Zimmerer oder landläufig Zimmermann ist ein Handwerk mit langer Tradition. Das Sprichwort „Die Axt im Haus ersetzt den Zimmermann“ spiegelt die ursprüngliche Position des Berufes wider: In früheren Zeiten übernahm nahezu jeder Hausbesitzer Aufgaben des Zimmermannes, wenn er zum Beispiel sein Haus selbst baute oder reparierte. Später, mit der Spezialisierung der Berufe, wurde der Beruf eigenständig und erlangte im Mittelalter mit den Zünften seine erste Blüte. Vor allem Prestigebauten wie Rathäuser oder Kirchen konnten von keinem Laien mehr gebaut werden. Zimmerer ist eine der wenigen Berufsgruppen, die auch heute noch Wert auf ihre Tradition legen. Insbesondere die Walz wird heute noch gepflegt und auch die typische Kleidung ist Ausdruck ihres Traditionsbewusstseins.
In der Ausbldung Zimmerer lernst du Holzkonstruktionen und Holzbauten aller Art herzustellen. Sie sind Experten für alle Holzkonstruktionen, vom einfachen Dachstuhl bis hin zur Holzbrücke. Er fertigt, errichtet und repariert Bauwerkteile, wie zum Beispiel Dachkonstruktionen, Fachwerk, Balkone, ist für den Innenausbau (Wandverkleidungen, Fußböden und Holzdecken, Treppen) zuständig und stellt auch ganze Bauwerke aus Holz (zum Beispiel Block- und Fertighäuser, Carports, Baracken, Lagerhallen, Ställe) her. Auch Brücken, Türme und Ähnliches, der sogenannte Ingenieurholzbau, gehören dazu. Weiterhin umfasst die Tätigkeit als Zimmerer auch Verschalungen im Betonbau sowie Wärme- und Schalldämmungen und Feuchtigkeits- und Holzschutz.
Für die Ausbildung zum Zimmerer sollte der Bewerber vor allem handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und technisches Verständnis mitbringen. Die Arbeit ist körperliche Schwerstarbeit, daher sind körperliche Belastbarkeit, Körperkraft und Beweglichkeit, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit wichtigste Vorbedingungen, wenn man sich für diesen Beruf entscheidet. Gute Kenntnisse in Mathematik und Physik sind ebenfalls nötig.