Hauswirtschafter:in - Ausbildung und Beruf

Hauswirtschafter:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    zwischen 700 € (1. Ausbildungsjahr) und 1.150 € (3. Ausbildungsjahr)

Der Hauswirtschafter in 20 Sekunden

  • Aufgaben in Privathaushalten, Pflegeheimen, Hotels, Gastronomie, Haushaltsmanagement, Reinigung und Pflege sowie Ernährungsberatung, Einkauf und Lagerung
  • Arbeitet im Team, übernimmt Verantwortung für Sauberkeit und Ordnung, ist flexibel und kommunikativ
  • Wichtige Voraussetzungen: Organisatorisches Geschick, praktische Fähigkeiten und Empathie

Bist du jemand, der sich nicht zu schade ist, anderen Menschen zu helfen, gerne für Ordnung und Sauberkeit sorgt und in einem Team seine Stärken entfaltet? Wenn das nach dir klingt, könnte der folgende Beruf deine Leidenschaft treffen. Stell dir vor, du wärst der “Experte für Haushaltsmanagement” für private und öffentliche Einrichtungen, ein wahrer Meister darin, sicherzustellen, dass im Haushalt für Ordnung und Verpflegung gesorgt ist, so wie es sein soll. Diese vielfältige Rolle gehört den Hauswirtschafter:innen, die nicht nur Reinigung, Wäschepflege, Ernährungsberatung, Einkauf und Lagerung von Lebensmitteln durchführen, sondern auch das Rückgrat für die Haushaltsorganisation und das Wohlbefinden der Menschen im Alltag bilden. Wenn du dich angesprochen fühlst und auf der Suche nach einer lohnenden Herausforderung bist, die dein Talent für Organisation und Empathie vereint, dann könnte der Beruf des Hauswirtschafters genau das Richtige für dich sein.

Was genau macht eine Hauswirtschafterin?

Also, was erwartet mich als Hauswirtschafter:in? Nun, wenn jemand Hilfe mit der Organisation und Pflege des Haushalts benötigt, sorgst du dafür, dass die Dinge reibungslos ablaufen. Deine Hauptaufgabe ist es, für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen und den Haushalt so zu managen, dass alles wie am Schnürchen funktioniert. 

Reinigung und Pflege: In der Rolle eines Hauswirtschafters oder einer Hauswirtschafterin sind vielfältige Aufgaben zu bewältigen. Du achtest auf Sauberkeit und Hygiene, sei es durch das Staubsaugen, das gründliche Reinigen der Oberflächen oder das hygienische Aufbereiten des Badezimmers. Die Wäschepflege gehört ebenso zu deinen Aufgaben – du wäschst, bügelst und faltest ordentlich die Wäsche.

Organisation und Lagerung: Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Einkauf und die ordnungsgemäße Lagerung von Lebensmitteln und Haushaltsartikeln. Hierbei ist dein Organisationstalent gefragt! Du erstellst Einkaufslisten, übernimmst das Einkaufen selbst und die gewissenhafte Organisation der Vorräte.

Kochen und Mahlzeitenplanung: Nebenbei könntest du auch in die Welt der Ernährung eintauchen, sei es bei der Beratung zur Auswahl und Zubereitung von Mahlzeiten oder bei der Berücksichtigung von speziellen Ernährungsbedürfnissen oder Diäten.

Gästebetreuung: Sobald Gäste empfangen werden, liegt es in deiner Verantwortung, für ihr Wohlbefinden und ihren Komfort zu sorgen. Dazu gehören das Vorbereiten der Gästezimmer und das Zubereiten von Mahlzeiten nach Bedarf.

Kommunikation und Koordination: Wichtig zu wissen ist, dass die Organisation des gesamten Haushalts, das Führen von Übersichten über Bedarfe und die Erstellung von Zeitplänen ebenfalls Teil deiner Verantwortungsbereiche sind.

Dabei solltest du nicht vergessen, dass du als Hauswirtschafter:in eng mit den Bewohnern oder Kunden zusammenarbeitest, um ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen. Hier ist Teamarbeit und Empathie ein häufig entscheidender Faktor, um Aufgaben effizient zu erfüllen.

In welchen Einrichtungen kannst du als Hauswirtschafter arbeiten?

