Was, das soll ein Ausbildungsberuf sein? Was gibt es denn da zu lernen? Nun rümpfe mal nicht gleich überheblich die Nase, stelle einfach einmal eine funktionsfähige Bürste für die grobe Reinigung von Arbeitsschuhen her oder eine Haarbürste, die sich beim Bürsten möglichst wenig elektrostatisch auflädt, damit die Haare nicht wild vom Kopf abstehen und du aussiehst wie der Struwwelpeter. Du kannst das vermutlich nicht. Aber Hilfe naht: denn gut ausgebildete Bürsten- und Pinselmacher/innen der Fachrichtung Bürstenherstellung erledigen diese Arbeit für dich und du kannst deren Produkte dann kaufen. Aber vielleicht führst du die notwendigen handwerklichen Tätigkeiten auch gern selbst aus und möchtest diesen Beruf erlernen.
Die Grundform wird aus Holz gefertigt; auch hier ist eigentlich bereits die geeignete Holzart für den späteren Verwendungszweck auszuwählen, aber es wird in der Regel wohl so sein, dass jeder Betrieb bereits auf eine bewährte Lieferkette zurückgreifen kann, so dass diese Entscheidung nicht jedesmal neu zu treffen ist. Der Holzgrundkörper wird durchbohrt und in die Bohrungen werden Bündel von Haaren, Borsten oder Fasern (von Pflanzen oder aus Kunststoff) eingezogen und dann mit einem feinen Draht auf der Rückseite fixiert. Später mit einem Deckel abgedeckt. Fertig könnte ein Besen sein. Aber es gibt einen Bürstenmacher, der 600 verschiedene Typen von Bürsten handwerklich herstellt. Das ist der große Gegensatz, es gibt sehr viele verschiedene Arten von Bürsten, aber nur noch sehr wenige Bürstenmacher/-innen in Deutschland.
Die Eigenschaften von Bürsten hängen besonders von den verwendeten Haaren, Borsten oder Fasern ab. Die richtige Auswahl dieser Rohstoffe gehört ebenso zur Ausbildung, wie später die Beschaffung über sichere Bezugsquellen. Die Rohstoffe sind zu reinigen, durch Kämmen zu entflechten, nach Länge zu sortieren und schließlich auf die richtige Verarbeitungslänge zu schneiden bevor sie mit dem Grundkörper zu einer Bürste verknüpft werden.