Du interessierst dich für das Schneiden von Videos und das Bearbeiten von Tonmaterial? Dann hättest du früher wahrscheinlich diese Ausbildung gemacht!

Was genau haben Film- und Videoeditoren gemacht?

Der Beruf des Film- und Videoeditors war bis 2020 ein anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland, bevor er durch die modernisierte Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton ersetzt wurde. Die Aufgaben des Film- und Videoeditors waren auf die technische und kreative Bearbeitung von Bild- und Tonmaterial spezialisiert. Hier sind die zentralen Tätigkeiten, die Film- und Videoeditoren früher ausgeübt haben:

AufgabeKurz erklärt
Sichtung und Auswahl des RohmaterialsBevor mit dem eigentlichen Videoschnitt begonnen werden kann, müssen alle aufgenommenen Szenen gesichtet werden. Dabei wird geprüft, welche Aufnahmen qualitativ hochwertig sind und sich für den Film eignen. Es wird darauf geachtet, ob die Kameraeinstellungen, die Schärfe, das Licht und die Tonqualität stimmen. Erst danach wird entschieden, welche Szenen weiterverwendet werden.
Videoschnitt und MontageHier wird das gesichtete Material zu einer fertigen Szene zusammengesetzt. Die verschiedenen Einstellungen und Perspektiven werden so angeordnet, dass eine spannende Geschichte entsteht. Dabei achtet man darauf, dass der Schnitt zum Rhythmus des Films passt. Unterschiedliche Schnitttechniken wie harte Schnitte, Überblendungen oder Inserts werden genutzt, um flüssige Übergänge zu schaffen.
Bearbeitung von Bild- und TonspurenDamit das Video nicht nur gut aussieht, sondern auch professionell klingt, werden Bild und Ton nachbearbeitet. Durch Farbkorrekturen sorgt man dafür, dass alle Szenen optisch einheitlich wirken. Störgeräusche werden entfernt, Dialoge werden verbessert und Hintergrundgeräusche oder Musik werden eingefügt.
Erstellung von Effekten und AnimationenManchmal reicht der reine Schnitt nicht aus, um eine Szene spannender oder informativer zu machen. Dann kommen Spezialeffekte oder Animationen zum Einsatz. Mit spezieller Software werden Titel eingeblendet, Bauchbinden mit Namen und Informationen erstellt oder visuelle Effekte hinzugefügt. Gerade in Actionfilmen oder Werbeclips sind solche Effekte besonders wichtig.
Zusammenarbeit mit anderen AbteilungenEin Video entsteht nicht alleine. Ein Videoeditor arbeitet eng mit Regisseuren, Kameraleuten, Tonexperten und Produzenten zusammen. Oft gibt es Rückmeldungen, die in den Schnitt eingearbeitet werden müssen. Es ist wichtig, flexibel zu sein und auf Wünsche einzugehen, damit das Endprodukt genau den Vorstellungen des Kunden oder der Filmcrew entspricht.
Archivierung und DatenmanagementSobald ein Projekt abgeschlossen ist, muss das gesamte Material professionell gesichert werden. Die Rohdaten, Zwischenschritte und fertigen Videos werden systematisch gespeichert, damit sie bei Bedarf später wiederverwendet oder bearbeitet werden können. Ein gutes Datenmanagement sorgt dafür, dass nichts verloren geht und alle Dateien leicht auffindbar sind.

Einsatzbereiche von Film- und Videoeditoren

Film- und Videoeditoren arbeiteten in verschiedenen Bereichen der Film- und Medienproduktion:

