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Fluglotse/-in

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  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    2 bis 3 Jahre
  • Ausbildungsvergütung
    zwischen 1.150 € und bis zu 5.900 €
  • Erwünschter Schulabschluss
    Abitur
  • Wichtig
    Es gelten besondere Bewerbungs- und Auswahlvoraussetzungen!

Dich faszinieren Flugzeuge, Flughäfen und vor allem die Flugsicherheit? Dann finde hier deine Ausbildung zum Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung (DFS). Spannende Aufgaben wie die Kontrolle des Luftraums, die Zusammenarbeit mit erfahrenen Kolleg:innen und Pilot:innen, sowie eine sehr hohe Ausbildungsvergütung warten auf dich.

Der Fluglotse in 20 Sekunden

  • Für die Ausbildung brauchst du mindestens Abitur
  • Du kannst dich bei der DFS (Deutsche Flugsicherung) jederzeit bewerben
  • Sollte dein Englisch noch ausbaufähig sein, kannst du jetzt schon mal üben, denn du brauchst mindestens ein Sprachzertifikat des Levels C1 
  • Du musst für die Ausbildung im Alter von 16 bis 24 Jahren sein
  • Mittlerweile gibt es auch das Duale Studium zum Fluglotsen

Aufgaben im Beruf

© Gorodenkoff – Adobe Stock

Fluglotsen und Fluglotsinnen überwachen und leiten den Luftverkehr. Am Radarschirm und per Flugfunkdienst gewährleisten sie einen sicheren und reibungslosen Verkehrsablauf in ihrem Sektor. Lehrgänge werden von der Akademie für Flugsicherung in Langen bei Frankfurt am Main durchgeführt. Die Ausbildung ist in den Ausrichtungen Towerfluglotsin oder Centerfluglotse möglich.

Welche Voraussetzungen musst du mitbringen?

Schulische Voraussetzungen

Du solltest die allgemeine Hochschulreife und/oder ein abgeschlossenes Bachelorstudium (z. B. als Quereinsteiger) besitzen. Fachabitur reicht für die Ausbildung nicht. Da im internationalen Luftfahrtraum hauptsächlich auf Englisch kommuniziert wird, benötigst du ein Sprachzertifikat des Levels C1 (kompetente Sprachverwendung), beziehungsweise solltest du Englisch im Abitur gehabt haben.

Special Skills

Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und ein gutes Gedächtnis sind nur drei der wichtigen Fähigkeiten, die eine Fluglotsin mit sich bringen sollte. Auch ein gewisses Verständnis von Technik, räumliches Vorstellungsvermögen und ein hohes Maß an Flexibilität sind erforderlich.

Sonstige wichtige Kriterien

Für die Ausbildung zum Fluglotsen darfst du nicht jünger als 16 Jahre und nicht älter als 24 Jahre sein. Neben dieser Voraussetzung musst du auch bestimmte medizinische Anforderungen erfüllen. Dazu zählen ein uneingeschränktes Farbsehen und Hörvermögen sowie eine 100-prozentige Sehkraft. Ist deine Sehkraft eingeschränkt, darf die Abweichung nicht mehr als +5/-6 Dioptrien betragen. Auch chronische Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes können ein Ausschlusskriterium darstellen. Zusätzlich ist zu beachten, dass man auch an Sonn- und Feiertagen sowie nachts arbeitet.

Wie läuft die Bewerbung ab?

Was gehört in deine Bewerbungsunterlagen, wie läuft der Bewerbungsprozess ab und wann erfährst du, ob du die Ausbildungsstelle bekommst? Die Deutsche Flugsicherung gibt darauf klare Antworten und die gucken wir uns jetzt mal genauer an.

Bewerbung

Du hast dich entschlossen, dich auf einen Ausbildungsplatz zum Fluglotsen zu bewerben? Das ist jederzeit möglich, wenn du die Ausbildung in den nächsten 12 Monaten beginnen möchtest.

Bewerbungsunterlagen

Da der Beruf Fluglotsin viel Verantwortung mit sich bringt, gilt für diese Ausbildung ein besonderes Bewerbungsverfahren. Zunächst sollte deine Bewerbung folgende Unterlagen beinhalten:

  • ein Anschreiben, in dem du den für dich frühesten Eintrittstermins nennst
  • einen tabellarischen Lebenslauf
  • dein Abiturzeugnis 
  • Schüler:innen können alternativ das Abiturzeugnis nachreichen und stattdessen die letzten beiden Schulzeugnisse einreichen
  • Studierende können einen aktuellen Notenspiegel Ihrer Hochschule vorlegen
  • Bachelor-Absolvent:innen können einen entsprechenden Nachweis einreichen
  • weitere mögliche Inhalte können Fortbildungs- oder Beschäftigungsnachweise sowie Bescheinigungen über Sprachkurse sein

Ausländische Bewerber:innen finden auf der Seite der Deutschen Flugsicherung weitere Vorgaben.

Eignungstest und Auswahlverfahren

Nachdem du dich erfolgreich mit den gängigen Bewerbungsunterlagen beworben hast, wirst du online zu einem mehrstufigen Eignungstest eingeladen, für den du nur einen Versuch hast.

Bestehst du diesen Test, reist du zu einem zweitägigen Auswahlverfahren nach Hamburg, bei dem unter anderem deine Konzentrationsfähigkeit, Zahlenaffinität und räumliches Vorstellungsvermögen getestet werden. Nach erfolgreichem Bestehen wirst du zu einem zweiten Test eingeladen, welcher deine potentiellen Fähigkeiten als Fluglotse mittels vereinfachter Simulation, deine Teamfähigkeit und deine Belastbarkeit überprüft. 

