Bogenmacher/in - Ausbildung und Beruf

Bogenmacher/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsdauer
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre (Vollzeit)
  • Gewünschter Schulabschluss
    Guter Haupt- oder Realschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 682€ im ersten Jahr und bis 1.070€ im dritten Jahr

Der Beruf Bogenmacher:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Bögen für Streichinstrumente bauen, reparieren und perfekt auf Klang und Spielgefühl abstimmen.
  • Was ist besonders: Handwerk, Musik und Präzision verschmelzen zu einem Produkt, das auf Bühnen und in Orchestern zum Einsatz kommt.
  • Passt zu dir, wenn du gerne kreativ mit den Händen arbeitest, auf kleine Details achtest und es cool findest, wenn das Ergebnis deiner Arbeit Teil von richtig guter Musik wird.

Wenn ein Streichinstrument auf der Bühne oder im Proberaum zum Leben erwacht, steckt dahinter nicht nur das Können der Musiker:innen, sondern auch ein unscheinbares, aber entscheidendes Werkzeug: Der Bogen. Ohne ihn bleiben die Saiten still. Genau hier kommen Bogenmacher:innen ins Spiel.

Sie wählen edle Hölzer, Metalle und – traditionell – Rosshaar aus, formen jedes Teil millimetergenau und sorgen dafür, dass alles perfekt zusammenspielt. Aber Achtung: Nicht immer kommt echtes Rosshaar zum Einsatz. Mittlerweile gibt es auch synthetische Alternativen, zum Beispiel aus speziellen Kunstfasern. Diese sind besonders gefragt, wenn ein Bogen tierfrei hergestellt werden soll, bei extremen Wetterbedingungen oder für robuste Schülerinstrumente. Während viele Profis den warmen, natürlichen Klang von Rosshaar schätzen, punkten die künstlichen Varianten vor allem mit gleichbleibender Qualität und hoher Widerstandsfähigkeit.

So entsteht in jedem Fall ein Unikat, das nicht nur gut aussieht, sondern auch den Ton und das Spielgefühl prägt. Jeder Handgriff entscheidet darüber, ob ein Bogen mühelos über die Saiten gleitet oder ob er Spitzenklang und Ausdruck ermöglicht.

Besonders ist an diesem Beruf, dass er Handwerk, Materialwissen und musikalisches Gespür vereint. Wer hier arbeitet, erschafft etwas, das später Teil von Musik wird, ob bei großen Konzerten, in Orchestern oder im privaten Spielzimmer. Ein Beruf für alle, die gerne mit den Händen arbeiten, auf Details achten und etwas schaffen wollen, das man nicht nur sieht, sondern auch hört.

Was genau machen Bogenmacher?

Zwischen Holzspänen, präzisen Werkzeugen und konzentriertem Handwerk nimmt ein unscheinbares Stück Material Form an: Es wird geformt, verfeinert und so bearbeitet, dass es später einen ganz eigenen Klang ermöglicht. Hier zählt jede Bewegung, jedes Detail und oft auch jede Zehntelsekunde Geduld.

Welche Aufgaben im Arbeitsalltag als Bogenmacher:in eine Rolle spielen, erklären wir dir jetzt:

