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Sattler/in
Ausbildung und Beruf

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  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    Guter Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsvergütung
    ø 740 € (1. Ausbildungsjahr) bis 1.120 € (3. Ausbildungsjahr)
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Handwerklich geschickt
Sorgfältig
Auge für’s Detail
Anpacker

Der Sattler in 20 Sekunden

  • Aufgaben: Sättel herstellen, reparieren, Lederwaren anpassen
  • Besonderheiten: Arbeit mit hochwertigem Leder, traditionelle Handwerkstechniken
  • Spezialisierungen: Reitsport, Fahrzeuge, Kleinlederwaren
  • Arbeitsorte: Werkstätten, Ateliers, landwirtschaftliche Betriebe

Egal ob du schonmal auf einem Pferd geritten, Auto gefahren oder eine Ledertasche besessen hast – du bist schon mal mit der Arbeit von Sattlern in Berührung gekommen. So komisch und unbekannt der Beruf dir auch vorkommen mag, Sattler leisten eine wichtige Arbeit wenn es um Leder geht. Wie und was genau sie machen, erfährst du jetzt!

Was machen Sattler?

Sattler:innen stellen Autoinnenausstattungen, Sättel, Zaumzeug und andere Lederwaren her oder reparieren sie. Dabei nutzen sie verschiedene Handwerkstechniken und arbeiten vorsichtig mit hochwertigem Leder. Neben der Herstellung liegt ihr Fokus auch auf der individuellen Anpassung von Lederwaren an die Kundenwünsche. Das bedeutet, dass sie nicht nur Lederwaren herstellen, sondern auch sicherstellen, dass sie bequem und funktional sind. Tag für Tag stehen Schneiden, Nähen und Polstern auf dem Programm – hier kommt es also auf ein ruhiges Händchen und Können an!

Welche Fachrichtungen gibt es für Sattler?

Die Ausbildung zum Sattler wird in 3 unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten:

  1. Fahrzeugsattlerei
  2. Feintäschnerei
  3. Reitsportsattelrei

Alle Schwerpunkte haben folgende Aufgaben gemeinsam:

So gehts los: Egal welcher Sattler du bist, du lernst zuerst, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen und dich gut vorzubereiten. Du musst wissen, welches Material du benutzt und wie du deine Arbeitsumgebung richtig vorbereitest. Das ist wie das Sammeln von Werkzeugen, bevor du anfängst.

Ein geschicktes Händchen: In jedem Sattler-Bereich (Auto, Feintäschnerei, Reitsport) musst du lernen, wie man Dinge herstellt. Das beinhaltet das genaue Schneiden von Material, das sorgfältige Nähen und wie man Leder richtig benutzt. Hier geht es darum, die praktischen Fähigkeiten zu entwickeln.

Kundenberatung – so wird’s richtig gemacht! Egal, ob du an Autos arbeitest, feine Lederarbeiten machst oder Reitsättel herstellst, du musst gut mit Kunden umgehen können. Das bedeutet, ihre Wünsche zu verstehen, Lösungen zu erklären und Aufträge klar abzuwickeln. Das ist wichtig für eine gute Zusammenarbeit.

Augen auf, ein letzter Feinschliff und fertig! Am Ende musst du sicherstellen, dass deine Arbeit gut ist. Das heißt, du schaust genau hin und kontrollierst, ob alles den Standards entspricht. Dann machst du letzte Verbesserungen, um sicherzustellen, dass alles perfekt ist, bevor du fertig bist.

Die Ausbildung in allen drei Schwerpunkten erfolgt im “dualen System”. Das bedeutet, dass die Azubis die Hälfte ihrer Zeit in der Firma arbeiten und die andere Hälfte in der Berufsschule lernen. Nach drei Jahren gibt es dann eine staatliche Abschlussprüfung, mit der man seine Ausbildung abschließt. Danach kann man richtig durchstarten.

Wie unterscheiden sich die Fachrichtungen der Sattler?

