Estrichleger/in - Ausbildung und Beruf

Estrichleger/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre (Vollzeit)
  • Gewünschter Schulabschluss
    Guter Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 1.080€ im ersten Jahr und bis 1.550€ im dritten Jahr

Der Beruf Estrichleger/in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Böden vorbereiten, Estrich einbauen, glätten und für Dämmung, Halt und Ebenheit sorgen
  • Was besonders ist: Ohne Estrich geht nicht viel – dieser Beruf legt die Basis für alles, was später kommt.
  • Passt zu dir, wenn du gern anpackst, ein Auge für Genauigkeit hast und sehen willst, was du am Ende des Tages geschafft hast.

Was haben Sporthallen, Lofts, Arztpraxen und dein Lieblingscafé gemeinsam? Ganz einfach: Ohne Estrich würde man dort auf keinem einzigen Quadratmeter gerade stehen. Und doch kennen nur die wenigsten diesen Beruf – geschweige denn, was dahintersteckt.

Hier wird nicht dekoriert, hier wird grundgelegt. Im wahrsten Sinne. Denn bevor Fliesen glänzen, Laminat verlegt oder Sofas platziert werden, braucht es einen tragfähigen, ebenen, gut gedämmten Boden. Und genau das schaffst du mit Know-how, Maschinen, körperlichem Einsatz und einem Gefühl für Präzision.

Was man da genau macht? Man baut nicht nur mit, man baut voraus. Man sorgt dafür, dass später nichts wackelt, klappert oder reißt. Man arbeitet mit Materialien, die sich verändern, verfestigen und verbinden. Und man hinterlässt etwas, das bleibt, auch wenn man’s nicht sofort sieht.

Wenn du gern praktisch arbeitest, Technik spannend findest, Mathe für dich mehr als nur Formeln auf Papier ist und du es feierst, wenn man am Ende des Tages sieht (und begehen kann), was man geschafft hat, dann lohnt sich ein genauer Blick auf diesen Beruf!

Was genau machen Estrichleger?

Estrich? Klingt unscheinbar. Ist aber das Fundament für alles, was kommt.

Bevor in einem Haus jemand barfuß durchs Wohnzimmer läuft, ein Basketball übers Hallenparkett dribbelt oder Bürostühle über den Boden rollen, muss erstmal eines stimmen: der Untergrund. Und genau darum geht’s hier. Estrichlegerinnen und Estrichleger schaffen die Basis, auf der gebaut, gewohnt, gelebt wird – mit Know-how, Technik und ordentlich Handarbeit.

Das Besondere daran? Man sieht am Ende nicht mehr, was gemacht wurde, aber man spürt es bei jedem Schritt.

Was steckt hinter diesem Beruf? Was passiert zwischen Baustart und Bodenbelag? Und welche Aufgaben machen das Ganze so vielseitig? Finde es heraus!

AufgabeWorum geht’s konkret?
Du sorgst für den perfekten BodenDu lernst, wie man Estrich mischt und aufträgt – das ist eine besondere Mörtelmischung, die später den Untergrund für jeden Boden bildet. Egal ob in Wohnhäusern, Schulen oder Sporthallen: Ohne Estrich kein fester Boden. Du lernst, wie man genau und sauber arbeitet, damit später nichts wackelt oder knarzt.
Du baust Dämmung gegen Kälte, Lärm und Feuchtigkeit einBevor der Estrich drauf kommt, musst du dafür sorgen, dass es darunter passt. Du lernst, wie man Dämmstoffe richtig einlegt, damit es in Räumen später warm, ruhig und trocken bleibt. Das ist wichtig für den Wohnkomfort und auch für die Energieeffizienz eines Hauses.
Du arbeitest mit modernen MaschinenIn der Ausbildung wirst du in die Bedienung von Maschinen eingewiesen – zum Beispiel Pumpen, Mischgeräte oder spezielle Werkzeuge. Du lernst, wie man sie richtig nutzt und worauf man achten muss, damit alles sicher läuft. Technik ist hier dein Werkzeug und du lernst damit umzugehen.
Du bringst Fließestrich auf – das sieht fast aus wie flüssiger BetonFließestrich verteilt sich fast wie von selbst. Aber du lernst, wie man ihn kontrolliert, wo man ihn braucht und wie er perfekt trocknet. Dabei kommt es auf gutes Timing, die richtige Temperatur und Erfahrung an – das bekommst du im Laufe der Ausbildung drauf.
Du schützt deine Arbeit mit speziellen BeschichtungenDamit der Estrich später nicht beschädigt wird, lernst du auch, wie man ihn versiegelt, imprägniert oder mit Chemie haltbarer macht. Das ist wie ein Schutzschild, je nach Nutzung wird der Boden dadurch robuster und langlebiger.
Du verlegst auf Wunsch auch die fertigen BodenbelägeWenn der Estrich trocken ist, geht’s weiter: In manchen Fällen verlegst du auch Laminat, PVC oder andere Bodenbeläge. Das bringt Abwechslung in den Job und du siehst direkt das Ergebnis deiner Arbeit.
Du planst und bereitest Baustellen mit vorDu misst Flächen aus, prüfst den Untergrund und planst, wie viel Material du brauchst. Auch das gehört zur Ausbildung. Du wirst mit der Zeit zum echten Profi darin, den Überblick zu behalten – das ist ein super Gefühl.