AufgabeWorum geht’s konkret?
Hölzer und Materialien auswählenAm Anfang steht die Entscheidung, aus welchem Material der Bogen gebaut wird. Dabei geht es nicht nur um die Optik, sondern vor allem um Eigenschaften wie Elastizität, Gewicht und Stabilität. Häufig kommt das edle Fernambukholz zum Einsatz, weil es besonders gut schwingt und lange hält.
Bauteile in Handarbeit herstellenDie wichtigsten Teile – Bogenstange, Bogenfrosch und Bogenbeinchen – werden Stück für Stück geformt. Das passiert oft in Handarbeit und erfordert Millimeterarbeit, damit am Ende alles perfekt zusammenpasst.
Teile zusammensetzenWenn alle Einzelteile fertig sind, werden sie durch Leimen, Schrauben oder Löten miteinander verbunden. Hier muss alles präzise sitzen, damit der Bogen stabil ist und auch nach Jahren noch einwandfrei funktioniert.
Rosshaar aufziehenRosshaar stammt, wie der Name sagt, aus dem Schweif eines Pferdes. Es ist besonders rau an der Oberfläche und kann dadurch die Saiten eines Instruments zum Schwingen bringen. Bogenmacher:innen spannen es straff und gleichmäßig ein, damit es gleichmäßig über die Saiten gleitet und einen klaren Ton erzeugt.
Oberflächen bearbeitenDamit der Bogen gut geschützt ist und hochwertig aussieht, werden die Oberflächen geschliffen, gebeizt, lackiert und poliert. So fühlt sich der Bogen auch angenehm in der Hand an.
Daumenleder befestigenAn der Stelle, wo der Bogen gehalten wird, kommt ein Lederstück hin. Das sorgt für besseren Halt und macht das Spielen bequemer, vor allem bei langen Proben oder Auftritten.
Klang prüfenBevor ein Bogen verkauft wird, testen die Bogenmacher:innen, ob er den gewünschten Klang bringt. Dabei achten sie auf Dinge wie Tonreinheit, Lautstärke und Balance.
Reparaturen durchführenNicht jeder kauft gleich einen neuen Bogen, viele lassen ihren alten reparieren. Das kann bedeuten, neue Haare einzuspannen, beschädigte Teile auszutauschen oder den Bogen neu zu justieren.
Kund:innen beratenWer einen Bogen sucht, bekommt oft ausführliche Tipps. Dabei erklären Bogenmacher:innen Unterschiede in Gewicht, Balance oder Materialien, damit Musiker:innen den perfekten Bogen finden.
Verzierungen gestaltenManche Bögen bekommen besondere Details wie Gravuren oder Einlagen. Das ist nicht zwingend nötig, macht den Bogen aber zu einem echten Unikat.

Wo kann man als Bogenmacherin arbeiten?

Vom ruhigen Arbeiten an der Werkbank bis zum direkten Austausch mit Musikerinnen und Musikern – der Beruf als Bogenmacher:in kann ganz unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten haben. Mal steht handwerkliche Präzision im Vordergrund, mal der Blick für den perfekten Klang oder der Umgang mit moderner Fertigungstechnik. Wo dieses Können zum Einsatz kommt, erklären wir dir hier!

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Bogenbauwerkstatt (spezialisierte Ateliers)In einer reinen Bogenbauwerkstatt werden neue Bögen für Violine, Bratsche, Cello und Kontrabass gefertigt, geprüft, bespannt und feinjustiert. Der Alltag besteht aus präziser Handarbeit, Reparaturen und direktem Austausch mit Musikerinnen und Musikern. Das ist der klassische Beschäftigungsort nach der Ausbildung.
Geigenbauwerkstatt mit BogenabteilungViele Geigenbauwerkstätten haben eine eigene Ecke für Bögen. Hier werden Bögen instand gesetzt, neu behaart, lackiert, poliert und für Kundschaft spielbereit gemacht, oft gemeinsam mit der Pflege des passenden Instruments.
Musikalienfachhandel mit ReparaturwerkstattIm Musikfachgeschäft mit Werkstatt verbindet sich Handwerk mit Kundennähe. Man repariert und pflegt Bögen, macht sie spielfertig, berät zu Modellen und Zubehör und betreut oft auch Leihgeräte. Große Häuser betreiben eigene Streicherwerkstätten.
Eigene Werkstatt und SelbstständigkeitMit Berufspraxis ist die Gründung eines eigenen Ateliers möglich. Dann übernimmt man Neubau, Reparatur, Pflege und Beratung in Eigenregie und arbeitet eng mit regionalen Orchestern, Musikschulen, Lehrkräften und Solistinnen und Solisten zusammen.
Hersteller von Carbonfaser oder SerienbögenBei spezialisierten Herstellern geht es um Fertigung, Qualitätssicherung und Entwicklung moderner Bogenmodelle. Hier arbeitet man im Team an definierten Standards und bringt handwerkliche Genauigkeit in einen Produktionsablauf ein.

