Böttcher/in - Ausbildung und Beruf

Böttcher/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre (Vollzeit)
  • Erwünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 682€ im ersten Jahr und bis 1.070€ im dritten Jahr

Der Beruf Böttcher:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Aus Holz entstehen Fässer, Bottiche und Spezialgefäße, die mit Feuer gebogen, per Hand zusammengesetzt und millimetergenau angepasst sind.
  • Was ist besonders: Traditionelles Handwerk trifft auf echte Präzision – jeder Handgriff zählt, das Ergebnis ist immer ein Unikat.
  • Passt zu dir, wenn du gerne praktisch arbeitest, Holz interessant findest und sehen willst, was du mit deinen Händen geschafft hast.

Wenn Holz auf Hitze trifft, Wasser zischt und Metallringe klirren, dann steckt mehr dahinter als nur eine alte Handwerkstechnik. Hier geht es ums Fügen, Formen und Fertigen mit echten Materialien, ehrlicher Arbeit und einem ganz besonderen Ziel: Ein Fass, das dicht hält, stabil bleibt und lange genutzt wird.

Der Beruf Böttcher:in gehört zu den traditionsreichsten Handwerksberufen überhaupt und ist trotzdem alles andere als verstaubt. Hier wird Holz gebogen, zusammengefügt, angepasst und veredelt. Jeder Arbeitsschritt sitzt, jeder Handgriff hat Gewicht. Was dabei entsteht, sind hochwertige Gefäße für Brauereien, Winzer, die Industrie oder Wellnessbetriebe. Kein Produkt von der Stange, sondern echte Maßarbeit, oft für Jahrzehnte gemacht.

Wer Böttcher:in wird, arbeitet nicht nur mit Holz, sondern auch mit Feuer, Wasser, Werkzeugen und Maschinen. Ein Beruf für alle, die mit den Händen etwas Handfestes schaffen wollen und sehen möchten, was sie geleistet haben.

Was genau machen Böttcher?

Das Holz liegt bereit. Es riecht nach Harz, nach Sägespänen, nach Werkstatt. In der Luft liegt leises Klopfen, ein rhythmisches Schleifen, das Zischen von Dampf. Hier entsteht kein Massenprodukt – hier wird mit Gefühl gearbeitet, mit Tradition und mit dem Blick für jedes einzelne Detail.

Im Beruf als Böttcher oder Böttcherin passiert genau das: Es geht darum, aus rohem Holz etwas zu machen, das Form hat, Funktion und Charakter. Und auch wenn viele vielleicht bisher noch nie davon gehört haben, die Aufgaben in diesem Handwerk sind vielseitig, überraschend und oft millimetergenaue Maßarbeit.

Was genau dazugehört? Erklären wir dir jetzt!

