Fahrzeuglackierer:in - Ausbildung und Beruf

Fahrzeuglackierer:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    Meist Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    800€ - 1.300€ im ersten Jahr, 1.050€ - 1.450€ im dritten Jahr

Der Beruf Fahrzeuglackierer in 20 Sekunden

  • Arbeitet mit Schutzausrüstung z.B. Atemschutzgerät
  • Schichtarbeit kann möglich sein, wenn du in einem Industriebetrieb arbeitest
  • Du brauchst ein gutes Auge für Farben und ein ruhiges Händchen
  • Fahrzeuge solltest du spannend finden

Wenn du dich für Fahrzeuge interessiert, aber nicht so viel mit Mechanik am Hut hast, sondern eher Farben dein Ding sind, dann könnte dieser Beruf eine interessante Richtung für dich sein. Als Fahrzeuglackierer:in bist du für den letzten Schliff zuständig. Schließlich muss ein schicker Sportwagen nicht nur schnell fahren können, sondern sollte dabei auch gut aussehen 😉

Du wirst vor allem mit Farben und Lacken arbeiten, aber natürlich auch mit vielen Autoteilen, die entweder lackiert werden müssen, oder die du ausbauen musst, um an alles heranzukommen. Zum Beispiel bei Reparaturen. So ganz kommst du um die Mechanik also nicht herum! ? Aber wenn du handwerklich begabt bist, macht dir das sicher nichts aus, solange deine Hauptaufgaben sich weiter ums Lackieren drehen. Also, lies mal rein, denn hier erklären wir dir alles Wichtige zum Beruf des Fahrzeuglackierers. 

Was genau machen Fahrzeuglackierer?

Als Fahrzeuglackierer:in bist du grob gesagt dafür zuständig, dass Fahrzeuge von außen gut aussehen. Das kann von der Komplettlackierung bis zum Ausbessern von Lackschäden reichen. Damit du überall ran kommst, musst du auch mal Bauteile ausbauen oder Glas einsetzen, du hast also nicht ausschließlich mit Lack zu tun.

Vor allem wird dein Arbeitsalltag aber mit folgenden Aufgaben gefüllt sein:

AufgabeKurz erklärt
Vorbereitung der Fahrzeuge und OberflächenBevor ein Auto eine neue Lackierung bekommt, muss die Oberfläche perfekt vorbereitet sein. Dazu gehört es, das Fahrzeug genau zu überprüfen und kleine Schäden wie Dellen oder Kratzer zu reparieren. Danach wird der Untergrund gereinigt, geschliffen und grundiert, damit der neue Lack gut hält. Falls Roststellen vorhanden sind, werden sie entfernt und mit Rostschutz behandelt, damit das Auto länger schön bleibt.
Lackieren und GestaltenNun kommt die Farbe ins Spiel! Fahrzeuglackierer/innen mischen die Farben so, dass sie genau zur Originalfarbe des Autos passen oder den Kundenwünschen entsprechen. Danach wird der Lack mit einer speziellen Spritzpistole gleichmäßig aufgetragen. Oft gibt es mehrere Lackschichten: Grundierung, Farblack und Klarlack, der das Ganze schützt und zum Glänzen bringt. Manche Lackierer/innen sind auch auf Spezialeffekte wie Airbrush oder besondere Designs spezialisiert.
Trocknung und NachbearbeitungNachdem das Auto lackiert wurde, muss der Lack unter kontrollierten Bedingungen trocknen. Manchmal wird dazu eine spezielle Lackierkabine genutzt, damit sich kein Staub auf den frischen Lack legt. Danach wird die Oberfläche noch einmal genau geprüft: Falls kleine Unebenheiten oder Staubkörner zu sehen sind, werden sie herauspoliert. Um den Lack noch widerstandsfähiger zu machen, kann eine Schutzfolie oder eine Versiegelung aufgetragen werden.
Reparaturen und Smart-Repair-TechnikenNicht immer muss ein Auto komplett neu lackiert werden. Kleine Kratzer oder Lackschäden können mit speziellen Techniken ausgebessert werden, ohne das ganze Autoteil neu zu lackieren. Das spart Zeit und Geld. Smart-Repair-Methoden helfen, gezielt nur die betroffenen Stellen zu reparieren, sodass das Auto wieder wie neu aussieht.
Kundenberatung und QualitätskontrolleFahrzeuglackierer/innen haben oft direkten Kontakt zu den Kunden. Sie beraten sie, wenn es um die richtige Farbe oder um besondere Lackeffekte geht. Auch am Ende des Lackierprozesses ist genaues Arbeiten wichtig: Jede Lackierung wird noch einmal geprüft, um sicherzustellen, dass keine Fehler oder Staubeinschlüsse im Lack sind. Erst wenn alles perfekt aussieht, wird das Auto an den Kunden übergeben.