Wie kann man Bogenmacher werden?

Es fängt ganz simpel an: Beim Werkunterricht in der Schule, wenn man zum ersten Mal merkt, wie zufrieden es macht, ein Stück Holz in eine bestimmte Form zu bringen. Oder wenn man beim Stimmen einer Geige zuschaut und sich fragt, wie eigentlich der Bogen gebaut wird. Vielleicht kommt die Idee auch erst später, weil man merkt, dass man gerne präzise arbeitet, sich für Musik begeistert oder Spaß daran hat, mit den Händen etwas Einzigartiges zu schaffen.

Ob das Interesse schon länger da ist oder erst ganz neu auftaucht: Wer sich für den Beruf als Bogenmacher:in interessiert, hat oft schon Eigenschaften, die hier zählen.

Denn es geht nicht nur um Handwerk, es geht um das Zusammenspiel von Material, Form und Klang. Holz, Metall und Rosshaar müssen so verarbeitet werden, dass daraus ein perfekt ausbalanciertes Werkzeug für Musiker:innen entsteht. Wer mindestens einen soliden Hauptschulabschluss oder besser noch einen Realschulabschluss hat, kann sich gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz ausrechnen. Vor allem spezialisierte Werkstätten freuen sich über Nachwuchs, der mit Motivation und Sorgfalt ans Werk geht.

Und deine Noten sind nicht alles! Wer konzentriert arbeiten kann, Geduld mitbringt, Verantwortung übernimmt und Spaß an präziser Handarbeit hat, wird in diesem Beruf vieles wiederfinden, was zu den eigenen Stärken passt und vielleicht auch ganz neue Seiten an sich entdecken.

Quick-Check: Bogenmacher:in – Könnte das was für dich sein?

  • 🎯 Du hast schon mal gemerkt, wie befriedigend es ist, etwas genau hinzubekommen, ob beim perfekten Eyeliner, beim präzisen Legomodell oder beim sauberen Trick mit dem Skateboard.
  • 🪵 Du arbeitest gern mit deinen Händen und Werkzeugen. Ob beim Basteln, Möbel-Aufbauen oder kleinen Reparaturen zu Hause – es macht dir Spaß, aus Einzelteilen etwas Fertiges zu machen.
  • 👀 Dir fallen sofort Kleinigkeiten auf, die nicht passen. Ein schief hängendes Regal, ein Kratzer im Lack oder eine unsaubere Kante, sowas übersiehst du nicht.
  • 🎶 Du findest es spannend, wie ein Instrument klingt, selbst wenn du nicht selbst spielst. Vielleicht hast du schon mal gesehen, wie jemand eine Gitarre oder Geige stimmt, und wolltest wissen, wie das funktioniert.
  • 🔧 Du bist der Mensch, der Dinge lieber repariert als wegwirft. Wenn die Fahrradkette rausgesprungen ist oder der Kopfhörer nicht mehr richtig sitzt, probierst du erstmal selbst, es zu fixen.
  • 🧠 Du kannst dich konzentrieren, wenn dich etwas interessiert. Egal ob beim Gaming, Zeichnen oder beim Ausprobieren eines Rezepts, wenn du drin bist, vergisst du die Zeit.
  • 📏 Du bist kein Fan von „ungefähr“. Wenn du etwas baust oder einstellst, willst du, dass es exakt passt – lieber einmal mehr nachmessen.
  • 💬 Du kannst mit Leuten reden, wenn’s drauf ankommt. Zum Beispiel, um jemandem zu erklären, warum eine bestimmte Wahl oder Reparatur besser ist.
  • 🛠 Du magst es, wenn dein Arbeitsplatz ordentlich ist. Wenn jedes Werkzeug da liegt, wo es hingehört, kommst du besser klar und musst nicht lange suchen.

Wenn du beim Lesen ein paar Mal gedacht hast: „Ja, das bin ich“, könnte der Beruf Bogenmacher:in echt gut zu dir passen!