AufgabeWorum geht’s konkret?
Fässer und Behälter aus Holz herstellenDas Herzstück des Berufs: Aus einzelnen Holzbrettern entstehen bauchige, dichte Gefäße, oft Fässer, aber auch Bottiche oder Holzbecken. Die einzelnen Holzstücke werden exakt zugeschnitten und später so zusammengesetzt, dass sie wie aus einem Guss wirken. Am Ende hält alles dicht, passt perfekt zusammen und sieht richtig hochwertig aus.
Holz in Form bringen durch Feuer und WasserDamit die geraden Bretter die typische runde Fassform bekommen, braucht es eine besondere Technik: Die Holzteile werden befeuchtet und erhitzt, manchmal sogar über offenem Feuer. So lassen sie sich biegen, ohne zu reißen. Diese Arbeit erfordert Fingerspitzengefühl und handwerkliches Können und sieht oft spektakulär aus.
Gefäße abdichten und beschichtenEin Fass soll nicht auslaufen, egal ob es mit Wein, Chemikalien oder Wasser gefüllt wird. Deshalb werden die Holzgefäße von innen oder außen versiegelt. Je nach Einsatzort kommen dafür spezielle Harze, Lacke oder Kunststoffbeschichtungen zum Einsatz. So bleibt das Fass dicht, auch über viele Jahre hinweg.
Metallreifen montierenDamit ein Fass stabil bleibt und nicht auseinanderfällt, werden am Ende Metallringe angebracht. Diese Reifen halten die Holzteile fest zusammen. Sie müssen genau sitzen und manchmal mit viel Kraft angepasst werden. Auch hier gilt: Jeder Handgriff muss sitzen, denn nur so funktioniert das ganze Fass.
Maßarbeit und millimetergenaues ZusammensetzenBeim Bau eines Fasses kommt es auf jeden Millimeter an. Schon kleinste Abweichungen können dazu führen, dass später etwas undicht ist. Deshalb wird mit viel Präzision gearbeitet: messen, hobeln, schleifen, anpassen, meist auch mit Hilfe von Maschinen, aber genauso oft in Handarbeit.
Reparaturen und InstandhaltungAlte oder beschädigte Fässer werden nicht einfach entsorgt, sie lassen sich reparieren. Böttcher:innen finden heraus, wo das Problem liegt, tauschen einzelne Holzteile aus oder bringen neue Reifen an. So bekommen gebrauchte Fässer ein zweites Leben.
Oberflächen behandeln und gestaltenViele Fässer sind echte Hingucker, etwa mit eingebranntem Logo, glatter Oberfläche oder rustikaler Optik. Böttcher:innen sorgen dafür, dass das fertige Produkt auch äußerlich überzeugt. Sie schleifen, ölen oder lackieren die Oberfläche und machen das Fass damit haltbar und schön zugleich.
Spezialanfertigungen für verschiedene Branchen bauenNicht alle Gefäße sind für Wein oder Bier gedacht: Manche werden in der Papierindustrie gebraucht, andere im Wellnessbereich oder in der Landwirtschaft. Je nach Auftrag entstehen ganz unterschiedliche Formen, Größen und Anforderungen – das bringt Abwechslung in den Arbeitsalltag.
Maschinen bedienen, pflegen und wartenAuch wenn vieles in Handarbeit passiert, arbeiten Böttcher:innen mit Maschinen zur Holzbearbeitung. Diese Geräte müssen regelmäßig gereinigt, eingestellt und gewartet werden, damit sie sicher und zuverlässig funktionieren.

Wo kann man als Böttcher arbeiten?

Als Böttcher oder Böttcherin arbeitet man nicht einfach nur mit Holz. Man bearbeitet, formt, gestaltet mit Feuer, Wasser, Gefühl und Präzision. Es geht um mehr als reine Handarbeit. Es geht um Produkte, die halten müssen, was sie versprechen und sogar mitentscheiden, wie etwas schmeckt, wirkt oder aussieht.

Wo dieses Können später gefragt ist? Das zeigt der Blick auf die möglichen Einsatzorte:

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Brauereien, Winzereien und BrennereienIn Brauereien, Weingütern oder Destillerien sorgen Böttcher:innen dafür, dass hochwertige Holzfässer für Bier, Wein oder Spirituosen einsatzbereit sind. Sie fertigen neue Fässer an, prüfen gebrauchte Fässer auf Dichtigkeit oder reparieren beschädigte Stücke. In diesen Bereichen ist das Handwerk besonders gefragt, weil Holzfässer nicht nur funktional sind, sondern auch das Aroma der Produkte mitgestalten.
Böttchereien, Küfereien und Büttnereien (Handwerksbetriebe)In diesen traditionellen Werkstätten wird das Holz noch mit viel Handarbeit bearbeitet. Hier entstehen oft Einzelstücke oder kleine Serien – ganz nach Kundenwunsch. Vom Weinfass über Wellnessbottiche bis zu Spezialbehältern: Es wird gemessen, gebogen, geschliffen und gebaut. Wer Abwechslung und echte Werkstatt-Atmosphäre sucht, ist hier genau richtig.
Wellness- und Spa-HerstellerManche Böttcher:innen arbeiten für Betriebe, die Holzprodukte für Wellnessbereiche herstellen, zum Beispiel Saunabottiche, Badezuber oder Tauchbecken. Hier entstehen Produkte, die besonders hochwertig verarbeitet sein müssen, weil sie nicht nur praktisch, sondern auch optisch ansprechend sein sollen.
Firmen der Weinbau- und KeltertechnikHier geht’s nicht um das Getränk selbst, sondern um die Technik dahinter: Pressen, Gärbehälter oder Vorrichtung zur Traubenverarbeitung. Böttcher:innen bauen hier manchmal Holzteile für größere Maschinen oder Spezialbehälter. Man ist oft Teil eines größeren Teams und sorgt dafür, dass alles perfekt zusammenspielt.
Lebensmittelherstellung mit traditionellen VerfahrenAuch bei der Herstellung von Essig, Sauerkraut oder eingelegtem Gemüse kommen manchmal Holzfässer zum Einsatz. Böttcher:innen sorgen hier für passende Behälter, die bestimmte Prozesse unterstützen, oft da, wo es auf Natürlichkeit und Reifezeit ankommt.
Industrielle Anwendungen in Papier- oder TextilbetriebenZwar etwas seltener, aber dennoch möglich: In manchen Produktionsprozessen werden große Holzgefäße genutzt, etwa zum Mischen oder Lagern. Böttcher:innen stellen solche Bottiche her oder halten sie instand. Die Arbeit ist technischer und näher an der Industrie als am klassischen Handwerk.
Museen, Restaurierung und DenkmalschutzAlte Brauereien, Freilichtmuseen oder denkmalgeschützte Anlagen brauchen historisch passende Holzfässer oder Bottiche, manchmal nur zur Deko, oft aber auch voll funktionstüchtig. Böttcher:innen, die hier arbeiten, brauchen Geduld, Präzision und einen Blick fürs Detail, denn oft geht es darum, alte Techniken und Materialien wieder aufleben zu lassen.