Wo kannst du als Fahrleuglackiererin arbeiten?

Es gibt verschiedene Arten von Unternehmen, in denen du Fahrzeuge lackieren kannst. Am besten überlegst du, ob du lieber in einem kleineren, handwerklich ausgerichteten Betrieb arbeiten möchtest, oder lieber in einem großen Industriebetrieb.

EinsatzortEinfach erklärt
Kfz-Werkstätten & LackierbetriebeIn Autohäusern mit eigener Lackiererei oder freien Werkstätten kannst du Autos reparieren und lackieren. Hier kommen vor allem Kunden mit Unfall- oder Lackschäden vorbei. Es gibt auch spezialisierte Lackierereien, die individuelle Designs oder Restaurierungen durchführen, z.B. für Oldtimer oder Sportwagen.
Fahrzeughersteller & ZuliefererIn großen Automobilwerken, z.B. bei BMW, Mercedes oder VW, werden Neuwagen industriell lackiert. Auch Zulieferer, die Karosserieteile oder Nutzfahrzeuge herstellen, beschäftigen Lackierer/innen. Hier wird oft mit modernster Technik und in großen Lackierstraßen gearbeitet.
Unfall- und KarosseriebetriebeWerkstätten, die sich auf Unfallschäden spezialisiert haben, brauchen Fahrzeuglackierer/innen, um die reparierten Autos neu zu lackieren. Karosseriebauer setzen Fahrzeuge instand, wenn sie durch Rost oder Unfälle beschädigt wurden, und sorgen für eine perfekte Optik.
Industrie & SonderlackierungenNicht nur Autos brauchen eine gute Lackierung! Auch Maschinen, Züge, Flugzeuge oder Motorräder müssen lackiert werden. Hersteller von Bussen, Straßenbahnen oder Sonderfahrzeugen haben oft eigene Lackierabteilungen. Auch Spezialbetriebe, die Oldtimer restaurieren, bieten spannende Aufgaben.
Selbstständigkeit & SpezialgebieteWer sich selbstständig machen will, kann ein eigenes Lackier- oder Airbrush-Studio eröffnen. Besonders gefragt sind auch Fahrzeugfolierungen (Car Wrapping) oder spezielle Lackierungen für Rennwagen und Tuning-Fahrzeuge. Hier sind Kreativität und handwerkliches Können besonders wichtig.

Je nach Arbeitgeber kannst du an normalen Pkw, Lkw, Motorrädern oder sogar an Booten und Flugzeugen arbeiten.

Was brauchst du, um Fahrzeuglackierer zu werden?

Für diesen Beruf ist dein Schulabschluss nicht so wichtig (das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht wichtig wäre, die Schule fertig zu machen!) Mit einem guten Abschluss ist es natürlich immer leichter, eine Stelle zu bekommen. Vor allem sind aber deine Eigenschaften und Interessen wichtig. Daran kann ein Arbeitgeber nämlich erkennen, ob du die speziellen Skills mitbringst und ob du wohl motiviert bist, weil dir die Arbeit Spaß macht.

