Zimmerer, Zimmerin - Ausbildung und Beruf

Zimmerer, Zimmerin - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    mindestens ein Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    zwischen 880 € im ersten und und 1.495 € im dritten Lehrjahr

Der Beruf Zimmerer in 20 Sekunden

  • Alte Bezeichnung: Zimmermann
  • Die weibliche Form heißt Zimmerin, aber niemals Zimmerfrau. Das ist nämlich eine andere Bezeichnung für Zimmermädchen, also die Arbeit im Hotel
  • Baut sämtliche Konstruktionen aus Holz, die du dir vorstellen kannst. Häuser, Dächer, Türen, Fenster, Böden, Garagen, Scheunen usw. usw.
  • Handwerkliches Geschick ist sehr wichtig für diesen Beruf!

Hey du! Bereit, die Welt der Zimmerer zu erkunden? Hol dir schon mal deine Schürze und den Helm, denn wir machen uns bereit für eine Reise in die faszinierende Welt des Holzbaus! 

Stell dir vor, du stehst da, umgeben von duftendem Sägemehl und dem Klang von Hämmern, während du Seite an Seite mit erfahrenen Zimmerleuten arbeitest. Aber Moment mal, was ist eigentlich ein Zimmerer? Nun, er ist nicht nur irgendjemand, der ein paar Bretter zusammenhämmert. Ein Zimmerer ist der ultimative Holzmagier, der mit seinen Händen wahre Kunstwerke erschafft. Er ist der Architekt des Waldes, der das Holz in seine schönsten Formen bringt, sei es ein gemütliches Blockhaus in den Bergen oder ein majestätischer Dachstuhl über deinem Kopf. 

Aber hey, keine Sorge, du musst nicht gleich mit einem Hammer jonglieren können oder den Unterschied zwischen Fichte und Tanne kennen – das lernst du alles im Handumdrehen! Denn der Weg zur Zimmerin ist wie eine spannende Expedition durch den Dschungel des Handwerks, voller Abenteuer und Überraschungen. Mach dich bereit, die Welt des Zimmerhandwerks zu entdecken – wer weiß, vielleicht wirst du schon bald zum Meister oder zur Meisterin des Holzes!

Was genau machen Zimmerer?

Zimmerer / Zimmerin bzw. altmodisch “Zimmermann” ist ein ganz klassischer Handwerksberuf, der in der Baubranche von Bedeutung ist. Du wirst an Häusern, Dächern, Türen, Treppen, Fenstern und anderen Holzkonstruktionen arbeiten, die beim Bau eines Hauses anfallen. 

Aber es muss nicht immer um Neubauten gehen – auch die Sanierung von Altbauten kann in dein Aufgabengebiet fallen. Schließlich bestehen viele historische Gebäude vor allem aus Holz!

Hier nennen wir dir einige Tätigkeiten, die in deinem Berufsalltag vorkommen werden.

Planung und Vorbereitung:

  • Du wirst Pläne lesen und verstehen lernen, um zu wissen, welche Strukturen du bauen musst.
  • Vorbereitung der Baustelle, einschließlich Materialbeschaffung und Sicherstellung, dass alle benötigten Werkzeuge vorhanden sind.

Zuschnitt und Bearbeitung von Holz:

  • Als Zimmerer musst du Holz auf die richtigen Maße zuschneiden, um es für den Bau von Dächern, Wänden, Böden und anderen Strukturen zu verwenden.
  • Das Bearbeiten von Holz kann das Hobeln, Schleifen, Bohren und andere Techniken umfassen, um die gewünschten Formen und Oberflächen zu erhalten.

Konstruktion von Holzrahmen und Strukturen:

  • Du wirst Holzrahmen für Häuser, Gebäude oder andere Strukturen bauen. Das kann den Einsatz von verschiedenen Verbindungstechniken wie Zapfen, Schlitzen, Dübeln oder Nägeln umfassen.
  • Montage von Dachstühlen, Balken, Trägern und anderen tragenden Elementen.

