Heilerziehungspfleger/in - Ausbildung und Beruf

Heilerziehungspfleger/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Schulische Ausbildung 
  • Ausbildungsdauer
     2-3 Jahre in Vollzeit, 3-6 Jahre in Teilzeit
  • Gewünschter Schulabschluss
    Mittlerer Abschluss + eine Ausbildung oder Berufserfahrung, alternativ Abitur + FSJ oder Praktika
  • Ausbildungsvergütung
    1.300€ - 1.500€ in der PiA Ausbildung  

Der Beruf Heilerziehungspfleger in 20 Sekunden

  • Du arbeitest mit Menschen, die Unterstützung in ihrem Alltag benötigen
  • Du kannst z.B. in Wohnheimen, Schulen oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung arbeiten
  • Je nach Zielgruppe unterscheiden deine Aufgaben sich sehr: Mit Kindern arbeitest du ganz anders als mit Erwachsenen

Wenn du gerne Menschen helfen möchtest, die einen speziellen Förderbedarf haben, dann ist diese Ausbildung vielleicht das Richtige für dich. Als Heilerziehungspfleger:in arbeitest du mit Menschen, die deine Unterstützung bei den unterschiedlichsten Dingen benötigen. Manche haben körperliche Einschränkungen, manche geistige und manche vielleicht auch seelische. 

Du hilfst ihnen dabei, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen und Dinge zu lernen, die sie (noch) nicht können. Dabei kannst du mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen arbeiten, je nachdem, in welcher Einrichtung du bist. Wenn das nach einem Beruf klingt, der dich erfüllen könnte, dann bleib dran. Wir erklären dir alles, was du wissen musst!

Was genau machen Heilerziehungspfleger

Der Name ist Programm: denn Heilerziehungspfleger heilen, erziehen und pflegen. Heilerziehungspfleger:innen haben also einen vielseitigen Beruf, der Menschen mit Behinderungen oder besonderem Unterstützungsbedarf dabei hilft, ein selbstbestimmtes und möglichst unabhängiges Leben zu führen. Deine Aufgaben können sich je nach Zielgruppe und Arbeitsumfeld stark unterscheiden.

Allgemeine Aufgaben im Alltag

AufgabeDarum geht’s hier
Unterstützung im AlltagDu hilfst bei grundlegenden Dingen wie Körperpflege, Anziehen, Essen und Haushaltsführung.
Förderung von FähigkeitenDu unterstützt Menschen dabei, ihre körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln oder zu erhalten. Das können motorische Übungen, Kreativangebote oder soziale Aktivitäten sein.
Begleitung und BetreuungDu begleitest Menschen zu Terminen (z.B. Arztbesuche), Ausflügen oder Freizeitaktivitäten und gestaltest ihren Alltag abwechslungsreich.
Pflege und medizinische AufgabenFalls nötig, übernimmst du pflegerische Aufgaben, wie das Verabreichen von Medikamenten oder das Versorgen von Wunden.
Dokumentation und ZusammenarbeitDu dokumentierst Entwicklungsfortschritte, planst Fördermaßnahmen und arbeitest eng mit Angehörigen, Ärztinnen, Therapeuten oder anderen Fachkräften zusammen.

Unterschiede nach Zielgruppen

ZielgruppeAufgaben
Arbeit mit KindernFörderung der Entwicklung: Du unterstützt Kinder beim Lernen von grundlegenden Fähigkeiten, wie Laufen, Sprechen oder sozialen Umgangsformen.

Spielen und Lernen: Spielerische Aktivitäten und Lernangebote stehen im Mittelpunkt, um die kognitive und emotionale Entwicklung zu fördern.

Schulbegleitung: Du hilfst Kindern mit besonderen Bedürfnissen im schulischen Alltag und sorgst dafür, dass sie am Unterricht teilnehmen können.

Emotionale Unterstützung: Du bist ein stabiler Bezugspunkt und hilfst Kindern, emotionale Herausforderungen zu bewältigen.
Arbeit mit ErwachsenenAlltagsbegleitung: Hier stehen Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen, Wohnungsreinigung und Mobilitätshilfen im Vordergrund.

Berufsalltag unterstützen: Du hilfst bei der Integration in Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder unterstützt bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten.

Freizeitgestaltung: Planung von Aktivitäten, die auf die Interessen der Erwachsenen abgestimmt sind, wie Ausflüge, Sport oder kreative Projekte.
Menschen mit körperlichen EinschränkungenPflege und Mobilität: Du unterstützt bei der Körperpflege, bei der Nutzung von Hilfsmitteln (Rollstuhl, Prothesen) oder beim Transfer vom Bett in den Rollstuhl.

Barrierefreiheit sichern: Du hilfst, die Umgebung anzupassen, sodass sich die Menschen möglichst eigenständig bewegen und agieren können.

Physiotherapie begleiten: Du unterstützt bei Übungen oder förderst Beweglichkeit durch regelmäßige Bewegung.
Menschen mit psychischen BeeinträchtigungenStabilität bieten: Du bist ein stabiler Anker in emotional schwierigen Situationen und hilfst, den Alltag zu strukturieren.

Therapeutische Angebote begleiten: Zusammenarbeit mit Psychologen und Therapeuten, um die emotionale und mentale Gesundheit zu fördern.

Kommunikation fördern: Du unterstützt, wenn Menschen Schwierigkeiten haben, sich auszudrücken oder soziale Kontakte zu pflegen.
Menschen mit geistigen EinschränkungenLernprozesse begleiten: Du unterstützt Menschen dabei, lebenspraktische Fähigkeiten (z.B. Kochen, Umgang mit Geld) zu erlernen.

Förderung der Selbstständigkeit: Angebote zur Entwicklung von Fähigkeiten und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Schutz und Sicherheit: Du achtest darauf, dass sie in ihrer Umgebung sicher sind und nicht überfordert werden.