BereichEinfach erklärt
FilmproduktionenWer als Videoeditor in der Filmbranche arbeitet, schneidet Spielfilme, Dokumentarfilme oder Kurzfilme. Hier wird besonders darauf geachtet, dass die Szenen perfekt aufeinander abgestimmt sind, der Film eine flüssige Erzählweise hat und das Bildmaterial hochwertig aussieht. Der Schnitt kann oft Wochen oder Monate dauern, da viele Details angepasst werden müssen.
FernsehenIm TV-Bereich gibt es eine breite Palette an Aufgaben: von der Bearbeitung von Serien über Nachrichtensendungen bis hin zu Reportagen. Dabei muss oft unter Zeitdruck gearbeitet werden, da tagesaktuelle Beiträge schnell geschnitten und gesendet werden müssen. Ein gutes Gespür für Storytelling und ein schneller, präziser Schnitt sind hier besonders wichtig.
WerbungWerbespots und Imagefilme müssen oft kurz, prägnant und einprägsam sein. Videoeditoren sorgen dafür, dass Werbefilme eine klare Botschaft haben und optisch ansprechend gestaltet sind. Dazu gehören auch schnelle Schnitte, kreative Effekte und eine gezielte Musikauswahl, die das Markenbild unterstützt.
EventproduktionBei großen Veranstaltungen wie Messen, Konferenzen oder Konzerten werden oft professionelle Videos benötigt. Diese können entweder live geschnitten oder nachträglich bearbeitet werden, um die Highlights des Events zusammenzufassen. Ein gutes Auge für spannende Szenen ist hier besonders gefragt.
Arbeitsmittel und TechnologienFrüher wurde mit physischen Filmrollen und Schneidetischen wie der Moviola gearbeitet. Heute erfolgt der Videoschnitt fast ausschließlich digital mit Programmen wie Adobe Premiere, Final Cut Pro oder Avid Media Composer. Ein Videoeditor muss sowohl technisches Know-how besitzen als auch ein Gespür für Timing, Bildgestaltung und Musik haben, um eine mitreißende Geschichte zu erzählen.

Der Beruf erforderte sowohl technisches Know-how als auch ein gutes Gespür für Timing, Ästhetik und die Wirkung von Bildern und Musik. Während viele Aufgaben heute in den Mediengestalter-Beruf integriert sind, bleibt der Geist dieses kreativen Handwerks lebendig.

Durch welche Ausbildung wurde der Film- und Videoeditor ersetzt?

Nun fragst du dich bestimmt, welche Ausbildung du denn machen sollst, wenn du solche Aufgaben spannend findest? Nun, am nächsten kommt die Ausbildung Mediengestalter/in Bild und Ton. Diese hat sehr ähnliche Aufgaben, aber sie wurden noch ergänzt.

AspektFilm- und VideoeditorMediengestalter Bild und Ton
Fokus der TätigkeitDer Schwerpunkt liegt auf dem Schnitt, der Postproduktion und der Bearbeitung von Bild und Ton.Das Aufgabenfeld ist breiter und umfasst nicht nur die Postproduktion, sondern auch die Produktion selbst sowie technische Planungen.
HauptaufgabenHier stehen das Sichten, Auswählen und Schneiden von Material, die Farbkorrektur, die Tonbearbeitung sowie das Erstellen von Effekten und Animationen im Mittelpunkt.Neben dem Schnitt und der Bearbeitung von Bild und Ton übernimmt man auch die technische Einrichtung am Drehort, arbeitet mit Kameras und Mikrofonen und plant den gesamten Produktionsprozess mit.
ArbeitsschwerpunkteDie Arbeit konzentriert sich auf die kreative und technische Gestaltung des Materials in der Postproduktion.Mediengestalter sind in alle Produktionsphasen involviert: Sie arbeiten sowohl am Set als auch in der Nachbearbeitung und übernehmen Aufgaben in der Tonaufnahme und Kameraführung.
TechnikaffinitätDer Schwerpunkt liegt auf Software zur Bearbeitung von Videos, Bildern und Tonspuren.Es ist wichtig, ein breites technisches Verständnis für Kameras, Mikrofone, Lichttechnik und digitale Schnittsysteme zu haben.
BerufsumfeldFilm- und Videoeditoren arbeiten hauptsächlich in der Film-, Fernseh- oder Videoproduktion.Mediengestalter haben ein breiteres Berufsfeld und sind in Medienunternehmen, Filmproduktionen, Eventtechnik, Rundfunk und Streaming-Diensten tätig.
AusbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre und konzentriert sich stark auf die Postproduktion.Die Ausbildung dauert ebenfalls drei Jahre, deckt aber ein breiteres technisches und kreatives Spektrum ab.
Flexibilität des BerufsbildesDie Tätigkeit ist stark auf die Postproduktion und den Schnitt spezialisiert.Mediengestalter können in vielen Bereichen der Medienproduktion eingesetzt werden und haben eine größere berufliche Flexibilität.
Technologische EntwicklungDer Beruf entwickelt sich weiter, indem neue Schnittprogramme genutzt werden, bleibt aber vor allem auf die Postproduktion fokussiert.Die Ausbildung integriert moderne Technologien wie Drohnenkameras, Live-Streaming-Technik und die Arbeit mit 4K- und 8K-Produktionen.