Montage und Installation:

  • Anschließend kannst du die gebauten Holzstrukturen vor Ort montieren und installieren. Das kann das Anbringen von Wänden, Dachstühlen, Treppen und anderen Bauelementen umfassen.
  • Sicherstellung, dass alles gemäß den Plänen und den geltenden Bauvorschriften installiert wird.

Qualitätskontrolle und Nachbearbeitung:

  • Überprüfung der fertigen Strukturen auf Qualität und Präzision.
  • Gegebenenfalls Nacharbeiten durchführen, um Fehler zu korrigieren oder die Oberflächen zu verbessern.

Teamarbeit und Kommunikation:

  • Zusammenarbeit mit anderen Handwerkern auf der Baustelle, wie Maurern, Elektrikern und Installateuren, um sicherzustellen, dass alle Arbeiten reibungslos ablaufen.
  • Kommunikation mit dem Bauleiter und anderen Aufsichtspersonen, um den Fortschritt der Arbeiten zu verfolgen und eventuelle Probleme zu lösen.

Du siehst, als Zimmerin bist du eine zentrale Person bei der Errichtung neuer Gebäude, in denen Holzkonstruktionen vorkommen!

Wo kannst du als Zimmerin arbeiten?

Wir haben es schon ganz kurz angerissen – als Zimmerer bist du nicht automatisch immer auf der Baustelle eines Neubaus. Du kannst je nach deiner Position oder Spezialisierung an ganz unterschiedlichen Arbeitsorten eingesetzt werden.

  1. Baustellen: Das ist der häufigste Arbeitsort für Zimmerer. Dort baust du neue Strukturen wie Häuser, Gebäude, Scheunen oder Garagen.
  2. Werkstätten: In Werkstätten arbeitest du an vorgefertigten Holzkomponenten oder bereitest Materialien für den Einsatz auf Baustellen vor. Hier werden oft Holzrahmen, Dachstühle oder andere Bauteile hergestellt.
  3. Renovierungsprojekte: Zimmerer werden oft für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten engagiert, sei es für den Umbau von bestehenden Gebäuden oder die Reparatur beschädigter Strukturen.
  4. Industrielle Fertigung: In einigen Fällen arbeiten Zimmerinnen in der industriellen Fertigung von Holzprodukten wie Fenstern, Türen, Möbeln oder anderen Holzkomponenten.
  5. Planungsbüros: Einige Zimmerer arbeiten auch in Planungsbüros oder Architekturbüros, wo sie an der Erstellung von Bauplänen und -entwürfen beteiligt sind oder technische Beratung leisten.
  6. Schreinereien: In Schreinereien werden oft feinere Holzarbeiten durchgeführt, wie die Herstellung von Möbeln, Treppen oder individuellen Holzelementen.

Je nach Art des Projekts und des Arbeitgebers kannst du als Zimmerer also an verschiedenen Orten tätig sein, vom Bau bis zur Fertigung oder Planung.

Was brauchst du, um Zimmermann zu werden?

Die meisten Ausbildungsstellen für Zimmerer erwarten mindestens einen Hauptschulabschluss. Ein höherer Schulabschluss kann jedoch von Vorteil sein, insbesondere wenn du später Karriere machen oder dich weiterbilden möchtest.

Nützliche Schulfächer

  • Mathematik: Mathematik ist in vielen Aspekten des Zimmererberufs wichtig, insbesondere beim Berechnen von Maßen, Flächen, Volumina und Winkeln.
  • Physik: Ein grundlegendes Verständnis der Physik, insbesondere der Mechanik und Statik, hilft dir dabei, die Kräfte und Belastungen zu verstehen, die auf die von dir gebauten Strukturen wirken.
  • Werken/Technik: Fächer wie Werken oder Technik vermitteln dir grundlegende handwerkliche Fähigkeiten und Kenntnisse über Werkzeuge, Materialien und Konstruktionstechniken.
  • Informatik: Informatik kann nützlich sein, da digitale Technologien zunehmend in den Baubereich integriert werden, sei es für die Planung, Konstruktion oder Verwaltung von Bauprojekten.
  • Wirtschaft/Unternehmensführung: Grundkenntnisse in Wirtschaft und Unternehmensführung können hilfreich sein, insbesondere wenn du später in leitender Position arbeiten oder ein eigenes Unternehmen gründen möchtest.

