Fischwirt/-in für Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei - Ausbildung und Beruf

Fischwirt/-in für Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Meist Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    Von 845€ im ersten Jahr bis zu 1.045€ im dritten Jahr

Du möchtest eine Ausbildung als Fischer / Fischerin machen und auf die hohe See hinaus fahren, um deine Netze auszuwerfen? Dann bist du hier genau richtig! Ob auf einem kleinen Krabbenkutter in der Nordsee oder auf einem großen Trawler, ob beim Krebsfang oder beim klassischen Fischen, hier weht dir die Salzluft um die Nase und das Wasser schwappt über deine Gummistiefel. Aber wie genau sieht der Alltag eines Fischwirts auf dem Meer eigentlich aus? Und welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, um als Fischer zu arbeiten? Wir erklären es dir!

Was genau machen Fischwirte mit dem Schwerpunkt Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei?

Der Fischwirt für Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei in 20 Sekunden

Aufgaben: Fische, Garnelen, Krabben und Krebse fangen – typisch Fischerjob.

Was ist besonders?

  • Arbeit an Küste und Meer, also besser nicht seekrank sein.
  • Nachhaltig fischen, damit genug Fisch für die Zukunft bleibt.
  • Auf der Nordsee ist es härter, aber es gibt mehr verschiedene Fischarten.
  • Deine Arbeitszeiten sind unregelmäßig und hängen von Gezeiten, Wetter und Saison ab.

Wo kann man arbeiten?
An der Küste und auf dem Meer

Als Fischwirt:in mit diesem Schwerpunkt wirst du hauptsächlich in der Fischerei auf hoher See und entlang der Küste arbeiten. Darin unterscheidet sich diese Ausrichtung der Ausbildung von der anderen Fischwirt Ausbildung, nämlich Aquakultur und Binnenfischerei.

Diese Ausbildung hier ist genau das, was du lernen musst, wenn du ganz klassisch Fischer oder Fischerin werden und mit dem Boot aufs Meer hinausfahren möchtest. Aber was genau gehört alles zum Arbeitsalltag eines Fischers?

  • Fischen und Netze ausbringen: Du bist für das Ausbringen und Einholen von Fischernetzen oder -leinen verantwortlich. Dabei arbeitest du oft auf kleineren Fischkuttern oder größeren Fischereifahrzeugen. Du könntest auch Reusen an der Küste auslegen, um beispielsweise Krabben oder Garnelen zu fangen.
  • Fischverarbeitung an Bord: Gefangene Fische müssen an Bord sortiert, gereinigt und gelagert werden. Oft werden die Fische direkt an Bord gekühlt oder in Eis gelegt, um sie frisch zu halten.
  • Überwachung von Fangquoten und -vorschriften: Du musst dich an gesetzliche Bestimmungen halten, wie Fangquoten und Schonzeiten, um die Fischbestände zu schützen.
  • Navigation und Seefahrt: Du unterstützt das Team bei der Navigation, der Steuerung des Schiffs und dem Einhalten von Sicherheitsvorschriften auf See.
  • Pflege und Instandhaltung der Ausrüstung: Die Wartung und Reparatur der Netze, Leinen und anderer Fischereigeräte gehört ebenfalls zu deinen Aufgaben.
  • Umweltschutzmaßnahmen: In der Küsten- und Hochseefischerei ist es wichtig, nachhaltige Fischereipraktiken anzuwenden, um die Meeresumwelt zu schützen.
  • Fischvermarktung und Verkauf: Manchmal gehört es auch dazu, den Fang direkt zu verkaufen oder den Transport zu Abnehmern zu organisieren.

Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, besonders bei rauer See. Aber sie bietet auch eine enge Verbindung zur Natur und die Möglichkeit, an der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen mitzuwirken.

Wo kannst du als Fischwirtin für Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei arbeiten?

Einfach nur zu sagen, dass du eben auf einem Fischerboot arbeiten wirst, ist natürlich zu kurz gedacht. Denn selbstverständlich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wo und wie du nach deiner Ausbildung arbeiten kannst. Alleine schon, in bzw. an welchem Meer du arbeitest, macht einen Unterschied. Schau einfach, was dir besser gefällt!

