Biologiemodellmacher/in - Ausbildung und Beruf

Biologiemodellmacher/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung 
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre (Vollzeit)
  • Gewünschter Schulabschluss
    Guter Realschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ab 682€ im ersten Jahr und bis im 950€ dritten Jahr

Der Beruf Biologiemodellmacher:in in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Detailgetreue Modelle von Organen, Tieren und Pflanzen herstellen – vom ersten Entwurf bis zur fertigen, realistischen Nachbildung.
  • Was ist besonders: Kombiniert Handwerk, Kreativität und Biologie zu etwas, das Lernen und Forschen anschaulich macht.
  • Passt zu dir, wenn du es magst genau zu arbeiten, dir Zeit für Projekte nimmst und gerne mit den eigenen Händen etwas entstehen lässt.

Wenn im Biologieunterricht ein Herzmodell auf dem Tisch liegt, das so echt aussieht, dass man zweimal hinschauen muss, steckt da die Arbeit von Biologiemodellmacher:innen dahinter.

Hier entstehen keine Bilder auf Papier, sondern greifbare Nachbildungen von Organen, Tieren oder Pflanzen, die im Unterricht, in der Medizin oder in Ausstellungen eingesetzt werden.

Besonders ist dieser Beruf, weil er Handwerk, Kreativität und Naturwissenschaft so direkt miteinander verbindet. Es geht darum, Modelle zu erschaffen, die Wissen nicht nur erklären, sondern sichtbar und begreifbar machen und dabei bis ins kleinste Detail stimmen. Wer diesen Beruf ergreift, sorgt dafür, dass Biologie nicht theoretisch bleibt, sondern lebendig und greifbar wird.

Was genau machen Biologiemodellmacher?

Ob in einem Biologiesaal, einem medizinischen Hörsaal oder in einer Ausstellung – überall dort, wo biologische Zusammenhänge anschaulich vermittelt werden, kommen die Arbeiten von Biologiemodellmacher:innen zum Einsatz. Die Tätigkeit ist vielseitig und verbindet präzises Handwerk mit einem Blick fürs Detail. Die folgende Übersicht zeigt, welche Aufgaben in diesem Berufsfeld anfallen und wie daraus Modelle entstehen, die das Wissen wortwörtlich greifbar machen.

AufgabeWorum geht’s konkret?
Realistische Nachbildung von Körperteilen und OrganenModelle von Herzen, Lungen oder ganzen Skeletten werden so gefertigt, dass sie in Form, Farbe und Struktur echten Vorbildern entsprechen. Diese dienen als Lern- und Übungshilfen in Medizin, Pflege oder Biologieunterricht.
Anfertigung von Tier- und PflanzenmodellenOb exotische Tiere, heimische Insekten oder komplexe Pflanzen – jedes Modell wird detailgetreu gestaltet, um in Museen, Unterrichtsräumen oder Forschungseinrichtungen eingesetzt zu werden.
Auswahl und Verarbeitung verschiedener MaterialienMaterialien wie Holz, Metall, Gips, Wachs oder vor allem Kunststoffe kommen zum Einsatz. Jedes davon erfordert spezielles Know-how in der Verarbeitung, um hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
Formgebung durch Gieß- und PressverfahrenMithilfe von Gießen, Pressen, Drücken oder Ziehen werden Kunststoffe in präzise Formen gebracht. Diese Arbeitsschritte sind entscheidend, damit alle Bauteile exakt passen.
Feinarbeiten an EinzelteilenNach dem Formen werden Kanten geglättet, Unebenheiten entfernt und Oberflächen sorgfältig bearbeitet, um eine makellose Qualität zu gewährleisten.
Gestaltung und Beschriftung der OberflächenFarbe, Struktur und Beschriftungen werden so aufgetragen, dass die Modelle nicht nur realistisch wirken, sondern auch leicht verständliche Informationen liefern.
Montage zu kompletten ModellenEinzelteile werden passgenau zusammengesetzt, beispielsweise zu einem anatomischen Torso oder einem Pflanzenmodell mit allen Details.
Endkontrolle und QualitätssicherungJedes Modell wird auf Stabilität, Genauigkeit und Funktionsfähigkeit geprüft, bevor es ausgeliefert wird.

Wo kann man als Biologiemodellmacherin arbeiten?