Du siehst, dass die Aufgaben einer Heilerziehungspflegerin sich stark unterscheiden können, je nachdem, welche Bedürfnisse ihre Klienten haben. Im Laufe deiner Ausbildung solltest du daher am besten herausfinden, in welchem Bereich und mit welchen Personengruppen du am liebsten arbeiten würdest.

Wo kannst du als Heilerziehungspflegerin arbeiten?

So vielfältig wie deine Klient:innen sind auch die Arbeitsorte, an denen du deinen Job erledigen kannst. Es gibt viele soziale Einrichtungen, in denen Menschen Unterstützung benötigen. Eine kurze Übersicht geben wir dir jetzt, damit es dir leichter fällt, dich zu entscheiden, wohin du eigentlich gehen möchtest.

Ort & ZielgruppeAufgabenBesonderheiten
Wohnheime und Wohngruppen
Menschen, die nicht (vollständig) eigenständig wohnen können, darunter Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Du hilfst Menschen, die Unterstützung im Alltag benötigen. Dazu gehört die Hilfe bei der Körperpflege, im Haushalt oder beim Kochen. Du förderst auch die sozialen Fähigkeiten der Bewohner, damit sie gut miteinander in der Wohngruppe auskommen. Außerdem gestaltest du Freizeitaktivitäten wie Spiele oder Ausflüge. Bei Schichtdiensten kannst du sogar nachts für die Bewohner da sein.Hier bist du nicht nur für die Unterstützung im Alltag zuständig, sondern begleitest die Bewohner oft über längere Zeiträume hinweg. Du baust eine enge Beziehung zu den Menschen auf und übernimmst viel Verantwortung.
Schulen und schulische Begleitdienste
Kinder und Jugendliche mit körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen in inklusiven oder Förderschulen.
Du begleitest Kinder und Jugendliche während des Unterrichts, hilfst ihnen bei Aufgaben oder bei der Nutzung von Hilfsmitteln. Außerdem bist du bei Pausen oder Schulveranstaltungen dabei und unterstützt die Kinder dabei, sich sozial zu integrieren. Du arbeitest eng mit Lehrkräften zusammen und sorgst dafür, dass die Kinder aktiv am Schulalltag teilnehmen können.Der Job hier ist besonders, weil du mit den Kindern und Jugendlichen viel individuell arbeitest. Du hast geregelte Arbeitszeiten, die meist den Schulzeiten entsprechen, was eine gute Work-Life-Balance ermöglichen kann.
Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM)
Erwachsene mit Behinderungen, die nicht auf dem regulären Arbeitsmarkt tätig sein können
Deine Hauptaufgabe ist es, Erwachsene zu unterstützen, die handwerklich oder kreativ arbeiten möchten. Du hilfst dabei, berufliche Fähigkeiten wie Teamarbeit oder Pünktlichkeit zu fördern. Außerdem begleitest du Freizeit- oder Bildungsangebote innerhalb der Werkstatt und dokumentierst die Entwicklung der Beschäftigten.Hier liegt der Fokus darauf, die Menschen in ein möglichst selbstständiges Arbeitsleben zu integrieren. Du hilfst ihnen dabei, ihren Platz in einer Werkstatt zu finden und förderst ihre Fähigkeiten.
Tagesförderstätten
Menschen mit schwereren Beeinträchtigungen, die nicht in Werkstätten arbeiten können.
In einer Tagesförderstätte gestaltest du einen strukturierten Tagesablauf für Menschen mit schwereren Beeinträchtigungen. Du führst verschiedene Aktivitäten durch, z.B. Basteln, Musik oder Bewegungsangebote. Auch bei pflegerischen Aufgaben bist du gefragt und unterstützt die Menschen dabei, ihre Sinne und sozialen Fähigkeiten zu fördern.Du arbeitest hier besonders eng mit den Betroffenen und in kleinen Teams. Die Arbeit ist intensiv, da du viel Unterstützung bietest und oft mit den Menschen direkt in Kontakt bist.
Kliniken und medizinische Einrichtungen
Menschen mit schweren körperlichen oder psychischen Einschränkungen, z.B. in Reha-Kliniken oder psychiatrischen Einrichtungen.
Du hilfst den Patienten bei therapeutischen Maßnahmen, wie Ergotherapie oder Bewegungstherapie, und begleitest sie bei medizinischen Behandlungen. Du förderst die Selbstständigkeit der Patienten und hilfst dabei, den Alltag zu bewältigen. Zudem arbeitest du eng mit Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten zusammen.Die Arbeit hier ist besonders, weil du in einem medizinischen Umfeld tätig bist und eng mit Fachpersonal zusammenarbeitest. Du bist in viele therapeutische Abläufe integriert und unterstützt die Patienten direkt.
Ambulante Dienste
Menschen, die zu Hause wohnen, aber Unterstützung benötigen.
Du fährst zu den Menschen nach Hause und unterstützt sie bei alltäglichen Aufgaben wie Kochen, Haushalt oder Körperpflege. Du begleitest sie zu Terminen oder bei Freizeitaktivitäten und förderst ihre Eigenständigkeit, damit sie weiterhin in ihrer eigenen Wohnung leben können.Der Job ist besonders flexibel, weil du bei verschiedenen Menschen an unterschiedlichen Orten arbeitest. Du hast viel selbstständige Verantwortung und musst dich auf unterschiedliche Situationen einstellen.
Freizeit- und Ferienbetreuung
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit Behinderungen, die Freizeitangebote nutzen möchten.
Du planst und führst Ausflüge, Sport- oder Kreativangebote durch. Bei Ferienfreizeiten oder Kurzreisen begleitest du die Teilnehmer und sorgst dafür, dass sie während der Aktivitäten betreut und gepflegt werden.Diese Arbeit ist oft projektbezogen oder saisonal. Sie ist abwechslungsreich und bietet viel Raum für kreative Gestaltung von Freizeitaktivitäten und Ausflügen.
Einrichtungen der Jugendhilfe
Kinder und Jugendliche mit besonderen Unterstützungsbedarfen, z.B. aus schwierigen familiären Verhältnissen.
In Einrichtungen der Jugendhilfe betreust du Kinder und Jugendliche, die Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen und Konflikten benötigen. Du förderst ihre sozialen Kompetenzen und ihre Eigenständigkeit und arbeitest eng mit Jugendämtern und Therapeuten zusammen.Die Arbeit ist hier besonders emotional herausfordernd, da du mit Jugendlichen aus schwierigen Lebensverhältnissen arbeitest. Du baust eine enge Beziehung zu den Jugendlichen auf und hilfst ihnen bei der Bewältigung von Problemen.
Integrative Kindergärten oder Kitas
Kinder mit und ohne Behinderungen, die zusammen betreut werden.
Du förderst die kindliche Entwicklung durch spielerische Angebote und unterstützt die Inklusion, sodass alle Kinder gleichermaßen teilnehmen können. Du arbeitest eng mit den Erziehern und den Eltern zusammen, um die Bedürfnisse der Kinder zu erfüllen.Besonders ist hier die Vielfalt der Kinder: Du arbeitest mit einer Mischung aus Kindern mit und ohne Behinderung, was eine abwechslungsreiche und kreative Arbeit ermöglicht.
Einrichtungen für Senioren mit Behinderungen
Ältere Menschen mit Behinderungen und altersbedingten Einschränkungen.
Du unterstützt ältere Menschen im Alltag bei der Körperpflege, Mobilität und bei anderen Aufgaben. Du förderst ihre geistige und körperliche Fitness durch Gedächtnistraining und Bewegung. Zudem organisierst du Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge oder gemeinsames Kochen.In dieser Arbeit steht die Lebensqualität im Alter im Vordergrund. Du hilfst älteren Menschen, trotz ihrer Einschränkungen ein möglichst aktives und erfülltes Leben zu führen.