Deine Checkliste für den Beruf Fahrzeuglackierer

  • Du hast ein Auge für Details?
    Vielleicht fällt dir sofort auf, wenn ein Auto einen Kratzer hat oder der Lack an einer Stelle nicht mehr glänzt. In deinem Job musst du genau hinsehen, denn kleine Fehler können das Endergebnis ruinieren.
  • Handwerkliches Geschick ist dein Ding?
    Du schraubst gern mal an deinem Fahrrad herum oder hast keine Probleme damit, ein Möbelstück zusammenzubauen? Beim Lackieren brauchst du eine ruhige Hand und musst Werkzeuge wie Schleifmaschinen oder Spritzpistolen sicher bedienen.
  • Farben sind für dich mehr als nur „rot“ und „blau“?
    Wenn du beim Malern zu Hause nicht einfach „irgendein Weiß“ nimmst, sondern die perfekte Nuance suchst, ist das ein gutes Zeichen! Du musst Lacke mischen und Farbtöne exakt anpassen können.
  • Dreck macht dir nichts aus?
    Lackieren klingt schick, aber vorher musst du schleifen, spachteln und grundieren – und das kann staubig werden. Wenn du kein Problem damit hast, nach der Arbeit mal dreckige Hände zu haben, passt der Job zu dir.
  • Technik interessiert dich?
    Moderne Lackieranlagen, Spritzpistolen oder Trockenkammern – du solltest Spaß daran haben, mit technischen Geräten zu arbeiten. Wenn du z. B. beim Zocken gern herausfindest, wie man Controller oder PC-Hardware optimiert, hast du den richtigen Blick fürs Detail.
  • Du kannst dich konzentrieren, auch wenn es länger dauert?
    Wenn du beim Modellbau, Zeichnen oder Basteln völlig in deiner Aufgabe aufgehst und geduldig arbeitest, dann hast du genau die richtige Ausdauer fürs Lackieren. Eine perfekte Oberfläche braucht Zeit!
  • Mathe ist nicht dein Endgegner?
    Keine Sorge, du musst keine komplizierten Formeln lösen, aber wenn du Farben mischst oder Lackmengen berechnest, hilft es, ein Gefühl für Zahlen und Verhältnisse zu haben.
  • Teamwork ist für dich kein Fremdwort?
    In der Werkstatt arbeitest du oft mit Karosseriebauern oder Mechanikern zusammen. Wenn du es gewohnt bist, in einer Gruppe zu arbeiten – sei es beim Sport oder bei Projekten in der Schule – fällt dir das leicht.

Wenn du dich in dieser Liste wiederfindet, dann lohnt es sich auf jeden Fall, wenn du noch ein bisschen mit uns ins Detail gehst. Lass’ uns gemeinsam anschauen, was genau diese Punkte für Fahrzeuglackierer:innen bedeuten.

Diese Fähigkeiten und Eigenschaften solltest du haben oder üben

FähigkeitWarum brauche ich das?Wie kann ich das üben?
Sorgfalt & GenauigkeitEin kleiner Fehler kann eine ganze Lackierung ruinieren. Wenn du eine Karosserie lackierst, dürfen keine Staubkörner im Lack landen, keine Läufer entstehen und Farbübergänge müssen exakt sein. Jeder Arbeitsschritt erfordert höchste Präzision, damit das Endergebnis perfekt aussieht.Beim Modellbau oder Zeichnen kannst du darauf achten, saubere Linien und feine Details zu gestalten. Wenn du mit Sprühdosen oder Airbrush-Techniken experimentierst, kannst du versuchen, gleichmäßige Farbschichten ohne Flecken oder Spritzer aufzutragen. Auch das Autowaschen bietet eine gute Übung, denn hier kannst du lernen, Oberflächen gründlich und streifenfrei zu reinigen.
Handwerkliches GeschickDu arbeitest mit Lackierpistolen, Schleifmaschinen und Poliergeräten. Diese Werkzeuge müssen präzise geführt werden, damit die Lackschichten gleichmäßig aufgetragen werden. Außerdem gehören das Spachteln und Schleifen von Karosserien zu deinen Aufgaben, was viel Feingefühl erfordert.Repariere oder baue Dinge selbst, zum Beispiel ein altes Fahrrad aufarbeiten oder Möbel abschleifen und neu lackieren. Übe mit Sprühdosen eine gleichmäßige Lackschicht aufzutragen, ohne dass die Farbe verläuft oder fleckig wird. Auch der Umgang mit verschiedenen Materialien wie Holz, Metall und Kunststoff hilft dir, ein besseres Gefühl für handwerkliche Arbeiten zu bekommen.
Farben- und FormenverständnisLackierungen müssen perfekt zu bestehenden Farbtönen passen. Manchmal musst du eine Farbe nachmischen, weil der Originallack nicht mehr erhältlich ist. Dabei ist es wichtig, dass du kleinste Farbunterschiede erkennst. Auch bei Designs, Verzierungen oder Speziallackierungen kommt es darauf an, ein gutes Gefühl für Farben und Formen zu haben.Achte im Alltag bewusst auf Farben und Farbnuancen, zum Beispiel bei Autos, Kleidung oder Wandfarben. Versuche, Farben nachzumischen, zum Beispiel mit Wasserfarben oder Lacken aus dem Baumarkt. Wenn du künstlerisch interessiert bist, kannst du auch Zeichnen oder Malen üben, um ein besseres Gespür für Formen und Farbverläufe zu bekommen.
Technisches VerständnisDu arbeitest mit modernen Lackieranlagen, Trockenkammern und Poliermaschinen. Um diese Maschinen sicher und effektiv nutzen zu können, musst du ihre Funktionsweise verstehen. Auch chemische Reaktionen spielen eine Rolle, zum Beispiel wie sich verschiedene Lacke oder Lösungsmittel verhalten.Informiere dich über technische Geräte und deren Funktionsweise, zum Beispiel wie eine Lackierpistole oder ein Kompressor arbeitet. Zerlege einfache Geräte wie einen alten Föhn oder eine Taschenlampe, um zu sehen, wie sie aufgebaut sind. Schaue dir Videos oder Dokumentationen über Fahrzeuglackierung und Werkstattarbeit an, um ein besseres Verständnis für Abläufe und Materialien zu bekommen.
Geduld & KonzentrationLackieren erfordert präzises Arbeiten über längere Zeit. Wenn du dich ablenken lässt oder zu schnell arbeitest, können Fehler passieren, die schwer zu korrigieren sind. Auch das Schleifen, Polieren und Nachbessern braucht viel Geduld, damit das Ergebnis perfekt wird.Übe dich bei Arbeiten, die eine ruhige Hand und Ausdauer erfordern, zum Beispiel beim Puzzeln, Modellbau oder Zeichnen. Versuche, Aufgaben bewusst langsam und genau auszuführen, statt schnell fertig zu werden. Beim Spielen von Geschicklichkeitsspielen oder beim Malen von feinen Details kannst du deine Geduld und Konzentration trainieren.
TeamfähigkeitDu arbeitest in der Werkstatt mit Mechanikern, Karosseriebauern und anderen Fachkräften zusammen. Eine gute Abstimmung im Team ist wichtig, damit alle Arbeitsschritte nahtlos ineinandergreifen und es keine Missverständnisse gibt.Engagiere dich in Gruppenaktivitäten, sei es beim Sport, in einem Verein oder bei Gruppenprojekten in der Schule. Achte darauf, wie du mit anderen kommunizierst und wie du Aufgaben gemeinsam löst. Versuche, bewusst zuzuhören und Vorschläge anderer in deine Arbeit einzubeziehen.