Als Hauswirtschafter könntest du an verschiedenen Orten arbeiten, wie:

  • Privathaushalte: Dies ist die häufigste Arbeitsumgebung, in der Hauswirtschafter:innen Einzelpersonen oder Familien bei der Haushaltsführung unterstützen.
  • Pflegeeinrichtungen: Hier könntest du eine wichtige Rolle bei der Betreuung älterer oder pflegebedürftiger Menschen spielen und trägst dadurch zur Aufrechterhaltung einer sauberen und komfortablen Umgebung bei.
  • Hotels und Gastgewerbe: Große Gebäudekomplexe benötigen Experten, die für den Komfort der Gäste verantwortlich sind, indem sie für Sauberkeit und Ordnung in den Unterkünften und öffentlichen Bereichen sorgen.
  • Krankenhäuser: Als Hauswirtschafter:in könntest du zur Hygiene und zum Wohlbefinden von Patienten und medizinischem Personal beitragen.
  • Wohneinrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen: Hier verbesserst du die Lebensqualität der Bewohner, indem du Verantwortung bei der Haushaltsführung übernimmst.
  • Gastronomie: In Restaurants und Küchen könntest du zur Sauberkeit und Zubereitung von Mahlzeiten beitragen.
  • Bildungseinrichtungen: In Schulen und Internaten schaffen Hauswirtschafter:innen saubere und komfortable Umgebungen für Schüler:innen und Lehrer:innen.
  • Betriebskantinen: Hier bist du in Unternehmen tätig und hilfst bei der Zubereitung von Mahlzeiten und der Pflege der Kantinen mit.

Was solltest du für die Ausbildung mitbringen?

Selbst in unserer modernen Welt, in der Automatisierung und Technologie den Alltag dominieren, bleibt die Kunst der Hauswirtschaft von unschätzbarem Wert. Die Ausbildung zum Hauswirtschafter ist eine Gelegenheit, eine breite Palette von Fähigkeiten und Interessen zu entfalten, die nicht nur in der Küche und im Haushalt gefragt sind, sondern auch das alltägliche Leben insgesamt bereichern. 

Von organisatorischem Geschick über kreatives Talent bis hin zur Freude am Umgang mit Menschen – diese Ausbildung bietet ein reichhaltiges Repertoire an Möglichkeiten, die es zu entdecken gilt. In den folgenden Abschnitten werden wir einen genaueren Blick darauf werfen, welche Qualitäten und Interessen angehende Hauswirtschafter mitbringen sollten, um in diesem vielseitigen Beruf erfolgreich zu sein.

Natürlich musst du nicht gleich alles von Anfang an erfüllen, sondern kannst dir manche dieser erwünschten Fähigkeiten auch während der Ausbildung aneignen. 

Fähigkeiten & Eigenschaften

  1. Organisationstalent: Als Hauswirtschafter musst du effizient planen und organisieren können, um Aufgaben im Haushalt zu koordinieren.
  2. Kommunikationsgeschick: Da du oft mit Kollegen und Kunden in Kontakt stehst, ist klare Kommunikation von großer Bedeutung.
  3. Teamplayer-Qualitäten: Die Kooperation mit Kunden und das mögliche Arbeiten im Team bilden einen bedeutenden Teil deiner Arbeit.
  4. Hygienebewusstsein: Ein ausgeprägtes Verständnis für Hygienepraktiken und -standards ist wichtig, um saubere und gesunde Umgebungen zu gewährleisten.
  5. Handwerkliches Geschick: Grundlegende handwerkliche Fähigkeiten können bei möglichen Reparaturen und Wartungsarbeiten nützlich sein.
  6. Lernbereitschaft: Da sich Arbeitsplatz und Anforderungen verändern können, ist die Bereitschaft, kontinuierlich dazuzulernen, unerlässlich.
  7. Flexibilität: Die Arbeit in unterschiedlichen Umgebungen erfordert Anpassungsfähigkeit und Flexibilität deinerseits.

Interessen

  • Leidenschaft für Haushaltsführung: Ein ausgeprägtes Interesse an der effizienten Organisation und Pflege von Haushalten kann deine Motivation und Effektivität als Hauswirtschafter:in stärken.
  • Herzliche Gastfreundschaft: Wenn es dich erfüllt, Gästen einen herzlichen Empfang zu bieten und ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten, kannst du diese Freude in deinem Beruf als Gastgeber:in zum Ausdruck bringen.
  • Faszination für Ernährung und Kochkunst: Ein gesundes Interesse an der Welt der Ernährung und des Kochens kann dir nicht nur bei der Zubereitung von Mahlzeiten helfen, sondern auch dazu beitragen, gesunde und schmackhafte Speisen anzubieten.
  • Vielseitige Herausforderungen: Die bunte Palette an Aufgaben in diesem Beruf bietet dir Abwechslung pur, falls du gern Neues entdeckst.
  • Praktische Umsetzung: Falls du aktiv tätig sein und praktische Aufgaben lösen möchtest, könnte diese Ausbildung der passende Weg für dich sein.

