Der Wirkungsgrad von Wärmekraftmaschinen ist umso höher je höher die Temperaturdifferenz ist, ebenso ist der Wärmeübergang von Heiz- und Kühlaggregaten von der Temperaturdifferenz abhängig. Einmal erzeugte Energie in Form von Wärme so lange wie möglich, nach Zeitdauer und Wegstrecke, zu erhalten ist daher eine dringende Notwendigkeit in technischen Anlagen. Andererseits gilt es ständig große Wärmemengen aus Lagern, wo starke Reibung erzeugt wird, abzuführen, damit die Schmierstoffe weder verharzen noch verdampfen und sich die Lager festfressen. Nicht umsonst achtet jeder in seinem Auto auf einen intakten Kühlwasserkreislauf. Materielle Verluste durch Einsparungen bei der Isolierung können bei Großbetrieben schnell jährlich in die Millionen gehen, gesamte Produktionsprozesse können sogar unwirtschaftlich werden. Daher ist eine sachgerechte, durchgeplante Isolierung im industriellen Bereich immer gut investiertes Geld.
Industrie-Isolierer und Industrie-Isoliererinnen verfügen über das Fachwissen und auch die Erfahrung, dass sie schon aus technischen Zeichnungen, dem Verständnis für die Prozesstechnik und mit geübtem Blick bei Begehungen erkennen, wo Dämmung fehlt oder zu schwach ausgelegt wurde.
Beispiel: Ein Trockenmörtelhersteller hatte plötzlich Probleme mit verklumpter Sackware. In unregelmäßigen Abständen wurden besonders im Sommer Außendienstmitarbeiter zu Kunden gerufen, die bei der Verarbeitung von Sackware auf diesen Mangel hinwiesen. Ein Zusammenhang zum Produktionsdatum war nicht festzustellen, das Problem hatte nichts mit langer Lagerzeit zu tun. Es häufte sich aber im Sommer nach Schönwetterperioden. Erst nach langem systematischen Suchen wurde die Ursache gefunden: Trockenmörtel Sackware war in einer neu gebauten großen Versandhalle gelagert worden; im Firstbereich erstreckte sich ein großer Stahlträger und an diesem kondensierte nachts der in der warmen Luft am Tage aufgenommene Wasserdampf zu Wasser und tropfte auf die darunter stehenden Paletten. Die Papiersäcke durchfeuchteten und die Ware begann abzubinden. Eine einfache Dämmmaßnahme im Firstbereich löste das Problem nachhaltig.
Industrie-Isolierer dämmen Gebäude, Anlagen und Leitungen so, dass der Energieaustausch mit der Umgebung minimiert wird. Im Dachbereich von Gebäuden installieren sie Wasserdampfsperren, damit sich keine Kondensate an den Innenflächen der kalten Außenhaut bilden können, die bei Kaltwetterlagen zu Eiskeilen und mechanischen Zerstörungen führen können. Bei nicht isolierten Dachkonstruktionen war das früher kein Problem, der Wasserdampf entwich zusammen mit der Wärme! Tragende Stahlkonstruktionen werden oft zusätzlich mit feuerhemmenden Mörtelmassen geschützt, um im Brandfall eine längere Standzeit zu gewährleisten. Zu den rein fachlichen Aufgaben gehört wie bei allen Tätigkeiten auch die Planung, Einrichtung und Kontrolle der Baustelle und der durchgeführten Arbeiten.
In technischen Anlagen ist der Aufwand für die Energieerhaltung durch Dämmmaßnahmen zuweilen eine kleine Industrieanlage für sich. Da werden ebenfalls Trag- und Stützkonstruktionen eingezogen, um größere Dämmelemente zu fixieren; Räume werden durch besondere Trennwände isoliert und auf dem Boden Schüttungen unter einem schwimmenden Estrich aufgetragen. Im Außenbereich sind Dämmungen durch zusätzliche Verkleidungen gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Die dafür benötigten Blech- oder Kunststoffformen werden maschinell nach Entwurfszeichnungen hergestellt und exakt angepasst. An Probenahmestellen, Ventilen, Flanschen und dem Verschleiß unterliegenden Krümmern bringen sie leicht montierbare Hauben mit innenliegender Dämmung an.
Alle Maßnahmen sollten reglmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden; Mängel kann der/die Industrie-Isolierer/-in immer wieder beheben.