Die Arbeit von Biologiemodellmacher:innen kann an ganz verschiedenen Orten stattfinden. Manche Umgebungen sind traditionell handwerklich geprägt, andere sind stärker vom Bildungsbereich oder von Forschungseinrichtungen bestimmt. Gemeinsam ist allen Einsatzorten, dass hier Fachleute gebraucht werden, die präzise arbeiten und biologische Inhalte anschaulich umsetzen können. Welche Möglichkeiten es gibt, zeigt die folgende Übersicht.

EinsatzmöglichkeitWas macht man hier?
Hersteller von Lehr- und DemonstrationsmodellenIn spezialisierten Betrieben entstehen anatomische und biologische Modelle für Schule, Hochschule und Gesundheitswesen. In den Werkstätten werden Teile gefertigt, bemalt, beschriftet und zu belastbaren Lehrmitteln montiert, die später im Unterricht und in der Ausbildung eingesetzt werden.
Unternehmen für anatomische Modelle und medizinische TrainingspuppenIn Firmen, die anatomische Modelle und Übungsphantome herstellen, werden realistische Torsi, Skelette, Organmodelle und Pflegepuppen produziert, die für Lernsituationen und Demonstrationen in Medizin und Pflege gedacht sind. Die Arbeit reicht von der Formgebung bis zur Qualitätsprüfung.
Medizinischer Modellbau und PrototypingIn Werkstätten für medizinischen Modellbau entstehen Sonderanfertigungen für Patientenaufklärung, Fachschulungen und Präsentationen auf Fachmessen. Hier werden kundenspezifische Modelle und Demonstratoren entwickelt und mit viel Handarbeit umgesetzt.
Spielzeug und Puppenherstellung mit BildungsbezugIn Betrieben der Spielzeug- und Puppenproduktion werden naturgetreue Lernpuppen oder anschauliche Modelle gefertigt, die in Bildung und Training genutzt werden. Biologiemodellmacher:innen bringen hier ihr Wissen über Materialien und realistische Gestaltung ein.
Museen und Science Center mit eigener ModellwerkstattIn Museumswerkstätten werden naturkundliche und anatomische Anschauungsobjekte gebaut, restauriert und für Ausstellungen vorbereitet. Dazu zählen vergrößerte Tier und Pflanzenmodelle, Dioramen und Demonstrationsobjekte, die Inhalte für Besucher verständlich machen.

Wie kann man Biologiemodellmacher werden?

Viele kennen dieses Staunen, wenn im Biologieunterricht ein Modell auf dem Tisch steht, das so echt aussieht, dass man zweimal hinschauen muss. Vielleicht gab es schon früher Momente, in denen handwerkliche Arbeiten besonders Spaß gemacht haben – sei es beim Basteln, beim Arbeiten mit Holz oder beim Modellbau in der Freizeit. Vielleicht kommt das Interesse aber auch erst später, wenn die Faszination für Natur, Medizin oder Kunsthandwerk wächst und die Idee entsteht, all das miteinander zu verbinden.

Egal, ob schon lange ein Faible für naturgetreue Nachbildungen vorhanden ist oder erst noch herausgefunden werden muss, ob das etwas sein könnte: Wer sich für den Beruf Biologiemodellmacher:in interessiert, bringt oft mehr passende Eigenschaften mit, als man zunächst vermutet.

Denn hier geht es nicht nur darum, Teile zusammenzusetzen. Präzision, ein gutes Auge für Details und Geduld sind genauso wichtig wie handwerkliches Geschick und ein Verständnis für Formen und Proportionen. Wer dazu noch einen guten Realschulabschluss mitbringt, hat beste Chancen, schnell einen Ausbildungsplatz zu ergattern, gerade bei spezialisierten Betrieben, die Nachwuchs mit Fingerspitzengefühl suchen.

Aber wie so oft gilt: Schulnoten sind nur ein Teil des Ganzen. Wichtiger ist, sorgfältig arbeiten zu können, auch bei kniffligen Aufgaben dranzubleiben und Freude daran zu haben, Dinge genau und realistisch zu gestalten. Und wer beim Lesen denkt: Klingt spannend? Dann lohnt sich ein genauerer Blick auf diesen Beruf auf jeden Fall.

Quick-Check: Biologiemodellmacher:in – Könnte das was für dich sein?

