Graveur/in - Ausbildung und Beruf

Graveur/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    900€ im ersten Jahr, 930€ im zweiten Jahr, 990€ im dritten Jahr

Der Beruf Graveur:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Gravuren, Muster und Schriftzüge per Hand, Maschine oder Laser gestalten und Oberflächen so veredeln, dass aus einfachen Materialien richtige Einzelstücke entstehen.
  • Was besonders ist: Hier trifft kreative Gestaltung auf millimetergenaue Präzision – jeder Auftrag ist anders, jedes Ergebnis ein Unikat.
  • Passt zu dir, wenn du detailverliebt bist, gerne kreativ arbeitest und es liebst, wenn Technik und Handwerk perfekt zusammenpassen.

Wenn feine Linien entstehen, wo vorher nur glattes Metall war, und aus einem einfachen Stück Material etwas Persönliches wird, steckt echte Handarbeit dahinter – die von Graveurinnen und Graveuren. Hier geht es um Präzision im kleinsten Maßstab, aber auch um Kreativität, Geduld und das Gespür für Design.

Gravuren begegnen uns überall: Auf Schmuck, Pokalen, Werkzeugen, Maschinen oder Erinnerungsstücken. Genau das macht diesen Beruf so besonders, er verbindet Kunst und Technik, Tradition und Moderne, Handarbeit und Laser. Wer hier arbeitet, hinterlässt Spuren, die bleiben – im wahrsten Sinne des Wortes.

Was genau machen Graveure?

Feine Linien, schimmernde Oberflächen, konzentrierte Stille. In der Werkstatt eines Graveurs geht es um Präzision, Geduld und das richtige Gespür für Formen und Materialien. Hier wird aus einer glatten Fläche ein kleines Kunstwerk, ob per Hand, am Computer oder mit modernster Lasertechnik.

Doch Gravieren ist längst mehr als nur das Einritzen von Buchstaben. Hinter jedem Motiv steckt Planung, Gestaltung und technisches Können. Was alles dazugehört – von der Idee bis zum fertigen Werkstück – zeigt ein Blick auf die wichtigsten Aufgaben im Berufsalltag:

AufgabeWorum geht’s konkret?
Feine Gravuren anfertigen per Hand oder MaschineDas ist der Kern deiner Arbeit. Du bringst Namen, Muster oder ganze Motive auf Schmuck, Pokale oder Plaketten. Manchmal arbeitest du mit winzigen Werkzeugen in ruhiger Handarbeit, manchmal steuerst du Laser oder Gravurmaschinen, die deine Entwürfe haargenau umsetzen. Jede Gravur ist einzigartig und du sorgst dafür, dass sie perfekt wird.
Motive und Designs entwerfenDu bist nicht nur Handwerker, sondern auch Gestalter. Kunden kommen oft mit Ideen oder Fotos zu dir, und du entwickelst daraus etwas Eigenes. Am Computer bearbeitest du Texte, Logos oder Bilder, kombinierst sie neu und machst daraus Gravurvorlagen, die dann auf Metall, Glas oder Kunststoff übertragen werden.
Kunden beraten und Wünsche umsetzenViele Kundinnen und Kunden haben nur eine grobe Vorstellung von dem, was sie wollen. Du hilfst ihnen, das passende Material, die richtige Schriftart und die beste Gravurtechnik zu finden. Dabei braucht’s ein gutes Gespür für Ästhetik und dafür, was technisch machbar ist.
Materialien vorbereiten und bearbeitenBevor du gravierst, muss die Oberfläche stimmen. Du schleifst, polierst und reinigst Metalle oder andere Werkstoffe, bis sie glatt und glänzend sind. Das ist wichtig, damit jede Linie später gestochen scharf wirkt.
Werkzeuge und Maschinen bedienen und pflegenDu arbeitest mit präzisen Geräten von Handgravursticheln bis zu modernen Laseranlagen. Damit alles reibungslos funktioniert, wartest du deine Werkzeuge regelmäßig, tauschst Teile aus und achtest darauf, dass alles sauber und sicher läuft.
Eigene Werkzeuge anfertigen oder anpassenFür spezielle Gravuren brauchst du manchmal ganz eigene Werkzeuge. Du stellst sie selbst her oder passt sie an, damit du bei der Arbeit genau die Form und Tiefe erreichst, die du brauchst.
Technische Gravuren in der Industrie herstellenNeben der künstlerischen Seite gibt’s auch den technischen Bereich. Du arbeitest zum Beispiel an Stempeln, Druck- oder Prägewerkzeugen, die später in Maschinen eingesetzt werden. So trägst du dazu bei, dass Produkte im großen Stil hergestellt werden können, mit deiner Gravur als Basis!