Nützliche Schulfächer

Bestimmte Schulfächer können dir bei der Vorbereitung auf deine Hauswirtschaftsausbildung von Nutzen sein:

  • Hauswirtschaft: Kurse in Hauswirtschaft oder verwandten Bereichen legen den Grundstein für dein Verständnis der Prinzipien und Aufgaben in der Hauswirtschaft.
  • Biologie: Das Wissen über biologische Grundlagen wie Hygiene und Ernährung bildet eine solide Basis für deine Arbeit im Haushalt.
  • Mathe: Ein gutes Verständnis von Mathematik wird dir dabei helfen, Aufgaben wie den Einkauf von Lebensmitteln und die Budgetplanung präzise zu bewältigen.
  • Chemie: Ein Grundverständnis von der Zusammensetzung und Reaktion von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln kann nützlich sein, besonders im Zusammenhang mit ihrer Anwendung und Auswahl.
  • Psychologie & Sozialwissenschaften: Kurse in Psychologie oder Sozialwissenschaften können dir wertvolle Einblicke in das Verhalten von Menschen geben und dir helfen, besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen deiner Kunden oder Bewohner einzugehen.

Was lernst du in der Ausbildung zum Hauswirtschafter?

Die genauen Inhalte deiner Ausbildung zum Hauswirtschafter können je nach Ausbildungsbetrieb und Region leicht unterschiedlich sein. Dennoch vermitteln die folgenden Schritte eine klare Vorstellung von dem, was dich während deiner Ausbildung erwartet. Während dieser Zeit wirst du sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb lernen, um eine solide Grundlage für deine zukünftige berufliche Laufbahn aufzubauen.

  • 1
    Erstes Ausbildungsjahr: Fundamentale Hauswirtschaftskenntnisse

    Im ersten Lehrjahr erwirbst du grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse, die als Basis für deine Hauswirtschaftsausbildung dienen. Du lernst Hygieneprinzipien, effektive Reinigungstechniken und die Grundlagen der Ernährung. Darüber hinaus erhältst du Einblicke in den sicheren Umgang mit Haushaltsgeräten und übst die Zubereitung einfacher Mahlzeiten. In dieser Phase liegt der Schwerpunkt auf der Pflege und Reinigung von Räumen sowie der Unterstützung bei grundlegenden Haushaltsaufgaben.

  • 2
    Zweites Ausbildungsjahr: Vertiefung und Praxiserfahrung

    Im zweiten Lehrjahr vertiefst du deine Fertigkeiten und sammelst wertvolle praktische Erfahrung. Du perfektionierst die Kunst der Wäschepflege, lernst, wie man verschiedene Textilien behandelt und ordentlich bügelt. Auch die Zubereitung von Mahlzeiten wird anspruchsvoller, während du dich mit Ernährung und Menüplanung auseinandersetzt. Deine Selbstständigkeit wächst Stück für Stück, indem du auch Aufgaben wie die Vorbereitung von Gästezimmern und einfache Reparaturarbeiten im Haushalt übernimmst.

  • 3
    Drittes Ausbildungsjahr: Selbstständigkeit und Kundenbetreuung

    Im dritten Lehrjahr entwickelst du dich weiter zu einer eigenständigen Hauswirtschafter:in. Du lernst, wie man den Haushalt effizient organisiert und Budgets verwaltet. Die Zubereitung von Mahlzeiten wird komplexer, und du kannst nun individuelle Ernährungsbedürfnisse berücksichtigen. Kundenbetreuung wird ein wichtiger Aspekt deiner Arbeit. Dabei arbeitest du enger mit den Bewohnern oder Kunden zusammen, um ihre speziellen Bedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen. Doch da geht noch mehr! Du kannst auch Zusatzqualifikationen in Bereichen wie Ernährungsberatung oder Hauswirtschaftsmanagement erwerben.

Wieviel verdient man als Hauswirtschafter:in?

Als Beispiel nennen wir dir hier eine mögliche Bezahlung nach Tarif. Beachte jedoch, dass dies sich auch noch einmal nach Bundesländern, Ausbildungsbetrieben und Tarifvereinbarungen unterscheiden kann!