Wo kann man als Estrichleger arbeiten?

Nur weil ein Beruf nicht ständig in Reels, Storys oder Talkshows auftaucht, heißt das nicht, dass er nicht cool oder wichtig ist. Im Gegenteil: Gerade da, wo nicht jeder hinschaut, steckt oft richtig viel drin. Estrichlegerinnen und Estrichleger sind echte Möglichmacher – ohne sie würde kein Gebäude funktionieren wie geplant.

Die große Frage ist: Wo läuft das alles eigentlich ab? Wo arbeiten Menschen, die mit Estrich arbeiten, Böden vorbereiten und dafür sorgen, dass später alles glatt läuft – im wahrsten Sinne? Und was passiert dort genau?

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Spezialisierte EstrichlegebetriebeHier dreht sich alles um Estrich – von der Vorbereitung des Untergrunds bis zur fertigen Oberfläche. Estrichleger/innen fahren täglich zu unterschiedlichen Baustellen, bringen Dämmungen an, mischen Estrichmörtel, tragen ihn auf und sorgen für glatte, belastbare Böden. In solchen Betrieben arbeiten sie im Team mit anderen Fachleuten, die sich ganz auf Böden spezialisiert haben.
Fußbodenlegefirmen mit breitem AngebotIn größeren Firmen, die neben Estrich auch Bodenbeläge wie Parkett, Laminat oder Teppich verlegen, übernehmen Estrichleger:innen den wichtigen ersten Schritt: Sie bereiten den Boden perfekt vor, damit später nichts verrutscht, knarzt oder wackelt. Oft arbeiten sie hier eng mit Bodenlegern zusammen.
Bauunternehmen im HochbauAuf Großbaustellen wie Wohnanlagen, Schulen oder Bürokomplexen sind Estrichleger:innen oft Teil eines größeren Bauteams. Sie arbeiten daran mit, neue Gebäude von Grund auf mit tragfähigen und schalldämmenden Böden auszustatten, besonders wichtig, wenn viele Menschen das Gebäude später nutzen.
Firmen im AusbauhandwerkIn der Ausbaubranche kümmern sich Estrichleger:innen meist um Innenräume bei Sanierungen oder Umbauten. Dabei geht es oft darum, bestehende Böden zu erneuern oder zu verbessern, etwa bei alten Häusern, die energetisch saniert oder modernisiert werden. Hier ist Genauigkeit gefragt, weil oft mit vorhandenen Bauteilen gearbeitet wird.
Industrie- und GewerbebautenAuch in Lagerhallen, Werkstätten oder Produktionsstätten müssen Böden einiges aushalten. Estrichleger:innen sorgen hier für besonders belastbare Untergründe – zum Beispiel mit speziellen Industrieestrichen, die Maschinen, Fahrzeuge oder starke Beanspruchung locker wegstecken.
Sport- und VeranstaltungsstättenIn Sporthallen, Kletterzentren oder Eventlocations ist ein ebener, rutschfester und strapazierfähiger Boden entscheidend. Estrichleger:innen bereiten hier den Boden exakt nach Nutzung vor – mal federnd, mal hart, mal mit Trittschalldämmung. Dafür braucht es Know-how und Fingerspitzengefühl.
Privathaushalte und kleinere BauprojekteAuch im privaten Hausbau oder bei Renovierungen kommen Estrichleger:innen zum Einsatz. Hier geht es oft um Einfamilienhäuser, Wohnungen oder kleine Anbauten. Der Kontakt zu Bauherren ist enger, und manchmal müssen auch individuelle Wünsche berücksichtigt werden – eine schöne Abwechslung zum Großprojekt.