Wo kann man als Graveurin arbeiten?

Gravuren finden sich an viel mehr Orten, als man denkt. Mal steckt hinter der Arbeit echte Handwerkskunst, mal Hightech und Präzision bis ins Mikrometer. Ob im Atelier, in der Industrie oder direkt im Laden: Überall, wo etwas veredelt, beschriftet oder verewigt werden soll, sind Graveurinnen und Graveure gefragt.

Wo sie überall zum Einsatz kommen können? Das zeigen wir die jetzt:

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Handwerklicher Gravierbetrieb / SpezialatelierIn kleinen Werkstätten oder Ateliers werden meist Einzelstücke gefertigt, zum Beispiel Schmuck, Pokale, Ziergegenstände oder individuelle Gravuren. Man übernimmt komplette Aufträge von der Beratung über die Gestaltung bis zur Ausführung und bearbeitet viele Werkstücke per Hand oder mit feiner Mechanik.
Werbetechnik- und BeschriftungsbetriebeHier werden Schilder, Plaketten, Namensschilder, Werbeartikel oder Firmenschilder graviert oder beschriftet, oft mit Laser- oder Gravurmaschinen. Teilweise entstehen Serienproduktionen mit identischen Gravuren für Firmenkunden.
Industrielle Werkzeug- und FormenbauunternehmenIn Betrieben, die Werkzeuge, Präge-, Stanz- oder Druckformen herstellen, sorgt man für präzise Gravuren auf Bauteilen, Stempeln oder Werkzeugelementen. Diese Gravuren sind oft funktional und technisch (z.B. für Produktionsprozesse) und müssen absolut exakt sein.
Maschinen- und Gerätehersteller / FertigungsbetriebeIn großen Produktionsbetrieben werden Gravuren zur Kennzeichnung oder Funktion eingesetzt zum Beispiel Seriennummern, Logos, Sicherheitszeichen oder Bauteilmarkierungen direkt im Produktionsprozess.
Sofortgravur- oder Schnellservicebetriebe (Personalisierungsdienstleister)Bei Anbietern, die vor Ort oder online individuellen Gravurschnellservice anbieten (z.B. Gravuren auf Geschenkartikel, Schlüssel, Gläser oder Schmuck), führt man Aufträge mit kurzer Vorlaufzeit aus und bedient viele Kunden mit individuellen Wünschen.
Restaurierung und DenkmalpflegeIn Werkstätten, die alte Objekte, Denkmaltafeln, historische Metallteile oder Gedenktafeln pflegen oder restaurieren, graviert man Schriftzüge, Ornamente oder Ergänzungen, damit alte Stücke originalgetreu erhalten werden.
Kunststudios / Galerien / SchmuckmanufakturenIn künstlerischen Werkstätten arbeiten Graveurinnen und Graveure zusammen mit Künstlern oder Schmuckdesignerinnen an dekorativen, ausgefallenen Stücken. Hier steht Gestaltung und Aussage oft im Vordergrund, mehr als Serie oder Masse.

Wie kann man Graveur werden?

Feine Linien, schimmernde Muster, absolute Präzision – im Beruf als Graveur oder Graveurin trifft handwerkliches Können auf kreative Gestaltung. Wer sich dafür interessiert, hat oft schon ein gutes Auge fürs Detail und Freude daran, Dinge bis ins Kleinste perfekt zu machen. Hier zählen Konzentration, Geduld und eine ruhige Hand, denn Gravuren sind mehr als nur Schriftzüge. Sie verleihen Gegenständen Charakter, Bedeutung und oft auch Erinnerungswert.

