Schon während des Studiums haben viele junge Leute noch keine genauen Vorstellungen, was sie nach der Uni machen wollen. Auch haben sie dabei oft die Qual der Wahl. Die meisten Studenten richten sich natürlich an ihr Studium, dennoch haben sie aufgrund mehrerer Fächer auch verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. Eine Möglichkeit, die in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist die Trainee Ausbildung.
Trainee – Was ist das?
Die Idee des Traineeships entstand vor etwa 60 Jahren in den USA. Das amerikanische Unternehmen Unilever wollte seine Führungskräfte damals erst einen Einblick in alle Bereiche gewähren, bevor sie ihre eigentliche Position antreten sollten. Anschließend führten in den siebziger Jahren auch deutsche Konzerne wie beispielsweise VW, Daimler oder die Deutsche Bank Traineeships ein. Laut einer aktuellen Studie bieten derzeit etwa 60 Prozent aller deutschen Unternehmen Trainee-Programme für Absolventen an.
Einblick in die Unternehmensstrukturen
Dass diese mittlerweile so beliebt sind, hat gute Gründe: Ein Traineeship gibt Absolventen einen interessanten Einblick in die Unternehmensstrukturen. Ob erfolgversprechende Projekte oder Fortbildungsseminare, Trainees gelten in vielen Firmen als der Führungsnachwuchs schlechthin. Auch verdienen sie mit durchschnittlich 39.000 Euro jährlich fast genauso viel wie Direkteinsteiger. „Bei einem Job als Trainee können die Auszubildenden gezielt Kontakte knüpfen. Dadurch haben sie im Anschluss sehr gute Chancen auf einen schnellen Aufstieg“, erklärt Thorsten Mensching, Online Marketing Manager bei Jobware.
Darüber hinaus durchlaufen Trainees nahezu alle Bereiche eines Unternehmens, um sich für die Führungsebene zu qualifizieren. Doch nicht alle Trainee-Programme sind auch tatsächlich welche und enden schnell in einem gut bezahlten Praktikum. Deshalb sollten Absolventen darauf achten, dass ausgeschriebene Traineeships gut strukturiert sind. Wichtig hierbei sind Schulungen, Seminare und ein fester Ansprechpartner, der sie unterstützt. Ebenso ist die Dauer einer solchen Ausbildung entscheidend. Ein Traineeship über zwei Jahre ist zu lang und unter einem Jahr zu kurz.
Gute Übernahmechancen
„Absolventen sollten auch darauf achten, dass sie mindestens drei Abteilungen durchlaufen, je nach Unternehmen, eine davon sogar im Ausland“, sagt Mensching weiter. Bei einem guten Trainee-Programm finden zudem Gespräche über individuelle Karrierechancen statt. Zwar sind die Verträge oft befristet, eine Übernahme ist bei den meisten Unternehmen in der Regel jedoch erwünscht.
Doch nicht nur die Trainees selbst profitieren von einer solchen Ausbildung. Auch die Vorgesetzten können sich in dieser Zeit noch einmal einen genauen Eindruck vom Bewerber verschaffen, bevor sie sich endgültig festlegen. Ein weiterer Vorteil: Hierbei können sowohl Trainees als auch ihre Chefs genau schauen, welche Position am besten zum Bewerber passt. Einige Auszubildende können sich nach erfolgreichem Abschluss sogar einen Job aussuchen. Traineeships sind für die Firmen allerdings sehr kostspielig, unter anderem weil hochbezahlte Fachkräfte viel Zeit für die Betreuung und Einarbeitung investieren. Dadurch, dass die Unternehmen ihre Nachwuchskräfte aber aus den eigenen Reihen rekrutieren, sind diese Ausgaben jedoch langfristig gesehen sehr gut angelegt.