Vorteile.
Technik / WerkenWer schon in der Schule mit Werkzeug gearbeitet oder einfache Bauprojekte umgesetzt hat, bringt handwerkliches Grundverständnis mit. Auch der Umgang mit Materialien wie Holz oder Metall oder das technische Zeichnen – hilft später beim Lesen von Plänen oder dem Umgang mit Geräten. Besonders bei Fachrichtungen mit viel Maschinenkontakt ist das ein echtes Plus.
PhysikIm Tiefbau geht es nicht nur um Kraft, sondern darum, sie richtig einzusetzen. Wie wirken Lasten auf Böden? Was passiert beim Verdichten? Warum darf ein Schacht nicht einfach so in weichen Boden gesetzt werden? Wer die Grundlagen aus dem Physikunterricht versteht, hat später ein besseres Gefühl für Bauprozesse und Materialverhalten.
Geografie / ErdkundeKlingt erstmal weit weg,ist es aber nicht! Wer sich mit Bodenarten, Wasserläufen oder Geländeformen auskennt, versteht besser, worauf beim Bauen zu achten ist. Besonders bei Bohrungen, Kanal- oder Leitungsbau ist das wichtig, denn nicht jeder Boden reagiert gleich.
Informatik (sofern vorhanden)Moderne Baustellen arbeiten nicht nur mit Schaufel und Bagger, sondern auch mit Technik. Digitale Messgeräte, Tablets mit Bauplänen oder Maschinen mit Steuerungssystemen gehören heute oft dazu. Wer schon in der Schule erste Einblicke in Computer oder digitale Werkzeuge hatte, tut sich hier leichter.
DeutschAuch wenn man im Tiefbau keine Aufsätze schreibt, ist verständliche Kommunikation wichtig, z.B. beim Lesen von Anleitungen, beim Eintragen in Bautagebücher oder beim Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Wer klar formulieren kann, hat es leichter im Team und in der Berufsschule.
Sport
SportKlingt vielleicht überraschend, aber wer im Sportunterricht gerne aktiv ist, hat meist schon eine gewisse Grundfitness. Und die ist im Tiefbau gefragt: Viel Bewegung, Tragen, Heben, das geht auf Dauer nur mit guter Körperwahrnehmung.

Was lernt man in der Ausbildung zur Tiefbaufacharbeiterin?

Gelernt wird nicht nur in der Berufsschule, sondern vor allem im Betrieb, also direkt dort, wo später auch gearbeitet wird. Das heißt: Theorie und Praxis wechseln sich ab. Mal geht’s um Baupläne und Fachwissen, mal um richtiges Anpacken auf der Baustelle und genau diese Kombination macht den Unterschied.

Wie sieht das Ganze dann im Alltag aus? Was steht im Ausbildungsplan? Welche Inhalte kommen wirklich dran vom ersten bis zum letzten Lehrjahr? All das erfährst du jetzt!

InhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Baustellen vorbereiten und absichernEs gehört dazu zu wissen, wie eine Baustelle sicher und funktional aufgebaut wird. Dazu zählen z.B. Absperrungen, Verkehrszeichen, Lagerräume oder Zufahrten. Das sorgt für Sicherheit – für das Team, für Passanten und für den Bauablauf.
Gräben und Baugruben ausheben, sichern und wieder verfüllenAuszubildende lernen, wie Boden abgetragen, Gräben ausgegraben und später fachgerecht wieder gefüllt und verdichtet werden. Diese Arbeiten sind oft der erste Schritt und bilden die Grundlage für alles, was danach kommt.
Leitungen, Rohre und Kabel verlegen und verbindenOb für Trinkwasser, Gas oder Internet, wer Tiefbaufacharbeiter:in wird, lernt, wie Versorgungsleitungen verlegt, verbunden und abgedichtet werden. Dabei kommt es auf Genauigkeit, Sauberkeit und Fachwissen an.
Pläne lesen, Skizzen verstehen und selbst anfertigenWer weiß, wie ein Plan funktioniert, hat den Überblick. In der Ausbildung wird vermittelt, wie Bauzeichnungen gelesen, Höhen eingeordnet und auch einfache Skizzen erstellt werden, auch am Tablet oder PC.
Mit Messgeräten arbeiten und Gelände abmessenStatt einfach nur nach Augenmaß zu arbeiten, wird hier gelernt, wie man mit Lasern, Nivelliergeräten oder Maßbändern richtig umgeht. Diese Messungen sind wichtig, damit Rohre im richtigen Gefälle liegen und nichts verrutscht.
Schächte, Bauwerke und Betonbauteile herstellenIn vielen Fachrichtungen gehört es dazu, kleine Bauwerke unter der Erde zu errichten, z.B. Einstiegsschächte, Kontrollbauwerke oder Übergabestellen. Dabei wird gemauert, geschalt, betoniert und abgedichtet.
Straßenbeläge, Pflasterflächen und Einfassungen bauenWer im Tiefbau arbeitet, lernt auch, wie aus einem aufgerissenen Gehweg wieder ein sauberer Belag wird. Auszubildende lernen Pflastern, Plattenlegen oder den Umgang mit Asphalt. Besonders wichtig im Straßen- und Kanalbau.
Mit Baustoffen, Materialien und Böden umgehenIm Laufe der Ausbildung wird erklärt, wie verschiedene Materialien (z.B. Beton, Kies, Holz, Kunststoff) verarbeitet und gelagert werden. Auch das Erkennen von Bodenarten spielt eine Rolle, denn nicht jeder Boden hält gleich viel aus.
Maschinen bedienen und mit Werkzeug sicher arbeitenOb Bagger, Rüttelplatte oder Schneidegerät – ohne Technik läuft auf der Baustelle nichts. In der Ausbildung geht’s darum, wie Geräte eingesetzt, gewartet und sicher gehandhabt werden.
Bohrungen durchführen und auswertenBesonders in der Fachrichtung Brunnen- und Spezialtiefbau wird gezeigt, wie man Bohrungen plant, durchführt und die Ergebnisse (z.B. zur Wassergewinnung oder Bodenuntersuchung) nutzt.
Betonarbeiten vom Mischen bis zum GlättenEin großer Teil der Ausbildung widmet sich dem Umgang mit Beton. Dazu gehört: Schalungen bauen, Armierungen einlegen, Beton einfüllen, verdichten, glätten und nachbearbeiten.
Verkehrswege und Gleise aufbauen und befestigenWer in den Fachrichtungen Straßen- oder Gleisbau ist, lernt, wie Gleise ausgerichtet, eingeschottert und befestigt werden oder wie Tragschichten für Straßen aufgebaut werden, damit später nichts absackt.
Alte Bauteile zurückbauen und Materialien trennenDer Rückbau gehört genauso dazu wie der Neubau. In der Ausbildung wird gezeigt, wie man z.B. defekte Rohre entfernt, Betonplatten sauber trennt oder alte Materialien sortiert, damit sie wiederverwertet werden können.
Umweltschutz und nachhaltiges Arbeiten auf der BaustelleWer draußen arbeitet, trägt Verantwortung für Boden, Wasser und Umgebung. In der Ausbildung wird vermittelt, wie man z.B. mit gefährlichen Stoffen umgeht oder Boden schonend verfüllt – wichtig für alle, die vorausschauend arbeiten wollen.
Qualitätskontrolle und kundenorientiertes ArbeitenNicht alles, was fertig ist, ist automatisch gut. Deshalb geht es auch darum zu lernen, wie man seine Arbeit überprüft, Fehler vermeidet und bei Bedarf im Sinne der Kundschaft nachbessert.
Rechte und Pflichten in der Ausbildung und im BetriebNeben der Arbeit auf der Baustelle wird auch erklärt, was Azubis im Betrieb beachten müssen: Arbeitszeiten, Pausen, Sicherheit, Verhalten im Team und vieles mehr. Gut zu wissen, besonders für den Einstieg ins Berufsleben.
Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde in der BerufsschuleIn der Schule geht’s nicht nur um Technik: Auch Sprache, Kommunikation, Wirtschaft und Gesellschaft werden unterrichtet. Das hilft z.B. beim Schreiben von Berichten oder beim Verstehen, wie ein Betrieb wirtschaftlich funktioniert.

Was kann man als Tiefbaufacharbeiter verdienen?

Nach der Ausbildung geht’s richtig los mit der Baustelle, Verantwortung, Teamarbeit und natürlich dem ersten festen Gehalt. Wie viel genau auf dem Lohnzettel steht, hängt von der Fachrichtung ab, also davon, wo man später genau arbeitet. Es gibt dafür Durchschnittswerte, an denen man sich gut orientieren kann.