Welche Skills braucht man als Bogenmacherin?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Ruhige Hand und feine FingerfertigkeitViele Arbeitsschritte passieren im kleinen Bereich. Rosshaar wird sauber eingezogen, winzige Schrauben werden gesetzt und Holz wird millimetergenau bearbeitet. Jede zittrige Bewegung kann das Ergebnis verschlechtern.Übe Tätigkeiten, die feine Bewegungen erfordern. Fädle Perlen auf, falte Origami, zeichne saubere Linien oder setze ein Modell zusammen. Arbeite bewusst langsam und mache kurze Pausen, damit die Hand ruhig bleibt.
Blick für DetailsEin gutes Ergebnis hängt an Kleinigkeiten. Man erkennt ungleichmäßige Lackflächen, schiefe Kanten oder falsch sitzende Teile sofort und korrigiert sie, bevor der Bogen auf die Bühne geht.Trainiere den Blick im Alltag. Suche auf Fotos kleine Unterschiede, prüfe zu Hause Kanten und Spalten von Möbeln oder vergleiche zwei ähnliche Gegenstände und notiere drei sichtbare Unterschiede.
Sorgfalt und QualitätsbewusstseinEin Bogen soll verlässlich klingen und lange halten. Sorgfalt sorgt dafür, dass nichts schlampig wirkt, dass Maße stimmen und dass am Ende ein Stück entsteht, auf das man stolz sein kann.Arbeite mit Checklisten. Markiere Zwischenschritte, kontrolliere Ergebnisse mit frischem Blick und bitte eine zweite Person um Feedback. Lieber einmal mehr prüfen als einmal zu wenig.
Auge Hand Koordination und sichere WerkzeugführungFeilen, sägen, bohren und kleben gelingen nur, wenn Auge und Hand zusammenarbeiten. Das Werkzeug muss sicher geführt werden, sonst entstehen Macken oder es geht Material verloren.Starte mit einfachen Holzübungen. Säge eine Leiste exakt auf Länge, führe die Feile gerade und übe gleichmäßigen Druck. Filme dich beim Arbeiten und schaue dir an, wie ruhig die Bewegung wirklich ist.
Räumliches Denken und Zeichnungen verstehenWerkzeichnungen zeigen Maße und Formen, die später genauso im realen Teil zu sehen sind. Wer das räumlich im Kopf drehen kann, arbeitet schneller und genauer.Baue nach Anleitung ein Set mit vielen Teilen auf. Lies den Plan zuerst komplett, markiere die Reihenfolge und überprüfe nach jedem Schritt, ob das Ergebnis zur Zeichnung passt.
Musikalisches Gehör und KlanggefühlEin Bogen wird am Klang gemessen. Man prüft, ob er sauber anspricht, ob die Lautstärke passt und ob sich der Ton kontrolliert formen lässt.Höre bewusst Musik. Achte auf Unterschiede in Lautstärke und Klangfarbe. Klatsche gleichmäßige Rhythmen nach. Wenn ein Instrument vorhanden ist, spiele mal einfache Töne und vergleiche, wie sie mit unterschiedlichem Druck klingen.
Geduld und DurchhaltevermögenManche Schritte dauern. Lack muss trocknen, Oberflächen werden in mehreren Durchgängen bearbeitet und Haare werden einzeln sortiert. Ohne Geduld wirkt das Ergebnis unruhig.Teile eine Aufgabe in Etappen. Stelle dir einen Timer für konzentrierte Arbeitsblöcke und mache danach eine kurze Pause. Notiere den Fortschritt, damit du siehst, dass es sich lohnt dranzubleiben.
Selbstständiges Arbeiten und ProblemlösenIn der Werkstatt tauchen ständig kleine Herausforderungen auf. Man entscheidet selbst, welche Reihenfolge sinnvoll ist und wie ein Fehler spurlos behoben wird.Nimm dir ein eigenes Mini-Projekt. Plane die Schritte auf Papier, schätze die Zeit, setze um und schreibe am Ende auf, was gut lief und was du beim nächsten Mal anders machen würdest.
Kundenorientierung und BeratungWer repariert oder neu baut, spricht mit Musikern. Man erklärt Möglichkeiten, hört Wünsche und findet gemeinsam eine Lösung, die zum Instrument und zum Budget passt.Übe Erklären ohne Fachsprache. Beschreibe einem Freund eine Reparatur so, dass er sie versteht. Höre aktiv zu, fasse das Gehörte kurz zusammen und frage nach, ob du es richtig verstanden hast.
KommunikationsfähigkeitGute Ergebnisse entstehen, wenn alle dasselbe Bild im Kopf haben. Klare Worte vermeiden Missverständnisse in der Werkstatt und im Gespräch mit der Kundschaft.Trainiere kurze, klare Ansagen. Schreibe zu einem Projekt drei Sätze: Ziel, aktueller Stand, nächster Schritt. Lies sie laut vor und streiche Füllwörter, bis es wirklich verständlich ist.
Ordnung und Struktur am ArbeitsplatzWerkzeuge, Leime, Haare und kleine Teile brauchen feste Plätze. Ordnung verhindert, dass etwas verloren geht oder verschmutzt und spart täglich Zeit.Richte feste Zonen ein. Lege für Schrauben, Kleinteile und Pinsel jeweils eigene Dosen an. Räume nach jeder Einheit zwei Minuten auf und überprüfe am Ende, ob alles wieder am selben Ort liegt.
Motivation und EinsatzfreudeDer Beruf lebt von Liebe zum Detail. Wer dranbleibt, auch wenn etwas knifflig wird, entwickelt mit der Zeit eine sichere Hand und baut Stücke, die wirklich überzeugen.Setze dir erreichbare Ziele. Belohne abgeschlossene Etappen, sammle Fotos deiner Fortschritte und suche dir Vorbilder, an deren Arbeiten du dich messen kannst.

