Ein großer Teil der Fische aus heimischen Gewässern, die wir auf unserem Speiseplan haben, stammen aus künstlichen Teichanlagen. In diesen Teichanlagen schaffen Fischwirte/-innen für die Haltung und Aufzucht einen optimalen Lebensraum. Diese künstlichen Teiche oder Wasserbehälter können unterschiedliche Formen haben und aus verschiedenen Materialien bestehen. Je nach Besatz, z. Bsp. mit Regenbogenforellen und Karpfen, Saiblingen und Schleien, Hechten und Zander, variieren sie die Wasserbewegung und Belüftung.
Das Wasser muss in diesen künstlichen Gewässern ständig an natürliche Bedingungen angepasst bleiben, dafür ist die ständige Kontrolle des Sauerstoffgehaltes, des Säuregehaltes oder der Basizität (gemessen mit dem pH-Wert), der Nähstoffgehalt, der Algen- und Unkrautgehalt erforderlich. Mit kontinuierlich arbeitenden Messgeräten werden wichtige Werte
erfasst und können auf einem Bildschirm abgerufen werden. Bei Abweichungen außerhalb vorgegebener Toleranzen erfolgt ein Alarm und der/die Fischwirt/-in kann sofort gezielt eingreifen und das Ökosystem wieder stabilisieren.
Natürlich dürfen die Fische in dem fast perfekten Ökosystem nicht verhungern, deshalb werden sie regelmäßig gefüttert. Auch die Abwehr und Bekämpfung von Krankheiten oder Parasiten, Würmern und Pilzen gehört zu den Aufgaben der Fischwirte/-innen. Wie bei uns Menschen geht es manchmal nicht ohne Medikamente.
Fischzucht von der Ablage des Laichs über die Aufzucht der Jungbrut bis zum Besatz in eine Teichanlage, in der sie zu verkaufsfähigen Fischen heranwachsen, nimmt einen großen Teil der Arbeit der Fischwirte-innen im Schwerpunkt Fischhaltung und Fischzucht ein. Durch Auswahl besonders gesunder, kräftiger Elterntiere wird der Bestand robuster gegen Krankheiten und leistungsfähiger für ein gesundes Wachstum gemacht. Sobald die Jungbrut eine bestimmte Größe erreicht hat, werden sie Fische in Außenanlagen verbracht. Über den Besatz der zahlreichen Kunstgewässer wird genau Buch geführt.
Wenn die Fische ausgewachsen sind, werden die Teiche mit Netzen abgefischt. Der grund des Teiches wird dabei mit dem Fangnetz belegt und das Wasser langsam abgelassen, bis die Fische in der Fischgrube das Wasser durch ihre Aktivität “zum Kochen” bringen, sieht zumindest so aus. Das Netz wird schnell hochgezogen, die Fische nach Sortierung auf Transportbehälter für den Frischversand verteilt.
Ein Teil des Fangs wird direkt vor Ort für den verkauf weiter verarbeitet. Die Fische werden entschuppt, ausgenommen und filetiert. Andere werden geräuchert. Ware, die nicht unmittelbar in den Verkauf geht, wird in Kühlhäusern zwischengelagert. Die Betriebe beliefern den Groß- und Einzelhandel, verkaufen auf Märkten oder in eigenen Verkaufsstellen.
Klar, dass zu so einem großen Produktionsbetrieb dann auch viel Planung, Dokumentation und Buchhaltung gehört.