FachrichtungDurchschnittliches Monatsgehalt (brutto)Spanne (ungefähr)
Gleisbauarbeitenca. 4.519 €von 3.838 bis 5.352 €
Rohrleitungsbauarbeitenca. 3.987 €von 3.268 bis 4.840 €
Leitungsbauarbeiten für Infrastrukturtechnikca. 3.987 €von 3.268 bis 4.840 €
Brunnen- und Spezialtiefbauarbeitenca. 3.973 €von 3.305 bis 4.736 €
Kanalbauarbeiten für Infrastrukturtechnikca. 4.141 €von 3.552 bis 4.704 €
Kanalbauarbeitenca. 4.141 €von 3.552 bis 4.704 €
Straßenbauarbeitenca. 4.030 €von 3.519 bis 4.521 €

Was verdient man in der Ausbildung zur Tiefbaufacharbeiterin?

Das Gehalt steigt von Jahr zu Jahr, je nach Tarif, Betrieb und Bundesland kann’s leicht unterschiedlich sein. Aber die Richtung ist klar: Es gibt von Anfang an was aufs Konto.

Was genau drin ist? Zeigt die Übersicht:

Branche1. Jahr2. Jahr
Baugewerbe neue Bundesländer1.080 €1.200 €
Baugewerbe Berlin1.080 €1.250 €
Baugewerbe alte Bundesländer1.080 €1.300 €

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Tiefbaufacharbeiter:in

Wer denkt, nach der Ausbildung ist Schluss, hat nur die halbe Baustelle im Blick. Denn mit Berufserfahrung, etwas Motivation und den richtigen Weiterbildungen kann sich hier richtig was entwickeln. Egal ob mit Hauptschulabschluss oder Realschule, wer erst mal im Job angekommen ist, hat viele Wege offen. 

Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Spezialisierungen, die wirklich was bringen können