Interessen-Check: Was sollte einen interessieren, wenn man Bogenmacher werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Wie merkt man sowas?
Interesse an Musik und InstrumentenWer gern Musik hört, ein Instrument spielt oder einfach fasziniert ist, wie ein Ton entsteht, versteht leichter, warum ein Bogen so wichtig für den Klang ist.Man bleibt bei Straßenmusikern stehen, schaut bei Konzerten genau zu oder interessiert sich dafür, wie ein Instrument klingt, auch ohne selbst zu spielen.
Spaß an kreativer FeinarbeitDer Beruf bietet viele kleine Arbeitsschritte, die mit Fingerspitzengefühl erledigt werden. Wer Freude an filigraner Arbeit hat, findet hier genau das.Man bastelt gern kleine Modelle, malt oder gestaltet Schmuck und freut sich, wenn alles gleichmäßig und ordentlich aussieht.
Liebe zu Holz und schönen MaterialienBögen entstehen oft aus edlen Hölzern wie Fernambuk. Wer das Material spannend findet, achtet automatisch mehr auf die Verarbeitung und Pflege.Man streicht gerne über glatte Holzflächen, bemerkt Maserungen und findet es interessant, wie Holzarten unterschiedlich aussehen und riechen.
Neugier auf das „Wie funktioniert das?“Wer gerne hinter die Kulissen schaut und wissen will, wie etwas aufgebaut ist, versteht schneller, wie ein Bogen zusammengesetzt wird.Man fragt bei Dingen wie Kameras, Gitarren oder Computern: „Wie funktioniert das?“ und schaut gern Zerlege- oder Erklärvideos an.

Welche Schulfächer bereiten einen gut auf die Ausbildung vor?

