Bis 2011 hieß es für die meisten Männer nach Beendigung ihrer Schulzeit bzw. ab vollendetem 18. Lebensjahr: Wehrdienst oder Zivildienst absolvieren. Seit 2011 ist die Wehrpflicht ausgesetzt und somit die Verpflichtung hierzu beseitigt. Der Wehrdienst und der ehemalige Zivildienst, heute Bundesfreiwilligendienst, sind somit heutzutage eine weitere, jetzt freiwillige Möglichkeit, den Start ins Berufsleben zu finden.
Der freiwillige Wehrdienst
Heute besteht die Möglichkeit einen freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr zu absolvieren. Die Dauer beträgt zwischen 18 und 23 Monaten. In dieser Zeit erhält der Wehrdienstleistende eine militärische Grundausbildung und kann sich in bestimmte Fachrichtungen weiterbilden lassen. Der Verdienst, genauer gesagt Sold, beträgt zwischen 800 und 1000 Euro netto zuzüglich Sachleistungen wie Verpflegung und Unterkunft. Der Sold liegt somit deutlich höher als eine Ausbildungsvergütung einer “normalen” Berufsausbildung. Zum 1. Juli 2011 begannen 3761 Männer und 44 Frauen den freiwilligen Wehrdienst. Jährlich können sich maximal 15.000 Männer und Frauen bewerben. Neben dem freiwilligen Wehrdienst gibt es noch verschiedene Möglichkeiten eine Ausbildung bei der Bundeswehr zu beginnen.
Der Bundesfreiwilligendienst ersetzt den Zivildienst
Bis 2011 war der Zivildienst die Ersatzform des Wehrdienstes. Mit Aussetzen der Wehrpflicht erlosch aber auch dieser. Heute rückt an seine Stelle der Bundesfreiwilligendienst (BFD). Er ergänzt das Freiwillige Soziale Jahr und soll den Freiwilligendienst in der Gesellschaft verankern. Für Erwachsene, egal ob Frau oder Mann, steht er jedem offen. Der Freiwilligendienst wird in sozialen Einrichtungen wie Altersheimen, Schulen oder sogar Kindergärten absolviert. Die Vergütung beträgt ca. 400,- Euro netto. Kostenträger ist zum Einen der Bund und zum Anderen die Einsatzstelle oder deren Träger. Zusätzlich zur Vergütung kann Wohngeld und Kindergeld beantragt werden.
Die Dienstzeit beträgt in der Regel 12 Monate, kann aber in Ausnahmefällen auf 24 Monate verlängert werden. Trotz des geringen Verdienstes kann der Freiwilligendienst eine gute Möglichkeit sein, seinen Weg in die Berufswelt zu finden, da man erste praktische Erfahrungen sammelt. 2011 vermeldete das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 26.240 “Bufdi” (Bundesfreiwillige) im Einsatz. Im Februar 2012 waren es knapp 35.000 Freiwillige im Einsatz.
Der Bundesfreiwilligen Dienst im Ausland?
Auch interessante Projekte im Ausland können im Rahmen des Freiwilligendienstes besucht werden, sodass man ein soziales Jahr auch außerhalb Deutschlands absolvieren kann. Der Wehrdienst oder ein soziales Jahr sind somit ebenfalls Möglichkeiten, nach der Schule ins Berufsleben zu starten.
Wie findest du die Vorstellung einen freiwilligen Wehrdienst oder ein soziales Jahr zu machen?