SpezialisierungWas lernt man und wozu?
TiefbauWer sich im Tiefbau weiterbildet, vertieft alles, was man im Berufsalltag schon gelernt hat – vom Baugrubenaushub über den Verbau bis zum Verlegen von Leitungen und dem Wiederherstellen von Straßenoberflächen. Der Vorteil: Mit mehr Fachwissen kann man schneller mehr Verantwortung übernehmen, z.B. als Kolonnenführer:in oder Baustellenkoordinator:in.
Grund-, Wasser- und FelsbauDiese Richtung ist ideal für alle, die bei schwierigen Bodenverhältnissen oder extremen Bedingungen arbeiten wollen. Hier geht es um Baugruben mit hohem Grundwasserstand, das Arbeiten im Fels oder bei großen Höhenunterschieden. Wer das drauf hat, wird oft bei Spezialprojekten eingesetzt, z.B. Tunnelbau, Hangabsicherung oder Tiefgründungen.
RohrleitungsbauDiese Spezialisierung dreht sich um das Verlegen und Montieren von Druckrohrleitungen z.B. für Wasser, Gas oder Fernwärme. Man lernt, wie Rohre dicht verbunden, eingebaut und geprüft werden. Besonders gefragt ist das Know-how z.B. bei Energieversorgern, in Kommunen oder beim Netzausbau in Neubaugebieten.
StraßenbauHier geht’s richtig um Straßen, Wege und Plätze: Wie werden sie geplant, aufgebaut, verdichtet und mit Belägen wie Asphalt oder Pflaster versehen? Wer sich hier spezialisiert, kann später auch im öffentlichen Dienst arbeiten, etwa bei Straßenmeistereien, Bauhöfen oder als Vorarbeiter/in für Baukolonnen.
BaumaschinenführungDiese Spezialisierung ist perfekt für alle, die gerne mit Technik arbeiten. Gelernt wird, wie Maschinen wie Bagger, Radlader oder Walzen sicher bedient, gewartet und eingesetzt werden. Wer hier fit ist, spart Zeit, arbeitet effizienter und ist auf vielen Baustellen nicht mehr wegzudenken.
Kanalbau, -betriebIn diesem Bereich geht es um das Verlegen, Warten und Sanieren von Abwasserkanälen. Man lernt z.B. wie Schachtbauwerke eingebaut werden oder wie Systeme geprüft und gewartet werden. Besonders relevant für Städte und Gemeinden, die eigenes Fachpersonal im Entwässerungsbereich brauchen.
PflasterbauWer sich im Pflasterbau spezialisiert, arbeitet an Oberflächen, die man direkt sieht – Gehwege, Plätze, Einfassungen. Gelernt wird unter anderem, wie Steine fachgerecht gesetzt und befestigt werden. Diese Arbeit erfordert Genauigkeit und ist besonders gefragt bei städtischen Bauvorhaben oder im Garten- und Landschaftsbau.
Beton- und StahlbetonbauHier wird einem vermittelt, wie stabile Bauwerke entstehen, etwa durch das Einbauen von Bewehrungen (Stahl), das Erstellen von Schalungen und das richtige Bearbeiten von Beton. Wer sich damit auskennt, arbeitet oft im Schachtbau, Brückenbau oder bei wasserundurchlässigen Bauwerken.
KabelleitungsbauDiese Spezialisierung dreht sich ums Verlegen von Strom- oder Glasfaserkabeln unter der Erde. Gelehrt wird z.B. wie Kabelschutzrohre gesetzt, Trassen geplant oder Hausanschlüsse hergestellt werden. Gerade beim Netzausbau (Strom, Glasfaser, E-Mobilität) ist das gefragter denn je.
Rohrschlosserei, RohrleitungsmontageHier lernt man, wie Rohre zugeschnitten, angepasst und fachgerecht miteinander verbunden werden, oft bei hohem Druck oder mit speziellen Werkzeugen. Diese Spezialisierung wird z.B. im Industriebau oder bei Heiz- und Wassersystemen gebraucht.
Schweiß-, Füge- und TrenntechnikenIn dieser Richtung dreht sich alles ums Verbinden und Trennen, vor allem bei Metallen. Geübt wird das Schweißen, Schneiden und Fügen von Bauteilen, wie z.B. Rohrsystemen. Wer darin fit ist, hat Chancen in vielen Branchen, auch außerhalb des klassischen Tiefbaus.
Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz, UnfallverhütungWer sich für Sicherheit auf der Baustelle interessiert, kann sich hier zum/zur Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Sicherheitsbeauftragten weiterbilden. Ziel ist es, Risiken früh zu erkennen, Abläufe sicherer zu machen und andere im Team zu schützen. Besonders relevant, wenn man später Verantwortung übernehmen möchte.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas und warum lernt man das?
Werkpolier:in – TiefbauWer sich als Werkpolier:in weiterbildet, übernimmt auf der Baustelle mehr Verantwortung, zum Beispiel bei der Organisation von Arbeitsabläufen oder beim Anleiten von Teams. Man lernt, wie eine Baustelle wirtschaftlich und fachlich sauber läuft, ohne selbst ganz aus der Praxis zu verschwinden. Ideal für alle, die mehr Verantwortung übernehmen möchten, aber weiterhin direkt auf Baustellen mitarbeiten wollen.
Polier:in – TiefbauDiese Weiterbildung baut auf der Werkpolier-Ebene auf. Poliere sind Bindeglied zwischen Bauleitung und Team. Man lernt hier z.B. wie man Baupläne umsetzt, die Arbeit organisiert, Personal führt und auch rechtliche Dinge im Blick behält. Für viele ist das ein echter Karriereschritt Richtung Bauleitung mit klarer Aufstiegschance.
Techniker:in – Bautechnik (Tiefbau)Wer sich für Planung, Bauleitung und Technik interessiert, kann sich zum/zur staatlich geprüften Techniker:in weiterbilden. In dieser Richtung lernt man z.B. wie man Baustellen komplett durchplant, berechnet, dokumentiert und überwacht. Ideal für alle, die später eher organisieren als ausführen wollen.
Straßenbauer:inDiese Weiterbildung baut auf dem Wissen aus der Fachrichtung Straßenbau auf,  nur deutlich spezialisierter. Es geht darum, Straßen und Verkehrsflächen fachgerecht zu planen, aufzubauen und instand zu halten. Wer sich hier vertieft, wird zur gefragten Fachkraft bei Kommunen oder im Tiefbauunternehmen.
Kanalbauer:inHier wird das Wissen rund um Entwässerungssysteme vertieft: Wie werden Abwasserleitungen gebaut, saniert und geprüft? Wie funktionieren moderne Kanalsysteme? Besonders spannend für alle, die sich für Umweltschutz und Infrastruktur interessieren.
Rohrleitungsbauer:inDiese Weiterbildung konzentriert sich auf den Umgang mit Druckrohrleitungen z.B. für Gas, Wasser oder Fernwärme. Man lernt, wie Leitungen sicher geplant, eingebaut, geprüft und dokumentiert werden. Diese Fachkräfte sind z.B. bei Energieversorgern oder Netzbetreibern gefragt.
Gleisbauer:inIn der Weiterbildung zur:zum Gleisbauer:in dreht sich alles um Bahngleise – von der Planung bis zur Instandhaltung. Es wird vermittelt, wie Schienen exakt verlegt, befestigt und vermessen werden. Besonders relevant für Jobs im Bahn- und Verkehrsbereich.
Brunnenbauer:inHier geht es um den Bau und die Wartung von Brunnenanlagen, etwa zur Wassergewinnung oder der Grundwasserüberwachung. Die Weiterbildung vertieft Kenntnisse im Bohrverfahren, im Rohrleitungsbau und im Arbeiten mit Pumpenanlagen.
Spezialtiefbauer:inDiese Weiterbildung führt im wahrsten Sinne tiefer. Wer Spezialtiefbauer:in wird, arbeitet an komplexen Projekten wie z.B. im Tunnelbau, an großen Fundamenten oder bei geotechnischen Aufgaben. Technik, Sicherheit und Planung spielen hier eine große Rolle.
Techniker:in – Bohrtechnik mit dem Bachelor Professional TechnikDiese Weiterbildung verknüpft handwerkliche Erfahrung mit vertieftem technischem Know-how – speziell im Bereich Bohrtechnik. Vermittelt wird u. a., wie Bohrverfahren geplant, überwacht und technisch umgesetzt werden. Besonders relevant für Bohrunternehmen oder Spezialfirmen im Tiefbau.
Brunnenbauermeister:in mit dem Bachelor Professional Brunnenbauer-HandwerkDiese Meisterweiterbildung kombiniert Handwerkswissen mit Führungskompetenz. Gelernt wird u. a., wie man Mitarbeiter anleitet, Azubis ausbildet, Baustellen organisiert und auch wirtschaftliche Entscheidungen trifft. Wer sich hier weiterbildet, kann einen eigenen Betrieb führen oder in leitender Position arbeiten.