Wenn du diese Fähigkeiten trainierst, hast du eine starke Grundlage für den Beruf des Fahrzeuglackierers.

Diese Interessen sind hilfreich für Fahrzeuglackierer

InteresseWarum hilft mir das?Wie merke ich das?
Fahrzeuge & TechnikDu arbeitest jeden Tag mit Autos, Motorrädern oder Nutzfahrzeugen. Wenn du dich für Fahrzeuge interessierst, fällt es dir leichter, dich mit den Karosserieformen, Lacktypen und Reparaturtechniken auseinanderzusetzen.Du kannst dir stundenlang Autos anschauen, kennst verschiedene Modelle und erkennst Unterschiede in Design und Lackierung. Vielleicht verfolgst du Motorsport, interessiert dich für Tuning oder hast schon mal ein Fahrrad oder Moped selbst repariert.
Gestaltung & DesignBeim Lackieren geht es nicht nur um Schutz, sondern auch um Optik. Farbverläufe, Speziallacke und individuelle Designs sind wichtige Bestandteile des Berufs. Ein gutes Gespür für Ästhetik hilft dir, hochwertige Ergebnisse zu erzielen.Du achtest darauf, wie Farben zusammenpassen, und hast vielleicht schon mal Wände gestrichen oder Möbel farblich abgestimmt. Du findest Airbrush-Designs oder Autofolierungen spannend und hast Lust, selbst kreative Lackierungen zu gestalten.
Handwerk & PräzisionsarbeitDu arbeitest mit Lackierpistolen, Schleifgeräten und Poliermaschinen. Sauberes, handwerkliches Arbeiten ist entscheidend, damit der Lack fehlerfrei aufgetragen wird und lange hält.Du hast Spaß daran, Dinge selbst zu reparieren oder zu bauen. Vielleicht hast du schon mal ein Möbelstück abgeschliffen, eine kleine Reparatur erledigt oder ein Modellauto bemalt. Dir macht es nichts aus, dich mit Werkzeugen oder Maschinen zu beschäftigen.
Chemie & MaterialienLacke bestehen aus verschiedenen Bestandteilen, die miteinander reagieren. Du musst wissen, welche Grundierungen mit welchen Lacken funktionieren und wie Trocknungsprozesse ablaufen.In der Schule fandest du Experimente mit Flüssigkeiten oder Stoffen spannend. Du interessierst dich dafür, wie Farben gemischt werden oder warum manche Oberflächen besser haften als andere. Vielleicht hast du schon mal Holz oder Metall lackiert und gemerkt, dass unterschiedliche Materialien unterschiedlich reagieren.