Wie kann man Böttcherin werden?

Manche kommen über ein altes Weinfass im Keller zum ersten Mal mit dem Beruf in Kontakt. Andere vielleicht beim Besuch einer Brauerei oder durch eine Reportage über traditionelle Handwerkskunst. Und manchmal ist es einfach das Interesse am Arbeiten mit Holz – an dem Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, das nicht von der Stange kommt.

Wer handwerklich geschickt ist, gerne praktisch arbeitet und einen Sinn für Präzision hat, bringt schon einiges mit, was in diesem Beruf zählt. Denn hier geht es nicht nur um Kraft und Werkzeug, sondern auch um Sorgfalt, Geduld und ein gutes Gespür für Material.

Ein guter Hauptschulabschluss kann helfen, schnell einen Ausbildungsplatz zu finden, vor allem in traditionellen Handwerksbetrieben, die Nachwuchs suchen. Aber am Ende zählt mehr als nur das Zeugnis: Wichtig ist, dass man bereit ist, Neues zu lernen, sorgfältig arbeitet und Spaß daran hat, etwas Bleibendes zu schaffen. Und wer sich in all dem wiedererkennt, könnte in diesem selten gewordenen, aber wertvollen Beruf genau richtig sein.

Quick-Check: Beruf Böttcher:in – Könnte das was für dich sein?

  • 🧩 Du bist der Typ: lieber selber machen als nur zugucken. Wenn zu Hause was wackelt, willst du’s reparieren. Wenn was aufgebaut oder repariert werden muss – Ikearegal, Lampe, Fahrrad – bist du am Start.
  • 📱 Beim Scrollen bleibst du eher bei Handwerksvideos hängen als bei Schminktutorials. Du findest es spannend, wie aus rohen Materialien am Ende etwas Stabiles und Cooles entsteht.
  • 🎮 Du hast vielleicht beim Zocken gelernt, wie wichtig Timing, Genauigkeit und Geduld sind  und das nutzt du auch im echten Leben. Lieber was richtig machen als schnell und schlampig.
  • 🎧 Du arbeitest gern mit den Händen, brauchst dabei aber deine Ruhe. Musik auf den Ohren, konzentriert sein und am Ende sehen, was du geschafft hast – das fühlt sich gut an.
  • 🛠️ Du bist nicht aus Zucker. Mal schwitzen, Holz schleppen oder anpacken ist für dich kein Drama,  solange es Sinn ergibt und man sieht, wofür man’s tut.
  • 📦 Du findest es cool, wenn jemand sagt: „Das hier? Das hab ich gebaut.“ Egal ob das Regal von Ikea endlich im Wohnzimmer aufgebaut ist oder die Gardinen im Schlafzimmer angebracht sind, es ist was Echtes und Handfestes.
  • 🎨 Du hast ein Auge dafür, wenn was nicht passt. Ein schiefer Tisch nervt dich. Beim Basteln, Lackieren oder Einrichten willst du, dass alles sauber aussieht.