Und hast du schon eine Idee, welcher Bereich dich am meisten interessieren würde?

Was brauchst du, um Heilerziehungspfleger zu werden?

Bei diesem Beruf trägst du sehr viel Verantwortung für das Wohlergehen anderer Menschen. Du kannst daher nicht einfach direkt nach der Schule loslegen, sondern musst auf jeden Fall auch ein wenig praktische Erfahrung vorweisen.

Mit welchem Schulabschluss kann man Heilerziehungspfleger werden?

Es gibt unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten, je nachdem, welchen Schulabschluss man vorweisen kann. 

Hast du einen Realschulabschluss, brauchst du entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung wie beispielsweise die Ausbildung zum Sozialassistenten  oder mehrjährige Berufserfahrung.

Hast du Abitur oder Fachabitur, geht es etwas schneller. Dann musst du lediglich eine sogenannte “einschlägige, praktische Tätigkeit” vorweisen können. Das kann beispielsweise ein FSJ an einer Förderschule oder ein Praktikum in einem Pflegeheim sein. Wie lang dieses Praktikum sein muss, unterscheidet sich je nach den Anforderungen der jeweiligen Schule, an der du die Ausbildung absolvieren willst.

Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es noch, um Heilerziehungspflegerin zu werden?

Im sozialen Bereich gehört es dazu, dass ein erweitertes Führungszeugnis verlangt wird und dieses natürlich eintragsfrei sein muss. Außerdem musst du in vielen Fällen deine gesundheitliche Eignung in Form eines ärztlichen Attests vorweisen.

Was für persönliche Voraussetzungen solltest du als Heilerziehungspfleger haben?

Mal ganz abgesehen von diesem Standard-Kram ist es bei diesem Beruf sehr wichtig, was für persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Interessen du eigentlich mitbringst. Für soziale Berufe musst du eine soziale Ader haben  – und auch sowas wie Geduld, Einfühlungsvermögen und Berührungsängste darfst du wirklich nicht haben. Schauen wir uns das mal im Detail an!

Deine Checkliste für den Beruf Heilerziehungspfleger

  • Hast du ein Herz für Menschen? Denk an die Klassenkameradin, die neu in der Schule war und sich verloren gefühlt hat. Du hast sie vielleicht angesprochen oder ihr geholfen, sich zurechtzufinden.
  • Hörst du gerne zu? Zum Beispiel, wenn eine Freundin oder ein Freund von einem Problem erzählt, und du bist diejenige, die aufmerksam zuhört und versucht, zu helfen.
  • Bist du geduldig? Stell dir vor, du erklärst deinem kleinen Bruder zum hundertsten Mal, wie man ein Spiel spielt, ohne die Geduld zu verlieren.
  • Arbeitest du gerne mit anderen zusammen? Zum Beispiel bei Gruppenarbeiten in der Schule, wo du Ideen einbringst, aber auch mithilfst, wenn jemand Unterstützung braucht.
  • Hast du Spaß daran, jemandem etwas beizubringen? Vielleicht hast du schon mal einem Kind gezeigt, wie man einen Ball richtig wirft, oder einer Freundin geholfen, ein Rezept zu kochen.
  • Magst du es, anderen zu helfen? Wie beim Einkaufen, wenn jemand älter ist und du die schweren Taschen trägst, oder bei Nachbarn, die dich um einen Gefallen bitten.
  • Bist du kreativ? Denk an Momente, in denen du ein Geschenk gebastelt, eine Zeichnung gemalt oder eine coole Idee für ein Projekt entwickelt hast.
  • Bist du ein Organisationstalent? Zum Beispiel, wenn du für die Familie ein Picknick planst und daran denkst, alles Wichtige mitzunehmen – von Snacks bis zur Decke.
  • Kannst du Verantwortung übernehmen? Stell dir vor, du passt auf ein kleines Kind auf oder kümmerst dich um das Haustier deines Freundes, wenn er im Urlaub ist.
  • Bleibst du ruhig, wenn es stressig wird? Wie beim Sport, wenn die Mannschaft zurückliegt und du trotzdem konzentriert bleibst und weiter kämpfst.
  • Freust du dich über kleine Erfolge? Zum Beispiel, wenn jemand dank deiner Hilfe ein schwieriges Ziel erreicht, wie das Fahrradfahren zu lernen.
  • Hast du Respekt vor anderen? Denk daran, wie du mit Menschen umgehst, die anders sind als du – zum Beispiel ältere Menschen, Kinder oder Menschen mit Behinderungen.