Warum wurde der Film- und Videoeditor ersetzt?

Der Beruf wurde ersetzt, weil sich die Medienbranche stark verändert hat:

UrsacheKurz erklärt
DigitalisierungDie Digitalisierung hat die Produktions- und Bearbeitungsprozesse vollständig umgestaltet. Medienproduktionen benötigen heute Fachleute, die nicht nur schneiden, sondern auch die gesamte Produktionskette technisch und kreativ begleiten können.
Kombination von FähigkeitenUnternehmen suchen zunehmend Allrounder, die Bild- und Tonproduktion, Technik und Postproduktion beherrschen. Der Film- und Videoeditor war auf einen spezialisierten Bereich (Postproduktion) beschränkt.
ArbeitsmarktanforderungenDer Beruf des Mediengestalters Bild und Ton bietet mehr Einsatzmöglichkeiten und macht die Absolventen flexibler, was in einer sich schnell verändernden Branche ein Vorteil ist.
Technologischer FortschrittNeue Technologien wie 4K/8K, Virtual Reality und Streaming-Dienste haben zusätzliche Fähigkeiten erforderlich gemacht, die im alten Berufsbild nicht abgedeckt waren.

Die modernisierte Ausbildung Mediengestalter Bild und Ton stellt sicher, dass Fachkräfte breiter qualifiziert sind und den Anforderungen der aktuellen und zukünftigen Medienlandschaft gerecht werden.

Welche Ausbildungen sind noch so ähnlich wie Film- und Videoeditor?

Natürlich gibt es noch andere Ausbildungen, die ähnliche Aufgaben beinhalten, auch wenn die nicht so nah an den Beruf Videoeditor herankommen, die der Mediengestalter Bild und Ton. Wir zeigen dir eine kleine Übersicht, welche Berufe auch als Alternative in Frage kommen könnten.

BerufBeschreibungUnterschiede zum Mediengestalter Bild und Ton
Fachkraft für VeranstaltungstechnikVerantwortlich für die technische Umsetzung von Veranstaltungen, z.B. Ton, Licht, Videotechnik.Fokus auf Live-Events statt Film-/Fernsehproduktion.
Medienkaufmann/-frau Digital und PrintPlanung, Organisation und Vermarktung von Medienproduktionen.Weniger technische und gestalterische Aufgaben, mehr Organisation und Marketing.
Kameramann/-frauBedienung von Kameras, Mitgestaltung von Bildästhetik und Aufnahme von Produktionen.Fokus auf Kameraarbeit und Bildaufnahme, wenig Schnitt oder Postproduktion.
Designer/in – MedienGestaltung von digitalen und gedruckten Medienprodukten, einschließlich Animationen und Storyboards.Schwerpunkt auf Grafikdesign und Animation, weniger Ton- und Filmproduktion.
Audio-EngineerAudioaufnahmen, Mischung und Bearbeitung von Tonspuren in Film- und Fernsehproduktionen.Ausschließlich auf Ton spezialisiert, ohne Bildbearbeitung.
Filmproduzent/inWirtschaftliche und organisatorische Leitung von Filmproduktionen, z.B. Budgetplanung, Koordination.Weniger kreative und technische Aufgaben, stärker im Projektmanagement tätig.
Gestalter/in für visuelles MarketingGestaltung visueller Konzepte für Werbung und Marketing, z.B. Imagefilme und Werbeclips.Fokus auf Marketing- und Werbebranche, weniger auf technische Medienproduktion.
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