Arbeitsorte

  • Küstengebiete: Hier wirst du hauptsächlich in kleineren Fischerorten oder in Hafengebieten tätig sein. Zu deinen Aufgaben könnte das Fangen von Fischarten wie Hering, Dorsch oder Krabben zählen. Deine Arbeitsorte könnten kleine Fischerboote, Fischereihäfen oder Fischverarbeitungsbetriebe sein. Anders als bei der Hochseefischerei sind die Arbeitsbedingungen in der Küstenfischerei oft ruhiger, da man näher an der Küste bleibt und weniger mit rauen Wetterbedingungen kämpfen muss.
  • Flache Küstengewässer: Fangmethoden mit Reusen oder Körben finden in den flachen Küstenzonen statt, wo das Wasser oft weniger als 10 Meter tief ist. Diese Zonen sind besonders reich an Krustentieren, da sie durch die Gezeiten und das Nährstoffangebot ideale Bedingungen bieten.
  • Gezeitenzonen: In Gezeitenzonen, also Bereichen, die bei Flut unter Wasser stehen und bei Ebbe trocken fallen, werden oft Reusen oder Stellnetze ausgelegt. Hier ist die Arbeit stark an die Gezeiten gebunden, was bedeutet, dass man zu bestimmten Zeiten arbeiten muss, um die Fallen richtig auszulegen oder einzusammeln.
  • Küstennahe Häfen und Flussmündungen: Häufig wird in der Nähe von Flussmündungen gefischt, wo sich Schalen- und Krustentiere gerne aufhalten. Diese Gebiete sind oft reich an Nährstoffen, was sie für die Tiere attraktiv macht.
  • Auf dem Meer: Du wirst auf kleinen bis mittelgroßen Kuttern oder größeren Fischereischiffen arbeiten, die entlang der Küste oder auf hoher See Fische fangen. Diese Schiffe legen nach mehreren Stunden oder Tagen im Hafen an, um den Fang zu entladen.
  • Verarbeitungsbetriebe: Viele Fischerbetriebe haben eigene Verarbeitungsanlagen, in denen der gefangene Fisch direkt verarbeitet, verpackt und verkauft wird.

Unterschiedliche Fischfangboote

Es gibt verschiedene Arten von Fischfangbooten, auf denen du arbeiten kannst:

  • Kleine Kutter / Küstenfischereiboote: Diese werden für den Fischfang in Küstennähe verwendet. Sie sind oft zwischen 10 und 20 Metern lang und werden von kleineren Besatzungen betrieben. Hier wird vor allem per Schleppnetz oder Leinenfischerei gearbeitet. Der Fang wird täglich oder nach wenigen Tagen im Hafen angelandet.
  • Trawler: Diese Schiffe sind größer und können mehrere Wochen auf See bleiben. Sie fischen in tieferen Gewässern und sind oft mit großen Netzen ausgestattet, die hinter dem Boot hergezogen werden. Der Fang wird direkt an Bord verarbeitet und gekühlt.
  • Krabbenkutter: Dies sind sehr flache Boote, die speziell für den Fang von Nordseekrabben eingesetzt werden. 

Unterschiede zwischen Nordsee und Ostsee

  • Wetterbedingungen: Die Nordsee ist durch stärkere Winde und rauere Seeverhältnisse gekennzeichnet. In der Ostsee sind die Wetterbedingungen oft milder, aber es kann ebenfalls stürmisch werden.
  • Fischbestände: Die Nordsee hat größere und vielfältigere Fischbestände aufgrund ihrer tieferen Gewässer. In der Ostsee sind die Bestände kleiner und spezialisierter, da das Wasser salzärmer ist.
  • Nachhaltigkeit: In beiden Regionen ist der nachhaltige Fischfang ein zentrales Thema. In der Ostsee sind die Bestände oft empfindlicher, was strengere Regelungen mit sich bringt.

Je nach deinem konkreten Einsatzort brauchst du viel Spezialwissen zu den Gezeiten, zum Gewässer und den Fangtechniken.

Was brauchst du, um Fischwirt - Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei zu werden?

Wenn du deinen Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss in der Tasche hast, hast du schon mal eine gute Basis. Tatsächlich kannst du diesen Beruf aber sogar häufig ohne Schulabschluss erlernen, solange die sonstigen Bedingungen gut passen. Welche das sind, sehen wir uns jetzt gemeinsam an.