Wenn du dich in diesen Interessen wiedererkennst, hast du eine gute Grundlage für den Beruf des Fahrzeuglackierers.

Diese Schulfächer sind nützlich für Fahrzeuglackierer

SchulfachWarum ist das wichtig?Auf was sollte ich besonders aufpassen?
KunstBeim Lackieren geht es nicht nur um Schutz, sondern auch um Ästhetik. Ein gutes Gefühl für Farben, Formen und Designs hilft dir, hochwertige Lackierungen zu gestalten, besonders bei Spezialaufträgen oder individuellen Kundenwünschen.Achte darauf, wie Farben miteinander harmonieren und wie verschiedene Maltechniken funktionieren. Übe genaues Arbeiten, zum Beispiel beim Zeichnen oder Malen feiner Details, und experimentiere mit Farbverläufen oder Schattierungen.
MathematikDu musst Mischungsverhältnisse berechnen, Flächen ausmessen und Materialmengen abschätzen. Auch beim Arbeiten mit Spritzdruck oder Lackdicken spielen Zahlen eine Rolle.Konzentriere dich auf Prozentrechnung, Dreisatz und Geometrie. Übe das Berechnen von Flächen und Volumina, damit du später genau berechnen kannst, wie viel Lack oder Grundierung du brauchst.
ChemieLacke und Grundierungen bestehen aus verschiedenen chemischen Komponenten, die miteinander reagieren. Du musst wissen, welche Stoffe zusammenpassen, wie Trocknungsprozesse ablaufen und welche Lösungsmittel du verwenden darfst.Verstehe, wie chemische Reaktionen funktionieren, besonders bei Farben, Lacken und Lösungsmitteln. Achte darauf, wie Stoffe verdunsten oder aushärten, und merke dir, welche Materialien empfindlich auf bestimmte Chemikalien reagieren.
Werken / TechnikDu arbeitest mit Schleifmaschinen, Spritzpistolen und Poliergeräten. Ein gutes Verständnis für Werkzeuge und technische Abläufe hilft dir, präzise und sicher zu arbeiten.Übe den Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, achte auf saubere Verarbeitung und lerne, technische Anleitungen zu lesen. Konzentriere dich darauf, wie verschiedene Materialien wie Metall, Kunststoff oder Holz bearbeitet werden.
PhysikBeim Lackieren spielen Luftdruck, Temperatur und elektrostatische Aufladung eine Rolle. Auch das Verhalten von Flüssigkeiten auf Oberflächen gehört dazu.Lerne, wie sich Luftströme und Druckverhältnisse auswirken, zum Beispiel bei der Sprühtechnik. Achte auf Themen wie Reibung, Wärmeleitung und elektrische Ladung, die für Trocknung und Haftung wichtig sind.

Wenn du in diesen Fächern gut aufpasst, wirst du dir viele Grundlagen für deine Ausbildung als Fahrzeuglackierer:in aneignen.

Was lernst du in der Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin?

Während deiner Ausbildung lernst du alles, was du wissen musst, um den Beruf professionell auszuüben. Dafür besuchst du an manchen Tagen die Berufsschule und an anderen Tagen arbeitest du im Ausbildungsbetrieb mit – deswegen nennt man es auch “duale Ausbildung”.

Ein paar der Dinge, die man dir beibringt, sind zum Beispiel:

