Fitness ist deine Leidenschaft und die willst du zum Beruf machen? Der Job des Fitness-Trainers reicht dir noch nicht, denn du möchtest auch Wissen in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Personalwesen generieren? Studieren, gleichzeitig Geld verdienen und dein neues Wissen direkt anwenden klingt gut für dich? Dann könnte der duale Studiengang Fitnessökonomie genau das Richtige sein, aber überzeug dich lieber selbst.
Was macht man als Fitnessökonom:in?
Was ist Fitnessökonomie?
Der Begriff setzt sich aus zwei Disziplinen zusammen: Fitness und Ökonomie. Deshalb spricht man auch von einem interdisziplinären Studienfach. Der Bereich Ökonomie umfasst betriebswirtschaftliches Wissen, das man braucht, um verwaltende Aufgaben zu übernehmen, z. B. Kalkulationen oder Personalmanagement. Der andere Teil ist Fitness. Schließlich müssen Fitnessökonomen Spezialisten im Bereich der Gesundheits- und Trainingslehre werden. Mit den Know-How aus beiden Disziplinen ist man die perfekte Besetzung für Führungspositionen oder Projektmanagement.
Studierte Fitnessökonomen übernehmen häufig Führungs- und Managementpositionen und -aufgaben innerhalb der Fitness- und Gesundheitsbranche. Während des Studiums nehmen den größten Teil die Wirtschafts- und Trainingswissenschaften ein. Aber auch Naturwissenschaften und Gesundheitswissenschaften sind Teil der Ausbildung. Diese Kombination führt dazu, dass du umfassende, interdisziplinäre Kompetenzen aus dem Studium mitnimmst. Aber was genau sind die Aufgaben einer Fitnessökonomin?
Betriebswirtschaftliche Aufgaben: Dazu gehören Aufgaben wie Buchführung, Bilanzanalysen, Controlling und Investitionen. Du überwachst und kontrollierst also die Finanzen des Unternehmens, erstellst Budgets für neue Mitarbeitende, neue Trainingsgeräte oder Renovierungen, überwachst die Ausgaben für Mieten, Nebenkosten, Werbung und beobachtest die Umsatzentwicklung, um auch die Effizienz des Unternehmens im Auge behalten zu können.
Personalverantwortung: Das bedeutet, dass du sowohl für die Beschäftigung als auch Führung der Mitarbeitenden verantwortlich sein kannst. Dazu kann gehören, dass du Personal suchst und anstellst, Personal schulst und hilfst, ihre Fähigkeiten auszubauen. Es ist auch möglich, dass du dich um angemessene Arbeitsbedingungen kümmerst, Lohn- und Gehaltsabrechnungen überwachst und Urlaubsanträge bewilligst. Grundsätzlich wirst du dazu ausgebildet, sämtliche personalwirtschaftlichen Aufgaben zu übernehmen.
Konzeption von Trainingsprogrammen: Trainingslehre macht einen großen Teil des Studiums aus. Deshalb sind Fitnessökonomen in den Themen Krafttraining, Ausdauertraining, Beweglichkeits- und Koordinationstraining sowie ernährungsphysiologische Grundlagen äußerst bewandert. Einen Fitness- und Ernährungsplan erstellen ist entsprechend kein Problem für Fitnessökonominnen.
Du kannst quasi vor und hinter der Kamera arbeiten. In einem Fitnessstudio könntest du die Zahlen im Auge behalten, dich um das Personal kümmern und die Mitglieder coachen, indem du Kurse anbietest oder Trainingsprogramme konzipierst. Jetzt stellt sich die Frage, wo können Fitnessökonomen außer im Fitnessstudio arbeiten?
Wo kannst du mit einem Abschluss in Fitnessökonomie arbeiten?
Mit dem Studium bist du auf die Arbeit in Unternehmen der Bereiche Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit vorbereitet. Du könntest also nicht nur einen Job in einem Fitnessstudio finden, sondern auch bei Herstellern von Fitnessprodukten, bei Beratungsunternehmen aus der Gesundheitsbranche, bei Krankenkassen, in der Wellnessbranche oder in Rehabilitationseinrichtungen.
Außerdem legt das Studium nicht nur die Grundlage für eine Festanstellung, sondern auch für die Selbstständigkeit, denn du lernst alle Bereiche der Führungsebene während des Studiums kennen und hast dank des dualen Teils am Ende des Studiums bereits Berufserfahrung sammeln können.
Was braucht man, um Fitnessökonomie zu studieren?
Direkt starten kannst du mit Abitur oder Fachabitur. Wenn du das nicht vorweisen kannst, gibt es aber noch andere Möglichkeiten. Alternativ zum Abitur kannst du zunächst eine Aufstiegsfortbildung, beispielsweise IHK-Fachwirt:in absolvieren und dich damit bewerben. Mit einem Meisterbrief oder einer Berufsausbildung und darauf aufbauend drei Jahren Berufserfahrung kannst du ebenfalls zugelassen werden. Soviel zur schulischen Ausbildung. Nun können dir die Soft Skills verraten, ob der Beruf des Fitnessökonomen wirklich zu dir passt.