Wie kann man Estrichleger:in werden?

Und? Schon mal was von Estrich gehört? Nein? Macht nix – du bist trotzdem schon drüber gelaufen. Estrich ist nämlich die Schicht unter deinem Bodenbelag, die dafür sorgt, dass alles glatt, stabil und eben ist. Also ganz ehrlich: Ohne Estrichleger:innen würde der ganze Boden unter uns nicht viel taugen.

Und jetzt mal Klartext: Du musst kein Bauprofi sein, um mit dieser Ausbildung zu starten. Niemand erwartet, dass du schon weißt, wie man mit der Rüttelmaschine umgeht oder was genau ein Fließestrich ist. Was wirklich zählt? Dass du Bock hast, praktisch zu arbeiten, dich nicht vor körperlichem Einsatz scheust und auch mal durchziehst, wenn’s draußen ungemütlich ist.

Ein Schulabschluss, am besten Haupt- oder Realschulabschluss, ist auf jeden Fall hilfreich, besonders wenn du bei einem guten Ausbildungsbetrieb punkten willst. Aber viel wichtiger ist: Zeig, dass du motiviert bist und anpacken willst. Mathekenntnisse? Hilfreich. Technisches Verständnis? Klar, gern. Aber das Wichtigste bringst du schon mit, wenn du bereit bist, was zu lernen und Teil eines Teams zu sein, das gemeinsam etwas Sichtbares schafft.

Denn eins ist sicher: Estrichleger:innen sieht man vielleicht nicht oft bei der Arbeit, aber man spürt sie mit jedem Schritt!

Quick-Check: Estrichleger:in – könnte das was für dich sein?

  • 🧮 Du kommst mit Mathe klar, besonders beim Rechnen mit Maßen, Flächen oder Mischverhältnissen. Wenn du weißt, wofür du’s brauchst, macht’s sogar irgendwie Sinn.
  • 🛠️ Du bist handwerklich nicht auf den Kopf gefallen. Egal ob Ikea-Regal, Fahrradreifen oder Gartenprojekt – du nimmst lieber den Akkuschrauber in die Hand, als lange zu googeln.
  • 🏃 Du hast Energie und brauchst Bewegung. Acht Stunden stillsitzen ist für dich eher die Ausnahme als das Ziel.
  • 📏 Genauigkeit liegt dir. Du willst, dass am Ende alles passt – schiefe Böden oder schlampige Arbeit sind nichts für dich.
  • 🌦️ Du bist gerne draußen unterwegs,  auch wenn’s mal regnet oder kalt ist. Baustellentrubel statt Büroluft? Nehm ich.
  • 🧰 Technik findest du spannend. Maschinen bedienen, Werkzeuge kennen, verstehen, wie etwas funktioniert – das interessiert dich.
  • 🧠 Du willst nicht nur irgendwas machen, sondern was lernen, das Sinn ergibt. Ein Beruf, bei dem du weißt, wofür du morgens aufstehst.
  • 👷 Du kannst Verantwortung übernehmen: Für deine Arbeit, für dein Team und dafür, dass am Ende alles sitzt und hält.
  • 👥 Teamwork liegt dir. Du brauchst kein Mikrofon, um dich durchzusetzen, aber du weißt, wie wichtig es ist, gemeinsam abzuliefern.
  • 📈 Du willst was mit Perspektive. Einen Beruf, der gebraucht wird. Jetzt und in Zukunft. Ohne ständig bangen zu müssen, ob’s morgen noch gebraucht wird.