  1. Ausbildungsjahr: ca. 620 bis 900 €
  2. Ausbildungsjahr: ca. 730 bis 1000 €
  3. Ausbildungsjahr: ca. 840 bis 1.150 €

Und wie hoch ist das Gehalt eines Hauswirtschafters nach abgeschlossener Ausbildung?

Genau wie in der Ausbildung bedingen Faktoren wie Bundesland, Arbeitgeber oder Spezialisierung und Tarifverträge auch nach der Ausbildung noch dein Gehalt als Hauswirtschafter:in. Lebst und willst du beispielsweise in Nordrhein-Westfalen arbeiten, dann liegt dein Monatsgehalt im Durchschnitt bei knapp 2.300 und 2.800 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern verdient man im Durchschnitt 200 bis 300 Euro weniger. Das liegt zum Teil daran, dass im Norden Deutschlands die Lebenshaltungskosten niedriger sind. Dagegen sind in Bayern, einem wirtschaftsstarken Bundesland, die Gehälter tendenziell höher. Hauswirtschafter:innen können hier mit einem Durchschnittsgehalt zwischen 2.400 und 3.100 Euro brutto pro Monat rechnen.

Durch die Teilnahme an Weiterbildungen und das Sammeln von Berufserfahrung hast du die Möglichkeit, dein Gehalt weiter zu steigern. Mit zunehmender Fachkompetenz und Erfahrung kannst du deinen Bruttogehalt immer weiter verbessern. Dies verdeutlicht, dass deine Verdienstmöglichkeiten im Laufe deiner Karriere als Hauswirtschafter:in erheblich zunehmen können.

Welche Karriere-Perspektive haben Hauswirtschafter:innen?

Hauswirtschafter:innen haben solide Karriereperspektiven, auch in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz (KI) eine zunehmende Rolle spielt. Ein paar Optionen nennen wir dir jetzt!

Spezialisierungsmöglichkeiten für Hauswirtschafter

Für das berufliche Weiterkommen empfiehlt sich eine Spezialisierung in bestimmten Branchen oder Anwendungen, wie Ernährungsberatung, Hauswirtschaftsmanagement oder Kinderbetreuung. Diese Spezialisierung kann attraktive Karrierechancen eröffnen.

Der Einfluss von KI auf den Hauswirtschafter-Beruf

Und trotz technologischer Fortschritte gibt es Gründe dafür, dass deine Berufsaussichten positiv bleiben können: Erstens erbringen Hauswirtschafter:innen Dienstleistungen, die menschliche Interaktion erfordern, wie die Betreuung von Bewohnern und die Anpassung an ihre jeweiligen Bedürfnisse und Vorlieben. Bei diesen Aspekten der Hauswirtschaft sind Empathie und soziale Fähigkeiten gefragt, die schwer durch KI ersetzt werden können.

Zweitens sind Hauswirtschafter:innen vielseitig und können eine breite Palette von Aufgaben im Haushalt erfüllen, darunter Reinigung, Wäschepflege, Ernährung und Organisation. Diese Vielseitigkeit macht sie anpassungsfähig und in der Lage, verschiedene Aufgaben reibungslos zu bewältigen, die KI möglicherweise nicht so flexibel erledigen kann.

Schließlich können Hauswirtschafter:innen KI und Automatisierung als Werkzeuge nutzen, um effizienter und effektiver zu arbeiten. Menschen können genaue Kontrolle über die Umsetzung und Qualität der erbrachten Dienstleistungen ausüben, um Fehler zu vermeiden und die Arbeit so präzise und reibungslos wie möglich zu erledigen. Die Verwendung von Reinigungsrobotern kann beispielsweise die Reinigungsarbeiten unterstützen.

Passende Studiengänge für Hauswirtschafter:innen

Doch das war´s noch nicht! Mit einer Hochschulzugangsberechtigung (also Abitur) kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach “Ernährungswissenschaften” erwerben. Hierbei handelt es sich um ein Studium, das auf vertiefte Kenntnisse in Ernährung und Hauswirtschaft spezialisiert ist. Nach Beenden des Studiums eröffnet sich einem die Möglichkeit, anspruchsvollere Positionen in der Hauswirtschaft zu übernehmen, wie beispielsweise als Ernährungsberater:in oder Diätassistent:in.

Für dich könnte auch ein Bachelorabschluss im Studienfach “Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Management” interessant sein, wenn du nicht abgeneigt wärst, mehr Verantwortung zu übernehmen und Führungspositionen zu beziehen. Nach Beenden des Studiums könnten sich dir Türen zu Managementpositionen in der Gastronomie, im Hotelwesen oder in anderen verwandten Branchen öffnen.

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