Interessen und Fähigkeiten:

  • Handwerkliches Geschick: Als Zimmermann arbeitest du viel mit deinen Händen und Werkzeugen. Ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick ist daher von Vorteil.
  • Interesse an Holz und Bauwesen: Du solltest Spaß daran haben, mit Holz zu arbeiten, und Interesse an Baukonstruktionen und -techniken haben.
  • Räumliches Vorstellungsvermögen: Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hilft dir dabei, Pläne zu verstehen und dreidimensionale Strukturen zu konstruieren.

Persönliche Eigenschaften:

  • Teamfähigkeit: Zimmerinnen arbeiten oft im Team mit anderen Handwerker:innen zusammen. Teamfähigkeit und die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, sind daher wichtig.
  • Sorgfalt und Genauigkeit: Bei der Arbeit mit Holz ist Sorgfalt und Genauigkeit entscheidend, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen und Sicherheitsstandards einzuhalten.
  • Körperliche Fitness: Der Beruf des Zimmermanns kann körperlich anspruchsvoll sein, da er oft das Heben schwerer Materialien und das Arbeiten in ungewöhnlichen Positionen erfordert. Eine gute körperliche Fitness ist daher von Vorteil.
  • Lernbereitschaft: Der Bau- und Holzsektor unterliegt ständigen Veränderungen und Entwicklungen. Eine Bereitschaft, kontinuierlich Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln, ist daher wichtig.

Mit diesen Voraussetzungen bist du gut gerüstet, um eine Ausbildung als Zimmerer zu beginnen und erfolgreich in diesem Beruf zu sein.

Was lernst du in der Ausbildung zum Zimmerer?

Damit du bestens darauf vorbereitet bist, als Zimmerin zu arbeiten, lernst du während deiner Ausbildung sowohl an der Berufsschule (Theorie) als auch im Ausbildungsbetrieb (Praxis). Hier sind einige Inhalte, die während deiner Ausbildungszeit auf dem Lehrplan stehen werden:

In der Berufsschule:

  • Grundlagen der Holztechnik: Du wirst die Eigenschaften von verschiedenen Holzarten kennenlernen, sowie grundlegende Techniken der Holzbearbeitung und Holzverarbeitung erlernen.
  • Bauplanung und Konstruktion: Du wirst lernen, Baupläne zu lesen und zu verstehen sowie grundlegende Konstruktionsprinzipien für den Bau von Holzkonstruktionen zu erlernen.
  • Mathematik und Physik: Du wirst mathematische und physikalische Kenntnisse erwerben, die für die Berechnung von Lasten, Spannungen und anderen Kräften relevant sind, die auf Holzkonstruktionen wirken.
  • Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Du wirst geschult in den Bereichen Arbeitssicherheit und Umweltschutz, um sicherzustellen, dass du deine Arbeit sicher und verantwortungsvoll ausführst.

Im Ausbildungsbetrieb:

  • Praktische Holzbearbeitung: Du wirst praktische Erfahrungen sammeln in der Holzbearbeitung, einschließlich Zuschnitt, Hobeln, Schleifen, Bohren und anderen Techniken zur Herstellung von Holzbauteilen.
  • Montage und Installation: Du wirst lernen, Holzkonstruktionen vor Ort zu montieren und zu installieren, einschließlich des Aufbaus von Dachstühlen, Montage von Wänden und anderen Bauelementen.
  • Arbeit mit Werkzeugen und Maschinen: Du wirst den Umgang mit verschiedenen Handwerkzeugen und Maschinen erlernen, die in der Zimmererarbeit verwendet werden, sowie deren sachgemäße Wartung und Pflege.
  • Teamarbeit und Kommunikation: Du wirst lernen, effektiv im Team zu arbeiten und dich mit anderen Handwerkern auf der Baustelle abzustimmen sowie mit dem Bauleiter und anderen Aufsichtspersonen zu kommunizieren.