Wenn du dich in ein paar Punkten wiederfindest und beim Gedanken an Baustelle, Handwerk und Technik eher motiviert als abgeschreckt bist, dann ist Estrichleger:in vielleicht genau der Beruf, den du dir mal genauer anschauen solltest!

Welche Skills sollte man für den Beruf mitbringen und wie kriegt man die?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Mitdenken statt nur Mitlaufen (Selbstständigkeit & Umsicht)Auf Baustellen gibt’s keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Wer Estrich legt, muss Abläufe selbst einschätzen, Gefahren erkennen und vorausschauend arbeiten – zum Beispiel beim Umgang mit Maschinen oder schweren Materialien.In der Schule, beim Praktikum oder zuhause: Eigenverantwortung übernehmen, sich Aufgaben selbst einteilen, auch mal vorausdenken, das bringt richtig viel.
Körper? Check. Haltung? Auch. (Körperbeherrschung & Belastbarkeit)Der Job ist körperlich fordernd. Oft wird gekniet, getragen, geglättet, da zählt nicht nur Kraft, sondern auch Koordination und Ausdauer.Sport machen hilft, egal ob Fitness, Fußball oder Tanzen. Wer fit bleibt, hat’s auf der Baustelle leichter. Auch regelmäßige Bewegung im Alltag ist Gold wert.
Zahlen, Maße, Mischverhältnisse? Kann ich.Beim Estrichlegen wird gerechnet: Wie viel Material wird gebraucht? Welche Fläche soll bedeckt werden? Wie mischt man den Estrich korrekt? Mathe ist hier kein Theoriekram, sondern echtes Werkzeug.Mitdenken im Matheunterricht, besonders bei Geometrie, Flächenberechnung & Einheiten. Oder: Zuhause beim Heimwerken mal selbst ausrechnen, wie viel Farbe oder Beton nötig wäre.
Gutes Auge + ruhige HandOb beim Glätten der Oberfläche oder beim Einbau von Dämmschichten: Es kommt auf Genauigkeit an. Wenn’s schief ist, muss nachgebessert werden.Feinmotorik trainieren: Modellbau, handwerkliches Basteln, Gartenarbeit oder auch mal Brot schneiden ohne schiefe Scheiben – alles zählt!
Teamplay auf der BaustelleNiemand legt Estrich allein. Absprachen, gemeinsames Anpacken und gegenseitiges Helfen gehören zum Alltag.Gruppenprojekte in der Schule, Sportteams, Jugendgruppen – überall, wo man gemeinsam etwas stemmt, lernt man Zusammenarbeit.
Pläne verstehen – und umsetzen (Räumliches Vorstellungsvermögen)Oft wird nach Bauplänen gearbeitet. Wer die lesen und in die Realität umsetzen kann, hat einen echten Vorteil – zum Beispiel beim richtigen Einbau von Schichten oder Gefälle.Üben lässt sich das durch technische Zeichnungen, Baukästen, 3D-Puzzles oder digitales Planen mit Apps wie Minecraft oder Design-Simulationen.
Hinhören, hinschauen, merkenUnebenheiten, kleine Fehler oder falsch gelegte Dämmschichten müssen früh erkannt werden, sonst wird’s aufwändig.Aufmerksamkeit trainieren: bewusst Dinge beobachten, Unterschiede erkennen (z.B. bei Vorher-Nachher-Fotos) oder kleine Veränderungen in der Umgebung wahrnehmen.
Flexibel bleiben – auch wenn’s mal stressig wirdBaustellen wechseln, das Wetter ändert sich, Abläufe sind nicht immer planbar. Wer sich schnell auf Neues einstellt, kommt besser durch den Tag.Flexibel bleiben im Alltag: neue Wege gehen, spontan einspringen oder bei Veränderungen ruhig bleiben – das ist echte Vorbereitung aufs Berufsleben.