Passt das schon mal? Dann lass uns die Punkte einmal auf deinen Berufsalltag matchen!

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder üben

FähigkeitWarum?Wie du es zB üben kannst
Empathie und EinfühlungsvermögenDu arbeitest mit Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, und musst ihre Bedürfnisse und Gefühle verstehen, auch wenn sie diese nicht klar ausdrücken können.Hör aufmerksam zu, wenn Freunde oder Familie von Problemen erzählen.

Engagiere dich in der Nachbarschaft oder im Ehrenamt, z.B. bei der Betreuung von Kindern oder Senioren.
GeduldManche Menschen brauchen länger, um etwas zu verstehen oder zu lernen. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und nicht die Geduld zu verlieren.Spiele Gesellschaftsspiele mit kleinen Kindern – das kann chaotisch und herausfordernd sein!

Erkläre jemandem ein Thema, das du gut verstehst, und geh in kleinen Schritten vor.
KommunikationsfähigkeitDu musst mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Fähigkeiten sprechen, oft auf kreative oder einfache Weise, damit sie dich verstehen.Lies jemandem eine Geschichte vor und achte darauf, spannend und deutlich zu sprechen.

Übe, dich ohne Worte auszudrücken, z.B. durch Gesten oder Zeichnungen.
VerantwortungsbewusstseinDu bist für das Wohlbefinden anderer Menschen verantwortlich, oft auch für ihre Sicherheit.Übernimm Aufgaben im Haushalt, die Konsequenzen haben, z.B. Kochen oder Pflanzen gießen.

Betreue ein Haustier oder unterstütze jemanden bei alltäglichen Aufgaben.
KreativitätOb Basteln, Spielen oder alternative Wege zur Problemlösung: Kreativität hilft, deinen Arbeitsalltag abwechslungsreich und individuell zu gestalten.Denk dir neue Spiele oder Geschichten aus, die du Kindern erzählen könntest.

Probiere DIY-Projekte aus, wie Basteln oder Malen, um kreative Ideen zu entwickeln.
BelastbarkeitDer Beruf kann körperlich und emotional anstrengend sein, vor allem in stressigen oder schwierigen Situationen.Plane stressige Tage in der Schule oder im Alltag so, dass du dir Pausen gönnst.

Trainiere Sportarten, die Ausdauer und Geduld fördern, wie Yoga oder Wandern.
KonfliktlösungIn Wohngruppen oder Teams können Spannungen entstehen, die du ruhig und fair lösen musst.Übe, ruhig zu bleiben, wenn ein Streit zwischen Freunden entsteht.

Hilf bei Konflikten in der Familie, indem du unterschiedliche Perspektiven aufzeigst.
OrganisationsfähigkeitDu planst Aktivitäten, gestaltest den Alltag und kümmerst dich um die Dokumentation der Betreuung.Organisiere kleine Events, wie einen Spieleabend oder eine Geburtstagsfeier.

Übe, To-do-Listen zu erstellen und deine Aufgaben zu priorisieren.
FeinmotorikBei der Arbeit mit Menschen mit Einschränkungen kann es sein, dass du ihnen bei Bastelarbeiten, beim Essen oder bei der Körperpflege hilfst.Bastle kleine Dinge, wie Origami oder Perlenarmbänder.

Kochrezepte mit feiner Handarbeit, z.B. Garnieren oder Dekorieren von Kuchen.
TeamfähigkeitDu arbeitest oft mit anderen Fachkräften und Familienmitgliedern zusammen, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.Mach bei Gruppenprojekten in der Schule oder im Verein mit.

Übe, Aufgaben zu verteilen und Feedback zu geben.
Offenheit und ToleranzDu triffst auf Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und musst sie ohne Vorurteile akzeptieren.Besuche Veranstaltungen oder Treffpunkte, die kulturelle Vielfalt fördern.

Lies Geschichten oder Bücher über das Leben von Menschen mit Behinderungen.
Technisches VerständnisDu benutzt Hilfsmittel wie Rollstühle, Lifter oder Kommunikationsgeräte, die du verstehen und bedienen musst.Beschäftige dich mit technischen Geräten, wie der Reparatur eines Fahrrads oder dem Aufbau eines Möbelstücks.

Lies Bedienungsanleitungen und übe, die Funktionen von Alltagsgeräten zu verstehen.

Diese Interessen sind gut, damit dir der Beruf Spaß macht

InteresseWas es bedeutetWie es sich zeigt
 Interesse an anderen MenschenDu möchtest mehr über andere Menschen wissen, ihre Bedürfnisse verstehen und ihnen helfen, ihren Alltag zu gestalten.Du fragst Freunde oder Familie, wie ihr Tag war, und hörst aufmerksam zu.

Du findest es spannend, neue Leute kennenzulernen und über ihre Lebenserfahrungen zu sprechen.
Freude an der Unterstützung andererEs macht dir Spaß, anderen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen oder Herausforderungen zu bewältigen.Du unterstützt gerne deine jüngeren Geschwister bei den Hausaufgaben oder hilfst Freunden, wenn sie etwas nicht verstehen.

