Im Gegensatz zur Fischerei auf hoher See und in den Küstengewässern von Nord- und Ostsee ist das Fanggebiet der Fischwirte/-innen auf unsere Binnengewässer beschränkt. Sie pflegen und hegen ihre Fanggebiete, die sich durchaus vielfältiger darstellen als man gemeinhin glaubt. Neben schnell und langsam fließenden Fließgewässern, gibt es zahlreiche stehende gewässer unterschiedlicher Größe und Tiefe, dazu kommen noch die künstlich entstandenen baggerseen , Wasserrückhaltebecken und Talsperren.
In diesen Gewässern fangen Fischwirte und Fischwirtinnen mit dem Schwerpunkt Seen- und Flussfischerei die Fische verkaufen sie fangfrisch oder verarbeiten sie zunächst (entschuppen und ausnehmen, evtl. filetieren). Beliebt ist auch der Fisch aus Räuchereien. selbstverständlich sorgen die Fischwirte und Fischwirtinnen auch für die Aufzucht neuer Fische und für den Besatz der Gewässer. Durch die ständige Entnahme ist ein wenig Nachhilfe für die Natur schon erforderlich.
Um einen gesunden Fischbestand zu gewährleisten, müssen Fischwirte und Fischwirtinnen des Schwerpunktes Seen- und Flussfischerei den Lebensraum der Fische ständig verteidigen. Dazu gehört insbesondere der ständige Appell an alle Menschen in unserem Lebensraum, die kostbaren Gewässer nicht zu verunreinigen. Allein können sie das nicht schaffen und brauchen die Unterstützung des Gesetzgebers. Die Umweltschutzgesetzgebung hat hier in den letzten 30 Jahren große Fortschritte gebracht. So sind alle Fischarten, die vor über zweihundert Jahren den Rhein besiedelten wieder zurückgekehrt, nachdem Fischtreppen für die Wanderung flussaufwärts eingerichtet wurden und die Chemieindustrie nicht mehr ungeklärte Abwässer in den Rhein als Vorfluter ablässt. Dennoch muss der/die Fischwirt/-in ständig unterwegs sein und den Lebensraum der Fische und die Grundlage ihres Berufes bewahren.
Bei all diesen Arbeiten sind Fischwirte und Fischwirtinnen zumeist das ganze Jahr über im Freien tätig, wo sie Wind und Wetter ausgesetzt sind und fast ständig mit Wasser in Berührung kommen. Da der Arbeitsanfall in der Seen- und Flussfischerei von der Jahres- und Tageszeit, der Wetterlage und vielen anderen Faktoren abhängig ist, sind unregelmäßige Arbeitszeiten keine Seltenheit.
Die Fanggeräte sind klassisch es kann sich um verschiedene Netztypen, beköderte Angelschnüre oder Reusen handeln. Diese Fanggeräte werden täglich kontrolliert und der Frischfisch schnell vermarktet. Manche Kunden(Restaurants an den Seen und Flüssen) bevorzugen direkt gefangenen Fisch, andere möchten ihn schon verarbeitet haben und schließlich gibt es besonders für Fisch aus Fischräuchereien einen wachsendenMarkt.
Eine ständige Arbeit ist die Reparatur und Instandsetzung der Fanggeräte, eine ruhige, besinnliche Tätigkeit auch an den langen Winterabenden.