Mit einem guten Haupt- oder Realschulabschluss stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz besonders gut. Noch wichtiger ist aber, dass man Spaß an Handwerk und Technik hat, gerne gestaltet und Freude an präziser Arbeit findet. Wer sorgfältig arbeitet, gerne tüftelt und stolz auf sichtbare Ergebnisse ist, bringt alles mit, was in diesem Beruf wirklich zählt.

Und genau das macht den Beruf so besonders: Aus schlichten Oberflächen entstehen kleine Kunstwerke – geschaffen von Menschen, die wissen, wie man aus Genauigkeit Gefühl werden lässt.

Quick-Check: Beruf Graveur:in – Könnte das was für dich sein?

  • 🎨 Du hast ein Auge fürs Detail. Wenn etwas schief, unsauber oder ungleichmäßig aussieht, siehst du das sofort und willst es besser machen.
  • 🖐️ Du arbeitest gern mit den Händen. Du magst es, wenn am Ende wirklich etwas da ist, das du gemacht hast – nicht nur am Bildschirm.
  • 💡 Technik interessiert dich. Laser, Maschinen oder CAD-Programme findest du spannend, vor allem wenn du damit kreativ arbeiten kannst.
  • 🧠 Du bleibst ruhig und konzentriert. Feine Arbeit macht dir Spaß, auch wenn’s länger dauert. Hauptsache, das Ergebnis stimmt.
  • Du magst es ordentlich und präzise. Du willst, dass Linien perfekt sitzen, Materialien gut aussehen und alles genau passt.
  • 💬 Du freust dich, wenn andere sich über deine Arbeit freuen. Ein personalisiertes Geschenk oder ein perfekt graviertes Schmuckstück? Genau dein Ding.

Wenn du beim Lesen dachtest „Ja, das bin ich irgendwie!“, dann passt der Beruf Graveur:in wirklich gut zu dir!

Welche Skills braucht man als Graveur?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Sorgfalt & GenauigkeitGravuren müssen sitzen – jeder Kratzer, jeder Millimeter zählt. Wer ungenau arbeitet, sieht den Fehler später deutlich im Metall. Deshalb ist Konzentration und ein ruhiger Blick fürs Detail super wichtig.Versuch, bewusst langsamer zu arbeiten und Dinge richtig fertigzumachen. Bastel oder zeichne etwas, das Geduld braucht, zum Beispiel Mandalas, Modellbau oder feine Linien mit Finelinern.
Feingefühl & geschickte HändeBeim Gravieren geht’s oft um winzige Bewegungen. Eine unruhige Hand kann schnell zu viel Druck ausüben oder verrutschen. Wer feines Handgefühl hat, kann präzise Linien und Muster entstehen lassen.Dinge machen, bei denen du Fingerspitzengefühl brauchst, z.B. Schmuck basteln, feine Mechaniken zusammenbauen oder beim Zeichnen auf gleichmäßige Linien achten.
Auge-Hand-KoordinationDein Auge gibt den Ton an, die Hand folgt: Beim Gravieren überträgst du Skizzen, Muster oder Schriftzüge millimetergenau aufs Material. Ohne gutes Zusammenspiel von Auge und Hand funktioniert das nicht.Übungen mit Präzision helfen: Zeichnen nach Vorlagen, Spiele oder kreative Apps, bei denen du genau reagieren musst, oder kleine handwerkliche Aufgaben wie Schrauben, Feilen, Gravieren auf Holz.
Genauer Blick & BeobachtungsgabeKleine Unebenheiten, Kratzer oder Fehler zu erkennen, bevor sie stören – das ist Gold wert. Denn wer Material gut einschätzen kann, arbeitet sicherer und besser.Versuch, bewusster hinzuschauen: Erkennst du Unterschiede zwischen glänzend und matt? Oder kleine Macken an Oberflächen? Trainier das beim Reparieren, Malen oder einfach im Alltag.
Räumliches Denken & VorstellungsvermögenEntwürfe müssen auf einem flachen Bildschirm oder Papier entstehen, später landen sie auf einem gebogenen oder unregelmäßigen Werkstück. Du musst dir vorstellen können, wie’s am Ende wirklich aussieht.Bau etwas aus Bauklötzen, arbeite mit 3D-Programmen oder zeichne Gegenstände aus verschiedenen Blickwinkeln. So trainierst du, wie sich Formen im Raum verändern.
Kreativität & Gespür für DesignGravuren sind nicht nur Technik, sie sollen auch schön aussehen. Wer Ideen hat und ein Gefühl für Formen, Schriftarten und Stil entwickelt, kann Designs richtig spannend umsetzen.Probier dich gestalterisch aus: Zeichnen, Kalligrafie, digitale Designs am Tablet oder Entwürfe in Skizzen umsetzen – einfach kreativ sein und schauen, was funktioniert.
Handwerkliches VerständnisOhne Werkzeug läuft hier nichts. Wer weiß, wie Materialien reagieren und Werkzeuge funktionieren, kann sicherer und sauberer arbeiten.Im Werkunterricht aufpassen oder kleine Heimprojekte starten. Auch beim Schrauben, Sägen oder Feilen lernst du, wie Materialien sich verhalten.
Kundenorientierung & KommunikationViele Gravuren entstehen nach Kundenwünschen. Man sollte also gut zuhören können, freundlich beraten und Ideen verständlich erklären, vor allem wenn’s individuell werden soll.Üb, klar zu erklären, was du vorhast. Rede mit anderen über kreative Ideen oder bitte um Feedback – das trainiert den Umgang mit Kund:innen-Situationen.
Selbstständiges ArbeitenIn der Werkstatt arbeitet man oft allein. Man plant, kontrolliert und verbessert die eigene Arbeit. Das erfordert Eigenverantwortung und gute Organisation.Fang kleine Projekte an, die du allein planst: vom Entwurf bis zum Ergebnis. Schritt für Schritt, mit Pausen und am Ende prüfen, was gut war.
Geduld & AusdauerManche Gravuren dauern Stunden. Wer zu schnell aufgibt, kommt nicht ans Ziel. Geduld und Durchhaltevermögen sind das A und O.Nimm dir bewusst Aufgaben, die etwas dauern, wie ein Puzzle, feine Malerei oder Handarbeit. Das schult Ruhe und Fokus, ohne sich stressen zu lassen.