Wenn beim Lesen ein paar Gedanken kamen wie „Ja, das bin ich“ oder „Könnt ich mir vorstellen“, dann lohnt sich ein Blick auf den Beruf Böttcher:in auf jeden Fall – gerade, wenn’s was sein soll, das nicht jeder macht!

Welche Skills braucht man als Böttcher?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Gutes Händchen für WerkzeugBeim Arbeiten mit Holz geht fast nichts ohne Hände und Werkzeug. Hobel, Hammer, Zange oder Feile – das muss sitzen. Wenn das Werkzeug falsch benutzt wird, ist schnell mal ein Teil hinüber. Wer mit den Händen sicher ist, kommt hier weit.Wer schon mal ein Regal aufgebaut oder ein Fahrrad repariert hat, ist auf dem richtigen Weg. Auch Werken in der Schule oder einfach zu Hause mithelfen bringt richtig viel. Alles, was mit Basteln oder Handwerken zu tun hat, zählt.
Räumliches VorstellungsvermögenAus geraden Holzteilen wird am Ende ein rundes Fass und das darf nicht wackeln oder undicht sein. Dafür muss man sich gut vorstellen können, wie etwas später zusammenpasst oder wie viel man biegen oder schleifen muss.Dinge nachbauen, z.B. mit Lego, Holz oder sogar Minecraft. Auch Anleitungen verstehen oder eigene Skizzen machen (z.B. ein kleiner Plan fürs Zimmerumstellen) bringt da mehr, als man denkt.
Sorgfalt und GeduldHolz ist ein lebendiges Material, da zählt jeder Millimeter. Wer schlampig misst oder zu grob arbeitet, riskiert am Ende ein Fass, das leckt. Man braucht Geduld, damit alles sauber verarbeitet ist und das Ergebnis richtig gut wird.Beim Basteln oder Kochen mal bewusst genau arbeiten, nicht husch husch. Auch Puzzlen, Modellbau oder Malen helfen, sich zu konzentrieren und präzise zu bleiben.
Selbstständig denken und mit anpackenIn Werkstätten muss niemand jede Kleinigkeit ansagen. Wer sieht, was zu tun ist, kann sich einbringen, Aufgaben übernehmen und zeigen, dass man Verantwortung übernehmen kann, gerade wenn’s mal stressig wird.Im Alltag mal selber checken, was gerade gebraucht wird, z.B. Müll rausbringen, Werkzeug herräumen, Aufgaben zuhause übernehmen. Auch kleine Schülerjobs oder Praktika trainieren Eigeninitiative.
Technisches GrundverständnisAuch wenn vieles per Hand passiert, gehören Maschinen dazu. Schleifen, Sägen, Bohren, das funktioniert nur, wenn man Technik nicht nur anschaltet, sondern auch versteht, wie sie funktioniert und was man tun muss, wenn was hakt.Technikunterricht in der Schule ernst nehmen, Tutorials über Maschinen anschauen, in der Werkstatt mal gezielt nachfragen, wie etwas funktioniert. Interesse zeigen bringt hier oft mehr als reine Theorie.
Blick fürs MaterialHolz ist nicht gleich Holz. Wer gut erkennt, wie ein Stück gewachsen ist, ob’s Risse hat oder wie es sich verarbeiten lässt, arbeitet nicht nur schneller, sondern auch besser. Das spart Zeit, Ärger und Material.Beim Heimwerken oder Basteln genau hinschauen: Wie fühlt sich das Holz an? Sieht man Astlöcher? Welche Seite ist glatter? Wer sich das bewusst macht, lernt den Unterschied schnell.
Skizzen lesen oder selbst machen könnenEs gibt Kundenwünsche, Sonderformen oder Baupläne, wer diese versteht oder sogar eigene Skizzen macht, kann besser planen und sicherer arbeiten.Zeichenunterricht oder Werken nutzen, um eigene Ideen auf Papier zu bringen. Auch beim Möbelaufbau mal vorher einen kleinen Plan skizzieren oder Bauanleitungen lesen und verstehen, das hilft wirklich.
Biss und Lust aufs AnpackenDas Holz ist nicht immer leicht, Maschinen machen Lärm und es kann schon mal anstrengend werden. Wer aber mit anpacken kann, auch wenn’s mal ein bisschen kracht oder dreckig ist, kommt gut durch den Alltag.Sport, Gartenarbeit, Möbel schleppen, im Haushalt richtig mithelfen – alles, was ein bisschen körperlich ist, bringt was. Wer nicht bei jeder kleinen Aufgabe zurückzuckt, ist hier richtig.