Du magst es, im Haushalt Aufgaben zu übernehmen, die anderen das Leben erleichtern.
Soziale ThemenDu bist neugierig auf Themen wie Inklusion, Barrierefreiheit oder soziale Gerechtigkeit.Du diskutierst gerne über Themen, die mit der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen oder anderen Herausforderungen zu tun haben.

Du schaust dir Dokus oder Filme an, die sich mit sozialen Fragen beschäftigen.
Begeisterung für KreativitätDu möchtest deinen Arbeitsalltag bunt und abwechslungsreich gestalten, z.B. durch Basteln, Spielen oder kreative Projekte.Du bastelst oder malst gerne, vielleicht gestaltest du auch DIY-Projekte.

Du denkst dir Spiele oder Geschichten aus, die andere begeistern könnten.
Pädagogik und EntwicklungDu möchtest verstehen, wie Menschen lernen und sich entwickeln, um sie bestmöglich zu unterstützen.Du bist neugierig, wie Kinder neue Dinge lernen und warum sie sich so entwickeln, wie sie es tun.

Du freust dich, wenn jemand dank deiner Hilfe etwas Neues schafft, z.B. Fahrradfahren oder Lesen lernen.
Spaß an praktischen TätigkeitenDu möchtest Dinge selbst anpacken, z.B. bei der Pflege oder im Haushalt helfen, statt nur am Schreibtisch zu sitzen.Du hilfst gerne in der Küche, deckst den Tisch oder sortierst die Wäsche.

Du baust oder reparierst gerne Dinge im Alltag.
Kommunikation und BeziehungsgestaltungDu möchtest Beziehungen aufbauen und in einem Beruf arbeiten, in dem Kommunikation eine große Rolle spielt.Du magst es, lange Gespräche mit Freunden oder Familienmitgliedern zu führen.

Du bist diejenige, die Konflikte in der Gruppe klärt oder für gute Stimmung sorgt.
Gesundheit und PflegeDu möchtest dich mit körperlicher und geistiger Gesundheit beschäftigen und Menschen helfen, ein gesundes Leben zu führen.Du interessierst dich für Erste-Hilfe-Kurse oder gesunde Ernährung.

Du kümmerst dich um jemanden, der krank ist, und sorgst dafür, dass es ihm besser geht.

Diese Schulfächer sind nützlich für Heilerziehungspflegerinnen

SchulfachWarum?Wie es dir helfen kann
BiologieIn Biologie lernst du alles über den menschlichen Körper, wie er funktioniert und wie Krankheiten oder Behinderungen ihn beeinflussen. Du erfährst auch viel über Ernährung und Gesundheit.Du verstehst besser, wie körperliche Einschränkungen entstehen und wie du Menschen unterstützen kannst. Du kannst gesundheitliche Probleme erkennen und gezielt darauf reagieren.
Sozialkunde / EthikIn diesem Fach beschäftigst du dich mit wichtigen sozialen Themen wie Inklusion, Gerechtigkeit und zwischenmenschlichen Beziehungen. Du lernst, verschiedene Lebenssituationen und Werte zu verstehen.Du entwickelst Empathie und ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen. Das hilft dir, Konflikte besser zu lösen und mitfühlend zu handeln.
DeutschGute Kommunikation ist in deinem Beruf extrem wichtig. Du musst dich sowohl mündlich als auch schriftlich klar ausdrücken können, z.B. in Gesprächen mit Klienten, Angehörigen oder Kollegen. Außerdem gehört das Schreiben von Dokumentationen zu deinen Aufgaben.Du kannst dich klar und verständlich ausdrücken und lernst, wichtige Informationen in Berichten oder Betreuungsplänen präzise festzuhalten. So werden keine wichtigen Details übersehen.
Psychologie (wenn angeboten)In Psychologie geht es darum, zu verstehen, wie Menschen denken, fühlen und handeln. Du lernst auch über psychische Erkrankungen und deren Auswirkungen auf das Verhalten.Du kannst besser einschätzen, wie du mit verschiedenen Persönlichkeiten und Bedürfnissen umgehst und wie du Menschen motivieren und fördern kannst.
Kunst / Werken / MusikKreative Fächer helfen dir, Aktivitäten zu planen, die den Alltag der Klienten abwechslungsreich und spannend machen. Basteln, Malen oder Musik machen fördern die geistigen und motorischen Fähigkeiten der Menschen.Du kannst kreative Angebote gestalten, die die individuellen Fähigkeiten der Klienten fördern. Du bringst Freude und Abwechslung in ihren Alltag und unterstützt so ihre Entwicklung.
Hauswirtschaft (falls angeboten)In Hauswirtschaft lernst du alles, was du für die Unterstützung bei der Haushaltsführung wissen musst, z.B. Kochen, Putzen und gesunde Ernährung.Du kannst Klienten helfen, den Haushalt zu führen und entwickelst ein gutes Gefühl für praktische Aufgaben im Alltag. Du förderst die Selbstständigkeit der Klienten in ihrem täglichen Leben.
Religion (oder vergleichbare Fächer)In diesem Fach geht es um ethische und moralische Fragestellungen sowie um die verschiedenen Weltanschauungen. Du lernst, diese zu respektieren und darauf basierend zu handeln.Du kannst Menschen mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen und kulturellen Hintergründen besser unterstützen. Deine ethischen Werte helfen dir in schwierigen oder herausfordernden Situationen.

Wie kannst du Heilerziehungspfleger werden?

Es gibt zwei Wege, auf denen du die Ausbildung absolvieren kannst: Entweder als schulische Ausbildung in Verbindung mit Praktika und einem Anerkennungsjahr, oder als PiA Ausbildung.

1. Schulische Ausbildung als Heilerziehungspflegerin: Du brauchst Praktika und ein Anerkennungsjahr

Während einer schulischen Ausbildung besuchst du vorwiegend die Berufsschule und absolvierst Praktika, mit denen du dann eben praktische Erfahrung sammeln kannst.