AusbildungsinhaltWas lerne ich da?Praxisbeispiel
UntergrundvorbereitungBevor ein Fahrzeug lackiert werden kann, muss die Oberfläche gründlich vorbereitet werden. Du lernst, alte Lackschichten zu entfernen, Unebenheiten zu spachteln und die Fläche so zu schleifen, dass der neue Lack optimal haftet.Ein Auto kommt mit einem Kratzer in der Tür in die Werkstatt. Du schleifst den beschädigten Bereich ab, trägst Spachtelmasse auf, um die Fläche auszugleichen, und schleifst sie anschließend glatt. Danach grundierst du die Stelle, damit der Lack gleichmäßig aufgetragen werden kann.
Lackmischung & FarbanpassungNicht jeder Lack ist von der Stange verfügbar. Du lernst, Farben exakt nachzumischen, um sie an bestehende Lackierungen anzupassen. Dabei musst du Mischungsverhältnisse berechnen und unterschiedliche Farbtöne erkennen.Ein Kunde bringt einen Oldtimer, bei dem die Kotflügel ausgebessert werden müssen. Da der Originalfarbton nicht mehr erhältlich ist, mischst du den Lack per Hand an, bis er genau zur restlichen Karosserie passt. Danach überprüfst du den Farbton unter verschiedenen Lichtverhältnissen, um sicherzugehen, dass kein Unterschied sichtbar ist.
Lackieren mit der SpritzpistoleDu lernst, mit der Lackierpistole umzugehen und den Lack in mehreren Schichten gleichmäßig aufzutragen. Dabei ist es wichtig, die richtige Technik zu nutzen, um Läufer, Sprühnebel oder ungleichmäßige Stellen zu vermeiden.Ein Auto wird komplett umlackiert. Du baust die Spritzpistole zusammen, stellst Luftdruck und Materialmenge richtig ein und lackierst das Fahrzeug in mehreren dünnen Schichten. Dabei hältst du die Pistole immer im richtigen Abstand zur Oberfläche und bewegst sie gleichmäßig, um eine perfekte Oberfläche ohne Flecken oder Tropfen zu erzielen.
Designlackierungen & SpezialeffekteNeben Standardlackierungen gibt es spezielle Designs wie Farbverläufe, Metallic-Lacke oder Effektlackierungen. Du lernst, wie man solche Techniken anwendet und welche Werkzeuge dafür nötig sind.Ein Motorradfahrer möchte einen individuellen Look für seine Maschine. Du bereitest die Teile vor und arbeitest mit Schablonen und Airbrush-Techniken, um einen Farbverlauf mit Flammenmotiv auf den Tank zu lackieren. Anschließend versiegelst du das Design mit Klarlack.
Trocknung & AushärtungNach dem Lackieren muss die Oberfläche aushärten. Du lernst, wie man Trockenkammern nutzt, welche Temperaturen geeignet sind und wie sich verschiedene Lacke verhalten.Ein frisch lackierter Kotflügel wird in die Trockenkammer gestellt. Du stellst die Temperatur richtig ein und kontrollierst die Aushärtungszeit, damit der Lack optimal trocknet. Danach überprüfst du die Oberfläche auf eventuelle Fehler oder Einschlüsse.
Polieren & FinishNach dem Lackieren wird die Oberfläche auf Hochglanz gebracht. Du lernst, mit Poliermaschinen und Schleifpasten umzugehen, um Kratzer oder Unebenheiten zu entfernen.Ein Neuwagen hat nach dem Lackieren leichte Orangenhaut (eine ungleichmäßige Struktur im Lack). Du nutzt eine Poliermaschine und spezielle Polituren, um die Oberfläche perfekt glatt und glänzend zu bekommen. Danach kontrollierst du das Ergebnis mit einer speziellen Lichtquelle, um sicherzugehen, dass keine Schlieren oder Kratzer mehr vorhanden sind.

Welches Gehalt bekommen Fahrzeuglackierer?

Du möchtest bestimmt wissen, mit welchem Monatsgehalt du als Fahrzeuglackierer:in rechnen kannst? Nun, dein genaues Gehalt ist natürlich abhängig von deiner Erfahrung, dem Unternehmen, in dem du arbeitest und dem Bundesland, in dem du lebst. Im Durchschnitt sieht der Verdienst aber so aus:

  • Unterer Bereich: ca. 2.800€
  • Mittlerer Bereich: ca. 3.300€
  • Oberer Bereich: ca. 4.200€

Als Berufseinsteiger:in wirst du dich erst einmal im unteren Bereich bewegen. Mit mehr Erfahrung kannst du dann aufsteigen und auch mehr verdienen.

Was verdient man in der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer?

Wie viel Gehalt du während deiner Ausbildung bekommst, hängt vor allem von der Branche deines Ausbildungsbetriebs ab. Im Maler- und Lackiererhandwerk bekommst du tendenziell weniger, als wenn dein Ausbildungsbetrieb zur Metall- und Elektroindustrie gehört.

