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Metall- und Glockengießer/-in - Metallgusstechnik

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Berufsbild

In Deutschland gibt es zahlreiche Metallgießereien, die Bauelemente für Maschinen und Geräte herstellen und für Neuentwicklungen Prototypen fertigen. Man denke zum Beispiel an die kleinteiligen Bestandteile eines Kameraverschlusses oder an naturgetreue Nachbildungen von Lokomotiven und Waggons einer Modelleisenbahn, aber auch an die Lager großer Maschinen oder an die Schaufeln von Turbinen in der Kraftwerkstechnik. Die Vielfalt dieser Formen wird vom/von der Metallgießer/-in der Fachrichtung Metallgusstechnik hergestellt.

Ausgehend von einer Urform (Modell) oder einer Zeichnung stellt der/die Metallgießer/-in Gußformen aus feuerfestem Material oder auch aus Metall her. Beim Wachsausschmelzverfahren wird eine Urform aus Wachs oder Kunststoff mit Feuerfestmaterial kalt ummantelt und das Kernmaterial entweder beim Brand des Mantels(Tonmasse um das Modellabbild) ausgeschmolzen oder bei kalt erhärtenden Massen erst beim Zufluss der Metallschmelze.

Beim Sandgussverfahren  wird die Positivform mit einem Formsandgemisch aus Bentonit und Sand umschlossen und exakt abgebildet; man erzeugt eine Ober- und eine Unterform. Beide werden zusammengefügt und die Hohlform mit Metallschmelze ausgegossen. An der Nahtstelle der beiden Formen sind nach dem Guss in der Regel Grate zu entfernen. Beim Kokillenguss wird die Metallschmelze direkt in eine wiederverwendbare Metallform gepresst. Das überflüssige Metall steigt in den Steigern auf und lässt den/die Metallgießer/-in erkennen, wenn die Form gefüllt. Auch die Ansätze der Steiger werden später abgefräst.

Vor dem Guss werden die Formen gereinigt und Trennmittel aufgespritzt. Beim Vakuumguss wird mit Unterdruck gearbeitet, um eingeschlossene Gasblasen aus der Schmelze zu entfernen. Die Arbeit mit Metallschmelzen erfordert spezielle Schutzkleidung und -brillen. Viele Gießanlagen besonders für große Gussteile arbeiten mit vollautomatischen Gießmaschinen, aber bei kleinteiligen Formen wird durchaus noch mit der Schöpfkelle gearbeitet und das flüssige Metall in das Einfüllloch geschüttet.

Nach dem Erkalten und Lösen aus der Form prüfen die Metallgießer das Ergebnis und beginnen mit der Metallbearbeitung bis alle Fehlstellen beseitigt sind.

Voraussetzungen

Obwohl wie bei den meisten Ausbildungsberufen keine rechtlichen Anforderungen an den Schulabschluss gegeben sind, kann davon ausgegangen werden, dass mindestens ein Hauptschulabschluss vorliegen sollte. Deine persönlichen Stärken sollten günstigerweise auf den Fächern Kunst und Werken/Technik liegen. 

Ausbildung

Die dreijährige Ausbildung findet in der Regel in handwerklichen Gießereien statt.  Im Rahmen der dualen Ausbildung erfolgt die theoretische Weiterbildung in der Berufsschule. 

Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für alle Länder in Pegnitz (Bayern): Staatliche Berufsschule Pegnitz

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung liegt im mittleren Drittel aller dualen Ausbildungsberufe:

Beispiele (monatlich brutto):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 299 bis € 714
  • 2. Ausbildungsjahr: € 345 bis € 755
  • 3. Ausbildungsjahr: € 419 bis € 823

Berufseinstieg und Perspektiven

Metall- und Glockengießer/innen der Fachrichtung Metallgusstechnik finden in in Eisen-, Stahl- und Leichtmetallgießereien sowie in Buntmetallgießereien Beschäftigung.

Für den beruflichen Aufstieg empfiehlt sich, die Prüfung als Metall- und Glockengießermeister/-in abzulegen.

Liegt die Hochschulzugangsberechtigung vor, kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Metallurgie, Hüttenwesen erwerben.

Mit einem eigenen Gießereibetrieb kann man den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.

Die tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde) liegt bei 14,64 €. 

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