Interessen-Check: Was sollte man mitbringen, wenn man Estrichleger:in werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Woran merkt man das bei sich?
Du hast keinen Bock, den ganzen Tag zu sitzenDer Job ist körperlich. Es wird gelaufen, gehoben, geglättet und geackert. Wer lieber in Bewegung ist als still am Schreibtisch, wird sich hier wohler fühlen.Du wirst unruhig, wenn du zu lang irgendwo rumsitzt. Du hilfst beim Umzug freiwillig beim Schleppen. Und du magst es, am Abend zu spüren, dass du was gemacht hast.
Baustelle? Klingt spannend, nicht abschreckendEstrich wird mitten im Geschehen gemacht: Auf Baustellen, in Hallen, manchmal draußen, manchmal drinnen. Wer sowas cool findet, ist hier genau richtig.Du bleibst beim Spazieren stehen, wenn irgendwo gebaut wird. Findest’s spannend, wie ein Rohbau entsteht. Und ein bisschen Dreck schreckt dich nicht ab, gehört eben dazu.
Du magst Technik und willst wissen, wie Dinge funktionierenEstrichleger:innen arbeiten mit Förderpumpen, Glättmaschinen und mehr. Wer Technik spannend findet, ist hier nicht falsch.Du willst Sachen lieber ausprobieren als nur drüber lesen. Du hast schon mal ein Gerät zerlegt, um zu schauen, wie’s gebaut ist.
Du bist gerne draußen unterwegsArbeiten an der frischen Luft oder in unfertigen Gebäuden ist Alltag, also nichts für Stubenhocker.Du findest’s angenehm, draußen zu sein, auch wenn’s mal windig oder kalt ist. Du brauchst Abwechslung statt immer nur drinnen sein.

Tja, auch Schulfächer können dich schon auf die Ausbildung vorbereiten

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
MathematikMathe ist super wichtig, nicht nur wegen Noten, sondern weil’s auf der Baustelle gebraucht wird. Estrichleger:innen berechnen Flächen, Mengen und Mischverhältnisse. Wer die Grundrechenarten, Prozentrechnung und Geometrie beherrscht, kann später viel selbstsicherer arbeiten – zum Beispiel beim Ausrechnen, wie viel Estrichmörtel für eine bestimmte Fläche gebraucht wird.
Werken / TechnikHier geht’s um Handwerk, Maschinen und das Arbeiten mit Werkzeugen, genau das, was auch im Beruf zählt. Wer in der Schule schon gelernt hat, wie man sauber sägt, misst oder mit technischen Zeichnungen umgeht, hat’s später deutlich leichter beim Umgang mit Geräten oder beim Verstehen von Bauplänen.
PhysikKlingt erstmal trocken, ist aber mega hilfreich: In Physik lernt man, wie Kräfte, Reibung oder Materialien funktionieren und das spielt beim Estrichlegen eine große Rolle. Zum Beispiel, wie sich Baustoffe bei Wärme oder Kälte verhalten, warum Dämmung wirkt oder wie Flächen eben bleiben.
SportKlingt erstmal überraschend, aber wer in der Schule gern Sport macht, bringt meist schon eine gute Grundfitness mit. Und die braucht man im Job auf jeden Fall: knien, heben, schleppen, stehen, oft stundenlang. Wer körperlich fit ist, hält den Arbeitstag besser durch.
Geografie / ErdkundeWeit hergeholt? Nope, denn wer versteht, wie Klima, Bodenarten oder Baustoffverfügbarkeit je nach Region unterschiedlich sind, hat in manchen Bauprojekten den besseren Überblick. Auch bei Dämmung und Feuchtigkeitsschutz spielt das eine Rolle.
Wirtschaft / ArbeitslehreDieses Fach hilft zu verstehen, wie Betriebe funktionieren, was Kund:innen erwarten und wie man sich organisiert. Gerade in der Ausbildung, z.B. beim Planen von Abläufen, dem Umgang mit Kolleg:innen oder beim Einstieg ins Berufsleben – ist dieses Wissen super nützlich.

Was lernt man in der Ausbildung zur Estrichlegerin?

Die Ausbildung zur Estrichlegerin oder zum Estrichleger läuft dual ab. Heißt, man ist nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Berufsschule – Praxis und Theorie wechseln sich ab. So bekommt man das Handwerk von Grund auf beigebracht und versteht gleichzeitig, warum man was tut.

Was genau auf dem Plan steht? Und was dabei alles gelernt wird und wie sich das später in der Praxis zeigt? Erfährst du jetzt!