Interessen-Check: Was sollte einen interessieren, wenn man Graveurin werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Wie merkt man sowas?
Kreatives Gestalten & schönes DesignGravuren sind kleine Kunstwerke, egal ob Schriftzüge, Ornamente oder Logos. Wer Spaß daran hat, Dinge schöner zu machen oder eigene Ideen zu entwerfen, kann hier richtig aufblühen.Du liebst es, zu zeichnen, zu malen oder Designs zu gestalten, egal ob auf Papier, am Tablet oder beim Basteln. Du probierst gern aus, wie Farben, Formen oder Schriftarten zusammenpassen und freust dich, wenn etwas am Ende richtig gut aussieht.
Etwas mit den Händen machenDer Beruf ist nichts für Menschen, die nur am Schreibtisch sitzen wollen. Hier wird geformt, gefeilt, poliert und graviert, also wirklich mit den Händen gearbeitet! Wer gerne praktisch arbeitet, ist hier goldrichtig.Du werkelst gern, baust Dinge zusammen oder reparierst Kleinigkeiten. Du magst es, wenn du am Ende siehst, was du geschafft hast – ein fertiges Modell, ein dekoriertes Geschenk oder etwas Selbstgemachtes.
Technik & moderne GestaltungGravieren ist heute mehr als Handarbeit: Viele Designs entstehen mit Computern oder Lasern. Wer Technik spannend findet, hat Spaß daran, moderne Maschinen für kreative Ideen zu nutzen.Du willst wissen, wie etwas funktioniert, ob ein Laser, eine Gravurmaschine oder ein 3D-Drucker. Du findest es cool, wenn Handwerk und Technik zusammenkommen, und probierst gern Neues mit digitalen Tools aus.
Schmuck, Kunst & ÄsthetikGravuren findet man oft auf Schmuck, Medaillen, Pokalen oder Erinnerungsstücken. Wer Wert auf Ästhetik legt und schöne Objekte liebt, hat hier Freude an jedem Auftrag.Du bleibst in Schaufenstern bei Schmuckstücken oder Kunstwerken stehen. Du findest es faszinierend, wie kleine Details ein Objekt besonders machen, und du interessierst dich für Dinge, die Stil und Bedeutung haben.
Individualität & PersönlichkeitGravuren machen Dinge einzigartig. Sie erzählen Geschichten, markieren besondere Momente oder Namen. Wer es mag, etwas Persönliches zu gestalten, wird diesen Beruf lieben.Du findest es schön, wenn etwas Bedeutung hat: ein Armband mit Namen, ein graviertes Geschenk, ein Symbol mit Geschichte. Du magst es, Dinge persönlicher zu machen, statt sie einfach „von der Stange“ zu kaufen.
Formen, Mustern & DetailsGravieren bedeutet, genau hinzusehen. Wer Freude an kleinen Strukturen, symmetrischen Mustern oder feinen Linien hat, wird hier viel entdecken.Du findest es spannend, wie Linien, Muster oder Strukturen wirken, z.B. bei Tattoos, Architektur oder Grafikdesign. Du achtest auf Details, die andere gar nicht bemerken, und das macht dir Spaß.
Handwerk & TraditionDer Beruf hat Wurzeln im klassischen Kunsthandwerk, ist aber längst modern geworden. Wer traditionelle Arbeit spannend findet, kann hier Geschichte mit Zukunft verbinden.Du schaust dir gern an, wie Dinge früher gemacht wurden – vielleicht in Dokus, auf Social Media oder in Museen. Du findest es beeindruckend, wenn jemand mit Können und Geduld etwas Dauerhaftes schafft.

