Freiwilligendienst nach der Schule: FSJ, FÖJ und Wehrdienst einfach erklärt

Und was willst du machen? FSJ, FÖJ, Wehrdienst oder BFD? Wir zeigen dir, was was ist!

Wenn du bald mit der Schule fertig bist, aber all in all noch ein bisschen planlos, dann könnte eine kleine Auszeit vielleicht genau das Richtige für dich sein. 

Viele Schulabgänger:innen entscheiden sich bewusst dafür, nach dem Abschluss eine Pause vom Lernen einzulegen, um Erfahrungen zu sammeln, sich zu orientieren und herauszufinden, was wirklich zu ihnen passt. Diese Auszeit wird oft als „Gap Year“ bezeichnet – also ein Zwischenjahr vor dem nächsten großen Schritt.

Ein Gap Year kann vieles sein – von Work & Travel über Au-pair-Aufenthalte bis hin zu Praktika oder Reisen.

👉 In diesem Artikel geht es ganz bewusst um staatlich organisierte bzw. unterstützte Freiwilligendienste und den Wehrdienst.

Das sind Programme, bei denen du dich gesellschaftlich engagieren, erste Berufserfahrungen sammeln und dabei oft auch Taschengeld und Sozialversicherung bekommst.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)
  • das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ)
  • der Bundesfreiwilligendienst (BFD)
  • der (freiwillige) Wehrdienst und der neue Wehrdienst ab 2025

Wenn du dich also für andere einsetzen und gleichzeitig herausfinden möchtest, was zu dir passt, bist du hier genau richtig!

Wenn du dich für weitere Gap Year Optionen, vor allem im Ausland, interessierst, zum Beispiel Au Pair, Praktika oder Work and Travel, dann kannst du in diesem Artikel mehr erfahren: Zwischen Schule und Beruf: Warum ein Auslandsjahr genau jetzt Sinn macht.

Deine Möglichkeiten im Gap Year – sinnvoll und staatlich organisiert

Du willst nach der Schule etwas Sinnvolles tun, dich ausprobieren und vielleicht sogar herausfinden, was du später beruflich machen willst? Dann könnten diese Programme genau das Richtige für dich sein:

▶️ Sie bieten dir die Möglichkeit, dich gesellschaftlich zu engagieren,

▶️ erste Einblicke ins Berufsleben zu bekommen – und

▶️ dabei oft sogar ein Taschengeld, Versicherungsschutz und Unterstützung bei der Orientierung zu erhalten.

In der folgenden Tabelle findest du die wichtigsten Infos zu den beliebtesten staatlich organisierten oder unterstützten Gap-Year-Optionen im Vergleich:

🧭 Programm💬 Beschreibung📅 Dauer💶 Vergütung / Leistungen👥 Zielgruppe📍 Einsatzbereiche
FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr)Freiwilligendienst im sozialen Bereich6–18 MonateTaschengeld, Unterkunft möglich16–26 JahreKita, Pflege, Krankenhaus, Kultur
FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr)Fokus auf Umwelt und Nachhaltigkeit6–18 MonateTaschengeld, Unterkunft möglich16–26 JahreNationalparks, Umweltbildung, Höfe
BFD (Bundesfreiwilligendienst)Ähnlich wie FSJ/FÖJ, auch für Ältere6–18 MonateTaschengeld, Sozialversicherungab 16 JahrenSoziales, Umwelt, Kultur, Sport
Freiwilliger Wehrdienst (FWD)Freiwilliger Dienst bei der Bundeswehr7–23 MonateSold (ca. 1.500–2.000 €), Verpflegung, UnterkunftDeutsche Staatsbürger:innen, meist 17–23 JahreGrundausbildung + Einsatz in der Truppe
Neuer Wehrdienst (ab 2025)Reformiertes Wehrdienst-Modellnoch offenähnlich FWD, Männer werden “eingeladen”junge Männer und Frauen (geplant)Bundeswehr – nähere Details folgen

📝 Hinweis: Die genauen Bedingungen (z. B. Einsatzstellen, Bewerbungsfristen oder Unterkunft) hängen oft von der jeweiligen Organisation oder Region ab. Eine frühzeitige Recherche lohnt sich!