In manchen Fällen werden Führungszeugnis und Attest schon bei der Anmeldung bei der Ausbildungsstätte verlangt, häufig aber erst, wenn du das erste Praktikum absolvierst. In diesen Phasen bekommst du die Chance, dein erlerntes Wissen anzuwenden und dazu noch praktische Erfahrungen sammeln zu können. 

Wo du dein Praktikum machst, bleibt dir überlassen. Zur Auswahl stehen verschiedene stationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen. Bekommst du während der Ausbildung die Chance, mehrere Praktika zu absolvieren, bietet es sich an, diese in unterschiedlichen Einrichtungen zu machen. So hast du schon einiges ausprobiert, wenn du mit der Ausbildung fertig bist und weißt schon, was dir am meisten liegt. 

Zwar wird die schulische Ausbildung in der Regel nicht vergütet, jedoch hast du die Chance auf ein bezahltes Praktikum. Ob die Einrichtungen, also dein Arbeitgeber, dir ein Praktikumsentgelt auszahlen, können sie allerdings selbst entscheiden.

Anerkennungsjahr / Berufspraktikum: Was ist das und wie viel verdient man? 

Wie bei der Ausbildung zur Erzieherin endet die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger mit einem sogenannten Anerkennungsjahr oder auch Berufspraktikum genannt. In diesem Jahr bist du in einer Einrichtung angestellt und gehst nur noch selten, meist in Blöcken, zur Berufsschule. Dieses Berufspraktikum wird vergütet. Viele Einrichtungen richten sich dabei an den Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes. Das Gehalt für Heilerziehungspfleger:innen im Anerkennungsjahr beträgt rund 1.800€ brutto. Da der Tarifvertrag häufig angepasst wird, solltest du die aktuellen Gehälter für Auszubildende mit dem Berufsziel Heilpädagogik hier nochmal nachlesen.

2. Heilerziehungspfleger: Praxisintegrierte Ausbildungsform (PiA)

Inzwischen wird die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin auch als sogenannte PIA-Ausbildung angeboten. In diesem Fall bist du bei einem Praxispartner angestellt, arbeitest einige Stunden in der Woche in einer Einrichtung und gehst die restliche Zeit zur Schule. Wie genau sich das abwechselt, unterscheidet sich je nach Schule. 

Der Vorteil ist aber nicht nur die Abwechslung, sondern auch die Tatsache, dass du während der gesamten Ausbildungszeit bezahlt wirst. Auch in diesem Fall orientieren sich viele Einrichtungen am Tarifvertrag. Mehr zum Gehalt erfährst du weiter unten!

Was lernst du in der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin?

Egal ob du die Ausbildung nun schulisch oder als PiA Ausbildung machst – während deiner Ausbildungszeit wirst du alles lernen, was nötig ist, um andere Menschen bestmöglich zu unterstützen. Du wirst viel Wissen in der Berufsschule erwerben und in den Praxisphasen in die Tat umsetzen. Wir geben dir jetzt ein paar Beispiele, was auf dem Lehrplan stehen könnte.

InhaltWarum wichtig?Beispiel
Unterstützung im AlltagDamit Menschen ihre Selbstständigkeit bewahren oder verbessern können.Du hilfst einer Person mit körperlicher Behinderung, sich selbstständig anzuziehen. Dafür lernst du, wie man Kleidung anpasst, Hilfsmittel wie Anziehstöcke benutzt und die Person dabei ermutigt, so viel wie möglich selbst zu machen.
Pflegerische TätigkeitenViele Menschen brauchen Hilfe bei grundlegenden Dingen wie Essen, und du förderst ihre Lebensqualität.Du lernst, wie man jemanden beim Essen unterstützt, z.B. das Essen mundgerecht zubereitet, Hilfsmittel wie spezielle Bestecke verwendet oder motiviert, selbst zu essen.
Planung und Durchführung von FreizeitaktivitätenKreative Beschäftigungen fördern motorische Fähigkeiten, das Selbstbewusstsein und die soziale Interaktion.Du planst eine Gruppenaktivität, z.B. einen Bastelnachmittag. Du lernst, wie du Material vorbereitest, die Aktivität an die Fähigkeiten der Teilnehmer anpasst und für Spaß und Erfolgserlebnisse sorgst.
Umgang mit Hilfsmitteln und technischen GerätenDiese Hilfsmittel ermöglichen Menschen mit Einschränkungen mehr Mobilität und Unabhängigkeit.Du lernst, wie man einen Rollstuhl korrekt einstellt, Hebehilfen bedient oder mit Kommunikationshilfen wie Sprachcomputern umgeht.
Verhalten in NotfallsituationenDu musst in der Lage sein, schnell und kompetent zu handeln, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.Du lernst Erste-Hilfe-Maßnahmen, z.B. wie du einen epileptischen Anfall erkennst und darauf reagierst, oder wie du jemandem nach einem Sturz sicher hilfst.
Kommunikation und BeziehungsgestaltungEine gute Kommunikation ist der Schlüssel, um die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und ihnen zu helfen.Du übst, wie du mit jemandem kommunizierst, der sich nicht verbal ausdrücken kann, z.B. durch Zeichensprache, Bilder oder einfache Gesten.
Förderung von FähigkeitenDas stärkt die Selbstständigkeit und das Vertrauen der Person in ihre Fähigkeiten.Du unterstützt jemanden beim Einkaufen, indem du zeigst, wie man eine Einkaufsliste schreibt, Preise vergleicht oder mit Geld umgeht.
Umgang mit psychischen EinschränkungenPsychische Stabilität ist essentiell für die Lebensqualität, und du kannst eine wichtige Stütze sein.Du lernst, wie du mit Menschen mit Depressionen umgehst, z.B. sie zu motivieren, kleine Schritte zu machen, wie einen Spaziergang, oder ihnen zuzuhören, ohne zu bewerten.
Rechtliche GrundlagenDu trägst Verantwortung dafür, dass die Menschen fair und respektvoll behandelt werden.Du lernst, wie du die Rechte von Menschen mit Behinderungen schützt, z.B. das Recht auf Mitbestimmung in Entscheidungen über ihr Leben.
Zusammenarbeit im TeamEine gute Zusammenarbeit sorgt dafür, dass die Unterstützung der Menschen effektiv ist.Du lernst, wie du mit Kollegen, Angehörigen und Ärzten zusammenarbeitest, z.B. in Teambesprechungen deine Beobachtungen mitteilst und Lösungen vorschlägst.
Haushaltsführung und OrganisationEin strukturierter Alltag ist für viele Klienten entscheidend für ihre Lebensqualität.Du übst, wie du gemeinsam mit Klienten einen Haushalt führst, z.B. den Wochenplan schreibst, gemeinsam kochst oder Reinigungsarbeiten organisierst.
DokumentationDie Dokumentation hilft, die Betreuung zu planen und die Bedürfnisse der Menschen besser zu verstehen.Du lernst, wie du den Tagesablauf, Fortschritte oder besondere Vorkommnisse schriftlich festhältst, z.B. in einem Bericht für ein Team-Meeting.