Welche Schulfächer bereiten einen gut auf die Ausbildung vor?

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
KunstIn Kunst geht’s um Kreativität, Farben, Formen und Proportionen – genau das, was man später beim Gravieren braucht. Hier lernt man, Motive zu gestalten, mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten und ein Gespür für Ästhetik zu entwickeln. Das hilft später beim Entwerfen von Mustern, Schriftzügen oder Ornamenten, die gut aussehen und technisch umsetzbar sind.
Werken / TechnikDieses Fach ist fast schon die praktische Vorbereitung auf den Beruf. Hier lernt man, mit Werkzeugen und Materialien umzugehen, Modelle zu bauen und technische Abläufe zu verstehen. Das Wissen hilft später beim Bearbeiten von Metallen, beim Bedienen von Maschinen und beim präzisen Arbeiten an Werkstücken.
MathematikAuch wenn’s viele nicht gern hören: Mathe gehört dazu. Beim Gravieren muss man genau rechnen können, zum Beispiel, wenn Vorlagen verkleinert oder vergrößert werden, wenn Abstände stimmen müssen oder Maschinen programmiert werden. Wer mit Maßen, Winkeln und Zahlen umgehen kann, macht hier vieles leichter.
DeutschGute Ausdrucksweise hilft, wenn man mit Kundinnen und Kunden spricht, Aufträge entgegennimmt oder Texte und Schriftzüge korrekt umsetzt. Außerdem braucht man beim Entwerfen und Beschriften ein Gefühl für Sprache und Rechtschreibung – ein falsch geschriebener Name bleibt auf Metall.
PhysikKlingt vielleicht trocken, ist aber praktisch: Physikalische Grundlagen wie Licht, Energie und Materialeigenschaften helfen zu verstehen, wie Laser arbeiten oder warum sich bestimmte Metalle unterschiedlich verhalten. Wer weiß, was dahintersteckt, kann präziser und sicherer arbeiten.

Was lernt man in der Ausbildung zur Graveurin?

Feine Linien, glänzende Oberflächen, kreative Ideen und Technik auf den Punkt – die Ausbildung zum Graveur oder zur Graveurin hat viel zu bieten! Sie gehört zu den sogenannten dualen Ausbildungen, das heißt: Gelernt wird nicht nur in der Berufsschule, sondern auch direkt im Betrieb. Theorie und Praxis greifen hier ineinander und genau das macht’s spannend.