Deine Checkliste für den Beruf Fischwirt – Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei

  • Bist du körperlich fit und wetterfest?
    Kannst du stundenlang bei Wind und Wetter draußen arbeiten, egal ob es regnet, stürmt oder die Sonne brennt?
  • Hast du keine Angst vor dem offenen Meer?
    Fühlst du dich wohl auf dem Wasser, auch wenn es mal schaukelt, und bist du bereit, mehrere Tage oder Wochen auf See zu verbringen?
  • Arbeitest du gern mit deinen Händen?
    Liebst du es, aktiv zu sein, Netze auszubringen, Fanggeräte zu reparieren und mit Werkzeugen umzugehen?
  • Bist du flexibel und stressresistent?
    Kannst du dich schnell an wechselnde Arbeitszeiten und unvorhersehbare Situationen anpassen, ohne den Kopf zu verlieren?
  • Arbeitest du gern im Team?
    Kannst du gut im Team arbeiten, dich auf andere verlassen und gleichzeitig Verantwortung übernehmen?
  • Hast du eine gute körperliche Ausdauer?
    Kannst du auch in anstrengenden Situationen ruhig bleiben und durchhalten, wenn es mal länger dauert oder die Arbeit hart ist?
  • Hast du keine Probleme mit Gerüchen und Fisch?
    Stören dich der Geruch von Fisch, das Schleppen von nassen Netzen und das Hantieren mit lebenden Tieren nicht?
  • Kannst du dich an Sicherheitsvorschriften halten?
    Bist du bereit, Sicherheitskleidung zu tragen und alle Vorschriften zum Schutz deiner Gesundheit und der Umwelt einzuhalten?
  • Interessierst du dich für den Schutz der Meere?
    Liegt dir die Natur am Herzen, und möchtest du durch nachhaltige Fischereipraktiken dazu beitragen, die Fischbestände zu schützen?

Mit diesen Punkten wärest du wirklich sehr gut dabei! Jetzt steigen wir aber noch ein bisschen ins Detail ein, damit du noch besser verstehen kannst, wie gut der Beruf zu dir passt.

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder entwickeln

Körperliche Belastbarkeit
Die Arbeit auf einem Fischerboot kann körperlich sehr anstrengend sein. Du musst schwere Netze und Fanggeräte heben, lange Stunden auf den Beinen sein und in verschiedenen Witterungsbedingungen arbeiten. Eine gute körperliche Kondition hilft dir, diese Herausforderungen zu meistern.

Seetauglichkeit
Auf See kann es rau werden, und Seekrankheit kann dich schnell außer Gefecht setzen. Du solltest keine Angst vor dem offenen Meer haben und dich auch bei starkem Wellengang sicher und wohl fühlen.

Handwerkliches Geschick
Du wirst regelmäßig mit Netzen, Leinen, Reusen und technischen Geräten arbeiten müssen. Reparaturen an Bord gehören ebenfalls dazu, deshalb ist es wichtig, dass du mit Werkzeugen umgehen kannst und ein gewisses technisches Verständnis mitbringst.

Teamfähigkeit
Auf einem Fischerboot arbeitest du im engen Team zusammen. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können, und es ist entscheidend, gut zusammenzuarbeiten, um den Fang sicher und effizient einzuholen. Kommunikationsfähigkeit und Kooperation sind daher essenziell.

Eigenverantwortung und Selbstständigkeit
Auf See kannst du nicht immer auf direkte Anweisungen warten. Du musst in der Lage sein, eigenständig zu handeln, Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden, auch unter Druck und in unvorhergesehenen Situationen.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Die Arbeitszeiten und -bedingungen in der Fischerei sind oft unregelmäßig. Du musst dich auf wechselnde Arbeitszeiten, saisonale Unterschiede und unvorhersehbare Wetterbedingungen einstellen können.

Durchhaltevermögen
In der Fischerei gibt es Phasen, in denen du lange Tage und Nächte durchhalten musst, zum Beispiel bei intensiven Fangperioden. Auch bei anstrengender und monotoner Arbeit ist es wichtig, motiviert zu bleiben und durchzuhalten.

Sicherheitsbewusstsein
Auf See sind Sicherheitsvorschriften lebenswichtig. Du musst in der Lage sein, alle Vorschriften zu verstehen und einzuhalten, sei es bei der Nutzung von Rettungsausrüstung, beim Umgang mit Maschinen oder beim Arbeiten auf einem schwankenden Schiff.