Je nachdem für welchen Schwerpunkt du dich entscheidest, sieht dein Arbeitsalltag etwas anders aus. Damit du einen Plan davon hast, was genau ich meine, ist hier ein kurzer Rundflug über die Unterschiede:

Fahrzeugsattlerei 

  • Aufgaben: Herstellung und Reparatur von Sitzbezügen, Verdecken und Innenverkleidungen in Fahrzeugen.
  • Besonderheiten: Spezialisiert auf die Bedürfnisse von Autos, Motorrädern oder Booten.
  • Arbeitsorte: Werkstätten, in denen Fahrzeugausstattung gemacht wird.

Feintäschnerei 

  • Aufgaben: Anfertigung und Reparatur von hochwertigen Lederprodukten wie Taschen, Gürtel, oder Geldbörsen.
  • Besonderheiten: Konzentration auf feine Lederarbeiten, oft mit individuellen Designs.
  • Arbeitsorte: In der Regel Ateliers, in denen individuelle Lederprodukte gefertigt werden.

Reitsportsattelrei

  • Aufgaben: Produktion und Instandhaltung von Sätteln und Ausrüstung für Reitsport.
  • Besonderheiten: Fokussiert auf die speziellen Anforderungen von Pferd und Reiter.
  • Arbeitsorte: Werkstätten, die sich auf Reitsportausrüstung spezialisiert haben.

Wo arbeiten Sattler?

Als Sattler hast du je nach Fachrichtung unterschiedliche Arbeitsorte. In der Fahrzeugsattlerei arbeitest du meistens in Werkstätten oder Produktionshallen, die sich auf Autos, Motorräder oder Boote spezialisieren. Bei der Feintäschnerei bist du eher in Ateliers tätig, wo du individuelle Lederprodukte herstellst. In der Reitsportsattelrei arbeitest du vor allem in Werkstätten, die sich auf Sättel und Reitsportausrüstung konzentrieren.

Außerhalb der Werkstatt oder Werkhalle zu arbeiten, kommt selten vor – es sei denn, du spezialisierst dich auf spezielle Aufträge oder Kunden, die vor Ort Unterstützung benötigen. Das heißt also für dich, dass du die meiste Zeit in einer Werkstatt verbringen wirst, wo du handwerklich tätig bist und deine Produkte herstellst oder reparierst. 

Wie bereite ich mich auf eine Karriere als Sattlerin vor?

Rechtlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss, allerdings wünschen sich viele Unternehmen Azubis mit einem mittleren Schulabschluss, also einem Realschulabschluss. Es finden aber auch Menschen mit Hauptschulabschluss oder ohne Schulabschluss einen Ausbildungsplatz. So hatten letztes Jahr 17 Prozent der Feintäschnerei-Azubis einen Hauptschulabschluss sowie weitere 17 Prozent keinen Abschluss. 

Und keine Angst, du musst natürlich nicht gleich alles von dem hier genannten wissen und können wie ein Pro! Während deiner Ausbildung werden dir Tipps und Tricks beigebracht, um möglichst gut auf den Beruf vorbereitet zu sein.

Hilfreiche Fähigkeiten & Eigenschaften

Genau arbeiten: Im Sattlerhandwerk ist Präzision entscheidend. Sei es beim Schneiden von Leder oder beim Nähen von Nähten – kleine Ungenauigkeiten können die Haltbarkeit und Ästhetik der fertigen Produkte beeinflussen.

Bist du ein kreatives Köpfchen? Gerade in der Feintäschnerei geht es oft darum, individuelle und einzigartige Lederprodukte zu gestalten. Wenn du kreativ veranlagt bist, wirst du weniger Schwierigkeiten dabei haben, Kundenwünsche zu verstehen und entsprechend umzusetzen.

Kontaktbereitschaft und Teamplayer: Die Bereitschaft, freundlich auf neue Kunden, Kollegen und andere Beteiligten zuzugehen und gute Ideen und Verbesserungstipps auszutauschen, ist wichtig, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre herzustellen und effizient Lösungsansätze zu erzielen.