❤️ Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) – Soziales Engagement mit Herz

Du möchtest mit Menschen arbeiten, etwas Gutes tun und gleichzeitig erste Berufserfahrungen sammeln? Dann ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) vielleicht genau das Richtige für dich! 

Besonders, wenn du überlegst, später einen sozialen Beruf zu erlernen, ist das FSJ praktisch für dich! So erfährst du direkt, ob dir die soziale Arbeit und liegt UND es kann dir bei deiner Bewerbung für einen Ausbildungs- oder Studienplatz helfen!

🔎 Was ist das FSJ?

Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein staatlich gefördertes Programm für junge Menschen, die sich im sozialen Bereich engagieren möchten. Du unterstützt zum Beispiel Kinder in einer Kita, hilfst in einer Klinik oder arbeitest in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung mit.

👉 Wichtig: Du bist kein:e Praktikant:in und auch kein:e Azubi:ne – aber ein wichtiger Teil des Teams!

Typische Einsatzstellen

  • Kindergärten & Kitas
  • Schulen & Horte
  • Krankenhäuser & Pflegeeinrichtungen
  • Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
  • Sportvereine, Kulturzentren oder Jugendtreffs

Dauer & Beginn

  • Dauer: 6 bis 18 Monate (meist 12 Monate)
  • Beginn: In der Regel zwischen Juli und Oktober, manche Träger bieten auch flexible Starttermine

Voraussetzungen

  • Alter: Zwischen 16 und 26 Jahren
  • Schulabschluss: Nicht zwingend erforderlich – Hauptschule, Realschule oder Abi: alles ist möglich
  • Du brauchst Motivation und Offenheit, aber keine Berufserfahrung

Was bekommst du im FSJ?

  • Taschengeld: meist ca. 400–600 € im Monat
  • Evtl. Unterkunft & Verpflegung (je nach Einsatzstelle)
  • Sozialversicherung (du bist komplett abgesichert)
  • Urlaubsanspruch wie im Job
  • Seminare & Austausch mit anderen Freiwilligen (ca. 25 Tage Bildungsseminare)

Warum lohnt sich ein FSJ?

  • Du lernst, Verantwortung zu übernehmen
  • Du bekommst einen realistischen Einblick in soziale Berufe
  • Du hilfst anderen – und entwickelst dich selbst weiter
  • Das FSJ kann dir Wartesemester fürs Studium bringen
  • In manchen Fällen wird es als Vorpraktikum angerechnet
  • Es sieht super im Lebenslauf aus!

💡 Tipp Ein FSJ eignet sich auch super, wenn du überlegst, später im sozialen Bereich zu arbeiten – zum Beispiel als Erzieher:in, Pflegekraft, Lehrer:in oder Sozialarbeiter:in.


🌱 Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) – Dein Einsatz für Umwelt & Natur

Du interessierst dich für Umweltschutz, liebst die Natur und willst dich aktiv für eine bessere Zukunft einsetzen? Dann ist das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) vielleicht genau das, was du suchst!

Heutzutage gibt es viele Berufe, in denen es auch um Umweltschutz und ökologisches Verhalten geht. Vielleicht möchtest du einmal neue Solaranlagen entwerfen, in einem Naturschutzgebiet arbeiten, für die Wasserversorgung zuständig sein oder oder oder. All diese Dinge haben irgendwie etwas mit Nachhaltigkeit zu tun und du kannst davon profitieren, dein Bewusstsein dafür zu schärfen.

🔎 Was ist das FÖJ?

Das FÖJ ist – ähnlich wie das FSJ – ein staatlich geförderter Freiwilligendienst. Der große Unterschied: Beim FÖJ dreht sich alles um Ökologie, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Du packst mit an, lernst viel über Natur, Klima und Tiere – und tust dabei etwas richtig Sinnvolles.

Typische Einsatzstellen

  • Nationalparks & Naturschutzgebiete
  • Umweltbildungszentren
  • Biohöfe & nachhaltige Landwirtschaft
  • Zoos & Wildtierstationen
  • Vereine für Umwelt- und Klimaschutz
  • Schulen mit Umweltprojekten

Dauer & Beginn

  • Dauer: 6 bis 18 Monate (meist 12 Monate)
  • Beginn: Oft im August oder September – je nach Bundesland und Träger

Voraussetzungen

  • Alter: 16 bis 26 Jahre
  • Du solltest dich für Natur, Tiere und Nachhaltigkeit interessieren
  • Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht nötig

Was bekommst du im FÖJ?