Als letzten Schritt auf dem Weg zu deinem Traumberuf führst du nun ein Gespräch mit Psycholog:innen und Fluglots:innen. Abschließend findet eine medizinische Untersuchung statt.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Du hast es geschafft! Sobald du die Aufnahme erfolgreich gemeistert hast, geht der erste Teil deiner Ausbildung los. Aber bevor wir uns den Ausbildungsablauf genauer ansehen, müssen wir erst noch den Unterschied zwischen Towerfluglotsen und Centerfluglotsen beleuchten. 

Was ist der Unterschied zwischen Centerlotse und Towerlotse?

Fluglotse ist nicht gleich Fluglotse. Man unterscheidet zwischen Towerfluglotsen und Centerfluglotsen. Als Towerfluglotse bist du für die Roll- und Startfreigabe sowie für die Erlaubnis zum Anlassen der Triebwerke und das Weitergeben von wichtigen Informationen verantwortlich. Der Fokus liegt hierbei auf dem Bereich rund um den Flughafen. Centerfluglosten hingegen beschäftigen sich hauptsächlich mit der An- und Abflugkontrolle (Approach) und der Streckenkontrolle (Area Control). Hierbei liegt der zu kontrollierende Luftraum überwiegend nicht in direkter Nähe zum Flughafen. 

Ausbildungsinhalt

Die innerbetriebliche Ausbildung setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Im ersten Teil der Ausbildung, welcher etwa 15 Monate dauert, hast du Unterricht in Fächern wie Navigation, Luftrecht, Flugzeugtypenkunde, Meteorologie, Luftfahrt-Englisch und Sprechfunkverfahren. Du wirst hier auf den praktischen Teil deiner Ausbildung vorbereitet.

Im zweiten und praktischen Teil überträgst du unter Aufsicht eines erfahrenen Kollegen alles Gelernte in die Praxis und sitzt zum ersten Mal im Tower oder im Center. Nach Erwerb der Lizenz übernimmst du das erste Mal eigene Verantwortung für “deinen” Luftraum.

Was verdient ein Fluglotse?

Die Ausbildung führt unangefochten die Liste der am besten bezahlten Ausbildungsberufe in Deutschland an. Und nicht nur die Ausbildung ist gut bezahlt, auch nach der Ausbildung musst du dir um dein Einkommen keinen Kopf mehr machen. Gucken wir uns mal die Zahlen an. 

Ausbildungsvergütung als Fluglotse

Eine häufig gestellte Frage ist “Was kostet die Ausbildung zum Fluglotsen” und darauf haben wir eine erfreuliche Antwort. Die Ausbildung kostet nichts, im Gegenteil, sie wird sehr hoch vergütet.

Während der grundlegenden Ausbildung an der Flugsicherungsakademie Langen (ca. 13 bis 17 Monate) wird eine monatliche Brutto-Ausbildungsvergütung von 875 Euro bezahlt. Im Laufe des On-the-Job Trainings, der praktischen Einarbeitungsphase (ca. 18 Monate), steigt das Gehalt je nach Ausbildungsfortschritt an. Auszubildende erhalten hier zwischen 3.500 und 4.800 Euro im Monat. Schicht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit werden übrigens extra vergütet. 

In kaum einem anderen Ausbildungsberuf wird eine derart hohe Ausbildungsvergütung gezahlt, wie in der Ausbildung zum Fluglotsen. Grund dafür ist die große Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt.

Gehalt eines Fluglotsen

Nach deiner Ausbildung steigt dein Gehalt noch weiter. Schon das Einstiegsgehalt liegt bei rund 7.300 Euro. Das entspricht einem Jahreseinkommen von rund 87.600 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung kann das Gehalt sogar die 10.000-Euro-Marke knacken. 

Berufliche Karriere und Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum Fluglotsen bestehen beste Karrierechancen. Fluglotsen werden in ganz Deutschland dringend gesucht. Jobs gibt es in der Regel bei Luftfahrtbehörden oder an Flughäfen. Zusätzlich gibt es intern viele Weiterbildungsmöglichkeiten, um auch in anderen Bereichen der Flugsicherheit arbeiten zu können. Liegt dir eventuell auch die Arbeit mit Menschen? Dann besteht die Möglichkeit, dich intern zu einem Ausbilder oder Fachlehrer für Auszubildende weiterbilden zu lassen und ihnen die Aufgaben eines Fluglotsen nahezubringen. Außerdem kannst du als Prüfer arbeiten, Verfahren und Vorschriften für technische Systeme weiterentwickeln oder dein Know-How in internationalen Projekten einbringen

Duales Studium zum Fluglotsen

Seit 2019 besteht außerdem die Möglichkeit eines dualen Bachelorstudiums im Fach Air Traffic Management (B.Sc.) auf Englisch. Auch Duales Studium zum Fluglotsen genannt. Im Vergleich zur klassischen Ausbildung werden beim Studium betriebswirtschaftliche Themen in der Luftfahrtbranche intensiver behandelt. Dabei kannst du dir ein breites berufliches Netzwerk aufbauen und hast in kurzer Zeit zwei Abschlüsse – die Fluglotsenlizenz und einen Bachelorabschluss. Die anfallenden Studiengebühren übernimmt übrigens die DFS.

Die Ausbildung gefällt dir?

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