In der Schule geht’s um das nötige Hintergrundwissen, im Betrieb ums Handwerk: Sehen, Verstehen, Ausprobieren, Verbessern. Schritt für Schritt wächst so aus Talent und Interesse ein echter Beruf. Und was dabei alles auf dem Lehrplan steht, von den ersten Entwürfen bis zur fertigen Gravur, zeigt ein Blick auf die wichtigsten Inhalte der Ausbildung:

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Gestaltung von Schriften, Motiven und MusternIn der Ausbildung lernst du, wie man eigene Entwürfe entwickelt, ob per Hand, am Computer oder mit dem Laser. Du überträgst Motive auf Metall, Kunststoff oder Glas und gestaltest Oberflächen so, dass sie individuell und professionell aussehen. Das brauchst du später, um Aufträge kreativ umzusetzen, von Schmuck über Pokale bis hin zu industriellen Bauteilen.
Arbeiten mit Gravurwerkzeugen und MaschinenDu lernst, mit traditionellen Werkzeugen wie Sticheln und Punzen genauso sicher umzugehen wie mit modernen Maschinen oder Lasertechnik. Dabei erfährst du, wie man Werkzeuge richtig anfertigt, schärft und pflegt, damit sie präzise Ergebnisse liefern. Dieses Wissen ist im Berufsalltag entscheidend, denn jede Gravur hängt von der Genauigkeit deiner Werkzeuge ab.
Technisches Zeichnen & CAD-ProgrammeIn der Ausbildung lernst du, technische Zeichnungen zu lesen, zu verstehen und selbst anzufertigen, oft mithilfe von CAD-Programmen (Computer Aided Design). So kannst du Vorlagen digital erstellen, bearbeiten und für Gravurmaschinen vorbereiten. Das ist besonders wichtig, wenn du später an komplexen Mustern oder industriellen Werkzeugen arbeitest.
Oberflächenbearbeitung & VeredelungDu erfährst, wie Werkstücke vorbereitet und bearbeitet werden, damit sie perfekt aussehen: durch Schleifen, Mattieren, Polieren, Meißeln oder farbiges Auslegen. Auch das Gestalten durch Ätzen oder Bedrucken gehört dazu. So entstehen glänzende, strukturierte oder matte Oberflächen, die deinem Werk den letzten Schliff geben.
Prägen, Stempeln & ReliefgravurenIn diesem Bereich lernst du, wie man dreidimensionale Gravuren, Stempel oder Prägewerkzeuge erstellt, zum Beispiel für Münzen, Medaillen oder Namensschilder. Das ist eine besonders spannende Arbeit, bei der Kunst und Technik direkt zusammenkommen.
Materialbearbeitung & MontagearbeitenHier geht’s ums Anfertigen und Zusammenbauen: Du lernst, wie man Werkstücke bohrt, verschraubt, feilt oder schneidet, damit alles exakt passt. Außerdem erfährst du, wie Materialien reagieren und wie man sie am besten verbindet. Dieses Wissen brauchst du für jedes Projekt, bei dem Präzision gefragt ist.
Qualitätskontrolle und Prüfung der ErgebnisseDu lernst, wie du deine Gravuren auf Maß, Form und Oberfläche prüfst. Dabei geht’s um den Blick fürs Detail: Ist die Linie sauber? Stimmt der Abstand? Glänzt das Material gleichmäßig? Das hilft dir später, Fehler früh zu erkennen und perfekte Ergebnisse abzuliefern.
Sicherheit, Umwelt & MaterialkundeBeim Gravieren arbeitet man mit Metallen, Chemikalien, Farben und Maschinen. Deshalb lernst du, wie man Stoffe sicher lagert, entsorgt und Maschinen richtig bedient. Außerdem geht’s um Umweltschutz und verantwortungsvolles Arbeiten, damit du sicher, nachhaltig und fachgerecht arbeitest.
Wirtschafts- und SozialkundeHier lernst du, wie ein Betrieb funktioniert: von Arbeitsrechten über Teamarbeit bis zu Kundengesprächen. Das hilft dir, später im Berufsalltag selbstbewusst aufzutreten, Aufträge zu planen und Verantwortung zu übernehmen.
Allgemeinbildende Fächer (Deutsch, Mathe, Politik)Diese Fächer begleiten die Ausbildung in der Berufsschule. Mathe brauchst du zum Berechnen von Maßen, Deutsch hilft beim Kundenaustausch, und Politik bzw. Wirtschaft gibt dir das Grundverständnis für Arbeitsleben und Gesellschaft. Das sind die Grundlagen, die dich fit fürs Berufsleben machen.