  • 🎨 Dir macht es Spaß, Dinge optisch richtig gut aussehen zu lassen, ob beim Zeichnen aufm Blatt oder Tablet, beim Gestalten von Präsentationen für die Schule oder wenn du Deko und DIY-Projekte planst.
  • 📷 Du achtest auf Details, auch wenn andere sie übersehe, zum Beispiel, wenn bei einem Foto der Fokus nicht stimmt, bei einem Video der Schnitt ruckelt oder eine Figur im 3D-Druck nicht sauber geworden ist.
  • 🧩 Du hast nichts dagegen, wenn etwas Zeit braucht. Puzzeln, Modellbau, Basteln oder digitale Bildbearbeitung – Hauptsache, am Ende passt jedes Teil perfekt zusammen.
  • 🛠️ Technisches Ausprobieren liegt dir: 3D-Drucker, Werkzeuge im Makerspace, Lasercutter in der Schule oder einfach das Reparieren einer lockeren Schraube – Hauptsache, man kann etwas mit den Händen schaffen.
  • 📚 Biologie ist für dich mehr als nur ein Schulfach. Du findest es spannend, wie der menschliche Körper aufgebaut ist oder wie Pflanzen und Tiere im Detail aussehen.
  • 📏 Genauigkeit ist dir wichtig. Wenn du etwas machst, soll es stimmen – lieber einmal mehr messen oder überprüfen, als dass am Ende etwas nicht passt.
  • 🧠 Konzentration fällt dir leicht, wenn du sie für etwas brauchst, das dich packt – zum Beispiel, wenn du an einem kreativen Projekt arbeitest und in den „Flow“ kommst.
  • 🏫 Es motiviert dich, wenn andere durch deine Arbeit etwas verstehen, egal ob Mitschüler:innen beim Referat, ein Verein bei einer Ausstellung oder später vielleicht Studierende im Medizinstudium.
  • 🎯 Ordnung und Struktur helfen dir, den Überblick zu behalten, besonders wenn viele Materialien, Werkzeuge oder Farben im Spiel sind.

Wenn beim Lesen mehrere Punkte auf dich zutreffen oder du denkst: „Das klingt irgendwie genau nach meinem Ding“, dann lohnt sich ein genauer Blick auf den Beruf Biologiemodellmacher:in.

Welche Skills braucht man als Biologiemodellmacher?

