Es soll ja immer noch Autofahrer geben, bei denen die Wagenpflege aus Tanken besteht. Dabei hängt die eigene und die Gesundheit anderer hauptsächlich vom Zustand der Reifen ab. Die Aufstandsfläche eines PKW-Reifens ist etwa handtellergroß und da die Räder nicht nur Rollen, sondern meistens auch springen, also kurzzeitig keinen direkten Kontakt zur Fahrbahn haben, kann sich die durchschnittliche Aufstandsfläche während der Fahrt durchaus auf die Fläche einer Postkarte reduzieren. Von der Haftung (Grip) dieser kleinen Fläche auf der Fahrbahn hängt dann dein Leben ab! Dabei sollte man wissen, dass die Überhöhung in Kurven auf Autobahnen in Abhängigkeit vom Kurvenradius so ausgelegt ist, dass man bis etwa 130 km/h noch den Anpressdruck wie bei der Geradeausfahrt hat. Schnelleres Fahren birgt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit steigend die Gefahr in sich, dass die Fliehkraft das Produkt aus Erdbeschleunigung (die Kraft, die das Fahrzeug auf die Fahrbahn drückt) und Reibungszahl übersteigt, das Fahrzeug verlässt die Fahrbahn seitlich.
Nicht von ungefähr sind Reifen, Schläuche und Felgen Hightech-Produkte, die maßgeblich für die Verkehrssicherheit von Fahrzeugen sind. Daher ist man gut beraten, den Mechaniker oder die Mechanikerin für Reifen- und Vulkanisationstechnik der Fachrichtung Reifen- und Fahrwerktechnik aufzusuchen, wenn es um Reifen geht. Sie informieren über die ordnungsgemäße Bereifung der jeweiligen Fahrzeuge und beraten beim Kauf. Moderne Technik ermöglicht es, gut erhaltene Reifen zu reparieren, so dass diese wieder einen sicheren Fahrbetrieb zulassen. Dazu gehört eine genaue Prüfung durch den Fachmann. Aus der Abnutzung des Reifens kann er Rückschlüsse auf einen dauerhaft falschen Reifendruck oder auf Defekte am Fahrwerk ziehen. In vielen Fällen hat er die Möglichkeit mit speziellen Verfahren eine Ausbesserung von Schäden vorzunehmen. Im Zweifel wird er jedoch eine Neubereifung vorschlagen, da auch Altreifen heutzutage in Klinkerbrennöfen der Zementindustrie energetisch und stofflich, somit umweltfreundlich und ökologisch sinnvoll verwertet werden.
Zu einer Reifenmontage, gleich ob nach einer Reparatur, weil sich Ungleichmäßigkeiten beim Ablauf eingestellt haben, beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen (oder umgekehrt) und beim Neukauf gehört immer das Auswuchten des Rades. Dafür stehen den Mechanikern/-innen optoelektronische Systeme zur Verfügung, die es gestatten ungleichmäßige Gewichtsverteilungen mit kleinen Blei Kontergewichten auszugleichen. Nicht oder schlecht ausgewuchtete Räder spürt man an einer Unruhe im Lenkrad(flattern) und das ist ein Warnsignal, dass andere Bauteile wie Radlager, Radaufhängung oder das Lenkgetriebe beschädigt werden können. Ganz abgesehen davon wird die Aufstandsfläche im Fahrbetrieb kleiner und das Risiko zu schleudern entsprechend größer.
Mechaniker/innen für Reifen- und Vulkanisationstechnik der Fachrichtung Reifen- und Fahrwerktechnik haben auch einen Blick für den Zustand des Fahrwerks von Kraftfahrzeugen und können Einstellungsfehler korrigieren. Auf gut ausgebildete Fachleute möchte sich jeder gern verlassen können, wenn es um Leben und Gesundheit geht.