Gute Kommunikation – Hast du’s drauf? Als Sattler wirst du oft mit Menschen in Kontakt sein – sei es mit Kunden, Kollegen oder Arbeitgebern. Hier ist es wichtig, ein gutes Verständnis zu entwickeln, was die Kunden brauchen und wollen – also auf die Bedürfnisse anderer einzugehen, egal ob übers Telefon, E-Mail oder per Brief. Wenn du also gut kommunizieren kannst, wird nicht nur die Arbeit leichter, sondern du verstehst auch besser, was die Leute brauchen und kannst ihnen ein besseres Endprodukt liefern. 

Flinke Bearbeitung und schnelles Verständnis: Schnell zu verstehen, was vor dir liegt, ist wichtig! Das hilft dir, zügig Kundenwünsche und Probleme zu verstehen und im Anschluss richtig umzusetzen oder aus dem Weg zu räumen.

Und wie kann man diese Fähigkeiten entwickeln?

  • Übung macht den Meister! Je mehr du mit Leder und den Werkzeugen des Sattlers arbeitest, desto präziser werden deine Arbeiten.
  • Lernen von Profis: Beobachte erfahrene Sattler und lerne von ihren Techniken und Tricks.
  • Experimentieren: Probiere verschiedene Techniken und Designs aus, um deinen eigenen Stil zu finden.
  • Aktiv zuhören! Höre deinem Gegenüber genau zu und versuche, seine Bedürfnisse zu verstehen.
  • Zeitmanagement: Lerne, deine Zeit effektiv zu nutzen.

Relevante Interessen

Interesse an Fahrzeugen, Mode oder Reitsport: Ein grundlegendes Interesse in einem speziellen Bereich, sei es Autos, Mode oder Reitsport, hilft dir dabei, dich tiefer in die Materie einzuarbeiten. 

Das hilft dir nicht nur dabei, ein besseres Verständnis für Kundenwünsche zu entwickeln, sondern kann auch dazu beitragen, dass du vielleicht mehr ausprobierst und neue innovative Lösungen entwickelst, die den Anforderungen der Branche entsprechen.

Probier dich aus! Hast du Ideen – egal welcher Art – dann versuch sie einfach mal umzusetzen. Ein bisschen Kreativität steckt in jedem, man muss nur wissen, wie man sie nutzen kann.

Hilfreiche Schulfächer

Bestimmte Schulfächer können dir bei der Vorbereitung auf deine Ausbildung helfen:

Ohne ein bisschen Mathe geht’s nicht: Maßberechnung, Materialkalkulation oder Musteranpassungen – in diesem Beruf werden dir immer mal wieder Zahlen begegnen. Du lernst zwar in der Berufsschule, die notwendigen Techniken zu bedienen, trotzdem sollte Mathematik dich nicht in Angst und Schrecken versetzen. 

Werken / Technik: In diesem Job ist es wichtig, dass du gut mit deinen Händen arbeiten kannst. Egal, ob du Material zuschneidest, Leder nähst oder Sättel bequem machst – du brauchst handwerkliches Geschick. Außerdem ist es hilfreich, wenn du weißt, wie man mit Stoffen und Materialien kreativ umgeht. Das macht die Arbeit nicht nur praktisch, sondern auch spaßig!

Zusammengefasst: Was muss man für die Ausbildung mitbringen?

  • Ein geschicktes Händchen
  • Interesse an Mode, Fahrzeugen oder Reitsport
  • Kreativ arbeiten
  • Am Besten einen mittleren Schulabschluss, um besonders gute Bewerbungschancen zu haben

Was verdienen Sattler in der Ausbildung und im Beruf?

Diese Ausbildung folgt dem dualen System, was bedeutet, dass du abwechselnd in der Berufsschule lernen und im Unternehmen arbeiten wirst. Da du während dieser Zeit bei einem Ausbildungsbetrieb angestellt bist, erhältst du eine Vergütung. Dein monatliches Gehalt kann aber je nach Bundesland, Art des Ausbildungsbetriebs und individuellen Vereinbarungen variieren.

So könnte beispielsweise deine Monatsvergütung aussehen:

1.090 €Branche1. Ausbildungsjahr2. Ausbildungsjahr3. Ausbildungsjahr
Raumausstatter- und Sattlerhandwerk740 €830 €930 €
Lederwaren- und Kofferindustrie1.050 €1.090 €1.120 €

Und wie hoch ist das Gehalt nach meinem Abschluss?