  • Taschengeld: ca. 400–600 € im Monat
  • Evtl. Unterkunft & Verpflegung (je nach Einsatzstelle)
  • Sozialversicherung & Urlaub inklusive
  • Seminare zu Umweltthemen + Austausch mit anderen Freiwilligen
  • Manchmal bekommst du auch ein Jobticket oder Fahrrad gestellt

Warum lohnt sich ein FÖJ?

  • Du tust etwas Konkretes für die Umwelt
  • Du lernst Berufe im Umweltbereich kennen
  • Du kannst Erfahrungen für spätere Jobs oder Studiengänge sammeln (z. B. Biologie, Forstwirtschaft, Agrarwissenschaften, Umweltpädagogik)
  • Du findest heraus, ob ein grüner Beruf zu dir passt
  • Das FÖJ ist ein echter Pluspunkt im Lebenslauf

💡 Tipp: Ein FÖJ ist auch eine tolle Option, wenn du überlegst, später in Nachhaltigkeitsprojekten, im Umweltjournalismus oder im Naturtourismus zu arbeiten – oder wenn du einfach ein Jahr mal „raus aus der Stadt“ willst 🌿


🇩🇪 Bundesfreiwilligendienst (BFD) – Engagement für alle Altersgruppen

Du willst dich nach der Schule sozial oder ökologisch engagieren, aber das FSJ oder FÖJ passt zeitlich nicht für dich? Oder du suchst etwas mit mehr Flexibilität bei Alter und Einsatzbereich?

Dann wirf mal einen Blick auf den Bundesfreiwilligendienst – kurz BFD!

🔎 Was ist der BFD?

Der Bundesfreiwilligendienst wurde 2011 als Nachfolge des Zivildienstes eingeführt. Anders als FSJ und FÖJ ist der BFD für alle Altersgruppen offen, richtet sich aber auch an Schulabgänger:innen.

Du arbeitest in gemeinnützigen Einrichtungen und unterstützt zum Beispiel in der Pflege, im Umweltschutz oder in Schulen – ganz nach deinen Interessen.

Typische Einsatzbereiche

  • Soziales: Altenpflege, Krankenhäuser, Inklusionseinrichtungen
  • Umwelt & Natur: Nationalparks, Umweltbildung
  • Kultur & Bildung: Museen, Bibliotheken, Schulen
  • Sport: Sportvereine, Bewegungsangebote für Kinder & Senioren
  • Verwaltung: z. B. Integrationsarbeit oder Jugendhilfe

Dauer & Startzeit

  • Dauer: Meist 12 Monate, möglich sind 6–18 Monate
  • Beginn: Flexibel – auch unterjährig möglich! (z. B. wenn du nach dem Abi später fertig wirst oder erst im Frühjahr starten willst)

Voraussetzungen

  • Alter: ab 16 Jahren, keine Altersgrenze nach oben
  • Kein Schulabschluss nötig
  • Auch geeignet, wenn du kein FSJ/FÖJ machen möchtest oder kannst

Was bekommst du im BFD

  • Taschengeld: ca. 400–600 € im Monat
  • Sozialversicherung (Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung)
  • Urlaub & Freistellung für Seminare
  • Begleitseminare (25 Tage) – auch mit spannenden Themen wie Politik, Nachhaltigkeit oder Medien

Warum lohnt sich ein BFD?

  • Du kannst dich gesellschaftlich engagieren
  • Du bekommst wertvolle Einblicke in Berufsfelder
  • Du stärkst Soft Skills wie Teamfähigkeit & Verantwortungsbewusstsein
  • Der BFD wird oft als Praktikum oder Wartesemester anerkannt
  • Du kannst ihn auch mehrmals im Leben machen (z. B. nach dem Studium)

💡 Gut zu wissen: Wenn du dein FSJ oder FÖJ schon gemacht hast, aber nochmal ein Freiwilligenjahr dranhängen willst, geht das über den BFD.