Interessen-Check: Was sollte einen interessieren, wenn man Böttcherin werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Wie merkt man sowas?
Selber bauen, basteln oder tüftelnHier entsteht etwas mit den eigenen Händen. Wer gerne was Eigenes schafft, hat im Böttcher-Job richtig was zu tun.Wenn man Spaß daran hat, Ikea-Möbel aufzubauen. Wenn man lieber mit Werkzeug rumprobiert als mit der Maus klickt. Wenn man stolz drauf ist, wenn etwas Selbstgebautes hält und funktioniert.
Holz cool finden vom Geruch bis zur MaserungHolz ist nicht gleich Holz. Es riecht, fühlt sich anders an und sieht jedes Mal ein bisschen anders aus. Wer das mag, kann sich mit dem Hauptmaterial im Beruf so richtig anfreunden.Wenn man gerne an einem Holzregal streicht, wenn man bei Holzböden denkt: „Sieht besser aus als Laminat“, oder wenn man im Baumarkt immer wieder zur Holzabteilung schlendert, nur zum Gucken.
Neugierig auf altes HandwerkBöttcher:innen gibt’s nicht an jeder Ecke. Es ist ein traditioneller Beruf mit Geschichte. Wer das spannend findet, entdeckt hier eine seltene, aber coole Richtung.Wenn man Dokus über Handwerksberufe durchguckt statt wegklickt. Wenn man alte Werkzeuge oder Bauweisen irgendwie interessant findet – auch wenn man noch nicht genau weiß, warum.

Welche Schulfächer bereiten einen gut auf die Ausbildung vor?

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
Werken / TechnikIn diesem Fach geht es ums Selbermachen: sägen, schleifen, bohren, montieren – genau das ist später Alltag im Böttcherberuf. Wer hier schon mal Holz bearbeitet oder mit Werkzeug gearbeitet hat, bringt einen echten Vorteil mit. Auch das technische Zeichnen, also Skizzen lesen oder anfertigen, hilft später, um Fässer oder Bottiche exakt planen zu können.
MathematikMathe klingt trocken, ist im Handwerk aber überall drin. Beim Bau eines Fasses geht’s um Umfang, Durchmesser, Volumen und das alles muss stimmen, sonst läuft später was daneben. Wer Flächen oder Rauminhalte berechnen kann, arbeitet genauer und spart Material. Besonders wichtig sind Grundrechenarten, Brüche, Dezimalzahlen und Dreisatz.
PhysikHolz dehnt sich aus, wenn’s heiß wird, Wasser verändert die Form von Materialien, Druck kann Dinge verformen – all das spielt eine Rolle beim Biegen, Dämpfen oder Ausfeuern von Fassdauben. Wer Grundwissen aus der Physik mitbringt, versteht solche Vorgänge schneller und kann sie gezielter anwenden.
KunstDas überrascht dich jetzt vielleicht, hilft aber mehr als gedacht: Beim Böttcherberuf geht es auch ums Aussehen. Fässer und Bottiche müssen nicht nur stabil, sondern oft auch richtig schön verarbeitet sein, besonders bei Sonderanfertigungen. Wer ein Auge für Formen, Farben und Gestaltung hat, kann hier Pluspunkte sammeln.
ChemieVerschiedene Holzarten reagieren unterschiedlich auf Lacke, Harze oder Öle. Wer sich für chemische Reaktionen interessiert, versteht besser, wie man Holz schützt oder abdichtet, ohne dass es rissig oder undicht wird. Grundkenntnisse in Stoffeigenschaften oder Reaktionen sind hilfreich.
Informatik / digitale MedienAuch in handwerklichen Berufen halten Maschinen mit Digitalsteuerung oder CAD-Zeichnungen Einzug. Wer Grundkenntnisse am PC hat und keine Angst vor Technik, findet sich schneller zurecht, vor allem in modernen Werkstätten.

Was lernt man in der Ausbildung zum Böttcher?