Welches Gehalt bekommen Heilerziehungspfleger?

Nach der Ausbildung gilt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, wenn du bei einer staatlichen Einrichtung angestellt bist. Aber auch Einrichtungen, die Teil der freien Wirtschaft sind, orientieren sich häufig an besagtem Tarifvertrag. Die Heilerziehungspflege und Sonderpädagogik gelten als komplexe Spezialistentätigkeiten, denn du musst ja auch einiges an Voraussetzungen mitbringen, um den Beruf lernen zu können.

Das Durchschnittsgehalt liegt daher recht hoch bei ca. 4.000€ im Monat. Wie viel genau du bekommst, hängt dann davon ab, wo du genau eingestuft wirst. Im öffentlichen Dienst steigt dein Gehalt nämlich automatisch mit deiner Erfahrung und auch in nicht öffentlichen Einrichtungen kannst du mehr verdienen, wenn du schon mehr kannst, ist ja logisch. Das Einstiegsgehalt liegt daher etwas niedriger bei ca. 3.500€

Mit entsprechenden Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen, zum Beispiel als Heilerziehungspfleger in der Psychiatrie, kann dein Gehalt auch noch höher ausfallen. 4.500€ sind durchaus möglich, etwa in Führungspositionen.

Was verdienst du während deiner Ausbildung als Heilerziehungspfleger?

Wie viel du bekommst, hängt bei diesem Beruf vor allem davon ab, welche Art der Ausbildung du machst. Darüber haben wir weiter oben ja schon einmal gesprochen.

Schulische Ausbildung
Wenn du nur an der Berufsschule bist, bekommst du erstmal keine grundlegende Vergütung. Eventuell werden Praktika bezahlt, das hängt aber davon ab, wo genau du es machst und der Arbeitgeber kann es frei entscheiden. Während deines Anerkennungsjahres am Schluss bekommst du aber auf jeden Fall Geld, da arbeitest du ja schon in einer Einrichtung. Dieses liegt im öffentlichen Dienst bei ca. 1.800€ im Monat.

PiA Ausbildung
Bei dieser praxisintegrierten Ausbildungsform bekommst du die ganze Zeit ein Gehalt. Sie ist damit ähnlich zu einer dualen Ausbildung und du besuchst Berufsschule und Betrieb im Wechsel. So könnte dein Ausbildungsgehalt ausfallen:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr1.341 €
2. Ausbildungsjahr1.402 €
3. Ausbildungsjahr1.503 €

Deine Karriereoptionen als Heilerziehungspflegerin

Da es sich um einen so vielfältigen Beruf handelt, gibt es auch unzählige Fortbildungen, Kurse, Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen, die du machen kannst. Am besten schaust du, welcher Themenbereich dich am meisten interessiert und entscheidest dich dann für eine der folgenden Optionen:

  • Spezialisierung / Berufliche Anpassung
    Wenn du nach deiner Ausbildung entscheiden möchtest, in einem bestimmten Bereich besonders gut zu werden, kannst du dich spezialisieren. Zum Beispiel, wenn du gerne mit älteren Menschen arbeitest oder lieber mit Kindern, kannst du spezielle Kurse besuchen, die dir helfen, mehr über diesen Bereich zu lernen und dein Wissen zu vertiefen. Das hilft dir, Experte in einem bestimmten Bereich zu werden.
  • Kurz gesagt: Hier geht es darum, dein Wissen in einem bestimmten Bereich zu vertiefen und dich auf bestimmte Arbeitsfelder zu spezialisieren.
  • Weiterbildungen / Beruflicher Aufstieg
    Wenn du in deinem Beruf weiter aufsteigen möchtest, z.B. in eine Führungsposition, dann helfen dir Weiterbildungen. Zum Beispiel könntest du lernen, wie man ein Team leitet, wie man andere ausbildet oder spezielles Wissen für bestimmte Arbeitsfelder, wie die Psychiatrie, erwerben. So kannst du mehr Verantwortung übernehmen und in deiner Karriere vorankommen.
  • Kurz gesagt: Diese Weiterbildung hilft dir, mehr Verantwortung zu übernehmen und dich für höhere Positionen zu qualifizieren.
  • Studium
    Ein Studium eröffnet dir neue Möglichkeiten und hilft dir, mehr akademisches Wissen zu erlangen. Mit einem Studium kannst du in neue Positionen aufsteigen und hast oft bessere Chancen auf eine höhere Position im Job. Studiengänge, die gut zu Heilerziehungspflegern passen, bringen dich in Bereiche wie Psychologie oder Sozialwissenschaften.
  • Kurz gesagt: Ein Studium gibt dir neue berufliche Möglichkeiten und hilft dir, in höhere Positionen aufzusteigen.

