Fachkraft für Lederverarbeitung - Ausbildung und Beruf

Fachkraft für Lederverarbeitung - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    2 Jahre
  • Erwünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    1.050€ im ersten Jahr, 1.080€ im zweiten Jahr

Berufsbild

Früher kennzeichnete dieses Berufsbild den Schuster, denn nichts anderes hat er getrieben:

Zuschnitte aus Leder oder Kunstleder vernäht, verleimt und daraus Schuhe, Taschen, Koffer und Sitzbezüge hergestellt.

Leder erhält die Fachkraft Lederverarbeitung heute bereits in der gewünschten Dicke aus den Gerbereien, so dass eine Spaltmaschine kaum noch benötigt wird. Dickes Leder wird für die Sohlen verwendet und feines als Oberleder oder Innenfutter für das Schuhwerk. Früher wurden noch steigeisenfeste Tourenschuhe für das winterliche Hochgebirge von Hand gefertigt, aber das hat sich in die industrielle Fertigung verlagert. Allerdings müssen in der Entwicklung Modelle und Prototypen immer noch als Einzelstücke hergestellt werden.

Zur Formstabilität werden Oberleder oder weiche Schuhinnenleder mit Baumwollstoff beklebt. Die Bearbeitung des Schuhs erleichtert sich die Fachkraft für Lederverarbeitung durch ausdünnen der Lederkanten mit Schärfschnitten und Markierungen für die Nähte. Bei Taschen und Koffern werden die Schnallen, Tragegriffe und Reißverschlüsse eingenäht. Beanspruchte Teile wie Tragegriffe werden genietet.

Die Fügetechnik bei der Lederverarbeitung ist überwiegend das Nähen; die Fachkraft für Lederverarbeitung beherrscht am Ende ihrer Ausbildung zahlreiche Verfahren zum Vernähen der Lederzuschnitte, weiß welches Nähwerkzeug für welche Verbindungen zu wählen ist und macht die Nähte durch Verschmelzen von Kunststoffbändern wasserdicht.

Voraussetzungen

Die Betriebe stellen Bewerber ab Hauptschulabschluss  ein. Deine persönlichen Neigungen aus der Schulzeit sollten günstigerweise auf den Fächern Mathematik und  Werken gelegen haben.

Ausbildung

Die zweijährige Ausbildung findet in der Regel in Betrieben der Schuhindustrie, der Leder- und Kunstwarenherstellung oder in Sattlereien statt. Im Rahmen der dualen Ausbildung erfolgt die theoretische Weiterbildung in der Berufsschule.

Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

für die Länder Bayern, Brandenburg (Auszubildende aus dem Umkreis Berlin besuchen nach Absprachen zwischen Berlin und Brandenburg die Berufsschule Berlin), Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Pirmasens (Rheinland-Pfalz) Berufsbildende Schule Pirmasens

Ausbildungsvergütung

Während deiner Ausbildung erhältst du auch schon ein kleines Gehalt - schließlich arbeitest du im Betrieb schon mit und lernst immer mehr dazu.

Beispiel Lederwaren- und Kofferindustrie 

1. Ausbildungsjahr: 1.050€

2. Ausbildungsjahr: 1.090€

Berufseinstieg und Perspektiven

Fachkräfte für Lederverarbeitung finden nach der Ausbildung Beschäftigung in Betrieben der Schuhindustrie, der Lederwarenherstellung sowie in Sattlereien.

Nach erfolgreicher Abschlussprüfung besteht die Möglichkeit die Ausbildung um ein Jahr fortsetzen und die Prüfung als Schuhfertiger/in oder Sattler/in abzulegen.

Es lohnt sich für das berufliche Fortkommen, die Prüfung als Industriemeister/-in bzw. Prozessmanager/-in der Fachrichtung Lederherstellung abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik erwerben.

Als Fachkraft für Lederverarbeitung verdienst du monatlich im Durchschnitt zwischen 2.300€ - 2.700€.

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