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Den Boden richtig vorbereitenBevor überhaupt Estrich gegossen wird, muss erstmal alles glatt, sauber und stabil sein. Du lernst, wie man den Untergrund prüft, Unebenheiten ausgleicht und alles so vorbereitet, dass später nix reißt oder sich wölbt. Ohne diesen Schritt? Läuft gar nix.
Estrich mischen, verteilen und glättenDas ist der Kern deines Jobs: Du lernst, wie du Estrichmörtel richtig anrührst, aufträgst, mit Maschinen verteilst und so glatt ziehst, dass man später locker ‘ne Sporthalle oder ein Wohnzimmer drauf bauen kann. Und das alles mit Technik, Timing und Gefühl.
Dämmung und Abdichtung – damit’s warm, leise und trocken bleibtDu lernst, wie man Materialien gegen Lärm, Kälte und Feuchtigkeit einbaut, also z.B. Trittschalldämmung oder Feuchtigkeitssperren. Gerade bei Wohnungen oder Kellern ist das superwichtig. Und du bist der oder die, die dafür sorgt, dass der Raum danach wirklich funktioniert.
Bodenbeläge verlegen (nicht nur Estrich, sondern auch Laminat & Co)Du lernst auch, wie man Böden schön macht, also wie man Laminat, Platten oder Bahnenbeläge richtig zuschneidet, verlegt und versiegelt. Manchmal machst du also nicht nur die Basis, sondern auch gleich das Finish.
Pläne lesen und Maße richtig übertragenDu bekommst gezeigt, wie man Baupläne versteht, Maßangaben liest und das alles korrekt auf der Baustelle umsetzt. Klingt erstmal technisch – ist aber mega praktisch, wenn du später genau weißt, was wohin kommt.
Fugen setzen und Brandschutz beachtenJa, sogar der Feinschliff ist Teil deiner Ausbildung: Du lernst, wie Bewegungsfugen eingebaut werden, damit der Boden bei Hitze oder Kälte nicht „arbeitet“ und wie man das Ganze auch noch sicher macht, z.B. mit Brandschutzmaterial.
Bauchemie, also was in den Mörtel kommt (und warum)Welche Stoffe braucht ein Betonboden? Welche Mischverhältnisse sind gut? Du lernst, wie Baustoffe reagieren, wann sie fest werden und wie man sie verbessert, also echtes Material-Know-how, das man sonst nur googelt.
Schäden erkennen und reparierenAuch das gehört dazu: Du lernst, wie man Risse, Feuchtigkeit oder kaputte Stellen erkennt und wie man sie wieder in Ordnung bringt. Gerade bei Altbauten oder Sanierungen ist das super wichtig.
Arbeit planen und Zeit einschätzenDu bekommst ein Gefühl dafür, wie lange etwas dauert, wie viele Leute man braucht oder wann welcher Schritt gemacht werden sollte. Heißt: Du kannst später mitreden und mitplanen und nicht nur „ausführen“.
Sicherheit auf der BaustelleDu wirst fit gemacht, wie man sich auf Baustellen richtig verhält: Schutzkleidung, Absperrung, Maschinenbedienung – alles, was wichtig ist, damit du gesund bleibst und niemandem was passiert.
Rechte, Pflichten & wie ein Betrieb funktioniertDu lernst auch, was deine Rechte als Azubi sind, wie ein Bauunternehmen aufgebaut ist und wie man sich im Team organisiert. Das hilft dir im Berufsalltag genauso wie beim Einstieg ins Arbeitsleben.
Umweltschutz & NachhaltigkeitDu erfährst, wie man Baustoffe umweltschonend nutzt, was man recyceln kann und warum es Sinn macht, auch auf der Baustelle nachhaltig zu denken. Ziemlich aktuell, ziemlich wichtig.
Deutsch, Sozialkunde & Co,  weil Kommunikation dazugehörtKlar, du brauchst auch Schulwissen: Wie schreibt man einen Bericht, wie redet man mit Kund:innen oder Chefs? Auch das gehört zur Ausbildung und hilft dir, sicher und klar aufzutreten.

Was kann man als Estrichleger verdienen?

Gerade beim Einstieg ins Berufsleben ist die Gehaltsfrage für viele ein wichtiger Punkt. Und das ist total verständlich. Also kommen wir gleich zur Sache!