Die ersten Wochen in der Werkstatt, das erste Mal mit echtem Werkzeug arbeiten, das erste eigene Holzstück in der Hand – eine Ausbildung bedeutet nicht nur Schulbank drücken, sondern auch richtig mit anpacken. Und genau das macht die duale Ausbildung aus: Sie verbindet die Praxis im Ausbildungsbetrieb mit dem Unterricht in der Berufsschule.

So entsteht ein Mix aus „lernen durch machen“ und „verstehen durch Wissen“. Wie das im Beruf Böttcher:in konkret aussieht, zeigt der Überblick:

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Mit Holz richtig umgehen könnenNicht jedes Holz ist gleich, deshalb lernt man, verschiedene Holzarten zu erkennen, zu unterscheiden und so auszuwählen, dass sie zum Auftrag passen. Ob hart, weich, biegsam oder widerstandsfähig: Dieses Wissen hilft, die richtigen Entscheidungen bei der Materialwahl und Verarbeitung zu treffen.
Werkzeuge und Maschinen sicher benutzenWährend der Ausbildung wird gezeigt, wie man Hobel, Sägen, Fräsen und Schleifgeräte einsetzt, manchmal per Hand, manchmal mit Maschinen. So kann man später alle Arbeitsschritte vom groben Zuschnitt bis zur Feinarbeit selbst ausführen.
Einzelteile für Fässer und Bottiche herstellenSchritt für Schritt lernt man, wie aus Brettern gebogene Dauben und passende Böden werden. Ob nach Zeichnung oder mit Maßband, am Ende sollen alle Teile perfekt zusammenpassen und ein dichtes Gefäß ergeben.
Fässer zusammensetzen und die Form ausrichtenDamit ein Fass stabil bleibt, müssen Metallreifen richtig angebracht werden. In der Ausbildung wird erklärt, wie man die gebogenen Holzteile ausrichtet und mit Reifen fixiert, damit alles seine typische bauchige Form bekommt.
Dafür sorgen, dass nichts ausläuftEin ganz wichtiger Punkt: Fässer müssen dicht sein. Man lernt, wie man Fugen abdichtet, Innen- und Außenflächen behandelt und das Holz so schützt, dass es viele Jahre einsatzbereit bleibt, je nach Inhalt mit Öl, Harz oder Spezialbeschichtung.
Reparaturen planen und durchführenOb ein Riss im Holz, ein loser Reifen oder ein undichter Boden: In der Ausbildung geht’s auch darum, wie man solche Schäden erkennt, einschätzt und die passenden Reparaturarbeiten durchführt, damit alte Fässer wieder einsatzbereit werden.
Mit Zeichnungen arbeiten könnenTechnische Zeichnungen oder einfache Skizzen sind im Handwerk Alltag. Deshalb wird geübt, wie man diese versteht, richtig liest und bei Bedarf sogar selbst anfertigt, vor allem bei Sonderanfertigungen oder speziellen Kundenwünschen.
Millimetergenau messen und kontrollierenBeim Bau eines Fasses darf nichts verrutschen. Deswegen lernt man, wie man korrekt misst, Linien anreißt und die Maße kontrolliert, ob mit Zollstock, Schmiege oder Schablone. Das sorgt für Qualität und Passgenauigkeit.
Technik verstehen und anwendenModerne Werkstätten arbeiten oft mit Maschinen, die hydraulisch oder pneumatisch gesteuert werden. In der Ausbildung wird gezeigt, wie man solche Systeme bedient, einstellt und sicher damit umgeht.
Materialien richtig lagern und transportierenDamit nichts splittert, reißt oder austrocknet, muss Holz richtig gelagert werden. Auch das gehört zur Ausbildung: Wie transportiert man sperrige Teile? Wo wird welches Material aufbewahrt? Und worauf muss man dabei achten?
Fachwissen aus der BerufsschuleNeben der Werkstatt gehört auch die Berufsschule dazu. Hier geht’s um Fächer wie Fachzeichnen, berufsbezogenes Englisch oder Materialkunde. Man lernt z.B. wie man mit Kunden kommuniziert oder Zeichnungen digital erstellt.
Allgemeinbildung für den BerufsalltagDeutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde stehen ebenfalls auf dem Plan. Hier wird geübt, wie man sich im Betrieb zurechtfindet, mit Kundinnen oder Kolleg:innen kommuniziert und welche Rechte man als Azubi hat.
Nachhaltigkeit, Sicherheit und VerantwortungWer in einem Handwerksberuf arbeitet, übernimmt auch Verantwortung. Deshalb lernt man, wie man umweltschonend arbeitet, sicher mit Maschinen umgeht und welche Regeln im Betrieb vom Arbeitsschutz bis zum Umweltschutz gelten.

