Fremdsprachenkorrespondent:in - Ausbildung und Beruf

Fremdsprachenkorrespondent:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    schulische Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    2 - 3 Jahre (in Teilzeit 4 Jahre)
  • Erwünschter Schulabschluss
    mittlerer Abschluss
  • Ausbildungsvergütung
    während der Ausbildung keine

Als Fremdsprachenkorrespondent:in bist du nicht nur Übersetzer:in oder Dolmetscher:in. Die Aufgaben einer Fremdsprachenkorrespondent:in sind weit umfangreicher. Denn neben anspruchsvollen Übersetzungsarbeiten gehört es dazu, dass Dokumente erstellt und geprüft sowie ausländische Geschäftspartner:innen betreut werden. Klingt bis dahin spannend? Dann gucken wir uns den Beruf jetzt noch mal genauer an. 

Fremdsprachenkorrespondent:in in 20 Sekunden

  • Da die Zugangsberechtigungen in den Bundesländern unterschiedlich geregelt werden, braucht man in manchen (z.B. Berlin) Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. In den allermeisten Bundesländern reicht allerdings ein mittlerer Abschluss.
  • Fremdsprachenkorrespondenten machen mehr als übersetzen, auch kaufmännische bzw. administrative Aufgaben gehören zum Arbeitsalltag.
  • Du solltest nicht nur ein Talent für Sprachen mitbringen, sondern auch interkulturelle Fähigkeiten für die Zusammenarbeit mit ausländischen Geschäftspartner:innen.

Was lernt man während der Ausbildung?

Während der Ausbildung lernst du zwei bis drei Fremdsprachen auf unterschiedlichen Niveaus zu beherrschen. 

  1. Die erste Fremdsprache ist in der Regel Englisch (teilweise Französisch) und muss am Ende der Ausbildung auf Niveau B2/ C1 beherrscht werden
  2. Die zweite Fremdsprache auf Niveaustufe A2/ B1
  3. Wenn es eine dritte Fremdsprache gibt, sollte die Niveaustufe am Ende A1/ A2 sein

Du weißt noch nicht, was C1, B2 und so weiter bedeuten? Das sind die Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER). Die Skala geht von A1 bis C2. Mit dem Sprachniveau C2 kannst du alles, was du hörst und siehst mühelos verstehen, dich flüssig ausdrücken und feine Bedeutungsnuancen deutlich machen. Im Detail kannst du die Erklärung der Sprachniveauskala nach dem GER hier nachlesen.

Die zwei bis drei Fremdsprachen lernst du während der Ausbildung in unterschiedlichen Situationen des Arbeitslebens anzuwenden. Außerdem werden in der Regel auch Fächer wie Deutsch und Wirtschaftslehre unterrichtet, denn auch wirtschaftliche Grundkenntnisse, sowohl auf Deutsch als auch in Fremdsprachen, sind Teil der Ausbildung. 

Das Wissen aus der Berufsschule kannst du während Praktikumseinheiten anwenden. Im Unternehmen bekommst du dann auch erste Einblicke in das Betriebsgeschehen. Häufig handelt es sich um international ausgerichtete Handels-, Produktions- oder Dienstleistungsunternehmen.

Wer kann Fremdsprachenkorrespondent:in werden?

Um die Ausbildung zu starten, brauchst du in der Regel einen mittleren Schulabschluss, also Realschulabschluss. In manchen Bundesländern musst du außerdem zum Start schon Vorkenntnisse in der gewählten Fremdsprache nachweisen. In Bayern musst du zum Beispiel Vorkenntnisse in Englisch oder Französisch vorweisen.

In Berlin brauchst du das nicht, dafür brauchst du allerdings Abitur oder eine abgeschlossene Ausbildung als kaufmännische:r Assistent:in mit der Fachrichtung Fremdsprachen. In Nordrhein-Westfalen brauchst du lediglich die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. 

Du kannst es dir denken, bei der Bewerbung achten die Lehrer:innen vor allem auf deine Schulnoten in Deutsch, Englisch, Französisch und anderen Fremdsprachen. 

Neben einem Talent für Sprachen solltest du außerdem interkulturelle Kompetenzen mitbringen, schließlich ist es gut möglich, dass Geschäftspartner:innen aus anderen Kulturkreisen bekommen. Zudem sind mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen wichtig für Kundenanfragen und Ähnliches. 

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn du deine Karrierechancen nach der Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondent erhöhen möchtest, gibt es die Möglichkeit, Weiterbildungsberufe zu erlernen. Das sind in diesem Fall zum Beispiel “Betriebswirt:in - Handel” und "Fremdsprachenkaufmann" bzw. “Fremdsprachenkauffrau”. 

Außerdem gibt es diverse Studienfächer, die fachlich zur Ausbildung passen. Dazu gehören “Dolmetschen”, “Übersetzen” und “Interkulturelle Kommunikation”. Natürlich ist die Liste noch viel länger. 

Wenn du aber planst, nach der Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin erstmal ins Berufsleben zu starten, fragst du dich sicherlich, mit welchem Gehalt du dort rechnen kannst. Das gucken wir uns jetzt genauer an.

Was verdienen Fremdsprachenkorrespondenten?

Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, verdient man während der Ausbildung leider nichts, denn diese sind nie entlohnt. Logisch, denn du hast in dieser Zeit keinen Arbeitgeber. Möglich ist es, dass Praktika während deiner Ausbildung entlohnt werden, allerdings ist das nicht üblich, da die Praktika in der Regel sehr kurz sind. 

Du hast aber die Möglichkeit, die Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Das hat den Vorteil, dass du währenddessen einem Job nachgehen kannst. Besonders für Menschen, die kein Kindergeld mehr bekommen oder auf finanzielle Unterstützung der Eltern oder Erziehungsberechtigten verzichten müssen, ist eine Teilzeitausbildung von Vorteil. 

Zurück zum Gehalt: Als angestellter Fremdsprachenkorrespondent verdient man im Durchschnitt zwischen 2.800 Euro und 4.540 Euro im Monat. Dabei handelt es sich um das monatliche Bruttogehalt. 

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