Was kann man als Graveur verdienen?

Nach der Ausbildung beginnt der Berufsalltag und damit auch der Einstieg ins eigene Einkommen. Das monatliche Bruttogehalt für Graveurinnen und Graveure liegt im Durchschnitt bei rund 3.386 Euro

Natürlich gibt es Spielräume: Wer am Anfang steht oder in kleineren Betrieben arbeitet, verdient meist etwas weniger, etwa 2.778 Euro brutto im Monat. In höheren Positionen oder mit mehr Erfahrung kann das Gehalt aber auch deutlich steigen, auf bis zu 4.042 Euro monatlich.

Wie sich das Gehalt entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel vom Betrieb, dem Tätigkeitsbereich oder der eigenen Spezialisierung. So entsteht mit der Zeit ein Berufsfeld, in dem sich handwerkliche Präzision und kreative Arbeit auch finanziell widerspiegeln.

Was verdient man in der Ausbildung zur Graveurin?

Schon während der Ausbildung gibt’s mehr als nur Erfahrung, nämlich auch das erste eigene Gehalt. Wie viel genau drin ist, hängt vom Ausbildungsjahr, dem Betrieb und manchmal auch vom Standort ab. Einen Überblick, was angehende Graveurinnen und Graveure typischerweise verdienen, zeigt die folgende Tabelle:

AusbildungsjahrMöglicher Gehalt (monatlich brutto)
1. Jahr950€
2. Jahr980€
3. Jahr1.040€

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Graveur:in

Nach der Ausbildung muss noch nicht Schluss sein – im Gegenteil: Wer Lust hat, sich weiterzuentwickeln, kann im Graveurhandwerk viele spannende Wege einschlagen. Ob man sein handwerkliches Können vertieft, technisch durchstartet oder gestalterisch neue Ideen umsetzt, mit einer passenden Weiterbildung lässt sich das eigene Wissen gezielt ausbauen und der nächste Karriereschritt planen.

Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Spezialisierungen, die wirklich was bringen können