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
Werken / TechnikIn diesem Fach übt man den Umgang mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen. Das ist im Beruf Gold wert, weil Bögen in Handarbeit gefertigt, bearbeitet und zusammengesetzt werden. Wer hier schon Erfahrung im Sägen, Feilen, Schleifen oder im Technischen Zeichnen sammelt, kann später präziser und sicherer arbeiten.
MathematikMathe hilft nicht nur beim Rechnen, sondern auch beim genauen Vermessen von Materialien und beim Berechnen von Längen, Winkeln und Flächen. Das ist wichtig, um Bauteile exakt herzustellen oder Preise zu kalkulieren, die Material- und Arbeitskosten berücksichtigen.
MusikWer ein Instrument spielt oder musikalisches Gehör hat, versteht besser, wie ein Bogen klingen soll. Das hilft beim Testen fertiger Bögen und beim Beraten von Musiker:innen, weil man Unterschiede im Klang gezielter wahrnimmt.
PhysikHier lernt man, wie Materialien auf Druck, Spannung oder Temperatur reagieren. Dieses Wissen ist entscheidend, um Holz und andere Werkstoffe so zu verarbeiten, dass der Bogen stabil bleibt und die gewünschten Klangeigenschaften hat.
DeutschGute Ausdrucksweise ist gefragt, wenn man Kund:innen berät oder Reparaturen erklärt. Wer im Deutschunterricht lernt, klar zu sprechen und zu schreiben, kann später auch in Fachgesprächen überzeugen und Missverständnisse vermeiden.

Was lernt man in der Ausbildung zur Bogenmacherin?

Eine duale Ausbildung bedeutet, dass nicht alles nur im Klassenzimmer passiert. Ein Teil der Zeit wird in der Berufsschule verbracht, wo die Theorie auf dem Plan steht. Der andere Teil findet direkt im Ausbildungsbetrieb statt – hier wird das Gelernte sofort praktisch umgesetzt. So entsteht ein Mix aus Fachwissen und echter Arbeitserfahrung, der perfekt auf den späteren Beruf vorbereitet.

Wie das beim Bogenmacher:innen-Job konkret aussieht und welche Themen in Betrieb und Schule auf einen warten, findest du hier heraus:

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Materialien erkennen und auswählenIn der Ausbildung geht es darum, die passenden Hölzer, Metalle und das richtige Rosshaar für Bögen zu finden. Dabei spielt nicht nur die Optik eine Rolle – es muss auch die richtige Festigkeit, Elastizität und Qualität haben. Später hilft dieses Wissen, Materialien zu wählen, die lange halten und den perfekten Klang ermöglichen.
Bogenstange formenAus einem rohen Stück Holz entsteht die wichtigste Komponente des Bogens: die Bogenstange. Hier lernt man, wie sie zugeschnitten, erhitzt und in die richtige Krümmung gebracht wird. Wer das beherrscht, sorgt später dafür, dass der Bogen optimal ausbalanciert ist und sich beim Spielen gut anfühlt.
Einzelteile anfertigen und zusammenfügenBogenfrosch, Bogenbeinchen und kleine Verbindungsteile werden präzise hergestellt und zu einem stabilen Ganzen zusammengesetzt. Später bedeutet das, dass neue Bögen von Grund auf entstehen oder beschädigte Bögen passgenau repariert werden können.
Oberflächen veredelnGlatte, geschützte und optisch ansprechende Oberflächen sind das Ergebnis von Schleifen, Beizen, Lackieren und Polieren. In der Ausbildung wird gezeigt, wie das Holz so behandelt wird, dass es nicht nur edel aussieht, sondern auch vor Feuchtigkeit und Abnutzung geschützt ist.
Bögen spielfertig machenDazu gehört, Rosshaar gleichmäßig und fest einzuspannen, das Daumenleder anzubringen und den Bogen auf Spielbarkeit zu testen. Wer das beherrscht, kann später sicherstellen, dass der Bogen direkt nach dem Kauf oder der Reparatur einsatzbereit ist.
Reparieren und RestaurierenNeben neuen Bögen landen auch beschädigte oder historische Stücke auf dem Arbeitstisch. In der Ausbildung wird vermittelt, wie man diese so instand setzt, dass sie wieder einwandfrei klingen oder ihren Wert behalten.
Werkzeuge und Maschinen sicher nutzenVom klassischen Handwerkzeug bis zu speziellen Maschinen – es wird gezeigt, wie diese eingerichtet, verwendet, gepflegt und instand gehalten werden. Diese Routine sorgt später dafür, dass die Arbeit reibungslos und ohne Materialschäden läuft.
Kund:innen beratenDer direkte Kontakt mit Musiker:innen gehört dazu. Man lernt, Fragen zu stellen, um herauszufinden, welcher Bogen passt, und erklärt verständlich, welche Reparaturen sinnvoll sind. Dieses Wissen macht später den Unterschied zwischen einem Verkauf „irgendwas“ und einer echten Empfehlung.
Bögen präsentieren und verkaufenAuch Vermarktung ist Teil der Ausbildung. Es geht darum, Bögen ansprechend zu zeigen, ihre Besonderheiten zu erklären und auf die Wünsche der Kundschaft einzugehen. Das ist vor allem wichtig, wenn man später im Fachhandel oder selbstständig arbeitet.
Berufskunde und OrganisationNeben dem Handwerk gehören auch Grundlagen wie Rechte und Pflichten, Betriebsabläufe und Umweltschutz zum Ausbildungsstoff. Dieses Wissen ist wichtig, um den Arbeitsalltag strukturiert zu meistern und verantwortungsvoll zu handeln.