Welches Gehalt bekommen Zimmerer?

Während deiner Ausbildungszeit bekommst du eine Ausbildungsvergütung, die sich unter anderem nach dem Bundesland, aber auch nach deinem Lehrjahr richtet. Beispielsweise könnte deine Vergütung so aussehen:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr883 €
2. Ausbildungsjahr1.102 €
3. Ausbildungsjahr1.336 €

Und was verdienen gelernte Zimmerer und Zimmerinnen?

Nach deiner abgeschlossenen Ausbildung geht’s direkt los ins Berufsleben! Unter 25-Jährige verdienen dabei im Durchschnitt schon 3.000 Euro, denn Handwerksberufe sind sehr gefragt und als Spezialist:in für Holz wirst du auf jeder Baustelle benötigt. Dein allererstes Gehalt wird vielleicht etwas niedriger ausfallen, aber mit gesammelter Berufserfahrung kannst du gut aufsteigen. 

Im Verlauf deines Berufslebens als Zimmermann kannst du dein Gehalt auf durchschnittlich 3.500 Euro steigern.

Deine Karriereoptionen als Zimmerin

Nun wollen wir noch kurz darüber sprechen, wie es nach deiner Ausbildung eigentlich weitergeben kann und was die Zukunftsaussichten für den Beruf Zimmerer sind!

Zukunft der Baubranche:

  • Nachfrage nach Fachkräften: Die Baubranche bleibt robust und bietet weiterhin gute Beschäftigungsmöglichkeiten für gut ausgebildete Zimmerer. Mit dem steigenden Bedarf an nachhaltigem und energieeffizientem Bauen wird die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern voraussichtlich weiter steigen.
  • Digitalisierung und Technologien: Die Baubranche entwickelt sich ständig weiter, und digitale Technologien spielen eine immer größere Rolle. Kenntnisse in Bereichen wie Building Information Modeling (BIM) oder computergestütztes Konstruieren können daher zukunftsweisend sein.

Weiterbildungen und Spezialisierungen:

  • Meisterausbildung: Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du die Möglichkeit, eine Meisterausbildung zu absolvieren. Der Meistertitel ermöglicht es dir, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder in leitender Position in einem bestehenden Betrieb zu arbeiten.
  • Weiterbildung zum staatlich geprüften Holztechniker: Als staatlich geprüfter Holztechniker kannst du dich auf bestimmte Bereiche wie Bauplanung, Bauleitung oder Holztechnologie spezialisieren und verantwortungsvollere Positionen in der Baubranche übernehmen.
  • Fortbildungen und Zertifizierungen: Es gibt eine Vielzahl von Fortbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten, die es dir ermöglichen, deine Fähigkeiten zu erweitern und dich auf spezifische Bereiche wie Denkmalpflege, ökologisches Bauen oder energetische Sanierung zu spezialisieren.

Passende Studiengänge:

  • Holztechnik oder Holzbau-Studium: Ein Studium im Bereich Holztechnik oder Holzbau vermittelt dir vertiefte Kenntnisse über Holzwerkstoffe, Konstruktionsmethoden und innovative Bautechniken. Dies kann dir neue Karrieremöglichkeiten in Bereichen wie Forschung, Entwicklung oder Planung eröffnen.
  • Bauingenieurwesen: Ein Studium im Bauingenieurwesen bietet eine breite Ausbildung in Bereichen wie Baustatik, Bauplanung und Baumanagement. Dies kann eine gute Ergänzung zu deiner handwerklichen Ausbildung als Zimmerer sein und dir den Einstieg in technische oder leitende Positionen in der Baubranche erleichtern.

Mit diesen Weiterbildungsmöglichkeiten und Spezialisierungen kannst du deine Karriere als Zimmerer vorantreiben und dich in verschiedenen Bereichen der Baubranche weiterentwickeln, sei es als Fachkraft, Meister, Techniker oder sogar als Akademiker. Es gibt viele Wege, deine berufliche Laufbahn zu gestalten und deine Fähigkeiten zu erweitern.

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