Fitnessökonomie in 20 Sekunden
Ein Studiengang, der Fitness und Bewegung mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen kombiniert, um Führungsaufgaben und -positionen in der Fitness- und Wellnessbranche zu ermöglichen
Während des Studiums erwirbst du mehrere Trainerlizenzen, mit denen du beispielsweise Personal Training anbieten kannst
Abitur oder Fachabitur ist für dieses Studium nicht zwingend, es gibt auch andere Möglichkeiten, zugelassen zu werden
Fitnessökonomen arbeiten nur in Fitnessstudios? Das stimmt nicht! Auch Krankenkassen, Bildungseinrichtungen, Sportvereine und viele mehr stellen Fitnessökonomen an
Den Dualen Studiengang Fitnessökomomie schließt du mit dem Bachelor of Arts ab.
Soft Skills
Kommunikationsfähigkeit: Sowohl der Kontakt zum Team als auch zu den Mitgliedern oder Kund:innen wird eine große Rolle spielen. Deshalb solltest du Lust darauf haben, Mitglieder zu coachen, sie zu bestärken und den Kontakt zu Kund:innen nicht scheuen.
Teamfähigkeit und Führungskompetenz: Gut möglich, dass du mal ein Team leitest oder zumindest Verantwortung für Mitarbeitende übernimmst. Dafür ist es wichtig, dass du ein Teamplayer bist, weißt, mit einem Team umzugehen und dieses zu motivieren.
Empathie und Kundenorientierung: Das Fitnessstudio kann für viele ein äußerst einschüchternder Ort sein. Du solltest also Empathie zeigen und den Mitgliedern helfen, sich wohl zu fühlen. Wenn du beispielsweise bei einer Krankenkasse arbeitest, ist es genauso wichtig, dass du Einfühlungsvermögen zeigst, wenn du im Kontakt zu Kunden stehst.
Problemlösungskompetenz: Die Musikanlage fällt aus, der Pilates-Trainer ist krank oder die guten Vorsätze lassen nach und die ersten Abmeldungen fliegen ins Haus? Das sollte dich nicht aus der Ruhe bringen, sondern motivieren, eine Lösung zu finden.
Sportlichkeit: Du möchtest als Expert:in für Fitness stehen? Dann hilft es natürlich, wenn du auch selbst fit bist, eine Leidenschaft für einen bestimmten Sport hast und die Trends der Fitnessbranche gerne im Blick behältst.
Was lernt man im Dualen Studium Fitnessökonomie?
Natürlich sind die Ausbildungsinhalte nicht bei jeder Hochschule gleich. Das heißt, es ist möglich, dass Inhalte nicht in den gleichen Semestern durchgenommen werden, sich über einen längeren Zeitraum erstrecken oder unterschiedlich intensiv vorkommen. Um dir aber eine grobe Vorstellung der Studieninhalte zu ermöglichen, haben wir gesammelt.
Wirtschaftliche Fächer sind in der Regel:
Grundlagen der Betriebswirtschaft und Personal
Buchführung
Finanzen und Kostenmanagement
Marketing und Werbung
Controlling und Bilanzanalyse
Beratungs- und Servicemanagement
allgemeines Recht und Vertragsrecht
Qualitätsmanagement
Fitnessmanagement
Fächer aus der Trainings-, Natur- und Gesundheitswissenschaft sind:
Bewegungslehre (Krafttraining, Ausdauertraining, Beweglichkeits- und Koordinationstraining sowie rehabilitatives Training)
Medizinische Grundlagen
Ernährungsphysiologische Grundlagen
Diagnostik
Außerdem machst du während des Studiums in der Regel auch noch mehrere Trainerscheine. Unter anderem die Fitnesstrainer B-Lizenz und die Fitnesstrainer A-Lizenz.
Gehalt und Finanzierung des Studiums Fitnessökonomie
Gute Nachrichten: Obwohl das Studium nicht kostenlos ist, zahlst du in der Regel nichts. Im Gegenteil, du wirst sogar bezahlt, und zwar von deinem Arbeitgeber, der auch die Studiengebühren übernimmt. Dafür musst du natürlich arbeiten und gleichzeitig studieren. Allerdings werden die Phasen sinnvoll aufgeteilt, sodass du genug Zeit hast, die Schule zu besuchen und für Prüfungen zu lernen.