Was kann man als Bogenmacher verdienen?

Nach der Ausbildung gibt es nicht nur neue Aufgaben, sondern auch das erste feste Gehalt. Im Beruf Bogenmacher:in liegt der durchschnittliche Monatsverdienst bei etwa 2.961 Euro brutto. Dieser Wert gibt einen guten Eindruck davon, was viele in diesem Job verdienen.

Manche liegen etwas darunter: Im unteren Viertel sind es rund 2.477 Euro, andere verdienen mehr, im oberen Viertel etwa 3.741 Euro. Wie hoch das Gehalt am Ende ausfällt, hängt unter anderem davon ab, wo man arbeitet, welche Aufgaben man übernimmt und in welcher Region der Betrieb liegt. Mit der Zeit kann sich das Einkommen verändern.

Was verdient man in der Ausbildung zur Bogenmacherin?

Schon während der Ausbildung gibt es jeden Monat Geld aufs Konto. Wie viel das ist, hängt von Faktoren wie Ausbildungsjahr, Betrieb und Region ab. Wir geben dir hier mal einen Vorgeschmack, was du eventuelle während der Ausbildung verdienen könntest:

AusbildungsjahrAusbildungsgehalt
1. Jahr682 bis 810€
2. Jahr805 bis 940€
3. Jahr921 bis 1.070€

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Bogenmacher:in

Ist die Ausbildung geschafft, öffnen sich neue Türen. Manche bleiben im erlernten Beruf, andere wollen sich weiter spezialisieren oder sogar noch mal ganz neue Fähigkeiten dazu gewinnen. Ob mehr Handwerk, mehr Technik oder ein Schritt in Richtung Selbstständigkeit, die Möglichkeiten sind vielfältiger, als viele zunächst denken. Welche Wege nach der Ausbildung offenstehen, zeigen wir dir hier:

Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Spezialisierungen, die wirklich was bringen können