Sattler und Sattlerinnen haben in Deutschland unabhängig von ihrer Fachrichtung ein monatliches Bruttoeinkommen von 2.561 Euro im Durchschnitt.

Je nachdem wo du wohnst oder arbeiten willst, deinen Arbeitgebern und individuellen Vereinbarungen, kann dein Einkommen in Deutschland unterschiedlich ausfallen. Wenn du dich besonders gut anstellst und zu den Top fünfundzwanzig Prozent gehörst, die somit überdurchschnittlich gut verdienen, kannst du dich über ein monatliches Bruttoeinkommen nach der Ausbildung von bis zu 3.152 Euro freuen. 

Und wenn du motiviert bist und dich konstant weiterbildest, stehen dir mit deiner wachsenden Berufserfahrung neue Chancen offen, dein Gehalt zu steigern! 

Natürlich kannst du dich auch irgendwann selbstständig machen, dafür gibt es allerdings keine offiziellen Durchschnittswerte, die wir hier mit dir teilen könnten.

Weiterbildung nach deiner Ausbildung zum Sattler

  • 1
    Anpassungsweiterbildung

    Eine Anpassungsweiterbildung ist wie ein Update für deine bereits vorhandenen Fähigkeiten. Es hilft dir, mit neuen Entwicklungen oder Anforderungen in deinem aktuellen Job mitzuhalten.

    Die gängigsten Weiterbildungen für Sattler sind: Lederverarbeitung, Polsterei und Qualitätsprüfung

  • 2
    Aufstiegsweiterbildung

    Auf der anderen Seite ist eine Aufstiegsweiterbildung wie ein Upgrade für deine Karriere. Sie zielt darauf ab, deine Fähigkeiten und Qualifikationen zu erweitern, um es dir zu ermöglichen, in höhere Positionen aufzusteigen oder anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen. 

    Ein Beispiel ist die Qualifikation zum technischen Fachwirt. Hier geht’s um eine Weiterbildung, die dir zusätzliche Kenntnisse in technischen und betriebswirtschaftlichen Bereichen vermittelt. Als technischer Fachwirt könntest du in leitenden Positionen tätig werden und mehr Verantwortung übernehmen. Diese Weiterbildung eröffnet dir die Chance, nicht nur handwerklich, sondern auch organisatorisch und strategisch in deinem Beruf voranzukommen.

  • 3
    Studium

    Eine weitere Möglichkeit ist ein Studium, besonders wenn du das Abitur hast. Typische Studiengänge nach dieser Ausbildung sind: Produkt- und Industriedesign, Textil- und Bekleidungstechnik sowie Konservierung und Restaurierung

Zukunftsaussichten für den Sattler-Ausbildungsberuf

So und jetzt fragst du dich, ob der Beruf noch in einigen Jahren eine gute Wahl ist? 

Mit der wachsenden künstlichen Intelligenz ergeben sich für Sattler und Sattlerinnen neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Die Nutzung von Technologien wie 3D-Druck ermöglicht es, besondere Elemente für Leder- und Stoffarbeiten herzustellen. Man könnte zum Beispiel einen 3D-Drucker verwenden, um präzise und innovative Teile für Leder- und Stoffarbeiten zu schaffen.

Ein weiterer Punkt ist der Einsatz von 3D-Laserscanning. Hierbei könnte ein 3-D-Scanner genutzt werden, um genaue Maße für neue Lederwaren zu erfassen. Diese Daten könnten dann in Computerprogrammen weiterverarbeitet werden, um maßgeschneiderte Designs zu erstellen.

Die Herausforderung für Sattler besteht darin, diese neuen Technologien zu nutzen, ohne dabei ihre traditionellen Fertigkeiten zu vernachlässigen. Es bietet sich die Chance, moderne und individuelle Ansätze in der Sattler-Kunst zu verfolgen. Gleichzeitig müssen Sattler ihre handwerklichen Fähigkeiten mit den neuesten technologischen Entwicklungen kombinieren, um in ihrem Beruf erfolgreich zu bleiben.

Mein azubister
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