Im Beruf Estrichleger:in liegt das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt bei 3.283 Euro. Manche steigen mit weniger ein – rund 2.767 Euro, andere verdienen mit mehr Berufserfahrung und Verantwortung auch deutlich mehr: Bis zu 3.913 Euro pro Monat sind möglich.

Wie viel am Ende wirklich auf dem Gehaltszettel steht, kann ganz unterschiedlich sein: Je nachdem, in welchem Betrieb man arbeitet, wie die Auftragslage ist, ob man viel unterwegs ist oder in welcher Region man lebt. Auch die Frage, wie es nach der Ausbildung weitergeht, zum Beispiel mit einer Weiterbildung oder mehr Verantwortung im Betrieb – spielt eine Rolle.

Was aber klar ist: Estrichleger:innen übernehmen echte Verantwortung auf der Baustelle, sorgen dafür, dass Böden tragfähig, gedämmt und nutzbar sind und das wird gebraucht. Auch in Zukunft.

Was verdient man in der Ausbildung zur Estrichlegerin?

Schon in der Ausbildung gibt’s was aufs Konto! Auch wenn man noch nicht fertig ausgebildet ist, geht’s beim Beruf Estrichleger:in finanziell schon ganz solide los. Je nach Ausbildungsjahr steigt das Gehalt Schritt für Schritt und das gibt von Anfang an ein gutes Gefühl: Weil man sieht, was die eigene Arbeit wert ist.

Branche1. Jahr2. Jahr3. Jahr
Baugewerbe neue Bundesländer1.080 €1.200 €1.450 €
Baugewerbe alte Bundesländer1.080 €1.300 €1.550 €
Baugewerbe Berlin1.080 €1.250 €1.500 €

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Estrichleger:in

Viele, die sich über einen Beruf informieren, wollen vor allem eins wissen: Wie geht’s danach eigentlich weiter? Nicht jede:r will auf ewig in der gleichen Position bleiben. Manche wollen mehr Verantwortung, andere möchten sich spezialisieren und einige denken vielleicht sogar über ein Studium nach.

Aber welche Möglichkeiten gibt’s überhaupt nach der Ausbildung als Estrichleger:in? Was kann man draufsetzen und was bringt das in der Praxis?

Spezialisierungen / Berufliche Anpassung

SpezialisierungWas lernt man und wozu ist das gut?
Boden- und EstrichlegereiWer sich hier weiterbildet, wird zum echten Profi für alles, was mit Böden zu tun hat. Man lernt z.B., wie man auch schwierige Untergründe meistert, welche Spezial-Estriche es gibt und wie man große Bauprojekte mitplant. Gut für alle, die sagen: „Ich will mehr draufhaben als das Grundwissen – ich will’s richtig können.“
Isolierung, DämmungIn dieser Richtung dreht sich alles darum, wie man Räume richtig vor Kälte, Wärme, Feuchtigkeit oder Lärm schützt. Klingt technisch – ist aber mega relevant, gerade beim Thema Energiesparen. Wer das drauf hat, wird bei Neubauten und Sanierungen oft zuerst gefragt. Und ja: Da steckt richtig Zukunft drin.
TrockenbauTrockenbau heißt: Räume formen. Mit Gipsplatten, Profilen und Dämmung entstehen ganze Wände, Decken oder Nischen und das alles ohne Mörtel oder Ziegel. Wer zusätzlich zum Bodenlegen auch Wände ziehen kann, ist ein echter Allrounder im Innenausbau. Das ist gut für Betriebe, die Komplettlösungen anbieten und für dich, weil du vielseitiger wirst.
Bauschäden und -sanierungHier lernst du, wie man erkennt, wenn etwas schiefläuft zum Beispiel, wenn ein Boden reißt, Feuchtigkeit einzieht oder sich etwas absenkt. Und vor allem: wie man das wieder hinbekommt. Besonders gefragt in alten Gebäuden oder bei Modernisierungen. Gut für alle, die genau hinschauen können und Bock auf Detektivarbeit im Bau haben.
Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und UnfallverhütungIn dieser Spezialisierung dreht sich alles darum, wie man Baustellen sicher macht: Was muss geschützt werden? Wer trägt was? Welche Regeln gelten? Man wird sozusagen zur Ansprechperson für Sicherheit im Betrieb. Ideal für alle, die später Verantwortung übernehmen wollen, zum Beispiel als Vorarbeiter:in oder Ausbilder:in.