Auch für Menschen mit Migrationsgeschichte, Sprachinteresse oder Umorientierungswunsch ist der BFD oft eine tolle Brücke. Warum? Weil du die Zeit während des BFD dafür nutzen kannst, nebenher deine Sprachkenntnisse aufzustocken, dir über deinen Berufswunsch klar zu werden oder was auch sonst auf deinem Plan steht. 

Gleichzeitig hast du am Ende keine Lücke im Lebenslauf. Die wird nämlich in deutschen Unternehmen immer noch nicht so gerne gesehen. Das ändert sich zwar langsam, vor allem in Start-Ups und “jüngeren” Unternehmen, aber bei vielen Unternehmen ist es eben besser, wenn du etwas konkretes in deinen Lebenslauf reinschreiben kannst!


🪖 Freiwilliger Wehrdienst (FWD) – Ein Jahr bei der Bundeswehr

Du interessierst dich für Technik, Teamgeist, körperliche Herausforderung – und willst mal etwas ganz anderes erleben?

Dann ist der Freiwillige Wehrdienst (FWD) vielleicht genau dein Ding.

Hier bekommst du Einblick in den Alltag bei der Bundeswehr – freiwillig, bezahlt und mit Perspektive.

🔎 Was ist der FWD?

Der Freiwillige Wehrdienst ist ein Angebot der Bundeswehr für junge Erwachsene, die erst mal „reinschnuppern“ wollen, bevor sie sich fest für eine Laufbahn entscheiden.

Du absolvierst eine Grundausbildung, wirst dann in einer Einheit eingesetzt und lernst den militärischen Alltag kennen.

🟢 Wichtig: Der Dienst ist freiwillig – du musst dich nicht verpflichten, länger bei der Bundeswehr zu bleiben.

Dauer & Ablauf

  • Dauer: 7 bis 23 Monate
    (davon 3 Monate Grundausbildung, danach Dienst in einer Einheit)
  • Beginn: Mehrmals pro Jahr möglich – je nach Standort und Bedarf
  • Verkürzen oder verlängern möglich

Voraussetzungen

  • Deutsche Staatsangehörigkeit
  • Alter: mindestens 17 Jahre (mit Einwilligung der Eltern), meist 18–23 Jahre
  • Schulabschluss: nicht zwingend, aber körperliche & geistige Eignung nötig
  • Du musst einen Eignungstest und ein Vorstellungsgespräch bestehen

Was bekommst du?

  • Grundgehalt (Sold): ca. 1.500–2.000 € brutto (je nach Dienstzeit und Funktion)
  • Kostenfreie Unterkunft, Verpflegung & Dienstkleidung
  • Fahrtkostenübernahme, Sozialversicherung, Urlaubsanspruch
  • Kostenlose medizinische Versorgung

Warum lohnt sich der FWD?

  • Du lernst Disziplin, Verantwortung und Teamwork
  • Du erhältst ein geregeltes Einkommen
  • Du bekommst Einblicke in viele spannende Berufsfelder: z. B. Technik, Sanitätsdienst, IT oder Logistik
  • Du verbesserst deine Fitness & persönliche Belastbarkeit
  • Du kannst dich danach für eine Karriere bei der Bundeswehr entscheiden – oder mit wertvoller Erfahrung in eine Ausbildung starten

Wichtig zu wissen

  • Der FWD ist kein Abenteuerurlaub – du musst körperlich und mental belastbar sein
  • Du kannst nach deinem Dienstzeitende wieder ganz normal in den zivilen Alltag wechseln

💡 Tipp: Wenn du später einen Beruf bei der Bundeswehr ins Auge fasst (z. B. in der Offizierslaufbahn oder als Soldat:in auf Zeit), ist der FWD eine gute Vorbereitung.

Aber auch, wenn du dir noch unsicher bist, ist der Freiwillige Wehrdienst eine spannende Option für dein Gap Year. Du kannst nämlich allgemein Erfahrungen sammeln, die für dein Leben nützlich sein können – Zusammenarbeit, technische Skills und körperliche Fitness stehen da ganz oben.

Du möchtest mehr über den Freiwilligen Wehrdienst erfahren? Dann schau dir doch den  Erfahrungsbericht an, den wir in unserem Magazin haben. Der ist zwar schon etwas älter, aber vermittelt dir trotzdem einen guten Eindruck!