Jetzt aber genug der Theorie, hier sind einige Beispiele, was du machen könntest:

Spezialisierungen / Berufliche Anpassungen

SpezialisierungWas lernst du?Warum sinnvoll?
Kranken- / Altenpflege – FachfortbildungPflege von älteren Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten, z.B. spezielle Pflegetechniken, Wundversorgung oder Umgang mit Demenz.Du kannst in Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Pflegediensten arbeiten und deine Betreuungskompetenz auf ältere oder pflegebedürftige Menschen erweitern.
Heil- und Sonderpädagogik – sonstige FachfortbildungVertiefung in heilpädagogischen Methoden, z.B. therapeutische Ansätze für Kinder mit Autismus oder entwicklungsfördernde Spiele für Menschen mit Behinderungen.Du spezialisierst dich auf die Förderung von Menschen mit speziellen Bedürfnissen in Schulen, Kindergärten oder Therapieeinrichtungen.
Elternberatung / ErziehungsberatungBeratung von Eltern zu Erziehungsfragen, Umgang mit Konflikten in der Familie oder Unterstützung bei der Integration von Kindern mit Behinderungen.Du unterstützt Familien, ihren Alltag zu organisieren und Herausforderungen besser zu bewältigen.
Arbeit mit Menschen mit körperlichen / LernbehinderungenSpezielle Förderung von Menschen mit körperlichen Einschränkungen (z.B. durch Bewegungstherapie) oder Lernbehinderungen (z.B. durch individuelle Lernmethoden).Du hilfst Menschen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln, z.B. in Schulen, Werkstätten oder Wohnheimen.
Psychomotorik / Sensomotorik / MotopädieFörderung der Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeit durch Übungen, Spiele und therapeutische Maßnahmen.Du kannst Menschen helfen, ihre Motorik und Wahrnehmung zu verbessern, z.B. nach Unfällen oder bei Entwicklungsstörungen.

Weiterbildungen / Beruflicher Aufstieg

WeiterbildungWas lernst du?Warum sinnvoll?
Fachwirt:in – ErziehungswesenDu lernst, wie man soziale Einrichtungen leitet, Abläufe organisiert und die Mitarbeiter betreut. Du bekommst ein gutes Verständnis für Verwaltung und Management.Du kannst Führungsaufgaben übernehmen, z.B. als Leiter:in eines Wohnheims oder einer Betreuungseinrichtung. Damit öffnest du Türen für verantwortungsvolle Positionen.
Heilerziehungspfleger:in – PsychiatrieDu spezialisierst dich auf die Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie. Du lernst, wie man Menschen in Krisen unterstützt.Du arbeitest in einem Bereich, der immer wichtiger wird. Du hast die Möglichkeit, in Kliniken oder therapeutischen Einrichtungen zu arbeiten, wo spezialisierte Fachkräfte gefragt sind.
Heilpädagoge/-pädagogin / B. Prof. SozialwesenDu erwirbst tiefgehendes Wissen über heilpädagogische Maßnahmen, lernst, Förderprogramme zu planen und durchzuführen. Du wirst Experte in der Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen.Du kannst in leitenden Positionen arbeiten oder eigenständig heilpädagogische Angebote durchführen, z.B. in Schulen, Praxen oder Kliniken. Du bist in verschiedenen Bereichen sehr gefragt.
Motopäde / MotopädinDu spezialisierst dich auf Bewegungsförderung und Körperwahrnehmung. Du lernst, wie Bewegung und Körpererfahrungen bei Kindern oder Erwachsenen zur Förderung eingesetzt werden können, z.B. bei Entwicklungsverzögerungen.Du arbeitest in Bereichen, die sich auf Bewegungstherapie konzentrieren, z.B. in Therapiepraxen, Sportvereinen oder Bildungseinrichtungen. Deine Arbeit hilft Menschen, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern und ihre Entwicklung zu fördern.

Studienfächer

StudienfachWas lernst du?Warum sinnvoll?
HeilpädagogikDu lernst, wie man Menschen mit Behinderungen oder Entwicklungsstörungen unterstützt und fördert. Das geht von speziellen Fördermethoden bis hin zur Planung individueller Hilfe.Mit diesem Wissen kannst du in verschiedenen Berufen arbeiten, wie zum Beispiel als Berater:in oder in einer leitenden Position. Du hilfst Menschen, sich besser zu entwickeln und zu integrieren.
Rehabilitations- / SonderpädagogikDu lernst, wie man Programme erstellt, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen helfen. Du planst und führst Programme durch, die die Bildung und Förderung von Menschen verbessern.Du kannst an Schulen, in der Erwachsenenbildung oder in Kliniken arbeiten. Du hilfst Menschen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu rehabilitieren, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Soziale ArbeitDu lernst, wie du Menschen in schwierigen Situationen unterstützt, zum Beispiel bei Problemen zu Hause oder mit dem Gesetz. Du lernst auch, wie man rechtliche Fragen klärt und Menschen berät.Soziale Arbeit hilft dir, in vielen sozialen Bereichen zu arbeiten, wie in Jugendämtern oder Beratungsstellen. Du unterstützt Menschen, die in Not sind, und sorgst für mehr Gerechtigkeit.
KindheitspädagogikDu beschäftigst dich mit der Erziehung und Förderung von Kindern, vor allem in den ersten Jahren ihres Lebens. Du lernst, wie Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt werden können.Du kannst in Kitas, Kindergärten oder Frühförderzentren arbeiten und die Entwicklung von Kindern fördern. Gerade in den ersten Jahren sind gute pädagogische Angebote sehr wichtig für ihre Zukunft.
151 freie Stellen
Mein azubister