Fachkraft für Agrarservice - Ausbildung und Beruf

Fachkraft für Agrarservice - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 649€ im ersten Jahr bis zu 1.050€ im dritten Jahr

Berufsbild

Wenn du vor deinem Auge wogende Ährenfelder siehst, oder das leuchtende Gelb der blühenden Rapsfelder oder endlose Reihen von prallen Zuckerrüben kurz vor der Ernte, dann siehst du das Arbeitsumfeld der Fachkräfte Agrarservice. Sie erzeugen  pflanzliche Produkte in der Landwirtschaft. Sie bewirtschaften mit modernen landwirtschaftlichen Maschinen die Ackerflächen, die einen Großteil unserer Grundnahrungsmittel hervorbringen.

Fachkräfte Agrarservice erbringen landwirtschaftliche Dienstleistungen und arbeiten meist für Lohnunternehmer. Als Spezialisten übernehmen sie landwirtschaftliche Arbeiten für andere Betriebe, weil sich die Anschaffung von Spezialmaschinen und teurer Technik für den Einzelbetrieb oft nicht lohnt. Dies kennen viele von den großen Mähdreschern, die in der Haupterntezeit Tag und Nacht die Ernte einbringen. In gleicher Weise arbeiten die Maschinen(Ernter) im Weinbau, die auf großen flachen Umrebungsflächen die Trauben durch Schütteln vom Stock trennen. Solche Arbeiten werden ebenso in der Phase der Bodenvorbereitung und beim Säen und Ausbringen der Setzlinge maschinell durch Fachkräfte Agrarservice übernommen.

In der Zeit der Saatgutausbringung und der Ernte ist ein früher Arbeitsbeginn, oft sogar im Schichtdienst rund um die Uhr an der Tagesordnung. Sie beraten die Kunden, Nebenerwerbslandwirte und Kleinbauern, über die zweckmäßigerweise anzumietenden Maschinen, leiten die vereinbarten Wünsche des Kunden in den eigenen Betrieb weiter und planen modern mit entsprechender Software.

Sie beraten bei der Auswahl des Saatgutes, prüfen die angebotene Qualität und erstellen auch bodengutachten, damit der Besatz zum Bodentyp passt und gute Erträge ermöglicht. Sie begleiten das Wachstum der Aussaat mit Bewässerung, Düngung, unterdrücken unerwünschten, konkurrierenden Pflanzenwuchs und achten auf Pflanzenschädlinge. Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist ihnen nicht fremd, dabei beachten sie gesetzliche Vorschriften und Verordnungen. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört auch die ausgewogene Gesamtgestaltung mit Ackerrain, Hecken und auflockernde Buschgruppen als Windschutz und Nistgebiet für Vögel. Am Ende des Jahreszyklus steht wieder die betriebsame Erntezeit.

Alle Arbeiten rund um die Arbeitsgeräte erledigt die Fachkraft für Agrarservice selbständig oder in Verbindung mit speziellen Servicestellen für Landmaschinen.

Voraussetzungen

Keine Anforderungen an einen Schulabschluss, aber die Mehrzahl der Bewerber hatte 2013 einen mittleren Abschluss (51%); daneben ergreifen auch Bewerber Hauptschulabschluss (39%) und mit Hochschulreife (8%) diesen Beruf. Die persönlichen Stärken der Bewerber sollten auf Biologie, Mathematik und Werken/Technik liegen.

Ausbildung

Die dreijährige Ausbildung findet in landwirtschaftlichen Lohnunternehmen, in landwirtschaftlichen Betrieben des Pflanzenbaus und in agrartechnischen Dienstleistungsunternehmen statt. Die schulische Ausbildung erfolgt  in der Berufsschule.  

Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

für die Länder Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz in Hannover (Niedersachsen): Justus-von-Liebig-Schule Hannover

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung liegt im unteren Bereich

  • 1. Ausbildungsjahr: 649€ bis 873€
  • 2. Ausbildungsjahr: 766€ bis 961€
  • 3. Ausbildungsjahr: 876€ bis 1.050€

Einstiegsgehälter und Perspektiven

Fachkräfte für Agrarservice arbeiten

  • in landwirtschaftlichen Lohnunternehmen
  • in landwirtschaftlichen Betrieben des Pflanzenbaus
  • in agrartechnischen Dienstleistungsunternehmen

Das Gehalt liegt im Bereich 2.300€ bis 3.000€. Am Anfang bekommst du natürlich noch etwas weniger, 

Aufstiegsmöglichkeiten sind gegeben durch die Prüfung als Agrarservicemeister/-in.

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Agrarwissenschaft).

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