Technisches Verständnis
Moderne Fischerei verwendet zunehmend technische Hilfsmittel wie Fischortungsgeräte, Navigationssysteme und andere technische Geräte. Ein gutes Verständnis von Technik und Elektronik hilft dir, diese Geräte effektiv zu nutzen.

Gute körperliche Koordination
Auf einem schwankenden Schiff zu arbeiten, erfordert gute Koordination und Gleichgewichtssinn. Diese Fähigkeiten helfen dir, sicher zu arbeiten, Verletzungen zu vermeiden und auch in schwierigen Bedingungen effektiv zu sein.

Wenn du diese Interessen mitbringst, wird dir der Beruf bestimmt Spaß machen

Interesse am Meer und der Natur
Du wirst viel Zeit auf dem Wasser und in der Natur verbringen. Wenn du das Meer liebst, gerne Zeit an der frischen Luft verbringst und dich für das Leben im und um das Wasser begeisterst, wird dir die Arbeit Freude bereiten. Dieses Interesse hilft dir auch, die wechselnden Stimmungen des Meeres zu schätzen.

Faszination für Meereslebewesen
Der Beruf erfordert ein grundlegendes Verständnis der verschiedenen Fischarten, ihrer Lebensräume und Fangmethoden. Wenn dich Meeresbiologie oder der Lebenszyklus von Fischen und Krustentieren interessiert, wird dir dieser Aspekt der Arbeit Spaß machen. Es hilft auch, ein Gespür dafür zu entwickeln, wann und wo bestimmte Arten zu finden sind.

Freude an körperlicher Arbeit
Die Arbeit auf einem Fischereischiff ist oft körperlich fordernd. Wenn du Spaß daran hast, aktiv zu sein, körperlich zu arbeiten und Herausforderungen zu meistern, wird dich die Arbeit im Freien und auf dem Wasser motivieren.

Interesse an Technik und Maschinen
Moderne Fischereischiffe sind mit verschiedenen technischen Geräten ausgestattet, von Navigationssystemen bis zu Fischortungsgeräten. Wenn dich Technik und der Umgang mit Maschinen interessieren, wirst du Freude daran haben, diese Systeme zu bedienen und zu warten.

Abenteuerlust und Reiselust
Wenn du es spannend findest, neue Orte zu entdecken und dich auf unerwartete Situationen einzulassen, könnte die Arbeit auf See genau das Richtige für dich sein. Die Fischerei bringt dich an verschiedene Küsten, Häfen und manchmal auch auf das offene Meer.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Der Schutz der Meere und der Fischbestände ist ein wichtiger Aspekt in der Fischerei. Wenn du ein starkes Interesse daran hast, nachhaltig zu arbeiten und einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten, wirst du diese Seite des Berufs besonders erfüllend finden.

Interesse an Fischereiwirtschaft und Verkauf
Neben dem Fischfang kann auch die Vermarktung des Fangs ein wichtiger Aspekt sein. Wenn du dich für die Fischereiwirtschaft interessierst, wird dir dieser Teil der Arbeit Spaß machen. Es geht darum, den Fang optimal zu verwerten, mit Kunden zu handeln und vielleicht sogar eigene Produkte zu vermarkten.

Diese Schulfächer können hilfreich sein

Biologie
In der Biologie lernst du viel über die Lebensräume von Tieren und Pflanzen, was in der Fischerei besonders wichtig ist. Du solltest die verschiedenen Fischarten, ihre Lebenszyklen und das ökologische Gleichgewicht der Meere verstehen. Biologie hilft dir auch, das Wissen über nachhaltige Fischereipraktiken zu vertiefen.

Geografie / Erdkunde
Geografie vermittelt dir Kenntnisse über Meeresströme, Wetterphänomene und Küstenregionen. Dieses Wissen ist entscheidend, um die besten Fangplätze zu finden, die Einflüsse von Gezeiten und Wetter auf den Fischfang zu verstehen und sicher auf See navigieren zu können.