Welche Weiterbildung passt zu dir?

WeiterbildungWas und warum lernt man das?
Estrichlegermeister:in + Bachelor Professional Estrichleger-HandwerkIn dieser Weiterbildung wird man zur echten Führungskraft im Estrichhandwerk. Man lernt, wie man Bauprojekte leitet, Azubis ausbildet, Arbeitsabläufe plant und einen Betrieb mitverantwortet. Auch Selbstständigkeit ist damit möglich. Der neue Titel „Bachelor Professional“ zeigt: Das ist gleichwertig mit einem akademischen Abschluss – nur eben auf Handwerksbasis.
Polier:in – HochbauAls Polier:in übernimmt man auf der Baustelle die Leitung für größere Teams und kümmert sich um die Organisation vor Ort. Man lernt z.B., wie man Pläne liest, Arbeit koordiniert und Zeitpläne im Griff behält. Eine super Option für alle, die gerne mit Menschen arbeiten und Verantwortung übernehmen wollen.
Techniker:in – Bautechnik (Ausbau) + Bachelor Professional TechnikDiese Weiterbildung ist besonders interessant für alle, die tiefer in technische Abläufe und Bauplanung einsteigen wollen mit dem Fokus auf Innenausbau. Man lernt z.B., wie man Bauprojekte vorbereitet, Materialien auswählt oder neue Verfahren plant. Auch hier gibt’s den Titel „Bachelor Professional“, der einen offiziell auf eine Stufe mit einem Studium stellt.
Techniker:in – Bautechnik (ohne Schwerpunkt) + Bachelor Professional TechnikHier geht’s breiter in die Richtung Bautechnik ohne direkte Spezialisierung. Gut für alle, die sich nicht auf den Innenausbau festlegen wollen, sondern offen für viele Einsatzbereiche im Bau sind. Auch Projektleitung, Kalkulation oder technische Entwicklung sind Teil dieser Weiterbildung. Und auch hier gilt: Wer das schafft, darf sich „Bachelor Professional“ nennen.

Studium nach der Ausbildung zum Estrichleger? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
BauingenieurwesenHier geht’s richtig in die Tiefe: Man lernt, wie Gebäude und Bauwerke geplant, berechnet und umgesetzt werden – mit allem, was dazu gehört, also Statik, Baustoffe, Bauleitung und Zeitplanung. Klingt technisch? Ist es auch. Aber mit deiner Praxiserfahrung fällt vieles leichter.Du kannst später Bauprojekte leiten, als Bauleiter:in arbeiten oder die Planung in einem Ingenieurbüro übernehmen. Auch bei großen Firmen, Behörden oder Projektentwicklern sind Bauingenieur:innen gefragt, gerade, wenn sie wissen, wie’s auf der Baustelle wirklich läuft.
Baumanagement / Projektmanagement BauHier dreht sich alles um Organisation und Planung: Welche Firma macht wann was? Wie läuft das Projekt im Zeitplan? Wer rechnet die Kosten durch? Man lernt, wie man Bauabläufe organisiert, Firmen koordiniert und den Überblick behält.Wer das studiert, kann später ganze Baustellen managen, als Projektleiter:in im Hoch- oder Innenausbau, z.B. bei großen Bauunternehmen, Wohnbaugesellschaften oder in Planungsbüros. Besonders cool für alle, die gerne den Überblick behalten und Teams organisieren.
ArchitekturArchitektur ist natürlich mehr als nur schöne Gebäude zeichnen. Im Studium lernst du, wie man Räume plant, entwirft und gestaltet mit technischem Know-how, rechtlichen Grundlagen und kreativem Feingefühl.Mit dem Abschluss kannst du als Architekt:in Gebäude entwerfen und begleiten, vom ersten Konzept bis zur letzten Schraube. Wer vorher eine Ausbildung gemacht hat, bringt oft ein besonders gutes Gespür für das Machbare mit.
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