Branche1. Ausbildungsjahr2. Ausbildungsjahr3. Ausbildungsjahr
Maler- und Lackiererhandwerk800 €885 €1.050 €
Metall- und Elektroindustrie1.206 bis 1.338 €1.260 bis 1.372 €1.337 bis 1.466 €

Deine Karriereoptionen als Fahrzeuglackiererin

Um dein Gehalt aufzubessern, musst du nicht unbedingt warten, bis du viele Jahre Erfahrung auf dem Buckel hast. Du kannst nämlich auch Kurse und Weiterbildungen machen, durch die du dazu lernst und so mehr Aufgaben übernehmen kannst oder auch Führungspositionen übernehmen. Hier ein paar Beispiele, vielleicht ist ja etwas Spannendes für dich dabei! ?

Spezialisierung / berufliche Anpassung

SpezialisierungWas lernt man da?Was bringt mir das?
Maler-/ Lackiererei / Beschichtung – allgemeinMan vertieft seine Kenntnisse über verschiedene Lackiertechniken und deren Anwendung auf unterschiedliche Materialien. Dazu gehören unterschiedliche Beschichtungsverfahren wie Spritzlackierung, Roll- und Tauchverfahren sowie die Verwendung von speziellen Lacken für Holz, Metall oder Kunststoff.Diese Spezialisierung hilft dir, deine Fähigkeiten als Lackierer zu erweitern und in verschiedenen Bereichen der Beschichtungstechnik kompetent zu arbeiten, etwa in Möbelhäusern, auf Baustellen oder in der Automobilindustrie.
KorrosionsschutzMan beschäftigt sich mit Methoden, um Materialien, insbesondere Metalle, vor Rost und Abnutzung zu schützen. Dazu gehören verschiedene Schutzschichten, wie z.B. galvanische Beschichtungen, Rostschutzmittel oder Zinkspritzverfahren.Mit dieser Spezialisierung kannst du in Bereichen arbeiten, in denen Korrosionsschutz eine große Rolle spielt, z.B. in der Schiffsindustrie, im Maschinenbau oder in der Infrastruktur. Du wirst in der Lage sein, langlebigere Produkte herzustellen und Schäden durch Rost zu minimieren.
Kraftfahrzeugtechnik / -instandhaltung – KarosserieDu erwirbst Kenntnisse in der Karosserieinstandsetzung und lernst, wie man beschädigte Fahrzeuge repariert, Dellen entfernt und Teile austauscht, bevor sie lackiert werden. Auch die Reparatur von Schweißnähten und das Arbeiten mit verschiedenen Fahrzeugmaterialien gehören dazu.Mit dieser Spezialisierung wirst du in der Lage sein, Karosserieschäden an Fahrzeugen zu beheben, was vor allem in Autohäusern, Werkstätten und Reparaturbetrieben gefragt ist. Du kannst deinen Job mit fachlichem Wissen im Bereich der Fahrzeuglackierung und Karosseriereparatur kombinieren.
Farblehre / Bild- und SchriftgestaltungIn dieser Spezialisierung geht es um die Theorie und Praxis der Farbgestaltung sowie um die Gestaltung von Schriftzügen und Symbolen. Du lernst, wie Farben auf die Wahrnehmung wirken und wie man Schriftzüge, Logos oder Grafiken effektiv auf Fahrzeugen und anderen Objekten umsetzt.Du kannst dich auf kreative und designorientierte Aufgaben fokussieren und in Bereichen wie Fahrzeugwerbung, Branding oder individuelle Fahrzeuggestaltungen arbeiten. Du kannst auch spezielle Lackierungen und Airbrush-Techniken erlernen.
Qualitätsprüfung / -technikHier lernst du, wie man Lackierungen und Beschichtungen nach festgelegten Qualitätsstandards überprüft. Du beschäftigst dich mit Messmethoden, wie z.B. der Dicke der Lackschicht, der Oberflächenstruktur oder der Haftfestigkeit.Mit dieser Spezialisierung bist du in der Lage, eine entscheidende Rolle in der Qualitätskontrolle zu übernehmen. Das ist besonders wichtig in der Automobilindustrie, der Luftfahrt oder in großen Produktionsunternehmen, die auf perfekte Lackierungen angewiesen sind.