Mathematik
Mathe spielt auch eine Rolle in der Fischerei, zum Beispiel bei der Berechnung von Fangquoten, der Steuerung der Ausrüstung und der Navigation auf See. Du wirst oft Maßeinheiten umrechnen, Gewichte und Mengen schätzen und deine Fänge genau dokumentieren müssen. Mathematische Fähigkeiten helfen dir, diese Aufgaben präzise zu erledigen.

Sport
Körperliche Fitness ist in diesem Beruf von großer Bedeutung. Der Sportunterricht bereitet dich auf die körperlichen Anforderungen des Berufs vor, insbesondere auf Kraft, Ausdauer und Koordination, die du beim Arbeiten auf See oder beim Heben von schweren Netzen und Ausrüstungen brauchst.

Technik/Werken
Dieser Unterricht vermittelt dir handwerkliche Grundfähigkeiten, die in der Fischerei unverzichtbar sind. Ob es um das Reparieren von Netzen, die Wartung von Maschinen oder den Bau von Fischfanggeräten geht – technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind von großem Vorteil.

Was lernst du in der Ausbildung zum Fischwirt mit dem Schwerpunkt Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei

Damit du später eine richtige Fischerin oder ein richtiger Fischer bist, lernst du jeden wichtigen Handgriff und das theoretische Wissen schon in deiner Ausbildung. In den drei Jahren lernst du in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb alles, was du wissen musst, um im Beruf erfolgreich zu sein und selbstständig arbeiten zu können. Zum Beispiel könnten folgende Themen auf deinem Stundenplan stehen:

Fischfangtechniken

  • Netz- und Reusenfischerei: Du lernst, wie man verschiedene Fischfanggeräte wie Netze, Reusen, Körbe und Leinen richtig einsetzt. Dazu gehört auch das Ausbringen und Einholen der Fanggeräte sowie deren Wartung und Reparatur.
  • Arbeit mit Schleppnetzen und Grundnetzen: Du erfährst, wie du Schlepp- und Grundnetze effektiv einsetzt, um unterschiedliche Fischarten zu fangen, und wie du diese Netze pflegst.

Schiffsführung und Navigation

  • Steuerung des Bootes: Du wirst in die Bedienung und Steuerung von Fischereibooten eingeführt, lernst die Grundzüge der Schiffsführung und Navigation und übst den sicheren Umgang mit Kompass, GPS und Radar.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Du lernst alles über Sicherheitsvorkehrungen auf See, den Umgang mit Rettungsausrüstung und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Dazu gehört auch, wie du in Notfallsituationen richtig handelst.

Fischverarbeitung und -verwertung

  • Verarbeitung des Fangs: Nach dem Fischfang ist es wichtig, den Fang richtig zu behandeln, um die Qualität zu bewahren. Du lernst, wie man den Fisch korrekt tötet, entnimmt und eventuell filetiert oder konserviert.
  • Lagerung und Transport: Du erfährst, wie du den Fang richtig lagerst und transportierst, um ihn frisch zu halten und für den Verkauf vorzubereiten.

Warenkunde und Meeresbiologie

  • Fischarten und Lebensräume: Du lernst, die verschiedenen Fischarten zu erkennen und bekommst Kenntnisse über ihre Lebensräume, Fortpflanzung und Fressverhalten. Das hilft dir, gezielt zu fischen und gleichzeitig die Bestände zu schützen.
  • Schonzeiten und Fangquoten: Du wirst mit den gesetzlichen Vorschriften zur Fischerei vertraut gemacht, zum Beispiel mit den Schonzeiten bestimmter Fischarten und den Fangquoten, die zur Erhaltung der Bestände eingehalten werden müssen.

Fischereiwirtschaft und -recht

  • Wirtschaftliche Grundlagen: Du lernst, wie du den Fang wirtschaftlich verwertest, Preisstrategien entwickelst und den Markt verstehst. Dazu gehört auch, wie du Kunden gewinnst und Verträge abschließt.
  • Fischereirecht: Du wirst über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Fischerei unterrichtet, einschließlich nationaler und internationaler Vorschriften, die du einhalten musst.