Studium nach der Ausbildung ? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
BauingenieurwesenHier geht’s darum zu verstehen, wie Bauwerke entstehen, vom ersten Entwurf bis zur fertigen Straße oder zum Kanalnetz. Man lernt z.B. wie man Tragwerke berechnet, Pläne erstellt, Baustellen organisiert und Kosten im Blick behält.Mit dem Abschluss kann man z.B. als Bauleiter:in arbeiten, ganze Tiefbauprojekte planen oder bei Bauunternehmen und Behörden Verantwortung übernehmen, also nicht mehr nur ausführen, sondern steuern.
VerkehrsingenieurwesenIn diesem Studium dreht sich alles um Straßen, Schienen, Tunnel und wie man Verkehrsflüsse sinnvoll plant. Gelernt wird u. a., wie man neue Strecken entwickelt, Baustellen organisiert und Infrastruktur modernisiert.Später kann man z.B. für Städte, Verkehrsunternehmen oder Planungsbüros arbeiten, also überall da, wo große Verkehrsprojekte vorbereitet, umgesetzt oder verbessert werden.
Abfall- und Entsorgungstechnik (auch: Umwelttechnik)Wer sich für Umweltthemen interessiert, lernt hier, wie z.B. Abwasser behandelt, Müll umweltgerecht entsorgt oder Altlasten im Boden beseitigt werden. Es geht auch darum, wie man saubere Lösungen für Bau und Betrieb entwickelt.Nach dem Studium sind Jobs bei Abwasserbetrieben, Umweltämtern oder Ingenieurbüros möglich, z.B. bei der Planung von Kläranlagen oder beim Bau von Entwässerungssystemen in Städten.
Geotechnik / IngenieurgeologieHier lernt man, wie Boden, Fels und Wasser den Bau beeinflussen. Es geht um Baugrunduntersuchungen, Hangabsicherungen oder den richtigen Umgang mit schwierigen Untergründen.Wer das studiert, kann später z.B. bei großen Bauprojekten beim Tunnelbau, beim Brückenbau oder bei Spezialfirmen mitarbeiten, die z.B. tief bohren oder Grundwasser regulieren.
Wasserwirtschaft / HydrologieIn diesen Studienfächern steht das Thema Wasser im Mittelpunkt. Gelehrt wird z.B. wie Regenwasser abgeleitet wird, wie Hochwasserschutz funktioniert oder wie Trinkwasserleitungen geplant werden.Einsatzmöglichkeiten gibt’s z.B. bei Wasserversorgern, Bauämtern oder Planungsbüros – überall dort, wo Wasserwege gebaut, saniert oder geschützt werden. Auch für den Kanalbau kann das ein Türöffner sein.
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