Die Berufsbezeichnung Kaufmann/-frau Kurier-, Express und Postdienstleistungen ersetzt seit 2005 die ältere Bezeichnung Postverkehrskaufmann/-frau. Die Branche Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (kurz: KEP) ist eine Wachstumsbranche, weil der online-Versandhandel weiterhin zunimmt. Die beförderten Stückzahlen haben in Deutschland die drei Milliardengrenze überschritten und der Umsatz dürfte bald jenseits von 20 Milliarden Euro liegen. Klar, dass hier ständig neue Mitarbeiter gesucht und ausgebildet werden.
Im direkten Kundenkontakt nehmen Kaufleute KEP Sendungen entgegen oder geben sie aus, sie informieren über vorteilhafte Versandformen, berechnen die Versandkosten und nehmen die Entgelte entgegen. Beim Umgang mit Geld ist Vertrauen in die Verlässlichkeit,und Sorgfalt der Mitarbeiter eine Grundvoraussetzung; Kaufleute KEP führen die Kasse, dokumentieren die Geldbewegungen und erstellen die Kassenabrechnung. Neben Kundenkontakten am Schalter, nehmen sie auch Aufträge telefonisch entgegen, erstellen Angebote und schließen mit Firmen Verträge ab. Wenn mal etwas nicht so läuft, wie geplant, werden sie bei der Nachforschung tätig und bearbeiten Verlustanzeigen weiter. Sie arbeiten ständig an der Verbesserung des Dienstleistungsangebots ihres Unternehmens mit und setzen die Zielgruppen ihres Kundenbereichs über Marketingmaßnahmen von der Weiterentwicklung des Unternehmen in Kenntnis.
Im Tagesgeschäft planen und optimieren sie die Fahrtrouten der Zusteller und überwachen die Einhaltung der Vorgaben. Sie stellen Frachtpapiere aus und disponieren den Personal- und Transportmitteleinsatz nach Auftragslage. Um alle Aufträge termingerecht erledigen zu können sind Vorhaltemaße an Personal und Transportmitteln zu kalkulieren, das heißt Vertretungen im Urlaubs- und Krankheitsfall bzw. Fahrzeuge bei Inspektionen oder technischem Ausfall sind in Reserve zu halten. Auch die Erneuerung des Transportmittelbestands und in der Lagerhaltung ausreichende Flächen, sowie der Ausstattung in der automatisierten Versandabwicklung sind im Auge zu behalten.
In anderen Funktionen werden klassische kaufmännische Tätigkeiten durchgeführt, wie Rechnungen schreiben, Zahlungseingänge überwachen und verbuchen, Kostenträgerechnungen erstellen, beim Jahresabschluss mitwirken und das Unternehmen über Controlling gesund aufstellen. Im Schadens- und Haftungsfall mit Versicherungen korrespondieren und verhandeln, Fremdleistungen aushandeln, einkaufen und überwachen. Wie in jedem Unternehmen mit oft mehreren tausend Mitarbeitern hat auch die Personalverwaltung einen hohen Stellenwert.
Alle Bereiche wird man in der Ausbildung kennenlernen, bevor man sich eines Tages für einen Schwerpunkt entscheidet, denn in einer arbeitsteiligen Welt muss man ja nicht alles auf einmal allein bewältigen.