Maschinenkunde und Technik

  • Maschinenwartung und -bedienung: Du wirst in den Umgang mit den Maschinen an Bord eingeführt, wie zum Beispiel Winden, Motoren und Kühlsystemen. Wartung und einfache Reparaturen gehören ebenfalls zu den Inhalten.
  • Technische Geräte: Der Einsatz von Fischortungsgeräten, Navigationssystemen und anderen technischen Hilfsmitteln ist Teil der Ausbildung.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

  • Nachhaltige Fischerei: Du lernst, wie du nachhaltig fischen kannst, um die Meeresökosysteme zu schonen. Dazu gehört auch der Einsatz von selektiven Fanggeräten, die den Beifang minimieren.
  • Umweltschutzmaßnahmen: Der Schutz der Küstengewässer und die Vermeidung von Umweltverschmutzung sind zentrale Themen in deiner Ausbildung.

Kommunikation und Teamarbeit

  • Zusammenarbeit an Bord: Du wirst in der effektiven Kommunikation und Zusammenarbeit auf engem Raum geschult, da Teamarbeit auf einem Fischerboot unerlässlich ist.
  • Kundenkontakt und Verkauf: In einigen Ausbildungsbetrieben gehört auch der direkte Kontakt mit Kunden und der Verkauf des Fangs zu deinen Aufgaben.

Wetterkunde
Du lernst, Wetterberichte zu lesen und Wetterveränderungen auf See richtig einzuschätzen, um sicher navigieren und fischen zu können.

Logistik und Planung
Du wirst in die Planung von Fangreisen eingeführt, einschließlich der Berechnung von Treibstoffbedarf, Proviant und der optimalen Fangzeiten.

Du siehst, am Ende deiner Ausbildung bist du wirklich bestens vorbereitet!

Welches Gehalt bekommen Fischwirte in der Küstenfischerei und Kleinen Hochseefischerei?

Als Fischwirt:in bekommst du ein durchschnittliches Monatsgehalt von 2.600€ brutto. Am Anfang deiner beruflichen Laufbahn wird das noch etwas weniger sein, die unteren Gehaltsklassen liegen bei etwa 2.200€ im Monat. Wer schon lange dabei ist und sich weiterbildet oder spezialisiert, der kann auch 3.500€ und aufwärts verdienen. Natürlich ist das auch immer vom Bundesland abhängig, in dem du angestellt bist, und davon, was der konkrete Betrieb zu zahlen bereit ist.

Was verdient man in der Ausbildung Fischwirt Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei?

Das Tolle an einer Ausbildung ist, dass du schon währenddessen Geld verdienst. Du bekommst nämlich vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung, die im Laufe der Zeit ansteigt – schließlich weißt du mit jedem Ausbildungsjahr auch immer mehr und kannst noch besser mitarbeiten.

In der Fischwirtschaft wartet das folgende Ausbildungsgehalt auf dich:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr845 bis 873 €
2. Ausbildungsjahr 905 bis 961 €
3. Ausbildungsjahr972 bis 1.045 €

Deine Karriereoptionen als Fischwirtin für Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei

Nach deinem Abschluss kannst du dich auf Bereiche fokussieren, die dir besonders viel Spaß machen oder auch durch Weiterbildungen deine Gehaltschancen verbessern. Je mehr du weißt und kannst, desto weiter kannst du im Beruf aufsteigen und andere Positionen bekleiden.

Spezialisierungen / Berufliche Anpassungen

Fischerei & Fischwirtschaft

  • Beschreibung: In dieser Spezialisierung kannst du dein Wissen über nachhaltige Fangmethoden, Fischverarbeitung und -vermarktung vertiefen. Du lernst, wie man Fischereibetriebe effizient führt und dabei sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.
  • Vorteile: Diese Spezialisierung öffnet dir Türen zu Managementpositionen in der Fischerei oder in Unternehmen, die Fischprodukte verarbeiten und vermarkten.

Schiffsverkehr

  • Beschreibung: Diese Spezialisierung konzentriert sich auf die Navigation und den Betrieb von Fischereischiffen. Du lernst mehr über Schifffahrtsgesetze, Navigationstechniken, Sicherheit auf See und den internationalen Schiffsverkehr.
  • Vorteile: Mit dieser Spezialisierung kannst du verantwortungsvollere Positionen auf Schiffen einnehmen und möglicherweise in die Schiffsführung aufsteigen.

Weiterbildungen

Wenn du nach der Ausbildung zum Fischwirt richtig durchstarten willst, lohnt es sich, eine Weiterbildung zu machen. Damit kannst du in deinem Job weiterkommen, mehr Verantwortung übernehmen und dir anspruchsvollere Aufgaben schnappen.