Weiterbildungen / Beruflicher Aufstieg

WeiterbildungWas lernt man da?Was bringt mir das?
Maler- und Lackierermeister/in / Bachelor Professional Maler-/Lackierer-Hw.Man vertieft sein Wissen über Lackiertechniken, Materialkunde und betriebswirtschaftliche Abläufe. Zudem lernt man, wie man ein Unternehmen führt, Mitarbeiter anleitet und Aufträge kalkuliert.Mit dem Meistertitel kann man sich selbstständig machen, einen eigenen Betrieb führen oder eine leitende Position in einem Unternehmen übernehmen. Außerdem ist der Meister oft Voraussetzung für das Ausbilden von Lehrlingen.
Techniker/in – Farb- und Lacktechnik / Bachelor Professional TechnikMan beschäftigt sich intensiv mit Lack- und Beschichtungstechnologien, Materialwissenschaften und modernen Anwendungsprozessen. Zudem lernt man, wie neue Lacke entwickelt und Produktionsabläufe optimiert werden.Diese Weiterbildung ermöglicht den Einstieg in höhere Positionen in der Industrie, etwa in der Entwicklung neuer Lacke oder in der Qualitätssicherung. Auch Führungsaufgaben in Lackierbetrieben oder der Automobilbranche sind möglich.
Betriebsmanager/in – FarbtechnikMan erwirbt betriebswirtschaftliches Wissen, das für die Leitung eines Unternehmens oder einer Abteilung wichtig ist. Dazu gehören Themen wie Auftragsplanung, Kalkulation, Marketing und Personalmanagement.Diese Weiterbildung bereitet auf eine Karriere in der Unternehmensführung vor. Man kann eine leitende Position in einem Lackierbetrieb übernehmen oder ein eigenes Unternehmen effizient führen.
Industriemeister/in – Lack- und Beschichtungstechnik / Bachelor Professional Lack/BeschichtungMan lernt, industrielle Lackierprozesse zu steuern, Mitarbeiter zu koordinieren und die Qualität von Beschichtungen sicherzustellen. Außerdem geht es um Produktionsplanung und Arbeitssicherheit.Mit dieser Weiterbildung kann man in der Industrie eine Führungsposition übernehmen, z.B. als Schichtleiter oder Produktionsleiter in einem Betrieb für Fahrzeug- oder Maschinenlackierung.
Fachkraft – innovative FahrzeugaufbereitungMan spezialisiert sich auf hochwertige Fahrzeugaufbereitung, lernt moderne Poliertechniken, Lackversiegelung mit Keramikbeschichtungen und den Umgang mit speziellen Reinigungstechniken.Diese Weiterbildung eröffnet neue Möglichkeiten in der Automobilbranche, besonders in der Aufbereitung von Luxus- und Oldtimerfahrzeugen. Man kann sich selbstständig machen oder in exklusiven Fahrzeugpflege-Unternehmen arbeiten.

Studienfächer

StudienfachWas lernt man da?Was bringt mir das?
ChemieingenieurwesenMan beschäftigt sich mit der Entwicklung und Analyse chemischer Stoffe, darunter auch Lacke und Beschichtungen. Themen sind Materialwissenschaften, Reaktionsmechanismen und Umwelttechnik.Dieses Studium ermöglicht eine Karriere in der Forschung und Entwicklung von neuen Lacken und Beschichtungstechnologien, etwa für die Automobilindustrie oder den Korrosionsschutz.
FahrzeugtechnikMan lernt, wie Fahrzeuge konstruiert, entwickelt und instand gehalten werden. Dazu gehören Karosseriebau, Aerodynamik, moderne Werkstoffe und deren Beschichtungstechniken.Mit diesem Studium kann man in der Automobilindustrie arbeiten, z.B. in der Entwicklung neuer Fahrzeugmodelle oder in der Optimierung von Lackier- und Beschichtungsprozessen.
ProduktionstechnikMan beschäftigt sich mit der Organisation und Optimierung von Fertigungsprozessen, darunter auch industrielle Lackieranlagen. Themen sind Produktionssteuerung, Automatisierung und Qualitätsmanagement.Dieses Studium ermöglicht eine Karriere in der Produktionsplanung oder als Prozessingenieur in der Lack- und Fahrzeugindustrie. Man kann daran arbeiten, industrielle Lackierverfahren effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Produkt- / IndustriedesignMan lernt, wie Produkte visuell und funktional gestaltet werden, einschließlich Farbgebung, Materialauswahl und Ergonomie. Auch digitale Designtechniken wie 3D-Modellierung gehören dazu.Mit diesem Studium kann man im Fahrzeug- oder Produktdesign arbeiten, etwa bei Automobilherstellern, um neue Farb- und Lackkonzepte zu entwickeln oder individuelle Fahrzeuglackierungen zu gestalten.
287 freie Stellen
Mein azubister