Was kann man als Böttcherin verdienen?

Nach der Ausbildung geht’s nicht nur mit dem Berufsalltag los, sondern auch mit dem Gehalt. Für den Beruf Böttcher:in liegt das monatliche Bruttogehalt im Durchschnitt bei etwa 3.091 Euro.

Wie viel genau auf dem Gehaltszettel steht, kann unterschiedlich ausfallen – je nach Betrieb, Region, Aufgabenbereich oder Erfahrung. Im unteren Bereich starten manche mit rund 2.649 Euro, während andere später auch auf etwa 3.558 Euro kommen.

Was man verdient, entwickelt sich im Laufe der Zeit, abhängig davon wo man arbeitet, welche Aufgaben man übernimmt und wie sich die eigene Berufslaufbahn gestaltet.

Was verdient man in der Ausbildung zum Böttcher?

Auch während der Ausbildung landet schon etwas auf dem Konto. Wie viel genau, hängt vom Ausbildungsjahr und manchmal auch vom Betrieb oder Standort ab. Einen ersten Überblick gibt’s hier:

AusbildungsjahrWas du monatlich brutto verdienen kannst
1. Jahr682 bis 810€
2. Jahr805 bis 940€
3. Jahr921 bis 1.070€

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Böttcher:in

Nicht jeder weiß sofort, wie’s nach der Ausbildung weitergehen soll und das ist auch okay so! Für viele ist die Gesellenprüfung erst der Anfang. Denn wer erstmal im Handwerk angekommen ist, merkt oft: Da geht noch mehr.

Ob mit mehr Verantwortung im Betrieb, technischem Spezialwissen, der eigenen Werkstatt oder sogar mit einem passenden Studium, wer Bock hat, sich weiterzuentwickeln, hat verschiedene Wege zur Auswahl.

Welche Möglichkeiten es konkret gibt und wie man sich beruflich Schritt für Schritt weiter nach vorne bringen kann, zeigen wir dir jetzt!

Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Spezialisierungen, die wirklich was bringen können

SpezialisierungWas lernt man und wozu?
Holzkunde, Holzwerkstatt, Holzbe- und -verarbeitungIn diesem Bereich dreht sich alles um das Herzstück des Berufs: das Material. Man lernt noch genauer, wie sich verschiedene Holzarten verhalten, z.B. bei Feuchtigkeit, Druck, Hitze oder beim Biegen. Es geht auch um die Verarbeitung mit Maschinen, um Werkzeuge und um den besten Umgang mit Holzwerkstoffen. Wer sich hier fit macht, kann später besser beurteilen, welches Holz sich wofür eignet und wie man es möglichst effizient und sauber verarbeitet. Das ist besonders hilfreich, wenn man eigene Projekte umsetzen oder in spezialisierten Werkstätten Verantwortung übernehmen möchte.
HolzschutzAlles, was aus Holz besteht, braucht Schutz, sonst wird es morsch, reißt, schimmelt oder wird von Insekten angefressen. Genau hier setzt diese Spezialisierung an: Man lernt, wie man Holz professionell versiegelt, pflegt und so behandelt, dass es möglichst lange hält. Das Wissen ist z.B. gefragt, wenn man Fässer baut, die Flüssigkeiten lagern müssen, oder wenn man in Bereichen arbeitet, wo das Holz stark beansprucht wird, etwa im Spa-Bereich oder in der Lebensmittelverarbeitung. Auch für spätere Beratungsrollen oder Arbeiten im Außeneinsatz ein echter Pluspunkt.
HolzbauHier wird’s größer: Diese Richtung öffnet die Tür zu holzverarbeitenden Bereichen außerhalb der Fassherstellung z.B. zu Zimmereien oder in den Bereich Restaurierung. Man lernt, wie man mit Holzkonstruktionen arbeitet, einfache Baupläne liest und Bauteile montiert. Für alle, die nach der Ausbildung nicht nur bei Fässern bleiben, sondern vielleicht auch mal Badezuber, Spezialbottiche oder größere Holzobjekte bauen wollen, kann das ein spannender Weg sein. Auch wer langfristig in Richtung Handwerksmeisterin oder Technikerin denkt, findet hier eine solide Grundlage.