Fischwirtschaftsmeister:in – Kleine Hochsee- und Küstenfischerei

  • Beschreibung: Diese Weiterbildung qualifiziert dich für Führungspositionen in der Fischwirtschaft. Du lernst, wie du Fischereibetriebe leitest, die Fischproduktion optimierst und betriebswirtschaftliche Entscheidungen triffst.
  • Vorteile: Du erlangst einen Meistertitel, der dir mehr Verantwortung und höhere Gehaltsmöglichkeiten bietet. Außerdem kannst du Auszubildende ausbilden.

Kapitän:in – Küstenfischerei

  • Beschreibung: Diese Weiterbildung bereitet dich darauf vor, als Kapitänoder Kapitänin eines Küstenfischereischiffes zu arbeiten. Du lernst, Schiffe zu steuern, Besatzungen zu führen und die Verantwortung für den sicheren Betrieb des Schiffes zu übernehmen.
  • Vorteile: Du kannst eigenständig Fischereischiffe führen und bist für die gesamte Fischfangoperation verantwortlich.

Nautische:r Schiffsoffizier:in / Kapitän:in – Kleine Hochseefischerei

  • Beschreibung: Diese Weiterbildung ermöglicht dir, als nautische:r Offizier:in oder Kapitän:in in der kleinen Hochseefischerei zu arbeiten. Du lernst fortgeschrittene Navigationstechniken, Schiffsmanagement und internationale Vorschriften für den Seeverkehr.
  • Vorteile: Du übernimmst Führungspositionen auf Hochseeschiffen und hast die Möglichkeit, weltweit zu operieren.

Techniker:in – Lebensmitteltechnik

  • Beschreibung: Diese Weiterbildung spezialisiert sich auf die Verarbeitung und Technologie von Lebensmitteln, einschließlich Fisch. Du lernst, wie man Fischprodukte effizient und hygienisch verarbeitet, konserviert und verpackt.
  • Vorteile: Du kannst in der Lebensmittelindustrie arbeiten, insbesondere in der Verarbeitung von Fisch- und Meeresfrüchteprodukten, und hast die Möglichkeit, Produktionsprozesse zu optimieren.

Studienfächer

Eine weitere Option ist ein Studium, besonders, wenn du dein Abitur bestanden hast. Studienfächer, die gut zu dieser Ausbildung passen, sind:

Nautik

  • Beschreibung: Im Studiengang Nautik lernst du alles über Schifffahrt, Navigation, Schiffsmanagement und Seeverkehrsrecht. Das Studium bereitet dich auf verantwortungsvolle Positionen in der Schiffsführung vor.
  • Vorteile: Du kannst als Offizier oder Kapitän auf großen Handelsschiffen arbeiten oder in der Fischerei aufsteigen.

Lebensmitteltechnologie

  • Beschreibung: Dieses Studienfach beschäftigt sich mit der Verarbeitung, Haltbarmachung und Qualitätskontrolle von Lebensmitteln. Du lernst, wie man innovative Verfahren zur Verarbeitung von Fisch- und Meeresfrüchten entwickelt.
  • Vorteile: Du hast die Möglichkeit, in der Lebensmittelindustrie zu arbeiten, zum Beispiel in der Entwicklung neuer Fischprodukte oder in der Qualitätssicherung.

Schiffbau & Meerestechnik

  • Beschreibung: In diesem Studiengang lernst du, Schiffe und maritime Anlagen zu konstruieren und zu warten. Es geht um den Bau und die Instandhaltung von Schiffen sowie um neue Technologien im Bereich der Meerestechnik.
  • Vorteile: Du kannst in Werften, bei Reedereien oder in Ingenieurbüros arbeiten und an der Entwicklung neuer Schiffstechnologien beteiligt sein.

Schiffsbetriebstechnik

  • Beschreibung: Dieses Studienfach konzentriert sich auf den technischen Betrieb von Schiffen. Du lernst, wie man Schiffsmaschinen und technische Anlagen an Bord effizient betreibt, wartet und repariert.
  • Vorteile: Du kannst als technische:r Offizier:in auf Schiffen arbeiten oder in Unternehmen, die sich mit Schiffsantrieben und -technologie beschäftigen.
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