Neuer Wehrdienst ab 2025 (Reform)

Du hast vielleicht gehört, dass sich beim Wehrdienst in Deutschland etwas verändert hat. Tatsächlich wurde 2024 ein neues Modell für den Wehrdienst beschlossen, das die bisherigen Angebote wie den Freiwilligen Wehrdienst ergänzen oder teilweise ablösen soll.

Aber was genau bedeutet das für dich – und ist das Ganze jetzt wieder pflichtig?

🏛️ Was wurde beschlossen?

Im Jahr 2024 hat die Bundesregierung ein neues Wehrdienstmodell vorgestellt. Der Grund: Die Bundeswehr braucht mehr Personal, und die internationale Sicherheitslage hat sich verändert.

Ziel des neuen Modells ist es, mehr junge Menschen für den Dienst zu gewinnen, dabei aber keine vollständige Wehrpflicht einzuführen – zumindest nicht sofort.

🔁 Das ist neu

  • 🧾 Erfassung: Alle jungen Männer (und evtl. bald auch Frauen) sollen mit 17 Jahren einen Fragebogen vom Bundesamt für den Wehrdienst erhalten.
  • 📬 Einladung zum Gespräch: Wer sich körperlich und mental eignet, kann zu einem Auswahlgespräch eingeladen werden.
  • 🙋‍♂️ Freiwilligkeit bleibt – vorerst. Wer sich meldet, wird bevorzugt berücksichtigt.
  • 📌 Zielgruppe: vor allem Schulabgänger:innen und junge Erwachsene

Der neue Dienst soll also eine Art “Wehrpflicht light” sein – mit Druck zur Freiwilligkeit, aber (noch) keinem Zwang.

Es steht noch nicht so ganz fest, wann es mit diesem Modell losgeht, und es ist auch noch nicht alles dingfest, es kann also noch Änderungen geben. Wenn du noch unter 17 bist und das neue Modell also für dich relevant werden könnte, dann informiere dich am besten regelmäßig, was es Neues gibt!

👥 Was bedeutet das für dich?

Wenn du 2025 oder später die Schule abschließt, wirst du vermutlich automatisch angeschrieben – musst aber nicht zwangsläufig antreten.

Der neue Wehrdienst ist eine Option – genau wie das FSJ, FÖJ oder der Bundesfreiwilligendienst.

Wenn du dir vorstellen kannst, bei der Bundeswehr mitzumachen, ist das eine strukturierte Möglichkeit, dich zu engagieren, Geld zu verdienen und etwas über dich selbst zu lernen.

Der neue Wehrdienst ist kein Muss, aber er wird stärker beworben und organisiert als früher. Für viele ist er eine spannende, gut bezahlte Gap-Year-Option – für andere ein Thema, über das man nachdenken sollte.


Entscheidungshilfe: Welcher Freiweilligendienst passt zu dir?

Jetzt haben wir dir ganz schön viele Optionen vorgestellt, aber welches Modell passt am besten zu dir und deinen Interessen? Keine Sorge, wir haben dir eine kleine Tabelle für deine Entscheidung vorbereitet. 

Deine Interessen / WünschePassende Programme
👶 Du arbeitest gern mit Kindern oder JugendlichenFSJ (z. B. Kita, Schule), BFD
🧓 Du willst älteren oder kranken Menschen helfenFSJ (Pflege, Krankenhaus), BFD
🌿 Du liebst Natur, Tiere und UmweltschutzFÖJ, BFD im Umweltbereich
🎨 Du interessierst dich für Kultur, Bildung oder SportBFD (z. B. Museum, Schule, Sportverein)
🛠️ Du magst Technik, Struktur und körperliche HerausforderungFreiwilliger Wehrdienst (FWD), neuer Wehrdienst
💰 Du willst ein möglichst gutes Einkommen im Gap YearFreiwilliger Wehrdienst (Sold + Leistungen)
📅 Du brauchst einen flexiblen StartzeitpunktBFD (Start oft unterjährig möglich)
🧭 Du willst dich beruflich orientieren oder etwas Sinnvolles tunFSJ, FÖJ, BFD oder FWD – je nach Interesse
💬 Du möchtest verschiedene Bereiche kennenlernenBFD – große Auswahl an Einsatzfeldern
🔁 Du hast schon mal ein FSJ/FÖJ gemacht und willst mehrBFD (wiederholbar!)

