Bei dem Namen Holzblasinstrument fällt dir vermutlich zunächst die Blockflöte ein, die zu den klassischen Längsflöten zu zählen ist. Dann denkst du an ein Orchester oder an einen Spielmannszug und schon siehst du auch die Querflöte vor dir. Beide Flöten zählen zu den Luftblattinstrumenten. Aber auch Saxophon, Klarinette, Bassetklarinette, Bassklarinette, Oboe, Fagott, Kontrafagott und andere mehr können als Holzblasinstrumente gefertigt werden. Selbst wenn andere Materialien benutzt werden, so werden sie doch von Holzblasinstrumentenmachern und -macherinnen hergestellt. Eines ist diesen Instrumenten gemeinsam, der Ton wird durch eine schwingende Luftsäule erzeugt, der beim Einblasen durch in das Mundstück geschobene Rohrblätter (einfach oder doppelt) geteilt wird. Neben ausgesuchten Hölzern arbeiten die Holzblasinstrumentenmacher/-innen auch mit Blechen aus Metalllegierungen, erscheint zwar widersprüchlich zur Berufsbezeichnung, ist aber der historischen Entwicklung geschuldet und macht den Beruf zudem noch vielseitiger und interessanter.
Aus Feinblechen verschiedener Metalllegierungen schneiden sie die Grundform für den späteren Korpus des Instruments zu. Sie stanzen, biegen und verlöten das Blech zum Korpus, an den später noch das Mundstück und wie bei Klarinette und Saxophon die Verschlussklappen für die Tonlöcher angesetzt werden. Einen Holzkorpus drehen sie aus dem Vollen und bohren die Tonlöcher in den Flötenrohling. Zum Korpus kommt noch die Fertigung und Montage vieler Kleinteile, wie des Mundstücks, der Klappen zum Verschließen der Tonlöcher, der Zungen aus Metall oder Holz.
Wenn alle Einzelteile des Instruments vorbereitet sind, bauen die Holzblasinstrumentenmacher/-innen alles zu einem vollständigen Instrument zusammen. Das ist wegen der Kleinteiligkeit und wegen des angestrebten sauberen Klangbildes Päzisionsarbeit. Die Verschlussklappen werden über die Säulchen fest mit dem Korpus verbunden, und zwar so, dass die Klappe das zugehörige Tonloch immer exakt verschließt. Nach Abschluss der Montage, wird das Instrument auf Luftdichtigkeit geprüft und schließlich gestimmt. Neben dem guten Gehör des/der Holzinstrumentenmachers/-in erfolgt das Stimmen auch mit elektronischen Messgeräten.
Damit der Kunde lange Freude an seinem Instrument hat, erfährt er vom Hersteller Tipps zur Pflege des Instruments. Sollten sich im Laufe der Jahre Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen, so steht der /die Holzinstrumentenmacher/-in mit seinem Wissen und handwerklichem Können bereit, um die altvertraute Leistungsfähigkeit wieder herzustellen.