Holzblasinstrumentenmacher/-in - Ausbildung und Beruf

Holzblasinstrumentenmacher/-in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    649€ - 1.080€ im ersten Jahr, 880€ - 1.200€ im dritten Jahr

Berufsbild

Bei dem Namen Holzblasinstrument fällt dir vermutlich zunächst die Blockflöte ein, die zu den klassischen Längsflöten zu zählen ist. Dann denkst du an ein Orchester oder an einen Spielmannszug und schon siehst du auch die Querflöte vor dir. Beide Flöten zählen zu den Luftblattinstrumenten. Aber auch Saxophon, Klarinette, Bassetklarinette, Bassklarinette, Oboe, Fagott, Kontrafagott und andere mehr können als Holzblasinstrumente gefertigt werden. Selbst wenn andere Materialien benutzt werden, so werden sie doch von Holzblasinstrumentenmachern und -macherinnen hergestellt. Eines ist diesen Instrumenten gemeinsam, der Ton wird durch eine schwingende Luftsäule erzeugt, der beim Einblasen durch in das Mundstück geschobene Rohrblätter (einfach oder doppelt) geteilt wird. Neben ausgesuchten Hölzern arbeiten die Holzblasinstrumentenmacher/-innen auch mit Blechen aus Metalllegierungen, erscheint zwar widersprüchlich zur Berufsbezeichnung, ist aber der historischen Entwicklung geschuldet und macht den Beruf zudem noch vielseitiger und interessanter.

Aus Feinblechen verschiedener Metalllegierungen schneiden sie  die Grundform für den späteren Korpus des Instruments zu. Sie stanzen, biegen und verlöten das Blech zum Korpus, an den später noch das Mundstück und wie bei Klarinette und Saxophon die Verschlussklappen für die Tonlöcher angesetzt werden. Einen Holzkorpus drehen sie aus dem Vollen und bohren die Tonlöcher in den Flötenrohling. Zum Korpus kommt noch die Fertigung und Montage vieler Kleinteile, wie des Mundstücks, der Klappen zum Verschließen der Tonlöcher, der Zungen aus Metall oder Holz.

Wenn alle Einzelteile des Instruments vorbereitet sind, bauen die Holzblasinstrumentenmacher/-innen alles zu einem vollständigen Instrument zusammen. Das ist wegen der Kleinteiligkeit und wegen des angestrebten sauberen Klangbildes Päzisionsarbeit. Die Verschlussklappen werden über die Säulchen fest mit dem Korpus verbunden, und zwar so, dass die Klappe das zugehörige Tonloch immer exakt verschließt. Nach Abschluss der Montage, wird das Instrument auf Luftdichtigkeit geprüft und schließlich gestimmt. Neben dem guten Gehör des/der Holzinstrumentenmachers/-in erfolgt das Stimmen auch mit elektronischen Messgeräten.

Damit der Kunde lange Freude an seinem Instrument hat, erfährt er vom Hersteller Tipps zur Pflege des Instruments. Sollten sich im Laufe der Jahre Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen, so steht der /die Holzinstrumentenmacher/-in mit seinem Wissen und handwerklichem Können bereit, um die altvertraute Leistungsfähigkeit wieder herzustellen.

Voraussetzungen

Für den Beruf des Holzblasinstrumentenmachers brauchst du in der Regel einen Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss. Aber noch viel wichtiger sind deine handwerklichen Fähigkeiten und ein gutes Gehör! Du musst ein gutes technisches Verständnis mitbringen, denn du stellst Holzblasinstrumente wie Klarinetten, Oboen oder Fagotte her und reparierst sie. Dabei arbeitest du mit Holz, Metall und manchmal auch mit speziellen Materialien wie Schilfrohr. Ein bisschen Kreativität ist auch gefragt, denn du musst die Instrumente so gestalten, dass sie nicht nur gut klingen, sondern auch gut in der Hand liegen und gut aussehen.

Außerdem solltest du ein gutes Gehör haben, weil du die Instrumente auf ihren Klang hin überprüfst und sie nach den Wünschen der Musiker anpasst. Geduld und Präzision sind ebenfalls wichtig, da es bei der Herstellung und Reparatur auf kleine Details ankommt. Da du oft mit hochwertigen Materialien arbeitest, solltest du sorgfältig und verantwortungsbewusst sein. Wenn du also handwerklich geschickt bist, eine Leidenschaft für Musik hast und gerne an etwas Feinem und Präzisem arbeitest, könnte der Beruf des Holzblasinstrumentenmachers genau das Richtige für dich sein!

Ausbildung

Die dreijährige Ausbildung findet in der Regel in Betrieben des Musikinstrumentenbaus statt.  Im Rahmen der dualen Ausbildung erfolgt die theoretische Weiterbildung in der Berufsschule. Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen in Ludwigsburg (Baden-Württemberg): Oscar-Walcker-Schule Ludwigsburg Gewerbliche Schule

Ausbildungsvergütung

Während deiner Ausbildung wirst du ungefähr das folgende Gehalt bekommen:

 

Beispiel Tischlerhandwerk

1. Ausbildungsjahr: € 649 bis € 820

2. Ausbildungsjahr: € 766 bis € 900

3. Ausbildungsjahr: € 876 bis € 1.010

 

Beispiel Holz verarbeitende Industrie

1. Ausbildungsjahr: € 835 bis € 1.082

2. Ausbildungsjahr: € 925 bis € 1.125

3. Ausbildungsjahr: € 1.010 bis € 1.229

Berufseinstieg und Perspektiven

Holzblasinstrumentenmacher/-innen  werden  in Herstellungs- und Reparaturbetrieben des Musikinstrumentenbaus beschäftigt.

Um in Führungspositionen zu gelangen ist die Prüfung als Holzblasinstrumentenmachermeister/-in eine Voraussetzung.

Wer die Hochschulzugangsberechtigung besitzt, kann studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Musikinstrumentenbau erwerben.

Mit einem eigenen Holzblasinstrumentenmacherbetrieb ist der Schritt in die Selbstständigkeit möglich.

Du wirst ungefähr 2.400€ - 2.800€ im Monat verdienen.

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