Du siehst also: Egal, wofür du dich interessierst, du kannst immer ein Programm finden, das gut zu dir passt! Am besten sprichst du auch einmal mit deinen Eltern oder Lehrer:innen darüber, wenn du dich für diese Programme interessierst. 

Wenn du dich für eines der Programme entschieden hast, solltest du auch noch ein bisschen Zeit in Recherche stecken und dir zum Beispiel Erfahrungsberichte ansehen oder schauen, welche Fristen es zu beachten gibt. Wir können hier nicht maximal ins Detail gehen… aber okay, ein paar Infos suchen wir noch für dich heraus!


🗓️ Bewerbung & Fristen – So klappt’s mit deinem Freiwilligendienst

Du hast dich entschieden? Super! 🙌

Jetzt geht’s darum, rechtzeitig die passende Stelle zu finden – und dich gut vorzubereiten. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.

⏰ Wann solltest du dich bewerben?

  • Für die meisten Freiwilligendienste ist der Start zwischen Juli und Oktober – direkt nach den Sommerferien
  • Empfehlung: Bewirb dich mindestens 3–6 Monate vor dem gewünschten Start
  • Manche Plätze (vor allem in beliebten Bereichen wie Kita oder Tierpflege) sind schnell vergeben – also lieber früher als später!

📝 Was brauchst du für die Bewerbung?

Die Bewerbung ist nicht so kompliziert wie bei einem Ausbildungsplatz – aber ein bisschen Mühe solltest du dir trotzdem geben. Je nach Träger oder Einsatzstelle wird meist Folgendes verlangt:

  • Anschreiben: Warum willst du den Dienst machen? Was interessiert dich?
  • Lebenslauf: Tabellarisch, mit deinen bisherigen Stationen (Schule, Praktika, Hobbys)
  • Zeugnis (z. B. letztes Schulzeugnis oder Abschlusszeugnis)
  • Manchmal auch ein kurzes Vorstellungsgespräch oder Telefonat

💡 Tipp: Zeig, dass du motiviert bist – das zählt oft mehr als Noten!

📍 Wo kannst du dich bewerben?

Je nachdem, welchen Dienst du machen möchtest, kannst du dich direkt bei einem Träger (z. B. DRK, Caritas, NABU, Diakonie…) oder in einem regionalen Portal bewerben. Zum Beispiel gibt es oft Webseiten des Bundeslandes, auf dem verschiedene Programme gesammelt werden. 

Am besten suchst du im Internet also nach dem Programm deiner Wahl in Kombination mit deinem Bundesland! Dann wirst du auf jeden Fall passende Optionen finden.

👀 Noch unsicher?

Wenn du noch nicht genau weißt, was zu dir passt, kannst du dich auch initiativ bei mehreren Trägern melden oder Beratungstermine vereinbaren – z. B. bei der Agentur für Arbeit oder beim Jugendmigrationsdienst. Die helfen dir gern weiter!


🎉 Fazit: Ein Jahr für dich – sinnvoll, spannend und voller Chancen

Ob im Kindergarten, im Wald, in einem Pflegeheim oder bei der Bundeswehr – du hast viele Möglichkeiten, dein Jahr nach der Schule sinnvoll zu nutzen.

Ein Freiwilligendienst oder Wehrdienst ist kein verlorenes Jahr – im Gegenteil:

Du lernst dich selbst besser kennen, sammelst erste Berufserfahrungen, triffst neue Leute und tust dabei sogar etwas Gutes für die Gesellschaft.

Und das Beste:

Du musst dich noch nicht endgültig entscheiden, was du „für den Rest deines Lebens“ machen willst – sondern kannst in Ruhe ausprobieren, was dir liegt.

👉 Trau dich, neue Wege zu gehen. Nutze dein Gap Year, um zu wachsen, dich zu orientieren und vielleicht sogar deine Leidenschaft zu entdecken.

Berufsorientierung
Welcher Beruf passt zu dir?
Mach den Berufswahltest

Quellen + weiterführende Links