SpezialisierungWas lernt man und wozu?
Holzbe- und -verarbeitung / RestaurierungHier geht es darum, Bögen komplett zu bauen und die Beschädigten wieder fit zu machen. Man lernt, Holz so zu formen, dass es genau die richtige Spannung hat, Bauteile millimetergenau einzupassen und Oberflächen sauber zu bearbeiten. In der Restaurierung wird gezeigt, wie man alte oder wertvolle Bögen so repariert, dass sie wieder spielbar sind, ohne ihren Charakter zu verlieren. Wer das kann, hat später viele Aufträge, egal ob im Neubau oder in der Reparatur.
HolzkundeIn dieser Spezialisierung dreht sich alles darum, die verschiedenen Holzarten zu kennen und zu wissen, wie sie sich verhalten. Man lernt, welche Hölzer besonders elastisch sind, wie die Maserung den Klang beeinflusst und wie man erkennt, ob das Material gut abgelagert ist. Das ist später wichtig, um für jeden Bogen genau das richtige Holz auszuwählen, damit er perfekt klingt und lange hält.
HolzwerkstoffeHier lernt man den Umgang mit speziellen Holzwerkstoffen, also verarbeiteten oder kombinierten Hölzern, und auch mit Alternativen wie Carbon oder modernen Kunststoffen. Es wird gezeigt, wie diese Materialien geschnitten, verklebt und geformt werden können. Das ist später praktisch, wenn Kunden leichtere oder besonders stabile Bögen wollen oder wenn seltene Hölzer nicht verfügbar sind.
Historische Materialkunde und Handwerkstechnik / MusikDiese Spezialisierung verbindet altes Handwerkswissen mit musikalischem Verständnis. Man lernt, wie Bögen früher gebaut wurden, welche Materialien und Lacke verwendet wurden und wie man verschiedene historische Stile erkennt. Gleichzeitig wird das Gehör geschult, um Unterschiede im Klang zu hören und Bögen darauf abzustimmen. Wer sich hier auskennt, kann wertvolle Sammlerstücke restaurieren oder für Musiker:innen Bögen bauen, die sich an einem bestimmten historischen Klang orientieren.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas und warum lernt man das?
Bogenmachermeister:in (Bachelor Professional im Bogenbauer-Handwerk)Hier geht es darum, das Handwerk auf das höchste Level zu bringen. Man lernt, besonders anspruchsvolle Bögen zu fertigen, schwierige Reparaturen zu meistern und den kompletten Ablauf in einer Werkstatt zu planen. Außerdem wird gezeigt, wie man Mitarbeitende anleitet, Aufträge kalkuliert und sogar eine eigene Werkstatt führen kann. Das ist der direkte Weg, um später selbst Chef:in zu sein.
Restaurator:in im Handwerk – Möbel und Holzobjekte (Bachelor Professional)In dieser Weiterbildung dreht sich alles um den Erhalt wertvoller oder historischer Stücke. Man übt, wie alte Lacke, Hölzer und Bauteile so restauriert werden, dass der ursprüngliche Charakter bleibt. Dieses Wissen ist besonders gefragt, wenn man für Sammler:innen, Museen oder professionelle Musiker:innen arbeitet, die ihre Originalbögen möglichst originalgetreu erhalten wollen.

Studium nach der Ausbildung ? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
MusikinstrumentenbauHier geht es um alles, was mit dem Bau und der Reparatur von Musikinstrumenten zu tun hat, von den Materialien über den Klang bis zu den Arbeitstechniken. Auch Themen wie Akustik und Qualitätsprüfung stehen auf dem Plan.Mit diesem Wissen kannst du in spezialisierten Werkstätten arbeiten, bei Herstellern von Instrumenten und Bögen einsteigen, in der Produktentwicklung mitwirken oder im Fachhandel beraten.
HolztechnikIn diesem Studium erfährst du alles über Holz als Werkstoff, wie man es verarbeitet, veredelt und in der Produktion einsetzt. Dazu gehören auch moderne Maschinen, digitale Planung und Qualitätssicherung.Du kannst später in größeren Werkstätten oder bei Herstellern arbeiten, technische Abläufe leiten, neue Bauteile entwickeln oder die Qualität in der Fertigung überwachen.
Produktdesign oder IndustriedesignHier dreht sich alles um Gestaltung und Funktion von ersten Skizzen über Modelle bis hin zu fertigen Produkten. Du lernst auch, wie man Designs am Computer entwirft und testet.Damit kannst du Bögen und Zubehör optisch und funktional weiterentwickeln, Etuis oder Halterungen gestalten oder zwischen Werkstatt und Marketing vermitteln.
Werkstofftechnik oder MaterialwissenschaftenIn diesem Fach lernst du, wie unterschiedliche Materialien aufgebaut sind, wie sie sich verhalten und wie man sie kombiniert, um stabile und leichte Produkte herzustellen.Du könntest z.B. an neuen Materialien für Bogenstangen arbeiten, im Labor Materialtests durchführen oder in der Entwicklung bei Herstellern mitwirken.
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