FähigkeitWozu braucht man das?Wie kann man darin besser werden?
Auge fürs DetailModelle wirken nur dann echt, wenn wirklich alles passt – Form, Größe, Farbe und kleinste Strukturen. Wer z.B. ein Herzmodell bemalt, muss genau erkennen, wie sich Farbtöne unterscheiden und wo feine Linien oder Übergänge sitzen.Beim Fotografieren, Zeichnen oder Gestalten bewusst auf kleine Unterschiede achten. Sich z.B. bei Bildern fragen: „Was genau ist anders?“ oder „Was macht es realistischer?“.
Feines FingerspitzengefühlViele Arbeitsschritte sind Millimeterarbeit, z.B. beim Kleben winziger Teile, beim Modellieren feiner Oberflächen oder beim Anbringen filigraner Beschriftungen. Eine unruhige oder grobe Hand kann hier schnell alles ruinieren.Bastelprojekte, Modellbau oder Arbeiten mit winzigen Bauteilen trainieren diese Feinmotorik. Je mehr Geduld dabei geübt wird, desto besser klappt es später.
Ruhige Hand und gute KoordinationAuge und Hand müssen perfekt zusammenspielen, damit Linien sauber werden und Maße exakt passen. Besonders beim Übertragen von Entwurfsskizzen oder beim Bemalen sind präzise Bewegungen entscheidend.Zeichnen nach Vorlagen, exaktes Ausschneiden oder Malen von dünnen Linien üben. Wer gerne am Tablet oder PC grafisch arbeitet, trainiert so ebenfalls die Koordination.
Handwerkliches KönnenWerkzeuge wie Feilen, Sägen, Spritzapparate oder Schleifgeräte sind tägliche Helfer. Damit muss sicher umgegangen werden, um Bauteile herzustellen oder Materialien zu formen.Werkunterricht, Makerspaces oder Reparaturen zuhause nutzen, um den Umgang mit Werkzeugen auszuprobieren. Dabei sollte man auf sauberes und sicheres Arbeiten achten.
Kreatives GestaltenModelle sollen nicht nur korrekt, sondern auch anschaulich wirken. Dazu braucht es ein Gespür für Farben, Formen und Proportionen, damit z.B. ein Pflanzenmodell nicht künstlich, sondern lebensecht aussieht.Malen, Fotografieren, Bildbearbeitung oder Deko-Projekte helfen, ein Gefühl für Gestaltung zu entwickeln. Inspiration lässt sich auch durch Museums- oder Naturbesuche sammeln.
Geduld und DurchhaltevermögenManche Modelle brauchen viele Stunden oder Tage Arbeit. Wer schnell aufgibt, kommt hier nicht weit. Auch monotone Schritte wie Schleifen gehören dazu.Projekte bewusst zu Ende bringen, egal ob Puzzle, Lego-Set oder aufwendige Bastelei. Den Fortschritt in Etappen sehen, statt nur auf das Endergebnis zu warten.
Sorgfältige ArbeitsweiseEin Modell kann technisch perfekt sein, wirkt es aber schlampig bemalt oder ungenau verklebt, ist es unbrauchbar. Präzision macht den Unterschied zwischen „ok“ und „wow“.Arbeitsfläche ordentlich halten, Schritte planen und nach jedem Arbeitsschritt prüfen, ob alles so ist, wie es sein soll. Fehler lieber gleich ausbessern.
Selbstständig arbeiten könnenOft ist niemand daneben, der jeden Handgriff ansagt. Es muss erkannt werden, was noch fehlt oder verbessert werden muss und das wird dann eigenständig umgesetzt.Bei Schulprojekten Verantwortung für einen eigenen Teil übernehmen und Lösungen selbst finden, statt schnell Hilfe zu holen.
Gutes ErinnerungsvermögenAnatomische Strukturen oder bestimmte Arbeitsschritte müssen im Kopf bleiben, damit nicht ständig nachgeschlagen werden muss.Gesehenes oder Gelerntes gleich nacherzählen oder skizzieren. Merktechniken wie Eselsbrücken helfen ebenfalls, sich Details zu merken.
EinsatzbereitschaftAuch weniger spannende Arbeiten wie stundenlanges Polieren oder feines Entgraten gehören dazu und müssen trotzdem ordentlich gemacht werden.Sich bei Aufgaben bewusst vornehmen: „Ich bringe das zu Ende.“ Hilft, die eigene Motivation auch bei monotonen Arbeiten hochzuhalten.

Interessen-Check: Was sollte einen interessieren, wenn man Biologiemodellmacherin werden will?

InteresseWozu ist das jetzt gut?Wie merkt man sowas?
Bock auf kreatives GestaltenWer Spaß daran hat, Dinge zu entwerfen, zu gestalten oder zu verschönern, bringt die Grundmotivation mit, um Modelle lebendig wirken zu lassen.Freude beim Malen, Basteln, Fotografieren oder beim digitalen Gestalten, egal ob auf Papier, am Tablet oder mit Apps.
Faszination für Körper, Tiere und PflanzenWenn einen Biologie wirklich interessiert, ist es viel leichter, sich stundenlang mit Details zu beschäftigen und sie möglichst echt nachzubauen.Man bleibt bei Dokus oder Reels über Tiere hängen, findet Skelett- oder Organschnitte spannend oder will im Bio-Unterricht wissen, wie etwas wirklich funktioniert.
Neugier auf WerkstattarbeitLust, mal hinter die Kulissen zu schauen und zu sehen, wie etwas entsteht, macht es einfacher, sich für die Arbeitsprozesse in einer Modellwerkstatt zu begeistern.Begeisterung, wenn man beim Werken, im Makerspace oder bei YouTube-Videos wie „How it’s made“ sieht, wie Materialien geformt oder zusammengesetzt werden.
Spaß am Eintauchen in neue ThemenWer offen ist, sich auch mit neuen Inhalten zu beschäftigen, kann im Beruf immer wieder dazulernen, sei es über neue Materialien, Werkzeuge oder biologische Strukturen.Man liest sich freiwillig in ein Thema ein, schaut Tutorials oder probiert neue Hobbys aus, weil man wissen will, wie etwas funktioniert.

Welche Schulfächer bereiten einen gut auf die Ausbildung vor?