Sollte dein Arbeitgeber die Studiengebühren nicht übernehmen, willst du sicherlich wissen, welche Kosten auf dich zukommen. Dafür haben wir auf den Webseiten der Hochschulen für dich recherchiert:
Hochschule
Monatliche Gebühr
Gesamtkosten
DHfPG
360 €
15.120 €
IST
349 €
14.658 €
DHGS
450 €
16.200 €
ESAB
490 €
17.640 €
Am geringsten fallen die Studiengebühren an der IST-Hochschule für Management aus. Dicht gefolgt von den Kosten an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Etwas höher fallen die monatlichen Beiträge an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) aus. Dort studiert man allerdings Fitnesstraining & Management in 3 Jahren, anstatt Fitnessökonomie in 3,5 Jahren. Ebenso kurz studiert man an der Fachhochschule für Sport und Management (ESAB), an der man Sportmanagement studieren kann.
Was du während des dualen Fitnessökonomie Studiums verdienst, ist pauschal schwer zu beantworten. Du kannst aber im Durchschnitt mit 700 Euro im ersten Jahr und mit einer Steigerung von 100 Euro im zweiten und dritten Jahr rechnen. Das sieht dann folgendermaßen aus:
Studienjahr: 700 €
Studienjahr: 800 €
Studienjahr: 900 €
Studienjahr: 1.000 €
Die Vergütung hängt jedoch von deinem Arbeitgeber und dem Standort deines Arbeitgebers ab. Manche Ausbildungsbetriebe beginnen mit einer Bruttovergütung von 500 Euro und erhöhen diese jährlich um 100 Euro. Somit erhältst du im letzten Studienjahr 800 Euro. Allerdings übernehmen sie auch die Studiengebühren. Daher kann die Gesamtvergütung variieren.
Dein Gehalt als Fitnessökonom:in nach dem Studium
Dein Einstiegsgehalt mit dem Bachelor in Fitnessökonomie wird vermutlich bei rund 2.600 Euro liegen. Im Durchschnitt beträgt das Gehalt von Fitnessökonom:innen nach dem Studium rund 3.100 Euro. Arbeitest du bei einem großen Unternehmen wie beispielsweise einer Krankenkasse, stehen die Chancen gut, dass du auch bis zu 3.750 Euro verdienen kannst. Und natürlich hast du immer die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen.
Leider gibt es keine Zahlen dazu, wie hoch das Gehalt mit einem Master in Fitnessökonomie ausfällt. Grundsätzlich verdienen Master-Absolventen im Durchschnitt etwa 1.637 Euro mehr als Bachelor-Absolventen. Dein Gehalt sollte also mit einem Master of Arts in Fitnessökonomie ein ganzen Stück steigen.
Berufseinstieg und Perspektiven
Aufbauend auf das Bachelor-Studium gibt es auch das Studium “Master of Arts – Fitnessökonomie”, mit dem du dich verstärkt auf Führungspositionen vorbereiten kannst. Sämtliche Inhalte des Studiums werden vertieft und mit Themen wie Forschung und Evaluation ergänzt. Das Studium dauert in der Regel 4 Semester.
Natürlich kannst du auch andere Studienfächer wie Sportmanagement, Sportwissenschaft oder betriebswirtschaftliche Master-Studiengänge anhängen, um deine Aufstiegschancen zu erhöhen.
Wenn du dich als Trainer:in weiterbilden möchtest, kannst du berufsbegleitend weitere Lizenzen erwerben wie beispielsweise Athletik Trainer, Functional Trainer oder Pilates Trainer. Wenn du dich auf das Thema Ernährung und Gesundheit konzentrieren möchtest, gibt es z. B. die Weiterbildungen “Ernährungsberater für Kinder und Jugendliche” oder “Ernährungsberatung Sport”.
Alternativen zum Fitnessökonomie-Studium
Wenn du sicher bist, dass du Fitness zum Beruf machen möchtest, jedoch noch nicht vollständig von einem Studium zum Fitnessökonom überzeugt bist, möchten wir dir einige Alternativen vorstellen:
Es spielt für dich keine Rolle, ob das Studium Ökonomie-, Management- oder Gesundheitsschwerpunkte beinhaltet, du möchtest am liebsten ein Fitnesstrainer Studium absolvieren? Dann ist für dich vor allem entscheidend, welche Trainerlizenzen du während der Ausbildung erwerben kannst.
Es gibt eine duale Ausbildung zum Thema Fitness, die eine echte Alternative zum Studium Fitnessökonomie darstellt. Denn während der Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann kannst du einige Trainerlizenzen erwerben, die dir den Weg als Fitnesstrainer ebnen, darunter häufig:
B-Lizenz Fitnesstrainer:in
A-Lizenz Rückentrainer:in
B-Lizenz Sporternährung
A-Lizenz PersonalTrainer:in
A-Lizenz Medizinisches Fitnesstraining
Weitere Studiengänge mit Fitness: Alternativ gibt es auch andere Studienfächer wie z. B. Gesundheitsmanagement, Fitnessmanagement oder Sportmanagement, die diverse Trainerlizenzen in den Studienverlaufsplan mit aufnehmen und neben Gesundheit und Prävention auch Fitness behandeln.
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