Der anerkannte Ausbildungsberuf Drechsler gliedert sich in die Fachrichtungen Drechseln und Elfenbeinschnitzen auf, dabei wird beim Elfenbeinschnitzen heute auf andere Materialien zurückgegriffen, da sonst die Artenschutzabkommen unterlaufen würden.
Drechseln ist einer der klassischen Handwerksberufe in der Holzbearbeitung. Dabei kannst du an die reichverzierten Möbelstücke denken, die in Museen und Schlössern aus der Zeit des Barock und Rokoko stammen, aber auch im 19. Jhdt. wurde im Stil des Klassizismus noch reichlich mit verspielten Verzierungen gearbeitet. Gedrechselte Möbelstücke sind oft Einzelstücke (Unikate) oder Kleinserien. Das ist das besonders befriedigende an einem Beruf wie dem des/der Drechslers/-in, dass du am Ende ein fertiges, kleines Kunstwerk aus deinen Händen betrachten kannst. Das ist etwas gänzlich anderes als Fließbandarbeit. Eine regionale Spezialität des Drechslerhandwerks sind die Weihnachtsfiguren und Pyramiden aus dem Erzgebirge, die weltweit Verbreitung gefunden haben.
Über die Auswahl der Holzart oder anderer geeigneter Werkstoffe (Elfenbein, Horn, Kunststoffe, Alabaster(sehr dichter Gips) oder Serpentinit), der Anfertigung von Skizzen und eventuell Arbeitsmodellen( bei Treppengeländern zum Beispiel) führt der Weg zum Einzelstück oder zur Kleinserie.
Die eigentliche Arbeit des Drechselns findet an der Drehbank statt; das eingespannte Werkstück wird während der andauernden Drehung mit Meißel oder halbrunden Werkzeugen(Röhre) bearbeitet bis die gewünschte Form entstanden ist. Sogar Schrauben können aus Holz gedreht werden, wenn historische Möbelstücke repariert werden sollen.
Aus Sepentinit, einem grünen Umwandlungsgestein, das man auch in den Alpen findet, kann der Drechsler Serien ineinander hinein stellbarer Schalen und Töpfe fertigen, in denen auch gekocht werden kann. Eine Spezialität aber eben auch aus Stein machbar.
In der Endbearbeitung erfolgt noch ein Feinschliff, um eine glatte Oberfläche zu schaffen. Komplexe Teile wie eine Weihnachtspyramide werden mit Fügetechniken zusammengebaut und mit Figuren bestückt.
Die Pflege und Wartung des Handwerkszeugs und des Maschinenparks sind wie in jedem Beruf, wo mit Maschinen und Geräten gearbeitet wird, eine selbstverständliche Voraussetzung.