SpezialisierungWas lernt man und wozu ist das gut?
Metallbe- und -verarbeitungHier dreht sich alles um das Material, mit dem Graveurinnen und Graveure am häufigsten arbeiten: Metall. Man lernt, wie man Metalle bearbeitet, formt, poliert und für Gravuren vorbereitet. Dabei geht es um verschiedene Techniken wie Schleifen, Fräsen oder Feilen, um saubere Oberflächen zu schaffen. Diese Spezialisierung ist ideal für alle, die den technischen Teil des Handwerks spannend finden und Freude daran haben, präzise und handwerklich zu arbeiten.
Farblehre, Bild- und SchriftgestaltungIn diesem Bereich geht es um das Auge fürs Detail: Wie wirken Farben, Formen und Schriften zusammen? Man lernt, wie man Gravuren so gestaltet, dass sie nicht nur technisch perfekt, sondern auch optisch ansprechend sind. Dazu gehören Farbkontraste, Lesbarkeit und das kreative Gestalten von Schriften und Symbolen. Diese Spezialisierung ist besonders interessant für alle, die Gestaltung und Handwerk verbinden wollen.
ProduktgestaltungHier lernt man, ganze Produkte zu entwerfen, also nicht nur die Gravur selbst, sondern das Gesamtdesign. Wie sieht ein Pokal, eine Medaille oder ein Schmuckstück als Ganzes aus? Welche Materialien und Formen passen zusammen? Diese Richtung ist perfekt für kreative Köpfe, die über den Tellerrand schauen und eigene Ideen in Produkte einfließen lassen möchten.
Computer Aided Design (CAD)In dieser Spezialisierung geht’s um die digitale Seite des Berufs. Mit CAD-Programmen werden Gravuren am Computer geplant, gezeichnet und für Maschinen vorbereitet. Man lernt, wie man 2D- oder 3D-Modelle erstellt und präzise Daten für Laser- oder CNC-Gravuren überträgt. Diese Spezialisierung ist ideal für alle, die gerne mit Technik arbeiten und digitale Gestaltung spannend finden.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas und warum lernt man das?
Graveurmeister:in (Bachelor Professional im Graveur-Handwerk)Mit dieser Weiterbildung kann man selbst Lehrlinge ausbilden, ein eigenes Gravuratelier führen oder in Werkstätten Verantwortung übernehmen. Man lernt, komplexe Aufträge zu planen, wirtschaftlich zu denken und künstlerische sowie technische Gravuren auf hohem Niveau umzusetzen. Diese Weiterbildung ist ideal für alle, die ihr Handwerk lieben und sich langfristig selbstständig machen oder Führungsverantwortung übernehmen wollen.
Techniker:in – Feinwerktechnik (Bachelor Professional in Technik)Hier dreht sich alles um Präzision und Hightech. Man vertieft sein Wissen über Maschinen, Werkstoffe, Steuerungssysteme und Fertigungsverfahren. Ziel ist es, Gravuren und feinmechanische Arbeiten noch genauer, effizienter und moderner zu gestalten. Diese Weiterbildung öffnet Türen in die Industrie, z.B. im Werkzeug- oder Formenbau.
Gestalter:in – Edelstein, Schmuck und Gerät (Bachelor Professional in Gestaltung)Diese Weiterbildung verbindet Handwerk mit Design. Man lernt, wie man Schmuckstücke, Medaillen oder kunstvolle Objekte entwirft und gestaltet von der Idee bis zum fertigen Produkt. Farbwirkung, Formenlehre und Materialkombinationen stehen dabei im Mittelpunkt. Perfekt für kreative Köpfe, die sich gestalterisch entfalten wollen.
Industriemeister:in – MetallWer sich für Technik, Organisation und Verantwortung interessiert, kann mit dieser Weiterbildung in leitende Positionen in der Metallbranche aufsteigen. Man lernt, Produktionsabläufe zu planen, Mitarbeiter zu führen und Qualität zu sichern. Diese Weiterbildung ist vor allem für diejenigen interessant, die nach einigen Jahren Berufserfahrung in die Industrie wechseln oder mehr Verantwortung übernehmen möchten.

Studium nach der Ausbildung ? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
Schmuckdesign / Edelstein & SchmuckIn diesem Studiengang dreht sich alles um Gestaltung und Handwerk. Man lernt, Schmuckstücke oder kunstvolle Objekte zu entwerfen, Materialien wie Metall, Glas oder Edelsteine zu kombinieren und moderne wie traditionelle Techniken zu nutzen.Nach dem Studium kann man in Schmuckwerkstätten oder Designstudios arbeiten, für Marken und Galerien entwerfen oder sich mit eigenen Ideen selbständig machen.
Bildende Künste / Freie KunstHier steht Kreativität im Mittelpunkt. Man probiert verschiedene künstlerische Techniken aus – Malerei, Bildhauerei, Grafik, Installation oder digitale Kunst. Es geht darum, den eigenen Stil zu entwickeln und Ideen sichtbar zu machen.Wer das Studium abschließt, kann als Künstler:in arbeiten, Ausstellungen gestalten oder an Kunstprojekten mitwirken. Manche unterrichten später auch an Schulen oder Kunstakademien.
Design / ProduktdesignIn diesem Fach geht es darum, Produkte zu gestalten, die gut aussehen und praktisch sind. Man lernt, wie Form, Material und Funktion zusammenpassen, von Alltagsgegenständen bis zu Schmuck oder Medaillen.Nach dem Studium kann man in Designbüros, in der Industrie oder im Handwerk arbeiten – überall dort, wo neue Produkte oder schöne Oberflächen entstehen.
Mediengestaltung / Digitales DesignHier lernt man, wie man am Computer kreativ arbeitet, z.B. mit 3D-Programmen oder Grafiksoftware. Man gestaltet digitale Modelle, Visualisierungen oder Vorlagen, die auch für Gravuren genutzt werden können.Das passt gut für alle, die Handwerk mit Technik verbinden wollen. Nach dem Studium kann man z.B. digitale Gravuren planen, in Werbeagenturen arbeiten oder eigene Designs verkaufen.
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