SchulfachWas lernt man und wie kann man das anwenden?
BiologieIn Biologie geht es um den Aufbau von Pflanzen, Tieren und Menschen. Dieses Wissen hilft, Organe, Skelette oder Pflanzenmodelle möglichst echt darzustellen. Wer z.B. weiß, wie ein Herz aufgebaut ist oder wie Blätter bei einer Pflanze angeordnet sind, kann das Modell später realistischer gestalten.
KunstKunstunterricht trainiert den Blick für Farben, Formen und Proportionen. Das ist im Modellbau wichtig, um Modelle nicht nur korrekt, sondern auch optisch ansprechend zu gestalten. Auch das Anfertigen von Skizzen oder Entwürfen profitiert von den Zeichen- und Maltechniken aus dem Kunstunterricht.
Werken / TechnikHier werden handwerkliche Grundtechniken vermittelt, z.B. wie man mit Holz, Metall oder Kunststoff arbeitet. Dieses Wissen hilft, Formen herzustellen, Einzelteile zu bearbeiten oder Modelle zusammenzusetzen. Auch der sichere Umgang mit Werkzeugen wird hier geübt.
MathematikMathe wird gebraucht, um Modelle maßstabsgetreu zu planen und zu bauen. Wer Längen, Winkel oder Flächen berechnen kann, sorgt dafür, dass alle Teile exakt passen und später ein stimmiges Gesamtmodell entsteht.
Informatik / MediengestaltungIn diesem Fach lernt man oft den Umgang mit digitalen Programmen oder 3D-Modellierungssoftware. Das kann später nützlich sein, wenn Vorlagen am Computer erstellt oder Designs digital angepasst werden müssen.
ChemieChemie kann helfen, Materialien wie Kunststoffe oder Farben besser zu verstehen. Wer weiß, wie sich Stoffe beim Erhitzen, Aushärten oder Mischen verhalten, kann sicherer und gezielter mit ihnen arbeiten.

Was lernt man in der Ausbildung zur Biologiemodellmacherin?

Eine duale Ausbildung bedeutet, dass das Lernen an zwei Orten stattfindet: im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Im Betrieb geht es um das praktische Arbeiten, hier wird direkt am echten Modell, mit Werkzeugen und Maschinen geübt. In der Berufsschule kommen die theoretischen Grundlagen dazu, die später helfen, die Arbeit noch besser zu verstehen.

Gerade im Beruf Biologiemodellmacher:in ergänzen sich diese beiden Lernorte perfekt. Die Praxis sorgt dafür, dass das handwerkliche Können wächst, während die Theorie erklärt, warum etwas auf eine bestimmte Weise funktioniert oder gestaltet werden muss. 

Welche Inhalte in dieser Ausbildung vermittelt werden und wie vielseitig sie sind, erklären wir dir jetzt!

AusbildungsinhaltWas lerne ich und wie sieht das später in echt aus?
Modelle naturgetreu herstellenIn der Ausbildung wird gezeigt, wie anatomische, botanische und zoologische Modelle Schritt für Schritt entstehen. Dazu gehört, Proportionen exakt zu treffen und feine Details auszuarbeiten, damit Herz, Pflanze oder Tier am Ende realistisch aussehen und ihren Zweck als Lernmodell erfüllen.
Oberflächen gestalten und bemalenFarbe, Struktur und Finish entscheiden darüber, ob ein Modell nur gut oder richtig überzeugend wirkt. Es wird geübt, passende Farbtöne zu mischen, Oberflächen vorzubereiten und unterschiedliche Maltechniken einzusetzen, damit die Nachbildungen so echt wie möglich aussehen.
Gieß- und Formverfahren anwendenVerschiedene Techniken wie Gießen, Laminieren oder das Arbeiten mit Wachsformen kommen hier zum Einsatz. So entstehen Rohlinge, die später weiterbearbeitet werden und genau das ist die Basis für passgenaue Bauteile im Modellbau.
Einzelteile verbinden und montierenAm Ende muss alles zusammenpassen: Es wird vermittelt, wie Bauteile durch Stecken, Schrauben oder Kleben zu einem stabilen und funktionsfähigen Modell zusammengesetzt werden. Das sorgt dafür, dass die Modelle im Unterricht oder in der Praxis lange halten.
Qualität prüfen und nacharbeitenNicht jedes Teil ist sofort perfekt. Es gehört dazu, Rohlinge zu prüfen, Kanten zu glätten, Unebenheiten zu entfernen und kleine Makel zu retuschieren. Diese Arbeit macht den Unterschied zwischen „okay“ und „echtes Profimodell“.
Material- und WerkzeugkundeJedes Material verhält sich anders und das muss man kennen. Ob Holz, Metall, Gips oder Kunststoff: In der Ausbildung lernt man, welche Werkstoffe für welchen Zweck am besten geeignet sind und welche Werkzeuge oder Maschinen man dafür nutzt.
Maschinen einrichten und bedienenVom Spritzapparat bis zum Schleifgerät: Es wird gezeigt, wie Maschinen vorbereitet, richtig eingestellt und sicher bedient werden, damit alle Arbeitsschritte reibungslos ablaufen.
Reparatur und InstandsetzungModelle nutzen sich mit der Zeit ab oder gehen kaputt. In der Ausbildung wird geübt, solche Schäden zu erkennen und fachgerecht zu reparieren, damit sie wieder voll einsetzbar sind.
Zeichnen und Entwürfe erstellenBevor ein Modell gebaut wird, braucht es oft eine Skizze oder technische Zeichnung. Dabei lernt man, Ideen auf Papier zu bringen, Maße einzutragen und Vorlagen zu erstellen, die später in der Werkstatt umgesetzt werden.
Arbeitsabläufe planenDamit ein Modell termingerecht fertig wird, müssen Arbeitsschritte gut organisiert sein. In der Ausbildung geht es deshalb auch darum, Projekte von Anfang bis Ende zu strukturieren und zeitlich einzuplanen.
Formen und Werkzeuge pflegenNur saubere und intakte Werkzeuge liefern gute Ergebnisse. Es wird vermittelt, wie man Formen und Geräte reinigt, wartet und richtig lagert, um lange etwas von ihnen zu haben.
Sicherheit, Qualität und UmweltschutzAuch Arbeitsschutz und Nachhaltigkeit spielen eine Rolle. Dazu gehören der richtige Umgang mit Farben und Klebstoffen, das sichere Arbeiten an Maschinen und das umweltgerechte Entsorgen von Restmaterialien.