Welche Weiterbildungen sind nach der Ausbildung möglich?

WeiterbildungWas und warum lernt man das?
Böttchermeister:in mit dem Bachelor Professional Böttcher-HandwerkDiese Weiterbildung ist die klassische Meisterlaufbahn im Handwerk. Man vertieft sein Fachwissen rund um Materialien, Verarbeitung, Betriebsführung und Mitarbeiteranleitung. Außerdem wird gelernt, wie man selbst Azubis ausbildet oder einen Betrieb leitet. Wer später mal mehr Verantwortung übernehmen, eigene Projekte leiten oder sich selbstständig machen möchte, legt hier den Grundstein.
Techniker:in – Holztechnik (auch ohne Schwerpunkt) mit dem Bachelor Professional TechnikDiese Weiterbildung ist stärker technisch und planerisch ausgerichtet. Man lernt z.B. wie man Produktionsprozesse verbessert, neue Holzverbindungen entwickelt oder mit digitalen Maschinen arbeitet. Auch Grundlagen in Konstruktion, Projektplanung und Materialprüfung gehören dazu. Besonders spannend für alle, die tiefer in die technischen Abläufe einsteigen und später auch in der Produktentwicklung oder Qualitätssicherung mitmischen wollen.

Studium nach der Ausbildung ? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
HolztechnikIn diesem Studiengang dreht sich alles um die industrielle Verarbeitung, Veredelung und den Einsatz von Holz. Es geht um Werkstoffkunde, Maschinen- und Fertigungstechnik, Produktentwicklung, Nachhaltigkeit und Betriebsführung. Man lernt, wie man moderne Holzprodukte entwickelt, Abläufe optimiert und Qualität sichert.Nach dem Studium kann man z.B. in der Produktentwicklung, Produktionsleitung oder Qualitätssicherung arbeiten, etwa in holzverarbeitenden Betrieben, bei Möbelherstellern oder im technischen Außendienst. Auch Führungspositionen oder Jobs in Forschung und Entwicklung sind möglich.
Innenausbau / Holzbau-ProjektmanagementIn diesem Studium treffen Planung, Gestaltung und Organisation aufeinander. Es geht darum, wie man Räume ausbaut, Holzkonstruktionen plant, Projekte steuert und Kundenwünsche umsetzt. Das Ganze mit einem starken Bezug zur Praxis – z.B. bei Wellnessbereichen, Möbelkonzepten oder maßgefertigten Einrichtungen.Danach ist man gefragt in Innenausbaufirmen, im Messebau, in Werkstätten mit Spezialanfertigungen oder bei Unternehmen, die exklusive Holzlösungen für Privat- oder Geschäftskunden anbieten. Auch eigene Projekte lassen sich damit leichter aufziehen.
Produktdesign mit Schwerpunkt HolzWer ein kreatives Händchen hat und Holz nicht nur verarbeiten, sondern auch gestalten will, findet hier den richtigen Studiengang. Es geht um Formen, Funktion, Nachhaltigkeit und Nutzerfreundlichkeit vom Einzelstück bis zum Serienprodukt.Möglich ist der Einstieg in Designbüros, die Möbelindustrie oder Start-ups, die mit Holz arbeiten. Auch eine Selbstständigkeit als Designer:in für individuelle Produkte oder nachhaltige Holzwaren ist denkbar.
Wirtschaftsingenieurwesen – Holz / HolzindustrieTechnik trifft BWL: Hier lernt man, wie Betriebe wirtschaftlich arbeiten und wie Technik, Planung, Kalkulation und Organisation dabei zusammenspielen. Man schaut sich Produktionsprozesse an, denkt in Zahlen und lernt gleichzeitig die technische Seite kennen.Wer später in der Leitung eines Betriebs arbeiten möchte, z.B. als Produktionsleiter:in im technischen Vertrieb, kann hier das nötige Fachwissen erwerben. Auch Führungspositionen im Industriebereich sind damit erreichbar.
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