Was kann man als Biologiemodellmacher verdienen?

Nach der Ausbildung beginnt der Einstieg ins Berufsleben und damit auch der Verdienst als Biologiemodellmacher:in. Das monatliche Medianentgelt liegt bei 3.790 Euro brutto. „Median“ bedeutet: Die eine Hälfte der Beschäftigten verdient mehr, die andere Hälfte weniger – es ist also der mittlere Wert.

Die Spanne zeigt, wie unterschiedlich die Gehälter in diesem Beruf sein können: Im unteren Quartil liegt der Wert bei 3.125 Euro brutto. Das heißt, ein Viertel der Beschäftigten verdient weniger, drei Viertel verdienen mehr. 

Im oberen Quartil liegt der Wert bei 4.613 Euro brutto, hier verdienen nur ein Viertel der Beschäftigten mehr, der Rest weniger. Welche Summe später auf dem Gehaltszettel steht, hängt vom Betrieb, den Aufgaben und dem Standort ab und kann sich mit der Zeit verändern.

Was verdient man in der Ausbildung zur Biologiemodellmacherin?

Schon während der Ausbildung als Biologiemodellmacher:in gibt es ein Gehalt. Die Höhe hängt vom Ausbildungsjahr, dem Betrieb und manchmal auch vom Standort ab. Die folgende Übersicht zeigt, mit welchen Beträgen man in den einzelnen Ausbildungsjahren rechnen kann.

AusbildungsjahrSo viel könntest du monatlich brutto verdienen
1. Jahr682€
2. Jahr820€
3. Jahr950€

Ausbildung geschafft und dann? Deine Karrierewege als Biologiemodellmacher:in

Wer Biologiemodellmacher:in ist, kann darauf aufbauen und sich neue Türen öffnen,  egal ob es darum geht, noch tiefer ins Handwerk einzusteigen oder das Wissen mit einem Studium auf ein neues Level zu bringen. Die Möglichkeiten sind vielseitig und können den eigenen Alltag und das Gehalt verändern!

Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Spezialisierungen, die wirklich was bringen können

SpezialisierungWas lernt man und wozu?
BildhauereiHier steht das dreidimensionale Formen im Mittelpunkt. Vermittelt werden Modellieren mit Ton, Wachs oder Kunststoffknetmassen, das Erfassen von Volumen, Proportion und Anatomie sowie das Überarbeiten von Formen bis zur stimmigen Silhouette. Das Ergebnis sind überzeugende Urmodelle und Unikate für Unterricht, Ausstellung und Patientenaufklärung.
Plastisches GestaltenIm plastischen Gestalten geht es um den Weg vom Entwurf bis zum fertigen Körper. Trainiert werden Entwurfsdenken, das Arbeiten mit Maquetten (kleinen Vorstufen), das Anlegen von Details und das Anpassen der Form an den späteren Einsatz im Unterricht. So entstehen didaktisch kluge, gut handhabbare Modelle.
Kunststoffkunde, Kunststoffbe- und -verarbeitungBehandelt werden Eigenschaften und Verarbeitung von Kunststoffen: zum Beispiel Thermoplaste, Harze und Elastomere, ihre Aushärtung, Temperaturführung und Sicherheit im Umgang. Dadurch lassen sich leichte, haltbare Bauteile gießen, laminieren oder ziehen, die passgenau sind und Serienfertigung ermöglichen.
Farblehre, Bild- und SchriftgestaltungIm Fokus stehen Farbtheorie, Mischen passender Töne (etwa Haut- und Schleimhautfarben), Lasuren, Airbrush und Wash-Techniken sowie eine klare Beschriftung. So wirken Oberflächen realistisch, und Beschriftungen sowie Piktogramme sind gut lesbar – wichtig für Schule, Hochschule und Klinik.
BiologieVermittelt wird anwendungsnahe Anatomie, Botanik und Zoologie. Dazu gehört zu verstehen, was bei Organen, Pflanzen und Tieren typisch ist, wo natürliche Abweichungen vorkommen und wie man sachgerecht vereinfacht, ohne Inhalte zu verfälschen. Das sichert fachlich korrekte Modelle für den Unterricht.
Holzkunde, Holzwerkstoff., Holzbe- und -verarbeitungGelehrt werden Auswahl geeigneter Holzwerkstoffe, das Herstellen von Negativformen, Sockeln und Ständern sowie Schleifen und Verleimen. Stabiler Unterbau und verzugsarme Formen sorgen dafür, dass Modelle lange genutzt werden können.
Metallbe- und -verarbeitungInhaltlich geht es um Sägen, Bohren, Gewindeschneiden, Löten und den Bau kleiner Armaturen, Achsen oder Verbindungen. Metallteile erhöhen die Stabilität, ermöglichen bewegliche Komponenten und erleichtern Reparaturen im laufenden Einsatz.

Studium nach der Ausbildung ? Was kann man studieren und wofür?

StudienfachWie und was lernt man?Deine Möglichkeiten danach
Produkt- und IndustriedesignIm Studium geht es um die Gestaltung und Entwicklung von Produkten – vom ersten Entwurf über Prototypen bis zur fertigen Serienproduktion. Schwerpunkte sind Kreativtechniken, Materialkunde, Ergonomie, 3D-Design und Modellbau.Einsatz in Designbüros, Entwicklungsabteilungen von Unternehmen oder als selbstständige:r Designer:in. Spezialisierungen im Bereich Lehrmittel, medizinische Modelle oder Ausstellungsgestaltung sind möglich.
Medizinische TechnikHier dreht sich alles um Geräte, Instrumente und Systeme, die in Medizin und Gesundheitswesen genutzt werden. Studierende lernen, technische Lösungen für Diagnose, Therapie und Ausbildung zu entwickeln – inklusive Material- und Sicherheitsaspekten.Arbeit in der Entwicklung und Produktion von Medizintechnik, z.B. bei Herstellern für chirurgische Geräte, Trainingspuppen oder anatomische Modelle.
Orthopädie- und RehatechnikIm Fokus stehen Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, etwa Prothesen, Orthesen oder Reha-Geräte. Neben Technik geht es auch um Anatomie, Werkstoffkunde und individuelle Anpassung.Beschäftigung in Sanitätshäusern, Reha-Zentren oder bei Herstellern von Orthopädie- und Rehatechnik. Kombination mit Modellbau-Know-how kann bei Spezialanfertigungen besonders wertvoll sein.
BiomechanikDieses Fach kombiniert Ingenieurwissenschaften, Biologie und Medizin. Studierende lernen, wie sich Bewegungen, Kräfte und Belastungen auf den menschlichen Körper auswirken und wie man daraus technische Anwendungen ableitet.Arbeit in Forschung und Entwicklung, z.B. bei Sportgeräteherstellern, in der Medizintechnik oder bei Projekten, die realistische Bewegungsmodelle erfordern.
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